Kostenloser Fahrradverleih – das Sendener Leihrad
Ein Projekt der Flüchtlingsinitiative und der Gruppe Agenda21Senden
Bei verschiedenen Tagungen zum Integrationskonzept und bei Gesprächen in der Agendagruppe wurde festgestellt, dass es ein großes Mobilitätsdefizit zwischen dem Bahnhof Bösensell und der Bushaltestelle S90/92 am Park & Ride Platz gibt. Um den Bahnhof besser zu erreichen, sollte die „Mobilitäts-Lücke“ zwischen Bushaltestelle und Bahnhof geschlossen werden. Dies wäre besonders hilfreich für Personen, die auf den Bus als weiteres Transportmittel angewiesen sind und würde eine erhebliche Mobilitätsverbesserung auch für den Kreis der Flüchtlinge bedeuten.
Daraus entwickelte sich die Idee des Sendener Leihrades. Eine Projektgruppe hat sich gegründet und folgendes Konzept erarbeitet:
Die Flüchtlingshilfe Senden nutzt seit einiger Zeit Werkstatträume im Gebäude Mühlenstr. 16 in Senden als Fahrradwerkstatt. In Absprache mit der Flüchtlingshilfe Senden und in Zusammenarbeit mit der Agenda21Senden bzw. der Projektgruppe kann ein Teil der in der Werkstatt der Flüchtlingsinitiative vorhandenen Fahrräder und Fundräder der Gemeinde aufgearbeitet und für das Leihradprojekt genutzt werden. Dazu sollen die Räder einheitlich in den Farben der Gemeinde (unverkennbar blau und weiß) gestrichen werden. Sie erhalten am Hinterrad ein gut befestigtes Hinweisschild mit wichtigen Infos wie „Eigentum der Gemeinde“, Nutzungsvorgaben, Sponsoren und eine Telefonnummer, die angerufen werden kann, steht oder liegt das Rad nicht am „richtigen“ Abstellplatz. Außerdem können sie mit einem Pfandschloss ausgestattet werden, was die Nutzer automatisch dazu bringen soll, die Räder an der vorgegebenen Stelle wieder ab zu stellen.
Die Aufarbeitung der Räder und alle folgenden Aufgaben werden ehrenamtlich von der Projektgruppe wahrgenommen.
Besonders gekennzeichnete Abstellorte werden am Bahnhof und an der Bushaltestelle am Park Ride Platz an der Autobahn eingerichtet.
Räder, die auch mal an anderen Stellen gefunden werden, können von Mitgliedern der Projektgruppe eingesammelt werden. Nachrangig könnte diese Aufgabe in Einzelfällen vom Bauhof übernommen werden, wenn dies nicht durch das Ehrenamt geleistet werden kann. Die Fundorte könnten einen Hinweis geben, wo ein weiterer Abstellort sinnvoll wäre.
Die erste Testphase über ca. ein Jahr würde mit 10 -12 Rädern starten. Danach wird eine erste Evaluation durchgeführt. Die Materialkosten des Projekts werden sich auf ca. 100 € je Fahrrad belaufen und setzen sich aus Kosten für Reparaturmaterial, Farbe und Pfandschloss zusammen. Diese Kosten könnten von der Gemeinde getragen werden.
Dieses Projekt kann einen Beitrag dazu leisten, dass der ÖPNV in Senden stärker genutzt werden kann und dies ein Beitrag zum Gemeinwohl und zum Klimaschutz ist. Daher ist auch eine Kooperation mit Bus und Bahn angestrebt.
Ganz wichtig für die positive Aufnahme des Projekts in der Bevölkerung ist die Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Zeitung, Infostände, Sponsoren, Kooperationen DB und RVM, Verlinkung auf diverse websites).
Bei Erfolg ist es durchaus möglich, dieses Projekt auch an anderen Standorten in Senden einzurichten.
Ein bekanntes, bewährtes und gut dokumentiertes Beispiel eines Leihradsystems ist das Projekt in Emsdetten http://www.kolping-emsdetten.de/joomla/kolpingsfamilie/radbastler
Senden, den 12.06.2019
Agenda21Senden
Projektgruppe Sendener Leihrad (Ansprechpartner: Wolfgang Dropmann und Bernd Lieneweg)
!!Super!!
Finde ich eine ganz tolle Idee. Die wir von der Kolpingsfamilie Bösensell auch schon betrachtet hatten, aber mangels Resourcen wieder aufgeben mussten. Die Initiative aus Emsdetten war auch für uns das Vorbild.
Was mir noch nicht Einleuchtet ist die Idee mit den Schlössern. Wenn die Räder verschlossen sind, können sie ja nicht von jedem benutzt werden. Soweit mir bekannt, ist das in Emsdetten nicht der Fall. Auch 100,- €/Rad scheinen mir sehr viel. Je wertiger die Räder aussehen umso eher werden sie geklaut.
Gruß Andreas
Es sollen Pfandschlösser sein wie beim Einkaufswagen. Die sind teuer. Ich persönlich bin auch dagegen. Man muss abwarten, was die Gemeinde sagt. Wir sollten auf jeden Fall in Kontakt bleiben. Gruß Bernd Lieneweg