Initiative „Neue Bäume für Senden“
Weitere Standortsuche schwierig
Senden. Die Initiative „Neue Bäume für Senden“ hat noch Geld auf dem Spendenkonto. Aber es entpuppt sich als schwierig, geeignete Pflanz-Flächen zu finden.
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Dieses Zitat, das Erich Kästner zugeschrieben wird, passt fast immer. Doch es gibt auch eine Variation dieses Themas – wenn mit Entschlossenheit Gutes getan werden soll, die praktische Umsetzung sich aber als schwierig entpuppt. Wohl in etwa in dieser Lage befindet sich die Initiative „Neue Bäume für Senden“, die personell und organisatorisch an der Agenda 21-Gruppe Senden angedockt ist und von Einzelnen aus dem Kreis der Fridays-for-Future-Bewegung unterstützt wird. Die Initiative, die 2019 gegründet wurde, kann schon ein beachtliche Bilanz nachweisen, die weitere Suche nach Flächen gestaltet sich aber als kompliziert.
Auslöser der Aktion war der triste Zustand des Waldes auch in Senden. Anhaltende Trockenheit traf insbesondere, aber nicht nur die Fichten. Der Klimawandel habe die Lage für die ohnehin schon geschwächten Bäume noch verschärft, betonen Wolfgang Dropmann und Bernd Lieneweg von der Agenda-Gruppe.
Idee findet viel Resonanz
Sie hatte eine Idee des Sendeners Marc Pohling aufgegriffen und sich für Neupflanzungen eingesetzt. Das Vorhaben erhielt ein reges Echo, das Spendenkonto erreichte einen Höchststand von rund 6500 Euro, davon stehen noch 2000 Euro zur Verfügung, lauten die Angaben von Agenda-Sprecher Lieneweg.
Er erinnert an die großen Pflanzprojekte: Ende November 2019 auf einer Brachfläche an der L 844 auf Höhe des Erlengrundes. Gemeinde und Agenda-Gruppe sowie einzelne Unternehmen zogen an einem Strang, um die Fläche neu zu bepflanzen. Insgesamt wurden 2500 Stieleichen, 250 Edelkastanien, 100 Flatterulmen, 50 Vogelkirschen und 20 Sträucher in den Boden gesetzt. Ebenfalls in größerem Stil wurde in der Nähe des Venner Moors im Januar 2020 eine Aufforstung mit 1500 Stieleichen durchgeführt.
Bei beiden Projekten ging es ums Pflanzen und ums Bewusstsein schärfen, Motivieren und Teamgeist. Denn in ersten Fall Kitas und im zweiten Fall mehrere Gruppen (von den Messdienern bis zur Jugendfeuerwehr) hatten gemeinsam Setzlinge in den Boden gesteckt. Es sei nicht nur wichtig, die Natur zu regenerieren, sondern auch „die Bürger mit einzubeziehen“, unterstreichen Dropmann und Lieneweg. Dazu sei es sinnvoll, mit der Gemeinde oder dem Forstamt zu kooperieren und sie bei ihren ohnehin bestehenden Aufgaben zu unterstützen. Der Druck auf diese Akteure, bestimmte Vorhaben auch zeitnah anzugehen, werde dadurch erhöht.
Ideenwettbewerb zur Flächensuche
Der Plan der Agenda-Gruppe, einen Ideenwettbewerb für die Suche nach weiteren Pflanz-Flächen auszuloben, trug Früchte: Ein vorgeschlagenes Areal, eine Allee im Bereich Farwicksheide/Dorfbauerschaft, sollte mit Obstbäumen ergänzt werden, da dort andere Bäume abgängig seien. Der Pflanztermin, der jetzt angestanden hätte, wurde aber verpasst, weil eine örtliche Baumschule nicht passend lieferte, bedauert Lieneweg. Nun werde der Herbst für die Aktion angepeilt.
Angepeilt wird auch ein weiterer Standort in der Alvingheide: zwischen der Fahrbahn der Roxeler Straße und dem Radweg, der teils mit größerem Abstand separat verläuft. Ob dieser Suchraum funktioniert, werde gerade beim Kreis Coesfeld geprüft.