WN, Fr., 24.02.2012, von Sigmar Syffus
Anwohner des Wienkamps überreichen Bürgermeister Unterschriften-Liste: „Schützt die Bäume am Kanal“
Auf dem Kanal tuckert ein dicker Pott. Wellen wabern an die mit Steinen befestigte Uferböschung. Links und rechts stehen die knorrigen Eichen- und Ahornstämme den Spaziergängern und Radwanderern Spalier: Die Atmosphäre am Leinpfad zwischen Wienkamp und Tomberge-Brücke hat einen ganz besonderen Reiz und Wert. Darum soll der „ökologisch sensibel und landschaftsprägend Baumbestand“, der von vielen Sendener zur Naherholung genutzt wird, unbedingt erhalten bleiben. Dafür setzt sich die Initiative „Ökologie-Team Wienkamp“ ein. Deren Vertreter haben am Freitag eine Liste mit rund 100 Unterschrift an Bürgermeister Alfred Holz übergeben.
Die Anwohner des Wienkamps fordern die Gemeinde dazu auf, „im Falle einer eventuellen Bebauung des Gebietes Wienkamp 2 bereits in der frühen Phase der Planung alles zu tun, um die noch vorhandenen Bäume am alten Leinpfad und am Kanal zu erhalten“. Eine „Nacht-und Nebelaktion“ des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) wie 2004, dürfe es kein zweites Mal geben.
„Damals wurden in einer überfallartigen Aktion im August auf einer Strecke von circa 500 bis 600 Metern restlos alle Bäume am Kanal vor dem jetzigen Gebiet Wienkamp 1 gefällt. Es handelte sich um 34 wunderschöne Bäume, jeweils 60 bis 100 Jahre alt, Eichen und Bergahorn“, so die Initiative.
Bereits Anfang 2011 sei der „ökologisch sensiblen Dümmerabschnitte des neuen Plangebietes Wienkamp“ durch die Fällung von 15 großen Bäumen „biotopisch degradiert“ worden. Des Weiteren sei am 9. Februar – unweit der Sendener Kanalbrücke – ein großer Baum gefällt worden (WN berichteten).
„Ob es sich bei dem gefällten Baum um einen wirklich kranken Baum handelte, wie zunächst vom WSA dargestellt, ist fraglich. Mit großer Wahrscheinlichkeit hätte ihm ein Baumchirurg helfen können“, so die Initiative.
Daher fordern die Wienkamp-Anwohner die Gemeinde auf, im Falle einer Bebauung des Wienkamp 2, „ein Konzept zu entwickeln, das den Bestand der Bäume am Kanal garantiert – jetzt und in Zukunft“. Dazu sei in jedem Fall ein ausreichender Abstand der Grundstücksgrenzen zu den Bäumen notwendig, um zum Beispiel Maßnahmen wie Erdwärmetauscher auf den Grundstücken zu ermöglichen, ohne die Bäume zu gefährden.