In einer Zeit, in der überall Aktivitäten heruntergefahren werden, hatten Friedensfreunde und B90/GRÜNE zu einer Gedenkveranstaltung zum antijüdischen Pogrom vom 9. November 1938 eingeladen. Sie fand am Montag um 17.30 Uhr auf dem Gelände des Alten Jüdischen Friedhofs am Lüdinghauser Tor statt. Nach der Begrüßung durch Michael Stiels-Glenn sprach Dechant Trautmann eindrucksvolle Worte zum damaligen Geschehen auch in Dülmen. Blumen und Kerzen wurden am Mahnmal niedergelegt. Auch der Sendener Friedenskreis war der Einladung gefolgt.
Zitat Friedensfreunde: „Trotz der Corona-Beschränkungen und Angst in der Bevölkerung kamen 40 Teilnehmer aus verschiedenen politischen Gruppen auf den dunklen ehemaligen jüdischen Friedhof neben dem Lüdinghauser Tor. Mitarbeiter der Stadt haben den Rasen frisch gemäht und die Hundek*** entfernt, Polizei und Ordnungsamt waren freundlich und entspannt und beeindruckt, mit welcher Routine wir unser Hygienekonzept umgesetzt haben, mit höheren Standards als die behördlichen Auflagen.
Pfarrdechant Markus Trautmann von St. Viktor berichtete vom Schicksal des jüdischen Viehhändler Louis Pins, der in der Nazihaft nicht einfach gestorben ist, wie man bis vor kurzem dachte: Neueste Nachforschungen haben ergeben, dass er sich erhängt hat. Das löste bei den Anwesenden Betroffenheit aus. Text von Markus Trautmann
Uli Hengemühle aus Reken trug ein Gedicht von Erich Fried vor. Im Anschluss legten viele Besucher Kerzen und Blumen nieder.“