SCHEIDUNG auf europäisch
Die EU wird reformiert werden müssen
Der Austritt Großbritanniens beendet vorläufig erst einmal die Idee eines vereinten Europas. Von Anfang an war die damalige EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) einzig und allein eine Freihandelszone. Die Gründerväter hatten nach dem zweiten Weltkrieg langfristig eine politische Vereinigung im Auge. Allerdings war es nicht realistisch, die „Vereinigten Staaten von Europa“ anzustreben. Mit jeder Vergrößerung der Gemeinschaft trat das Ziel der europäischen Vereinigung mehr und mehr in das Zentrum der politischen Absichten, obwohl es keine offizielle Politik war, Europa auch politisch zu vereinigen. Ab den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde es den Briten immer mulmiger, denn sie wollten von Anfang an allenfalls nur eine wirtschaftliche Zusammenarbeit und ihre politische Unabhängigkeit lieber behalten. Die Politik Brüssels konnte man mit der Handlungsweise von Amateuren vergleichen, die einfach mal eine Ente auf das Wasser setzen und abwarten wollten, ob sie schwimmt. Wenn ja, dann war es alles in Ordnung. Weitere Anstrengungen unternahm man nicht, weil Europa sich selbst häufig blockierte in seinen Entscheidungen. Zwischen der EU-Kommission und dem demokratisch gewählten EU-Parlament gab es immer wieder Gerangel um die Kompetenzen.
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