Wildbienenlehrpfad am Asbecker Mühlenbach

Einheimische und angereiste Naturschützer trafen sich am Mühlenbach.

Einheimische und angereiste Naturschützer trafen sich am Mühlenbach in Asbeck.

Bei einer öffentlichen Begehung in Legden-Asbeck stellten Birgitt und Jürgen Kruse das Projekt eines Wildbienenlehrpfades vor. Hier soll über eine Kooperation mit dem Heimatverein auch die Skulpturenroute Asbeck einbezogen werden.

Jürgen Kruse hatte es schwer, in der emotional aufgeheizten Stimmung das Konzept vorzustellen.

Jürgen Kruse hatte es schwer, in der emotional aufgeheizten Stimmung das Konzept vorzustellen.

Leider störte eine heftig und lautstark geführte Diskussion den Vortrag von Jürgen Kruse erheblich, so dass hier das Konzept über ein vorbereitetes Papier (s.u.) vorgestellt wird. Manche Leute befürchten offenbar, dass der praktizierte Naturschutz den vermeintlichen Dorffrieden in Asbeck stören könnte.

An dieser von der Gemeinde angepflanzten Obstbaumwiese entzündete sich das Streitgespräch. Der NABU möchte die durch Überdüngung entstandene Brennnessel-Wildnis durch Abmagerung in eine artenreiche Wildkrautwiese umwandeln, damit Wildbienen hier Nahrung finden.

An dieser von der Gemeinde angepflanzten Obstbaumwiese entzündete sich das Streitgespräch. Der NABU möchte die durch Überdüngung entstandene Brennnessel-Wildnis durch Abmagerung in eine artenreiche Wildkrautwiese umwandeln, damit Wildbienen hier Nahrung finden.

Wildbienenlehrpfad am Asbecker Mühlenbach — Konzept
Der NABU-Kreisverband Borken richtet zusammen mit anderen Akteuren einen
Wildbienenlehrpfad am Asbecker Mühlenbach ein. Die Finanzierung wird über zu stellende
Förderanträge (ggf.über Bezirksregierung Münster und Kreis Borken), Eigenmittel und Spenden
gesichert.
Die Umweltverbände bitten die Gemeinde zunächst um eine Gestattung für mindestens zehn Jahre auf den gemeindlichen Flächen.
Die Finanzierung der Nistände, der Informationstafeln etc. ist durch Eigenmittel des NABU, des
BUND und durch eine Privatspende zumindest in Höhe der erforderlichen Eigenmittel bereits
gesichert. Die ehrenamtlich tätigen Umweltschützer erbringen viel Eigenleistung durch Planung,
Koordination, Objektaufstellung etc..
Der Aufbau des Lehrpfades und die Sicherung der Nahrungsgrundlage für die Insekten durch
Blühpflanzen erfolgt in enger Abstimmung mit der Gemeinde Legden (u.a. fur die Ausgleichs-
Obstwiese), dem Heimatverein Asbeck für die Skulpturenroute Asbeck) und dem Wasser- und
Bodenverband (für die Pflege der Böschungskanten). Die dauerhafte Pflege des Pfades (der
Nistwände bzw. der näheren Umgebung) übernimmt der NABU-Kreisverband.
Die Umwandlung der Obstwiese in eine blühende Wiese für Insekten kann durch eine extensive
Pflege, die durch die Bausatzung ohnehin vorgesehen ist, erfolgen. Dazu muss das Mahdgut
abgeräumt werden. Falls Weitere Maßnahmen erforderlich werden sollten, wie Einsaat einer
gebietstypischen Samenmischung, wird der NABU-Kreisverband über die Naturfördergesellschaft (Kreis Borken) entsprechende Förderanträge stellen und auch Eigenmittel einsetzen bzw. Arbeitskräfte bereitstellen (Grubbern, Einsaat).
Zunächst sollen 4 etwas größere Insektennistwände (mit verschiedenen Materialien und
Gestaltungsmöglichkeiten nach neuesten Erkenntnissen von Wildbienenexperten) ausgehend von der Holzbrücke am Bach entlang der Obstwiese und am Wirtschaftsweg 66 (Klärwerk-Richtung K 32) und etliche kleinere Objekte sowie zwei künstlerisch gestaltete Nisthilfen – nach und nach – aufgestellt werden. Ab Vorfluter 104 empfiehit sich eine Anpflanzung von Weiden in Reihe (Abdeckung einer Blühperiode von März bis Oktober durch geeignete Sortenwahl).
An einer Nistwand, die für die Mitgestaltung durch Grundschüler vorgesehen ist, soll eine Sitzbank in einem Haibkreis aus Wildrasen (iange Blühperiode) aufgestellt werden.
Zwei Nistwände werden durch Sozialeinrichtungen gefertigt. Eine Nistwand wird durch
ehrenamtlich tätige Umweltschützer zusammengebaut.
lnformationstafeln erläutern die Bedeutung der gänzlich ungefährlichen und nützlichen Wildbienen und Solitärwespen sowie den Bau der Nisthilfen und die Bedeutung des Artenschutzes.
An der Böschung des Asbecker Mühlenbachs sollen einige heimische Gehölze gepflanzt werden zur Sicherung des Nahrungsangebots und einer längeren Blühzeit.
Da das Leittier des Pfades die hier noch vorkommende Blutweiderich-Sägehornbiene sein soil,
müssten auch eine Ufermischung (Rieger-Hoffmann) und Blutweiderich-Samen ausgebracht
werden.
Eine langfristige (und zu erweiternde) Zusammenarbeit mit Nachbarn, Imkerverein, Jugendhaus,
Grundschule und Volkshochschule ist abgesprochen bzw. wird vorbereitet. Vom Wildbienenlehrpfad sollen Impulse ausgehen zur naturnahen Gestaltung der Gärten und Freiflächen.
Da der Lehrpfad auch den sanften Tourismus fördern soll, wurde entlang der ,,Flamingo-Route“ eine Zusammenarbeit mit ,,Partnerprojekten“ abgesprochen, u.a.: ,,Dorfimkerei Heek“, ,,Naturoase Harwick“, ,,Essbare Stadt Borken“. Kontakte zu niederländischen Initiativen werden angebahnt.
Birgitt und Jürgen Kruse, Projektleiter für NABU-Kreisverband Borken 24.8.2016

Infos zu Wildbienen vom Umweltinstitut

Ergänzende Mitteilung von Jürgen Kruse:

Extensive Pflege und „Ausmagerung“ war seit 1998 vorgeschrieben! Das Konzept zum Wildbienenlehrpfad Legden-Asbeck stimmt völlig damit überein“!

Freundliche Grüße
Jürgen Kruse

Anlage: Ausgleichsbestimmungen!

bebauungsplan-niehuskampt

3 Gedanken zu „Wildbienenlehrpfad am Asbecker Mühlenbach

  1. Ralph Brinkmann

    Ich war als Anwohner auch Teilnehmer dieser öffenlichen Begehung. Ob eine Diskussion hier als störend empfunden wurde, mag jeder für sich selber entscheiden. Als lautstark würde ich lediglich die „parteipolitische Rede des Herr M. aus Heek“ bezeichnen, der die Vorstellung des Projektes zur Selbstdarstellung seiner Person im Bezug auf Überdüngung, Gülleausbringung und Verwendung von Glyphosat nutzte. Die „leichte Verstimmung“ von Frau Kruse kann ich sogar nachvollziehen, jedoch sollten wir uns alle bewusst sein, dass solche Projekte in der Regel nur dauerhaft gelingen, wenn auch die Nutzer und Anwohner mit einbezogen werden. Leider ist dies durch die Projektleitung bewusst nicht erfolgt.
    Für mich sind sehr viele Dinge falsch beschrieben, zb. „Der Aufbau des Lehrpfades….. erfolgt in enger Abstimmung mit der Gemeinde Legden und dem Heimatverein Asbeck für die Skulpturenroute Asbeck)………“ Dies ist sicherlich der Wunsch der Projektleitung, doch meines Wissens nach ist seitens der Gemeinde noch keine Zustimmumg erfolgt. Hier das Protokoll der Ausschusssitzung vom 22.06.2016
    BESCHLUSS
    aus der 9. Sitzung des Ausschusses für Planen, Bauen, Landwirtschaft und Umwelt am Mittwoch, 22.06.2016, Öffentliche Sitzung
    9. Anlegung eines Wildbienen-Lehrpfades entlang des Asbecker Mühlenbaches, Antrag der Eheleute Birgitt und Jürgen Kruse vom 28.04.2016
    Dipl.-Ing. Architekt Schiermann stellt anhand eines Übersichtsplanes die Trasse für den geplanten Wildbienen-Lehrpfad entlang des Asbecker Mühlenbaches vor.
    Bürgermeister Kleweken erklärt, dass es Wunsch der Anlieger sei, die angrenzende Obstwiese nicht hierin einzubeziehen.
    Dipl.-Ing. Architekt Schiermann weist darauf hin, dass der Heimatverein Asbeck im Hinblick auf die Gestaltung der ebenfalls angedachten Skulpturenroute bei der Standortwahl mitreden möchte. Wichtig sei zudem, von den Antragstellern zu erfahren, wer die Umsetzung der Maßnahme organisiere und wer sie finanziere.
    Ausschussmitglied Hessel erklärt für die CDU-Fraktion, dass sie dem Antrag zustimme, wenn das Konzept nachhaltig sei, von der Bevölkerung unterstützt werde und keine Einschränkungen für die Landwirtschaft damit einhergehen.
    Die Ausschussmitglieder Heuser und König begrüßen ebenfalls das Projekt, fordern jedoch ein klares Konzept.
    Ausschussmitglied Goßling ergänzt, dass die Gemeinde weder personell noch finanziell an der Umsetzung der Maßnahme beteiligt werden dürfe.
    Ausschussmitglied Telgmann erkundigt sich, inwieweit der NABU und der BUND die Maßnahme personell und finanziell unterstützen.
    Bürgermeister Kleweken stellt fest, dass der Antrag inhaltlich zu wenig Substanz habe und schlägt deshalb vor, den Antragstellern mitzuteilen, ein Konzept zu erstellen, welches insbesondere die Finanzierung kläre, eine nachhaltige Pflege des Wildbienen-Lehrpfades beinhalte und die Verant-wortlichkeit (Trägerschaft) unter Einbeziehung von Vereinen und Institutionen benenne. Die Gemeinde könne hier keine finanziellen und personellen Ressourcen einbringen.
    Der Ausschuss für Planen, Bauen, Landwirtschaft und Umwelt stimmt dem Vorschlag des Bürgermeisters zu.
    Einstimmig, 0 Enthaltung(en)

    Dem ist zu entnehmen, dass der Wildbienenlehrpfad generell Zustimmung erfährt, dass jedoch die Umsetzung noch viel Abstimmung erfordert.
    ———————
    Leider impliziert Herr Lieneweg in seinem Artikel die „Bürger“ als die Störenfriede, und auch „manche Leute“ negiert er zu Beschützen des „vermeintlichen Dorffriedens“.
    Ich für meinen Teil habe schon an 11 verschieden Orten gewohnt, von der Großstadt bis zum kleinsten Dörfchen, selbst schon auf dem amerikanische Kontinent, und ich habe selten so tolerante und en­ga­gierte Menschen getroffen wie in Asbeck.
    Ralph Brinkmann

    Antworten
    1. Bernd Lieneweg Beitragsautor

      Danke für die differenziertere Darstellung! Ich hoffe auf weitere klärende Beiträge. Ich (und nicht nur ich) war einfach nur sauer auf den Selbstdarsteller, Entschuldigung!

      Antworten
  2. Jürgen Kruse

    Hallo Herr Brinkmann,

    herzlichen Dank für Ihre offene Meinungsäußerung und Ihr Engagement!
    Wir sind der Meinung, dass wir zusammen und nicht gegeneinander arbeiten sollten.
    Daher der Vorschlag: Wir treffen uns kurzfristig und klären offene Fragen und versuchen unsere Vorstellungen
    anzunähern. Auch sollten wir gemeinsam überlegen, wie die Kommunikation mit den Bürgern
    gestaltet werden könnte. Zur „Ausmagerung“ der Obstwiese liegen unsere Vorstellungen gar nicht so weit auseinander.
    Wir möchten den Wildbienenlehrpfad in einer Versammlung des Heimatvereins (der übrigens in jeder Planungsphase genau informiert war) auch noch einmal genauer vorstellen.

    Nachbarschaftliche Grüße

    Birgitt und Jürgen Kruse
    Niehuskamp 3
    48739 Legden
    T: 02566-9709087

    27.9.2016

    Antworten

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