Die Agenda21Senden hat sich im Zusammenhang mit dem Baumsterben zur Massentierhaltung geäußert. Sendener Landwirte fühlen sich angeprangert und äußern sich wie folgt in den WN (6.9.19):
Zum Vergleich noch einmal unser Text:
Stellungnahme der Agenda21Senden zum Klimawandel und zum Waldsterben in Senden
Wir alle und die Politik müssen endlich handeln!
Auch hier in Senden sterben gerade Hunderte von Bäumen in den verschiedenen Forsten. Nicht nur die Fichten. Die am stärksten betroffenen sterben ab, u.a. auch Birken und Lärchen. Darüber hinaus haben viele Eichen, Buchen und Eschen erhebliche Blattverluste.
Hauptursache dieser Waldschäden ist die Trockenheit der letzten 2 Jahre durch den Klimawandel und die Überdüngung der Waldböden durch Stickstoff aus der Massentierhaltung. Ammoniakemissionen aus den Ställen, Gülle und Kunstdünger führen seit Jahren zur Überdüngung der Waldböden, schädigen damit das gesamte Bodenleben und besonders das Wachstum der Feinwurzeln der Bäume. Die werden dann schwächer und auch anfälliger für alle Art von Schädlingen. Der Eichen-Prozessionsspinner schädigt nicht nur die Eichen, sondern belastet auch die Menschen gesundheitlich, und der Borkenkäfer vernichtet viele Fichtenbestände. Durch Nitrifikation wird Ammonium zu Nitrat. Nitrat gelangt durch Auswaschung auch ins Grundwasser und kann Gesundheitsschäden verursachen. Die im Boden verbleibenden Wasserstoffionen bewirken eine Übersäuerung des Bodens mit den bekannten Folgeschäden.
Das Ganze ist eine wirkliche Katastrophe, weil wir eigentlich jeden Baum brauchen, um das von uns produzierte Klimagas CO2 noch speichern zu können. Die zur Zeit stattfindende weltweite Waldvernichtung durch Waldschäden, Abholzungen, Feuer, Trockenheit und Übernutzung wird den Klimawandel erheblich beschleunigen (aktuell riesige Waldbrände in Kanada, Sibirien und Südeuropa, enormer Zuwachs von Abholzungen in den Tropen).
Bund, Land, Kommune und Verbraucher müssen sofort handeln:
– die Massentierhaltung muss sofort um die Hälfte reduziert werden. Zum Ausgleich sollten die Bauern mehr Geld für Ihre Produkte bekommen,
– durch den geringeren Anbau von Futtermitteln kann dann auch frei werdendes Land wieder aufgeforstet werden, am besten mit naturnahen Mischwäldern,
– trockene Waldgebiete dürfen nicht länger durch Entwässerungsgräben und das regelmäßige Ausbaggern dieser weiter belastet werden,
– es müssen wesentlich mehr Waldarbeiter ausgebildet und angestellt werden, um langfristig die Wälder noch retten zu können,
– den Waldbesitzern sollten wesentlich mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit sie alle notwendigen Maßnahmen umsetzen können,
– der Verbrauch von Papier muss erheblich reduziert werden, und auf Frischfaserpapiere sollte ganz verzichtet werden. Wenn immer möglich, sollte nur noch Recyclingpapier benutzt werden
– wenn möglich, sollte wenig Holz verbrannt werden (Gesundheitsschädigung durch Feinstaub, mehr Freisetzen von CO2, wenn weniger werdende Pflanzen es nicht wieder binden). Es sollte daher nur noch für langlebige Produkte verwendet werden.
Wir von der Agendagruppe in Senden werden demnächst mit Förstern und Fachleuten aus der Gemeinde überlegen, wie die Probleme vor Ort angegangen werden können, um dem Wald zu helfen, und welchen Beitrag die Öffentlichkeit dazu leisten kann.
Das alles wird uns nicht helfen, wenn wir nicht sofort radikale Klimaschutzmaßnahmen ergreifen! Dazu gehören dann auch vom Staat vorgegebene Rahmenbedingungen, also Vorgaben, Gesetze und Verbote, die dann zu einer erheblichen Reduzierung aller Klimagase führen. www.agenda21senden.de
Hauptursache ist nach Meinung der Agenda21Senden die Trockenheit als wahrscheinliche Folge des Klimawandels. Viele Faktoren kommen dazu, die Vorgänge im Boden sind sehr komplex. Leicht nachzuweisen ist die Versauerung, dass es dazu gekommen ist, hat verschiedene Ursachen. Dass der Verkehr und die Energiewirtschaft genannt werden, ist ganz in unserem Sinne, setzen wir uns doch seit Jahrzehnten bereits für eine Verkehrs- und Energiewende ein. Regenerative Energien und eine nachhaltige Verkehrspolitik sind seit jeher, wie jeder weiß, unsere wichtigsten Themen gewesen. Dass zu einer zukunftsfähigen Strategie auch eine alternative Landwirtschaft gehört, wird im Natur- und Klimaschutz kaum mehr kontrovers diskutiert.
Wenn die Landwirtschaft nach der Studie des Umweltbundesamtes für 10 % des Stickoxideintrags verantwortlich ist, so ist das kein Grund, die Landwirtschaft aus der Verantwortung zu entlassen. Das Fass läuft über, egal welchen Anteil einzelne Verursacher daran haben. Wir müssen alle gemeinsam alle Ursachen bekämpfen, und dazu brauchen wir auch die Landwirte im Boot.
Zum Schluss ein Zitat eines sehr bekannten Bundespolitikers: „Ammoniak gegen die Bäume ist ja nur ein Aspekt. Gesundheit beim Menschen ein zweiter. Gravierender sind die Klimagasemissionen, Lachgas, Methan aus der Massentierhaltung, die auch bei uns zusammen mit allen anderen Klimagaswirkungen zu Trockenheit, Hitze und damit zu einem dramatischen Waldsterben führen, welches durch Luftschadstoffe noch beschleunigt wird.
Die Summenwirkung ist es, die viele Landwirte ignorieren und damit wie die meisten anderen gesellschaftlichen Gruppen weiter wie bisher machen wollen und damit die menschliche Zivilisation schnell in den Untergang führen.“
Dazu wollen wir es nicht kommen lassen, Optimisten hoffen auf Einsicht und vertrauen auf die menschliche Vernunft und auf die Fähigkeit unserer Wissenschaftler, die richtigen Hebel zu benennen. Schließlich brauchen wir noch Politiker, die die Hebel beherzt umlegen.