Feier des Grundgesetz-Jubiläums, WN am 28.5.2024
SENDEN. Die Anstrengungen, die die Bürgerinitiative für Demokratie und Vielfalt in die Vorbereitungen gesteckt hatte, waren groß – aber sie haben sich gelohnt. Denn als am Sonntagnachmittag der 75. Geburtstag des Grundgesetzes gefeiert wurde, schlossen sich insgesamt rund 150 Gäste dem Picknick vor dem Rathaus an. „Wir sind sehr zufrieden und glücklich“, lautet das Fazit von Bernd Lieneweg, ein Sprecher der Initiative. Es habe „viel Beifall und zahlreichen Dank“ gegeben für die Idee, das Jubiläum so zu würdigen.
Dass aller Grund besteht, den historischen Anlass aktuell zu feiern, ergebe sich daraus, dass politische Akteure und Institutionen Angriffen ausgesetzt sind, sagte Lieneweg in der Begrüßungsansprache. Er nannte viele Probleme und Krisen – von der Schere zwischen Arm und Reich über die Klimakatastrophe bis zu Kriegen wie in der Ukraine oder in Gaza, auf die Populisten mit vereinfachenden Parolen antworteten. Doch der Vertreter der Bürgerinitiative mahnte: „Demokratie ist aber nicht einfach, sie funktioniert mal besser und mal schlechter, bei schwierigen Problemen muss um akzeptable Lösungen gerungen werden.“ Die Zivilgesellschaft sei dazu aufgerufen, das friedliche Miteinander zu verteidigen. Die Menschenwürde, die das Grundgesetz allem voranstellt, gelte für alle Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, Beruf und Religion. „Toleranz ist das oberste Gebot. Diese Toleranz wird allerdings auch erwartet von allen, die in unserem Staat leben oder Gast sein wollen“, betonte Lieneweg.
Für drei der im Rat vertretenen Parteien sprachen Lennard Kasberg (CDU), Jan-Peter Klingelhöfer (SPD) und Thomas Krüger (Grüne). Laut Mitteilung der Veranstalter waren es „ausgezeichnete“ Beiträge, „besonders beeindruckt“ seien parteiübergreifend alle von den Ausführungen von Kasberg, dem Vorsitzenden der Jungen Union in Senden, gewesen, wie die Bürgerinitiative hervorhebt. Da jeder Besucher ebenfalls Redebeiträge beisteuern konnte, hat auch der Gewerkschafter Michael Schulte aus Lüdinghausen noch gesprochen und in einem flammenden Appell die Leute aufgefordert, sich aktiv für die gefährdete Demokratie einzusetzen.
Für drei der im Rat vertretenen Parteien sprachen (v.l.) Lennard Kasberg, Thomas Krüger und Jan-Peter Klingelhöfer (CDU-Junge Union, GRÜNE und SPD)
Sehr gut kam auch die ausgewählte Musik von Eckhard Lotto an, der sich selbst auf der Trompete zur Musik der Drehorgel begleitete und wie so oft von der Flötistin Marita Schärich begleitet wurde. „Die Stimmung war ausgezeichnet“, so die Gastgeber, die auch noch Liedzettel zum Mitsingen verteilt hatten.
Die Sendener Narren unterstützten das Picknick mit Kaffee und Kuchen, was zu einer Spende des Karnevalsvereins für die Lebenshilfe führt.
gez. Dietrich Harhues, WN