Stellungnahme der Agenda21Senden zum Klimawandel und zum Waldsterben in Senden


Wir alle und die Politik müssen endlich handeln!

Auch hier in Senden sterben gerade Hunderte von Bäumen in den verschiedenen Forsten. Nicht nur die Fichten. Die am stärksten betroffenen sterben ab, u.a. auch Birken und Lärchen. Darüber hinaus haben viele Eichen, Buchen und Eschen erhebliche Blattverluste.

Hauptursache dieser Waldschäden ist die Trockenheit der letzten 2 Jahre durch den Klimawandel und die Überdüngung der Waldböden durch Stickstoff aus der Massentierhaltung. Ammoniakemissionen aus den Ställen, Gülle und Kunstdünger führen seit Jahren zur Überdüngung der Waldböden, schädigen damit das gesamte Bodenleben und besonders das Wachstum der Feinwurzeln der Bäume. Die werden dann schwächer und auch anfälliger für alle Art von Schädlingen. Der Eichen-Prozessionsspinner schädigt nicht nur die Eichen, sondern belastet auch die Menschen gesundheitlich, und der Borkenkäfer vernichtet viele Fichtenbestände. Durch Nitrifikation wird Ammonium zu Nitrat. Nitrat gelangt durch Auswaschung auch ins Grundwasser und kann Gesundheitsschäden verursachen. Die im Boden verbleibenden Wasserstoffionen bewirken eine Übersäuerung des Bodens mit den bekannten Folgeschäden.

Das Ganze ist eine wirkliche Katastrophe, weil wir eigentlich jeden Baum brauchen, um das von uns produzierte Klimagas CO2 noch speichern zu können. Die zur Zeit stattfindende weltweite Waldvernichtung durch Waldschäden, Abholzungen, Feuer, Trockenheit und Übernutzung wird den Klimawandel erheblich beschleunigen (aktuell riesige Waldbrände in Kanada, Sibirien und Südeuropa, enormer Zuwachs von Abholzungen in den Tropen).

Bund, Land, Kommune und Verbraucher müssen sofort handeln:

– die Massentierhaltung muss sofort um die Hälfte reduziert werden. Zum Ausgleich sollten die Bauern mehr Geld für Ihre Produkte bekommen,

– durch den geringeren Anbau von Futtermitteln kann dann auch frei werdendes Land wieder aufgeforstet werden, am besten mit naturnahen Mischwäldern,

– trockene Waldgebiete dürfen nicht länger durch Entwässerungsgräben und das regelmäßige Ausbaggern dieser weiter belastet werden,

– es müssen wesentlich mehr Waldarbeiter ausgebildet und angestellt werden, um langfristig die Wälder noch retten zu können,

– den Waldbesitzern sollten wesentlich mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit sie alle notwendigen Maßnahmen umsetzen können,

– der Verbrauch von Papier muss erheblich reduziert werden, und auf Frischfaserpapiere sollte ganz verzichtet werden. Wenn immer möglich, sollte nur noch Recyclingpapier benutzt werden

– wenn möglich, sollte wenig Holz verbrannt werden (Gesundheitsschädigung durch Feinstaub, mehr Freisetzen von CO2, wenn weniger werdende Pflanzen es nicht wieder binden). Es sollte daher nur noch für langlebige Produkte verwendet werden.

Wir von der Agendagruppe in Senden werden demnächst mit Förstern und Fachleuten aus der Gemeinde überlegen, wie die Probleme vor Ort angegangen werden können, um dem Wald zu helfen, und welchen Beitrag die Öffentlichkeit dazu leisten kann.

Das alles wird uns nicht helfen, wenn wir nicht sofort radikale Klimaschutzmaßnahmen ergreifen! Dazu gehören dann auch vom Staat vorgegebene Rahmenbedingungen, also Vorgaben, Gesetze und Verbote, die dann zu einer erheblichen Reduzierung aller Klimagase führen. www.agenda21senden.de

3 Gedanken zu „Stellungnahme der Agenda21Senden zum Klimawandel und zum Waldsterben in Senden

  1. Bernd Lieneweg Beitragsautor

    Marc Füstmann
    22. August 2019 um 09:11
    Guten Morgen.
    Mit großer Enttäuschung musste ich mir Ihren Zeitungs Bericht lesen. „Eine wirkliche Katastrophe „!
    Mit Argumenten aus der Landwirtschaft die Sie aufführen , wo kein Fachwissen bei ist . Ein Bericht zu schreiben….. verstehe ich nicht.

    Wie kann man so ein Bericht schreiben? ??

    Ich bitte um ein persönliches Gespräch, da Sie eine Beruf Gruppe an Dranger stellen . Was fachlich nicht richtig ist.

    Wir sind immer zu Gesprächen bereit .

    Mit freundlichen Grüßen

    Marc Füstmann
    1.Vorsitzender der Landwirtschaftlichen Ortsverbände

    Antworten
    1. Bernd Lieneweg

      Hallo Herr Füstmann,
      eine Fachgruppe innerhalb der Agenda-Gruppe hat viel recherchiert, es gibt etliche Quellen wissenschaftlicher Arbeiten, und hat dann den Bericht geschrieben. Das Thema ist hochkomplex. Kommen Sie doch im Oktober zu unserer Sitzung, zu der wir auch Herrn Oberhaus von der Gemeinde und die beiden Sendener Förster eingeladen haben. Dann können wir in Ruhe darüber reden. Wenn Sie möchten, können Sie vorher Fehler konkret benennen, dann können wir Ihnen entsprechende Quellen benennen, die unsere Aussagen belegen. Dass das Problem des Baumsterbens in Angriff genommen werden muss, werden Sie nicht bestreiten. Also machen Sie nach bestem Wissen und Gewissen mit!
      Mit besten Grüßen
      Bernd Lieneweg

      Antworten
  2. Bernd Lieneweg Beitragsautor

    So ganz falsch scheinen wir nicht zu liegen:
    … Die Messungen der Ammoniakkonzentrationen in der Luft spiegeln die von der Tierhaltung geprägte Immissionssituation deutlich wider. …
    … Die hohen N-Einträge verstärken die N-Sättigung der Waldökosysteme. Aufgrund des hohen Anteils an reduziertem N an der NDeposition wird die N-Sättigung von einer verstärkten Bodenversauerung begleitet. Die Waldbestände reagieren auf die hohen N-Einträge mit hohen N-Gehalten in den Blättern und Nadeln, die im Zusammenspiel mit eher geringen Gehalten anderer Nährstoffe eine unausgeglichene Nährstoffversorgung bewirken. Mit den hohen N-Einträgen tendieren die Wälder zu erhöhten NO3-Austrägen mit dem Sickerwasser. …
    … Mit den hohen N-Einträgen tendieren die Wälder zu erhöhten NO3-Austrägen mit dem Sickerwasser. Allerdings gibt es diesbezüglich ein weites Reaktionsspektrum. Von den drei untersuchten Standorten mit gleich alten und gleich strukturierten Kiefernbeständen und mit langjährig etwa gleich hohen N-Einträgen in den Boden war sowohl eine Tendenz zu zunehmenden wie auch abnehmenden NO3-Austrägen auf unterschiedlichem Niveau zu beobachten. Die Wirkungen bedürfen somit weiterer detaillierter Betrachtungen, die im Rahmen dieses Vorhabens nicht möglich waren. Auch vor dem Hintergrund der gefundenen Diskrepanz der mittels verschiedener Verfahren ermittelten N-Depositionen werden weitere experimentelle Untersuchungen zur Klärung der offenen Fragen für notwendig gehalten. Zur Minderung gegenwärtig erhöhter NEinträge und zur langfristigen Sicherung der Vitalität und Funktion der Waldstandorte sind weitere Anstrengungen zur Emissionsminderung auch im landwirtschaftlichen Bereich erforderlich.
    Aus: Bestimmung von Ammoniak-Einträgen aus der Luft und deren Wirkungen auf Waldökosysteme, Schlussbericht
    IM AUFTRAG DES UMWELTBUNDESAMTES
    Oldenburg, Göttingen und Braunschweig, März 2005

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