Das Projekt SyncFuel – Elektromobilität in dezentralen Netzstrukturen

PlakatKrauseElektroautos lohnen sich nicht. Für das, was sie leisten, sind sie viel zu teuer. Mehr Geld für geringere Reichweite, das macht einfach keinen Sinn! Das Argument des abgasarmen, umweltfreundlichen Fahrens gerät leicht ins Hintertreffen, wenn das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimmt. Was kann ich für die Wirtschaftlichkeit eines Elektroautos tun? Wenn ich über meine Fotovoltaikanlage Strom produziere, sollte ich bei den heutigen Einspeisevergütungen den Eigenverbrauch erhöhen, also den Strom speichern und bei Bedarf dann selbst wieder verbrauchen, wird mir geraten. Aber Batteriespeicher sind nicht billig, wer weiß, ob die Rechnung dann aufgeht?

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Dipl. Ing Thomas Krause, Projektverantwortlicher, Westf. Hochschule, Gelsenkirchen.

An einer Lösung für dieses Problem arbeitet derzeit im Projekt „SyncFuel“ die Westfälische Hochschule in Gelsenkirchen in Kooperation mit der TU Dortmund. „SyncFueL” steht für “Synchronisierter Eigenstrom für die Ladung von Elektrofahrzeugen“. Dipl. Ing. Thomas Krause, verantwortlicher Mitarbeiter an diesem Projekt, sieht das so: „Eigenstrom soll zukünftig auch an entfernten Ladestellen zur Verfügung stehen. Die aus dem Laden von Eigenstrom im Regionalbereich potentiell resultierende Senkung der Stromkosten ist der Hebel zur Amortisation von E-Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur. Mögliche Anwender sind Berufspendler und Betriebe.“ Und wie soll das funktionieren? Ein technischer Trick soll dazu führen, dass der Elektroautofahrer sich den vorher selbst auf dem Dach oder im Blockheizkraftwerk produzierten und ins Netz eingespeisten Eigenstrom überall in der Region wieder für sein Auto aus dem Netz herausholen kann. Thomas Krause: „ Bis Ende 2017 werden die technischen Systeme eines synchronisierten mobilen Smartmeters (SMSM) zur Kopplung der Einspeisung aus PV- und KWK-Anlagen mit dem Ladevorgang entwickelt. Das System soll einen Ladevorgang ermöglichen, bei dem die Einspeisung von privaten oder betrieblichen Energieerzeugungs-Anlagen mit dem Verbrauch an einer entfernten Ladestelle oder Steckdose synchronisiert wird. Es bietet also die Möglichkeit, die erzeugte Energie im Sinne des Eigenverbrauchs als „Eigenstrom“ auch außerhalb des eigenen Grundstücks bzw. des Betriebsgeländes zum Laden von E-Fahrzeugen zu nutzen. Der SMSM ermöglicht eine leistungssynchrone Eigenstromentnahme an entfernter Steckdose. Stromerzeuger, Ladestation und Fahrzeug werden mit SMSM-Komponenten ausgestattet. Der Nutzer erhält Informationen über die aktuell abrufbare Leistung und kann den Ladevorgang danach steuern. So beziehen die Nutzer zwar den Strom des Energieversorgers, verrechnen diesen aber mit ihrem Eigenstrom und bezahlen nicht für eine Ladestation. Für die regionale Einspeisung und Entnahme des Eigenstroms wird mit entsprechend reduzierten Netzentgelten kalkuliert. Die aus dem synchronisierten Laden von Eigenstrom resultierende Senkung der Strombezugskosten an Ladestellen im regionalen Umfeld bildet also den Hebel zur Refinanzierung von E-Fahrzeug und Ladeinfrastruktur. Dieser Ansatz erfordert bzw. ermöglicht neue Geschäftsmodelle über die Elektromobilität hinaus.“

Die Agenda21Senden hat Thomas Krause eingeladen. Am 11. November um 20 Uhr wird er im Vortragsraum des „Journal“, Münsterstraße 16, Interessierte über dieses etwas spröde, aber sehr spannende Thema aufklären und Fragen dazu beantworten.

 

 

Ein Gedanke zu „Das Projekt SyncFuel – Elektromobilität in dezentralen Netzstrukturen

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