Nie wieder ist jetzt!

Demonstrationen im Münsterland gegen rechts

In Münster, Lüdinghausen und Dülmen gab es schon Kundgebungen gegen das Erstarken der AfD, Coesfeld und Senden werden folgen. Ergänzung unten: Bilder aus COE

Marktplatz Dülmen am 28.1.2024, 3500 Leute sind gekommen.                           Foto: Stadt Dülmen, der Bürgermeister

Dülmen, Marktplatz                                                                                                                                                 Foto: LieBe

 

Auch im Münsterland gehen Tausende Menschen gegen rechts auf die Straße

Breite Masse schaut nicht weg,                      WN am 29.1.2024

Der Marktplatz in Warendorf am Samstag: Fast 3000 Menschen gingen dort auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.

Der Marktplatz in Warendorf am Samstag: Fast 3000 Menschen gingen dort auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.

Düsseldorf/Münsterlanddpa/gap Der Zulauf zu den Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in Deutschland hält ungebrochen an. Allein in Nordrhein-Westfalen gab es am Wochenende etwa 40 Kundgebungen, darunter zahlreiche im Münsterland. Die größte Versammlung fand in Düsseldorf statt. Dort gingen am Samstag nach Angaben der Polizei 100 000 Menschen auf die Straße – damit war es die bisher größte Veranstaltung in NRW seit Beginn der Protestwelle vor knapp zwei Wochen. Das Motto der Düsseldorfer lautete: „Gegen die AfD – Wir schweigen nicht. Wir schauen nicht weg. Wir handeln!“ Zahllose Transparente spiegelten die Befürchtung, dass sich die Geschichte in Deutschland wiederholen könne: „Nicht noch mal!“ oder „Nazis jetzt stoppen“ waren typische Aufschriften.

Ein ähnliches Bild boten die Veranstaltungen im Münsterland. Am Samstag und Sonntag setzten Tausende Menschen aus allen Bevölkerungsschichten Zeichen gegen rechts. 9000 Menschen wurden etwa in Bocholt gezählt, 7000 in Ibbenbüren, fast 5000 in Borken, 3500 sollen bei Umzügen durch Greven und Dülmen beteiligt gewesen sein. Darunter: viele Familien und Kinder, die sich besorgt zeigten über die rechten Tendenzen.

Bei einer Kundgebung in Osnabrück zählte die Polizei am Samstag in der Spitze 25 000 Menschen, die Organisatoren sprachen von 30 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) warnte in Osnabrück vor der AfD, die Partei wolle den Systemwechsel. „Das heißt nichts anderes als: Sie wollen zurück in die dunklen Zeiten des Rassenwahns, der Diskriminierung, der Ungleichheit und des Unrechts“, erklärte Pistorius, der früher Osnabrücker Oberbürgermeister war. Die Gedankenspiele rechter Politiker zu einer „Remigration“ nannte er eine „Wannseekonferenz 2.0“. Geplant sei die Vertreibung, die Deportation von Millionen von Menschen. „Spätestens jetzt ist jedem klar: Unsere Freiheit ist in Gefahr, unsere Art zu leben ist in Gefahr, unsere Demokratie ist in Gefahr.“

Der ehemalige NRW-Ministerpräsident und CDU/CSU-Kanzlerkandidat Armin Laschet erinnerte in seiner Rede in Aachen daran, dass die Errichtung der nationalsozialistischen Terrorherrschaft 1933 nur zwei Monate in Anspruch genommen habe. „Und deshalb dürfen Antidemokraten in keine staatlichen Funktionen kommen!“, sagte Laschet unter dem Beifall der Demonstranten.

Die Demonstrationen verliefen landauf, landab friedlich.Westfalen

Lüdinghausen bleibt bunt. Herzliche Einladung! Ich werde mit einem Redebeitrag dabei sein. #lüdinghausenstehtauf

Lüdinghausen machte den Anfang. Hier waren es etwa 1000.                                                            Foto: Reinhard Löwert

Und Senden? Der BM ist angefragt.
In Coesfeld waren 3500 Leute, die Stimmung war – auch durch die Billerbecker Band – großartig. Vorausgegangen war eine flammende Predigt beim Ökumenischen Friedensgebet. Bemerkenswert auch die positive Ergänzng desPlakats.

Nach intensiver Vorbereitung und Werbung kamen 3500 friedliche, betroffene und dabei auch heitere Menschen auf den Marktplatz. Die Redebeiträge waren bewegend und vielfältig..

Einen hohen Stellenwert hatte in Coesfeld das vor der Demo angebotene Friedensgebet. Der Geistliche predigte mitreißend, engagiert und gespickt mit erschreckenden Zitaten aus der Geschichte des Nationalsozialismus. Er betonte die Pflicht der Christen, zu den jetzigen Geschehnissen nicht zu schweigen. Es gab großen Beifall, die Teilnehmer zogen anschließend mit den verteilten Kerzen auf den Marktplatz.

 

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