Als gestern die neue Stromstelle für das Laden von Elektroautos in Lüdinghausen eröffnet wurde, waren von unserer Mobilitätsgruppe Anne Meyer-Schwickerath und Bernd Lieneweg dabei.
Zusammen mit Dietrich Koch aus Mettingen, der auch zum EL-Team Münsterland gehört, fuhren sie von der Ladestation in Senden an der Westfalen-Tankstelle direkt zur Eröffnungsfeier nach Lüdinghausen.
Denn endlich gibt es nun auch in der Nachbarstadt eine öffentliche Stromstelle für Elektroautos, und zwar am Ostwall-Parkplatz hinter der Volksbank und den bekannten Eisdielen. Dr. Storzer, Geschäftsführer von EBG Compleo, schenkte sie seiner Heimatstadt Lüdinghausen. Die Ladestation wird per Mobiltelefonanruf geöffnet, der Strom ist im Moment noch kostenlos. Wenn man sein Kabel wieder ziehen möchte, muss man noch einmal zum Handy greifen.
Da der Parkplatz bewirtschaftet ist, muss man allerdings einen Parkschein ziehen, ob lange Ladezeiten voll (oder überhaupt) bezahlt werden müssen, muss noch politisch entschieden werden. Auf jeden Fall sollen zwei Parkplätze per Schild für Elektroautos reserviert werden. Kostenloses Parken haben Lüdinghausens Stadtväter leider noch nicht beschlossen, aber im Zusammenhang mit der blauen Plakette für Elektrofahrzeuge, für die sie sich in Berlin stark gemacht haben, könnte das kommen. Siehe auch WN-Bericht.
Es wäre wünschenswert, wenn auch in Senden im Rahmen der Netzübernahme durch die Netzgesellschaft Münsterland eine gemeideeigene Ladesäule im Zentrum in Rathausnähe aufgestellt würde.
Die Inbetriebnahme der Ladestation für Elektroautos in Lüdinghausen war für mich sehr beeindruckend: 1. die positive Einstellung dazu von Seiten der Kommunalpolitik (was selbst heute noch längst nicht überall selbstverständlich ist), 2. das hohe technische Niveau der Ladesäule, was den Zugang und die Steckermöglichkeiten anbelangt, 3. der ortszentrale Standort mit Park- und Einkaufsmöglichkeiten und nicht zuletzt das vorerst kostenlose Stromtanken. Seit 29 Jahren bin ich mit Elektroautos unterwegs und fühlte mich damals oft wie ein Autofahrer vor 100 Jahren, der vor seiner Abfahrt sich erkundigen musste, wo auf der Wegstrecke es eine Apotheke gab, die eine Flasche Benzin zum Verkauf anbieten konnte. Heute ist es mir unbegreiflich, warum nicht viel mehr Autofahrer elektrisch unterwegs sind, wenigstens mit ihrem Zweitwagen, und stattdessen mit den im Verbrauch 5-mal teureren Spritschluckern die überreiche Autoindustrie zur fatalen Klimaschädigung unterstützen.
Dietrich Koch, Mettingen