20 Deutsche, darunter auch Mitglieder der Agenda21Senden, und 15 Kriegsflüchtlinge aus Syrien und dem Irak folgten am Sonntag, 28. Januar 2018, der Einladung der Friedensfreunde Dülmen in das „Nationaal Onderduikmuseum“ in Aalten. Mit einem Bus ging es in die niederländische Kleinstadt bei Winterswijk, in dem während der deutschen Besatzung einiges passierte. In einem kleinen Bürgerhaus in der Stadtmitte befindet sich das „Onderduikhuis“, ein Museum, das an die mehr als 2.000 Menschen erinnerte, die hier untertauchten, weil die Nazis sie suchten. Die Besetzung von 1940 – 1945 begann mit dem Überfall der Nazis auf das ahnungslose Nachbarland. Der Überraschungsangriff führte nach nur 10 Tagen zur Kapitulation. Es folgten fünf Jahre Besatzung mit der Deportation von 75% der holländischen Juden in deutsche Vernichtungslager, mit 50.000 Zwangsarbeitern, mit der Verfolgung aller Widerstandshandlungen bis zu Erschießungen. Mit Beginn der Offensive der Alliierten wurden Teile der Niederlande schwer bombardiert, um die Naziwehrmacht aus ihren Befestigungen zurück nach Deutschland zu vertreiben. Diese Angriffe kosteten nicht nur Soldaten, sondern auch viele Zivilisten Leben und all ihr Hab und Gut. Besonders im Winter 1944/45 litten viele Niederländer extrem unter Hunger, als die Deutschen alle Versorgungswege abschnitten. In Aalten versteckten sich mehr als 2.000 Verfolgte und Widerstandskämpfer vor den deutschen Nazis und ihren niederländischen Helfern. Ihre Geschichten werden im „Untertauchermuseum“ genauso erzählt wie der Alltag der Bewohner unter der Besatzung und die Hilfe für hungernde Mitbürger aus ganz Holland. Sowohl die deutschen Teilnehmer wie die Dülmener Flüchtlinge erlebten eine interessante Führung und nutzten die Rückreise, um die historischen Erfahrungen und die Erfahrungen aus modernen Bürgerkriegen zu vergleichen.
Busfahrt ins Museum nach Aalten erinnerte an deutsche Besatzung während des 2. Weltkriegs
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