Agenda21Senden
Presseerklärung der Agenda21Senden zum Klimanotstand
Mit Enttäuschung
und Unverständnis hat die Agenda21Senden zur Kenntnis genommen, dass die anderen
Fraktionen im Gemeinderat Senden den Antrag der Grünen zur Ausrufung des
kommunalen Klimanotstandes nicht stattgegeben haben. Zwar soll eine Resolution
erarbeitet werden, „mit deren Intention und Begriffswahl alle Fraktionen „leben“
können“, wie in der Presse zu lesen war, aber das bedeutet unserer Meinung nach
nur eine unnötige Verzögerung der Entscheidung. Wer sich ernsthaft mit der
derzeitigen Klimaproblematik auseinandersetzt, weiß, wie gefährlich und auch
teuer weiteres Abwarten werden wird. So haben Wissenschaftler bereits genau
berechnet, dass wir nur noch etwa zehn Jahre lang so viel CO2
ausstoßen dürfen wie bisher (und dann keine einzige Tonne mehr!), wenn wir das
Pariser Klimaabkommen und somit das Zwei-Grad-Ziel noch einhalten wollen. Und wie notwendig dies ist, zeigen verschiedene
Computersimulationen nur zu deutlich: schaffen wir es nicht, die Erderwärmung
bis 2030 in diesem Maße zu begrenzen, drohen uns und vor allem unseren Kindern
bereits zwanzig Jahre später echte
Notstände. Kollabiert das Ökosystem, werden wir mit Wasserknappheit,
Missernten, aber auch vermehrten Wetterextremen wie immer neuen Hitzerekorden
oder Orkanen zu rechnen und zu leben haben. Einige Experten warnen bereits vor
dem Zusammenbruch unserer Zivilisation, da Millionen von Menschen ihre Lebensgrundlage
verlieren, sich riesige Flüchtlingsströme in Bewegung setzen und immer mehr
Menschen um immer weniger Ressourcen konkurrieren werden.
Auf dieser Grundlage ist es müßig, sich über Begrifflichkeiten zu echauffieren,
zumal „Notstand“ angesichts der Tatsachen nicht nur treffend, sondern in
anderem Bezug durchaus gebräuchlich ist (denken wir nur an den Pflegenotstand).
Die Agenda21Senden, die sich selbst schon seit über zwanzig Jahren für Umwelt-
und Naturschutz engagiert, fordert deshalb die Politik auf, sich ihrer
Verantwortung bewusst zu werden und den Klimaschutz auf ihrer Prioritätenliste
ganz nach oben zu setzen.
Im Auftrag
Bernd Lieneweg, Sprecher