Erstmals Wahlkampfstand der AfD
Von Markus Kleymann in den Westf. Nachrichten
SENDEN. Es war ein Novum in Senden. „Wir waren schon erschrocken“, so Thomas Krüger von der Initiative „Senden ist bunt“. Die AfD war am Samstagvormittag erstmals in Senden mit einem Infostand zur Bundestagswahl vertreten.
Das animierte wiederum nicht nur die CDU, die SPD und die Grünen ebenfalls in der Nähe ihre Stände aufzubauen. Auch die überparteiliche Initiative „Senden ist bunt“, die im vergangenen Jahr schon eine große Demo für Demokratie und Vielfalt auf die Beine gestellt hatte, war vor Ort vertreten. Aus ihren Reihen erklangen auch mehrere Friedenslieder.
So war auch die örtliche Polizei mit einem Wagen und drei Beamten vor Ort, um damit ein Zeichen für ein friedliches Nebeneinander zu setzen.
Denn gerade die Stände der AfD mitten in der Herrenstraße und der Initiative sowie der Grünen am Brunnenplatz befanden sich durchaus in Sichtweite. Aber es blieb friedlich. „Keine Probleme“, hieß es entsprechend auch von den örtlichen Polizeibeamten.
Eine zusätzliche Brisanz erhielt das Stelldichein natürlich auch durch die Ereignisse im Bundestag in der vergangenen Woche.
Einen tiefen Graben zwischen der Initiative „Senden ist bunt“ und der CDU wollte indes Thomas Krüger nicht ausmachen. „Senden steht zu Demokratie und Vielfalt“, sagte er. Entsprechend solle auch noch vor den Wahlen im Ort eine öffentlichkeitswirksame Aktion stattfinden, zu der alle im Rat vertretenen Parteien eingeladen würden.
Dem pflichteten auch Achim Peltzer, Fraktionsvorsitzender der SPD im Gemeinderat am Stand der Sozialdemokraten, und Günter Mondwurf, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands, am Stand der Christdemokraten bei. „Die Ereignisse in Berlin spielen für unsere kommunale Arbeit vor Ort keine Rolle“, so Achim Peltzer. „Wir gehen natürlich weiter gut miteinander um“, sagte Günter Mondwurf.
Durch die Ereignisse in Berlin gab es erwartungsgemäß allerdings gerade am Stand der CDU an der Ecke Herrenstraße/Eintrachtstraße einen größeren Gesprächsbedarf. „Es gab hier sowohl positive als auch negative Reaktionen“, so Günter Mondwurf, der allerdings das Abstimmungsverhalten seiner christdemokratischen Partei im Bundestag deutlich verteidigte.
Bei der AfD herrschte an deren Wahlkampfstand ebenfalls durchaus ein Interesse. „Wir sind mit den Menschen gut ins Gespräch gekommen“, betonte Susanne Günther, stellvertretende Kreisvorsitzende der AfD.
Auf Nachfrage, ob die Partei auch bei den kommenden Kommunalwahlen im September in Senden antreten werde, antworte sie: „Das ist jetzt noch zu früh, wir konzentrieren uns auf die Bundestagswahl.“ (WN am 3.2.25)
Zu einer Sondersitzung der BI am Sonntag, den 26.1., kam es um 17 Uhr aus Anlass der Anmeldung der AfD zu einem Wahlstand der AfD in Senden schon am Samstag, den 1. Januar. Alle anderen Parteien In Senden und auch die BI wollten erst später mit den Wahlkampf-Ständen in der Ortsmitte beginnen. Es wurde beschlossen, einen Tisch mit Material und unserem neuen kleinen Banner aufzustellen und uns mit dem mittelgroßen Banner dazuzustellen. Angewiesen wurde uns ein Plat am Brunnen.