Wir hatten gute Medienarbeit über Dülmen hinaus gemacht, Radio Kiepenkerl hat berichtet, die WN haben berichtet Wir hatten im Stadtgebiet zusätzlich zehn Plakate gehängt, die von Gerd toll gestaltet worden sind. Und es kamen 70 Teilnehmer. Das Wetter war toll, die Atmosphäre entspannt und fröhlich. Die Nottulner FI hatte ein Riesentransparent aus den 1980er Jahren mitgebracht und die erzählten nicht nur aus der Geschichte der Friedensbewegung, sondern Heinz Böer sang mit allen Anwesenden sofort die aktuelle Version „Atomraketen – Verpulverte Moneten“, Christa Degemann Lickes aus Havixbeck trug Prosa und Auszüge aus Briefen, Reden und Romanen von Remarque bis Böll vor, Hamid Alhaw sprach aus Sicht der Geflüchteten, Michael machte Anmerkungen zur politischen Lage. Dann rüber nach Visbeck, dort vor dem Depot ein Grußwort von Ortwin Bickhove-Swiderski vom DGB, von Jan Schaake aus Enschede und von Heiner Kiekebusch von der SPD Dülmen. Auch andere Sozialdemokraten waren zusammen mit Grünen, Linken, NABU-Mitglieder, Gewerkschaftern, PaxChristi-Leuten, alle mit ihren Fahnen und Enblemen. Wir schmückten den Zaun – an dem bereits seit einer Woche unser „Baustellenschild“ hing, mit Friedenssymbolen und durchschnitten feierlich ein blau-gelbes Band und eröffneten so symbolisch einen Erinnerungsort, den es bisher noch nicht gibt. Alle Teilnehmer waren mit dem Tage sehr zufrieden. Danke an Fabian für den selbst gebackenen Kuchen, Maria, Fabian und Penelope für Kaffee, Thomas für den Bustransfer für die, die kein Rad hatten und nicht gut laufen konnten. Danke auch an Gerd, der alles in Bild und Film festhielt und sofort ins Netz stellte. Dr. Michael Stiehls-Glenn
Pressemitteilung: Friedensaktionen bei strahlendem Wetter am Ostermontag in Dülmen
Polizei und Veranstalter nannten übereinstimmend die Zahl von 70 Teilnehmern, die am Ostermontag dem gemeinsamen Aufruf der Friedensinitiativen Nottuln, Havixbveck, Senden, Olfen und Dülmen gefolgt waren, sich am Ostermarsch der Friedensbewegung zu beteiligen.
Bei sommerlichem Wetter fanden sich die Demonstranten um 11.58 Uhr vor dem Löwendenkmal ein – diese Uhrzeit sei nicht zufällig, so der Sprecher Michael Stiels-Glenn bei der Begrüßung. Es sei 2 Minuten vor zwölf, hatten Nuklearwissenschaftler im Februar erklärt. Die Menschheit stehe dicht vor ihrer Selbstvernichtung. Nach der Kündigung des wohl wichtigsten Abrüstungsvertrages für Europa sei die Kriegsgefahr erheblich gewachsen. Christa Degemann-Lickes trug Prosa von Erich Maria Remarque bis zu Heinrich Böll vor, Hamid Alhaw warf einen Blick auf die Lage in der Welt aus Sicht der Geflüchteten. Nach gemeinsam gesungenen Liedern machte sich die Gruppe mit Rädern auf den Weg zum früheren Atomwaffenlager Visbeck. Dort erinnerte das Ehepaar Hülsbusch und Heinz Booer aus Nottuln an die Ostermärsche der Friedensbewegung in den 1980er Jahren zum aktiven Munitionsdepot Visbeck. Heiner Kiekebusch berichtete über die Überlegungen der SPD Dülmen, das alte Depot in einen Erinnerungsort an den Wahnsinn des Kalten Krieges zu verwandeln, wo sich die Stadtverwaltung derzeit weigert. Jan Schaake, Enschede voor vrede, berichtete über die deutsch-niederländische Kooperation auf Ebene der Friedensgruppen in Twente und im Westlichen Münsterland. Lydia Thomas trug Wolfgang Borcherts Gedicht: Sag Nein vor. Ortwin Bickhove-Swiderski überbrachte die Grüße des DGB Kreis Coesfeld. Währenddessen schmückten die Teilnehmer den Zaun um das Depot mit Friedenssymbolen, bevor symbolisch das Absperrband vor dem Depot durchschnitten und die zukünftige Gedenkstätte schon einmal eingeweiht wurde. Musik, kreative Aktionen und selbst mitgebrachte Speisen und Getränke luden bei dem herrlichen Wetter alle Demonstranten ein, es sich gemütlich zu machen und miteinander über Friedensfragen ins Gespräch zu kommen. www.friedensfreundeduelmen.eu
Ein Kommentar von Hartmut Levermann (Ich-in-Coesfeld.de)
Kreis Coesfeld/Dülmen, 22.04.19. Die Melodie des Liedes gegen den Wahnsinn des Krieges vom deutschen Liedermacher Hannes Wader kreist jenen noch im Kopf, die in den 80er und 90er Jahren gegen die atomare Aufrüstung auf die Straße gegangen sind. Eine halbe Millionen Menschen bewegten sich in Bonn auf den Hofgarten zu, aus Angst vor eine Wiederholung eines Weltkrieges und gegen den NATO-Doppelbeschluss. Weltweit bildeten friedlich die Friedvollen Reihen, unabhängig ihrer Gesinnungen oder Herkunft. Es vereinte sie gegen den Wahnsinn des Kalten Krieges zu protestieren. Am Ende stand ein Abrüstungsabkommen. Für Jahrzehnte war der Frieden in Europa und zwischen den Großmächten gesichert. Der Aufrüstungswettkampf fand sein Ende. Michail Gorbatschow krempelte mit Offenheit (Glasnost) und Umgestaltung (Perestroika) den Kreml um. Siegesgewiss rollte die Friedensbewegung die blauen Fahnen mit den weißen Tauben ein. Plakate und Aufkleber, wie “Atomwaffen nein Danke” oder “Petting statt Pershing”, verschwanden vom Straßenbild. Die atomaren Mittelstreckenraketen aufseiten der USA und Russland wurden abgewrackt – verschrottet. Wir wogen uns in Sicherheit. Bis plötzlich mit der Aufkündigung des atomaren Abrüstungsvertrag INF seitens der USA im Februar 2019 für jeden die Alarmglocken zu schrillen begannen. Weiterlesen.