Zerstörung der Wälder durch falsche Förderpolitik
Gegen Holzhackschnitzel-Heizung an Sendener Schulen
Der Bürgermeister beziffert die CO2-Einsparung durch das geplante Holzhackschnitzelkraftwerk auf 90 % – das stimmt nur politisch – rechnerisch, weil die Politik EU – weit festgelegt hat, dass Holzverbrennung CO2 neutral ist.
Tatsache ist, dass das so nicht stimmt. Kein ernsthafter Wissenschaftler behauptet noch, dass Holzverbrennung CO2 neutral ist. Das Gegenteil ist der Fall. Beim Verbrennungsvorgang von Holz entsteht pro Wärmeeinheit mehr CO2 als beim Verbrennen von Gas, Öl oder Kohle. Man kann das auf der Webseite des Bundesumweltministeriums nachlesen.
Wir brauchen Holz als Baumaterial, dort wird CO2 langfristig gebunden und wir sollten es möglichst stofflich und nachhaltig nutzen und nicht verbrennen. Die Übernutzung der Wälder nimmt weltweit zu, der Bestand an Holz und Wäldern nimmt weltweit und in Deutschland ab.
Leider hält die Förderpolitik in der EU derzeit noch am Märchen der CO2 Neutralität fest, und dank Förderung und fehlender CO2 Bepreisung ist die Holzverbrennung sehr kostengünstig. Diese Förderpolitik führt global zur weiteren Zerstörung der Wälder und zur Freisetzung großer Mengen CO2.
Diese Förderpolitik ist Greenwashing – sie ermöglicht Ländern und Gemeinden eine rechnerische Verbesserung ihrer Klimabilanz, aber sie gefährdet die Wälder auf dieser Erde, die wir für den Klimaschutz so dringend benötigen. Aufgrund der finanziellen Anreize wird in Zukunft noch mehr Holz verbrannt werden, die Umrüstung vieler Kohlegroßkraftwerke auf Holzverbrennung ist bereits im Gange, weitere sind geplant. Wälder werden abgeholzt, nicht immer unbedingt vor unserer Haustür – das Brennholz, dessen Herkunft großenteils nicht nachvollziehbar ist, kommt oft aus Nordeuropa, aus illegalen Abholzungen in Rumänien und teilweise sogar aus den USA.
Dr. Evelyn Stauch, Senden, Wienkamp 22,
für die Waldschutzgruppe Münsterland,
www.waldschutzgruppe-muensterland.de
Bernd Lieneweg, Senden, Dornekamp 3
Sprecher der Agenda 21, Senden
www.agenda21senden.de