
Mehrgenerationenhaus in Senden – zukunftsfähiges soziales und nachhaltiges Wohnen

Morgen abend (Mittwoch, den 19.10.22) läuft wieder das Wirtschaftsseminar mit Joachim F. Gogoll, und zwar online ab 19.30 Uhr. Zugang ab 19.20 Uhr unter https://t1p.de/agenda21senden. Es geht um Freihandel.
Gibt es so etwas überhaupt (noch) oder ist der Name eine Täuschung? Über das und andere wichtige Aspekte des Freihandelsvertrages CETA zwischen der EU und Kanada wird der Ökonom seinen Vortrag halten. Wer gedacht hatte, CETA sei einfach mal so durchzuwinken, der sollte sich nicht täuschen. Das dicke Ende kommt wie immer am Ende des Ratifizierungsverfahrens.
Der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen schlägt eine radikale Landnutzungswende vor
VON ISABEL ARMBRUST
Im Juni 2021 sind Weltklimarat (IPCC) und Weltbiodiversitätsrat (IPBES) erstmals mit einem gemeinsamen Bericht und fächerübergreifenden Lösungsvorschlägen gegen Klimawandel und Artensterben an die Öffentlichkeit gegangen. Damit haben die beiden UN-Institutionen auch ein Zeichen für eine übergreifende Klima- und Biodiversitätspolitik gesetzt. Denn bisher
erfasst die Politik jede Krise getrennt und sucht spezifische Bewältigungsstrategien.
Schon 2020 hat der „Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen“ (WBGU) der Bundesregierung für eine ganzheitliche Lösung der großen Welt- und Menschheitskrisen geworben.
Mit der Studie „Landwende im Anthropozän“ zeigt er, dass die Klimakrise, der Artenschwund und das Hungerproblem viel zu lange isoliert voneinander angegangen wurden.
Oft standen die Maßnahmen sogar in Konkurrenz, denn alle benötigen Land. Und das ist auf unserem Globus nur begrenzt verfügbar.
Die Landnutzung der Welt muss drei Anforderungen genügen
Der Bericht spricht daher von einem „Trilemma“ der Landnutzung, aus dem es nur einen Ausweg gibt: Land muss künftig so genutzt werden, dass alle drei Ziele zusammen bedient werden.
Die Studie „Landwende im Anthropozän“ ist insofern überhaupt nicht das xte Werk zu nachhaltiger Landwirtschaft, sondern eine fundierte Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Landoberfläche des Globus, eigentlich ein Gemeingut der Menschheit und künftiger Generationen, so genutzt werden kann, dass a) alle Menschen in Würde leben können und dass
b) die Erderwärmung sowie c) der Biodiversitätsverlust gestoppt werden.
Klimaneutralität nur mit Hilfe von Land erreichbar
Alle Regierungen der Welt haben es bis heute versäumt, den Ausstoß von CO2 und anderer Treibhausgase angemessen zu reduzieren und Richtung Null zu bringen. Daher sind die 2015 in Paris vereinbarten Ziele nur noch zu erreichen, so die Studie, „wenn, ergänzend zur Dekarbonisierung der Weltwirtschaft, Landflächen genutzt werden, um der Atmosphäre Koh-
lendioxid zu entziehen“. CO2 muss folglich entweder durch Aufforstungen oder durch natürliche oder technische Lösungen in Pflanzen, im Boden oder Gestein gespeichert werden.
Schon unser letztes Schwerpunktheft „Klimaungerechtigkeit“ (Februar 2021) setzte sich mit der Rolle dieser „negativen Emissionen“ beim Menschheitsprojekt „Klimaneutralität“ auseinander. Unser Autor Thomas Fatheuer benannte dort u.a. die Gefahr, dass für Aufforstungen und technische Lösungen zur CO2-Bindung gigantische Mengen an Land beansprucht und damit der Ernährung der Menschen des globalen Südens entzogen werden könnten.
…. auf das Maß kommt es an
Diese Gefahr sehen auch die WBGU-Autor*innen. Sie plädieren daher für eine „frühzeitige und ambitionierte Reduktion“ (Seite 4; wir zitieren aus dem Hauptgutachten (1)) globaler CO2-Emissionen. Unter maximaler Transparenz sollten die Staaten dann zusätzlich nur noch einen genau bezifferten Anteil der CO 2 -Reduktion durch landbasierte Lösungen erreichen dür-
fen. Und nur durch solche Ansätze, die gleichzeitig „erhebliche Mehrgewinne für biologische Vielfalt und Ernährungssicherheit“ bieten (S. 4). Dazu zählen u.a. die Renaturierung von Mooren und anderer Feuchtgebiete, Erhöhung der Kohlenstoffbindung im Boden durch nachhaltige Bewirtschaftung (S. 56), eine standortgerechte Wiederaufforstung entwaldeter Flächen
und besonders Agroforstsysteme, eben weil diese den Bezug zur Ernährung der Menschen haben. Die Aufforstung bisher nicht bewaldeter Flächen sollte dagegen kritisch geprüft werden (S. 4). Auch bezüglich technischer Lösungen wie BECCS (Bioenergie mit Abscheidung von CO 2 und dessen Speicherung als Biokohle) oder DACCS (direkte Gewinnung von CO 2 aus der Luft und Abspeicherung in Gestein; S. 56) haben die Autor*innen ihre Zweifel. Die Unsicherheiten bei den Verfahren seien noch zu groß (S. 57) und außerdem würden neue Nutzungsansprüche
an Land begründet. Es drohen „Konflikte zu den Zielen des Biodiversitätserhalts oder der Ernährungssicherung“ (S. 58).
Nahrung für alle durch eine naturnahe Landwirtschaft
Auch die heute vorherrschende, meist industrielle Landwirtschaft gefährdet langfristig die Welternährung, der sie dienen soll, denn sie degradiert die Böden, zerstört die Biodiversität und schädigt das Klima.
Der WBGU empfiehlt daher, die bislang weitgehend „monofunktional auf Produktion ausgerichteten Landwirtschaftssysteme in Richtung ökologisch intensiver multifunktionaler Systeme wie z.B. Agroforstwirtschaft zu transformieren und dabei Menschen, agrarökologi-
sche Praktiken und die Erbringung von Ökosystemdienstleistungen ins Zentrum zu stellen.“
In der Praxis laufen diese Vorschläge auf eine Ökologisierung der gemeinsamen Agrarpolitik der EU, abgekürzt GAP, hinaus: Die heutigen Flächenprämien würden komplett in Zahlungen für „Ökosystemdienstleistungen“, sprich Schutz der Biodiversität durch Erhalt von Mooren, artenreichen Wiesen, Wassereinzugsgebieten etc. umgewandelt (S. 5).
Agrarpolitik in Ökosystempolitik überführen
Die Autor*innen fordern aber zu weiteren Schritten auf und halten mittelfristig die Etablierung einer „Gemeinsamen Ökosystempolitik“ (GÖP) der EU für notwendig (S.278). Eine exklusiv auf die Landwirtschaft fokussierte Politik wie die heutige GAP gäbe es dann nicht mehr, Agrarpolitik würde mit Naturschutz, Ausbau von Schutzgebietssystemen, der Förderung nachhaltiger
Forstwirtschaft und dem Aufbau von landbasierten Ansätzen zur CO2-Entfernung zu einem Ganzen verschmelzen.
Abkehr von unserem Ernährungsstil
Der Globus wird bis zum Jahr 2100 elf Milliarden Menschen zu ernähren haben, danach wird die Weltbevölkerung nach Schätzungen der UNO wieder rückläufig sein. Aktuell leben acht Milliarden auf unserem Planeten, bis 2050 sollen es 9,7 Milliarden sein.
Schon heute werden (in Kalorien bemessen) genügend Nahrungsmittel für diese 9,7 Milliarden produziert. Hunger und Nahrungsunsicherheit auf diesem Globus sind somit auch ein Verteilungsproblem. Sollte allerdings der Ernährungsstil des industrialisierten globalen Nordens mit seinem hohen Fleischkonsum von den Menschen im globalen Süden übernommen werden, dann wird es auch von der Fläche her eng: Dann bräuchten wir 119 % der heute bewirtschafteten Ackerfläche, um alle zu ernähren. Schon heute gehen 70 Prozent des weltweit produzierten Getreides ins Tierfutter.
Das Fazit aus diesen Berechnungen ist so einfach wie klar: Der Ernährungsstil der Europäer*innen kann gar nicht globalisiert werden. Aus Sicht der Autor*innen muss also das Welt-Ernährungssystem von Grund auf geändert werden, und zwar so, dass für alle Erdbewohner*innen nicht nur genügend Kalorien, sondern auch nahrhafte Nüsse, Früchte und Hülsenfrüchte zur Verfügung stünden (S.151). Außerdem sollten die realen Kosten der Degrada-
tion von Ökosystemen und die von ihnen erbrachten Leistungen künftig „möglichst vollständig in die Preise für Nahrungsmittel einfließen“ (S. 6).
Der Ernährungsstil der EU mit hohem Fleischkonsum kann nicht globalisiert werden. Denn dazu bräuchte es 119% der weltweit verfügbaren Ackerfläche.
Indigene und lokale Gemeinschaften als Naturbewahrerinnen
Der WGBU empfiehlt eine Ausweitung von Schutzgebieten auf 30 Prozent der Landfläche – eine Größenordnung, für die sich die EU im Oktober 2021 beim virtuellen Weltbiodiversitätsgipfel (im Frühjahr 2022 folgt die Hauptkonferenz im chinesischen Kunming) ausge-
sprochen hat. Er zeigt sich dabei allerdings sensibel gegenüber dem Recht auf Selbstbestimmung indigener Gemeinschaften, die fast 30 Prozent der Erdober-
fläche bewohnen. Nicht zufällig fällt ihr Siedlungsgebiet weitgehend mit den schützenswerten Ökosystemen unseres Globus zusammen, denn ihre nachhaltige Lebensweise hat über Jahrhunderte zu deren Erhalt beigetragen. Daher seien „Wahrung und Anerkennung der
Rechte der IPLCs (Indigenous Peoples and Local Communities) essenziell für den Schutz (…) dieser wertvollen Ökosysteme“, so der WBGU in Berufung auf aktu-
elle Studien (S. 108).
Nachdem früh schon die Welt-Biodiversitätskonvention CBD (1992) und dann ab 2012 der Weltbiodiversitätsrat die Wichtigkeit der Indigenen beim Biodiversitätserhalt akzentuiert hatte, ist diese Position mittlerweile in vielen Organisationen wissenschaftlicher Kon-
sens und die Idee eines Naturschutzes, der mit Umsiedlung und Vertreibung von Menschen einhergeht, verliert Anhänger*innen. Die Praxis vieler Naturschutzorganisationen folgt aber leider nicht dieser Erkenntnis. So wird z.B. der WWF, der im Juni 2021 mit einer Studie die Rolle der Indigenen als Naturschützer belegte, sehr für die fortgesetzte Finanzierung von umstrittenen Schutzgebieten kritisiert (siehe Beitrag in diesem Heft Seite 16).
Wer entscheidet, wer gestaltet mit?
Obwohl der WBGU auf dieser Grundlage auch empfiehlt, „Planung und Management von Schutzgebieten partizipativ mit der indigenen und lokalen Bevölkerung anzugehen“ (S. 107), ist von den indigenen „Naturbewahrer*innen“ im vierten und letzten Teil der Studie zur Umsetzung der Landwende (Transformative Governance für einen solidarischen Umgang mit Land) kaum noch die Rede. Recht unkonkret wird dort die Frage abgearbeitet,
wie alle Akteur*innen in eine „breite und solidarische Verantwortungsübernahme“ für das globale Gemeingut der Landökosysteme einbezogen werden können.
„Pionier*innen des Wandels“ gäbe es schon – sie würden z.B. durch solidarischen Konsum oder dadurch, dass sie ihr Land alternativ bewirtschaften, eine solche Verantwortung zeigen.
Über „Preisanreize, freiwillige und verpflichtende Nachhaltigkeitsstandards, raumbezogene Pläne, Subventionen“ sollten nun Staaten dafür sorgen, dass immer größere Teile der Gesellschaft für eine Landwende gewonnen werden.
Letztlich überwiegen bei den Vorschlägen der Autorinnen solche, die sich auf Anreize und gesetzliche Rahmenbedingungen beziehen, sowie auf die Herstellung regionaler und staatlicher Kooperationen.
Ein wenig zu sehr folgen damit die Governance-Vorschläge der Autor*innen schließlich doch einem Top-Down-Ansatz. Trotz dieser Schwäche halten wir den Bericht des WGBU für eine extrem anregende Grundlage für jede weitere Beschäftigung mit dem Thema Landnutzung
und empfehlen zumindest die Lektüre der acht-seitigen Zusammenfassung uneingeschränkt.
Übrigens hat der WBGU schon in früheren Papieren originelle Ideen präsentiert: Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Katowice, Polen, 2018, regte er einen Klimapass für Klima-Geflüchtete an, mit dem diese Staatsbürgerrechte in anderen Ländern erhalten wür-
den.(2) „Staaten mit erheblicher Verantwortung für den Klimawandel (z.B die USA, China, Katar, die EU-Staaten und Russland) sollten sich als Aufnahmeländer für Personen mit Klimapass zur Verfügung stellen“, so die Überzeugung der Autor*innen. Schade, dass unsere Regierungen sich ein solches Gremium leisten, aber den dort erarbeiteten Empfehlungen bis jetzt so gar nicht nachgekommen sind.
(1) Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umwelt-
veränderungen (WBGU): „Hauptgutachten: Landwende im Anthropo-
zän. Von der Konkurrenz zur Integration“, 2020
(2) Im Politikpapier „Zeit–gerechte Klimapolitik: Vier Initiativen für
Fairness“, August 2018
Für den Inhalt dieser Publikation ist allein Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben nicht den Standpunkt von Engagement Global oder des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wieder.
https://www.aswnet.de/fileadmin/user_upload/PDF_Themenheft2022/SW_LAND-WBGU.pdf
Protokoll der Sitzung vom 12.10.2022 (ViKo)
1. Werbung für die Veranstaltung mit der Gemeinde am 26.Oktober im Bürgersaal zum Thema: „Entwicklung auf dem Energiemarkt – Gefahren, Kosten, Abzocker.“
Andreas kümmert sich um die Presse, einladend ist die Agenda-Gruppe, Zugang ohne Einladung durch einen Link. Andreas erstellt einen QR-Code für die Medien (Zeitung, Facebook, Agenda-Homepage).
2. Organisation des Vortrags von Katharina von Bronswijk zu ihrem Buch „Klima im Kopf“ am 24. November ab 17 Uhr im Bürgersaal.
Zeit: 17.30 Uhr bis 20 Uhr. Bettina macht den Shuttle-Dienst: Bahnhof Bösensell 16.16 Uhr, zurück 20.40 Uhr. Bücher Schwalbe soll einen Bücherstand machen (Orga Wiebke). Werbung durch Agenda21/Senden4Future, Klimaschutzgruppe/ -Pakt, Infos an Dülmen, Coesfeld, Nottuln und Münster. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gemeinde statt, die Fahrtkosten betragen 45 €, Wiebke besorgt ein Geschenk von Grothues-Potthoff oder Halsbenning im Wert von etwa 30 €. Die Moderation teilen sich Bettina und Wiebke. Petra sorgt für Mikros, Laptop und Beamer, Bernd bringt ein Headset mit. Agenda-Beach-Fag und das Klimaschutz-Rollup sollen aufgestellt werden. Keine Anmeldung. Karina wird gebeten, ein Plakat zu erstellen, das verschickt und aufgehängt werden soll. Bernd erstellt mit Hilfe von Buchcover und Pressedownloads einen Text für die Zeitung und einen Kurztext für die Fb-Seite. Die Vorlagen gehen an Andreas für die Energie-Veranstaltung und an Petra für die Gemeinde-Homepage sowie an die Vernetzungsgruppen in Münster, Lüdinghausen (Lars Reichmann, Dennis Sonne), Nottuln, Coesfeld und Dülmen sowie an die Internet-Seite des Klimapakts. Bernd bittet Bettina um die Moderation und um die Weitergabe der Info an ihre Kontakte.
3. Wirtschaftsseminar zum Thema Freihandel.
Es soll bei dem Termin am Mittwoch, den 19. Oktober bleiben. Bitte informieren!
4. Bericht über die Initiative „Mehrgenerationenhaus in Senden“.
Bernd weist auf die Fahrt nach Münster zu Theo nach Mecklenbeck hin. Treffen um 17 Uhr am Busbahnhof zur Bildung von Fahrgemeinschaften.
5. Aktivitäten auf dem Weihnachtsmarkt unter dem Motto „Transformation in eine zukunftsfähige Gesellschaft“.
Termin: 4. Dezember, Bernd meldet uns beim Gewerbeverein an. Sven nennt als Schwerpunkt die Info über das neue Sendener Leihrad mit Freischalt-App der Gemeinde (das Schloss muss regelmäßig geladen werden, ein QR-Code zum Anmelden soll erstellt werden). Werbung und Info über Facebook und auf den websites von Gemeinde und Agenda-Gruppe. Ergänzung des Angebots durch ein Lastenrad später.
Andere Themen können beim Weihnachtsmarktstand dazukommen, wenn sich jemand findet, der etwas vorstellen möchte (Wald, Landwirtschaft/Ernährung, Mehrgenerationenhaus etc.).
6. Verschiedenes
Andreas regt eine Bauern-Gesprächsrunde an, um über die Fleisch-Problematik zu reden. Die jungen Bauern sind – so die Meinung – eher bereit, über eine Transformation in der Landwirtschaft nachzudenken.
Die planmäßige Sitzung der Agenda21Senden findet am Mittwoch, den 12. Oktober, ab 18.30 Uhr als Videokonferanz statt. Zugang ab 18.20 Uhr unter https://t1p.de/agenda21senden.
Auf der Tagesordnung stehen: 1. Werbung für die Veranstaltung mit der Gemeinde am 26.Oktober im Bürgersaal zum Thema: „Entwicklung auf dem Energiemarkt – Gefahren, Kosten, Abzocker.“ 2. Organisation des Vortrags von Katharina von Bronswijk zu ihrem Buch „Klima im Kopf“ am 24. November ab 17 Uhr im Bürgersaal. 3. Wirtschaftsseminar zum Thema Freihandel. 4. Bericht über die Initiative „Mehrgenerationenhaus in Senden“. 5. Aktivitäten auf dem Weihnachtsmarkt unter dem Motto „Transformation in eine zukunftsfähige Gesellschaft“.
Herzliche Grüße
Bernd und Sven
Protokoll der Sitzung vom 14. September 2022
Einladung vom 28.8.2022
Liebe Leute,
Senden for Future, das ist das ureigenste Thema der Agenda-Gruppe. Nach
der Sommerpause wird das erste reguläre Treffen am Mittwoch, den 14.
September, ab 18.30 Uhr stattfinden. Es soll oben im Treffpunkt, Raum
501, stattfinden, aber gleichzeitig auch online unter
https://t1p.de/agenda21senden . Ich selbst kann leider nicht präsent
sein, werde aber versuchen, online dazu zu kommen.
Dauerthema ist das Leihrad mit der neuen Gemeindeapp sowie der Umgang
mit den verbliebenen alten Rädern. Zwei davon stehen in der Werkstatt
und müssten durchgesehen werden.
Neues Thema ist die Idee von Bettina, die Psychologin und
Psychotherapeutin von FFF, Katharina von Bronswijk, zu einem kreisweiten
Vortrag in die Sendener Steverhalle einzuladen. Katharinas neues Buch
„Klima im Kopf“ handelt von der Problematik, vom Faktenwissen zum
Umsetzen zu kommen.
https://www.oekom.de/person/katharina-van-bronswijk-7163 . Wir schaffen
es selbst nur ansatzweise und erreichen kaum Leute mit unseren Ideen.
Ein alternativer Vortragsort könnte die Aula des Gymnasium sein, wenn
wir bevorzugt junge Leute ansprechen wollen.
Am 21. September hält Joachim wieder einen Vortrag zum Thema:
Freihandelsabkommen, in Transformationszeiten neu erfunden? Plakat folgt.
Am 23. September findet wieder eine globale Klima-Demo statt, bei uns im
Kreis in Dülmen.
Stellungnahmen erwünscht,
viele Grüße
Bernd und Sven
Auch die Wälder im Münsterland sollen im Klimawandel überleben !
Die anfälligen Forste müssen sich zu naturnahen anpassungsfähigen Wäldern entwickeln dürfen.
Dr. Lutz Fähser wird am 31. August 2022 (19.00 Uhr) zur ökosystem-orientierten Waldnutzung einen Vortrag halten, und zwar im Café Arte im Sandsteinmuseum in Havixbeck, Gennerich 9 ( https://cafe-arte.de/ ).
Die Forsten im Münsterland sind sichtbar bedroht vom Klimastress. Die Vielfalt der Lebewesen ist dramatisch abgestürzt. So wie die meisten jetzt strukturiert sind und „gepflegt“ werden, haben sie wenig Überlebenschancen. Seit dem großen Welt-Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 und spätestens mit der Regierungserklärung 2021 der jetzigen Bundesregierung weiß die Fachwelt, dass die überwiegend naturfernen Forsten nur über die Entwicklung zu naturnahen Wald-Ökosystemen zu retten sind. Dieser Prozess hilft gleichzeitig, möglichst viel Klimagas CO2 aus der Luft abzusenken, die zukünftige Produktionskapazität der Wälder für Nutzholz zu erhöhen und die verarmte Biodiversität wieder zu beleben.
Im Vortrag werden die Zusammenhänge erklärt und ein bewährtes Konzept vorgestellt, wie es seit 1994 in Lübeck und vielen anderen öffentlichen Forstbetrieben erfolgreich umgesetzt wird.
Zur Person von Dr. Lutz Fähser:
Diplom-Forstwirt mit Promotion in Forstlicher Betriebswirtschaft in Freiburg i.Br..
Forschung und Lehre an den Universitäten Curitiba/Brasilien, Freiburg i.Br. und Kiel.
Leitung von verschiedenen Forstbetrieben im Landes-, Kommunal- und Privatbesitz,
zuletzt von 1986 bis 2009 als Leitender Forstdirektor im 5.000 ha großen Wald der Hansestadt Lübeck/ Schl.-Holstein. Einsatz in Wald-Entwicklungsprojekten in 30 Ländern.
Unsere nächste Sitzung machen wir – hoffentlich gut erholt – im September. Auch unser kleines Wirtschaftsseminar mit Joachim Gogoll nehmen wir erst im September wieder auf. Große Aufgaben gibt es im Bereich der Energieversorgung sowie in der Landwirtschaft und im Natur-, speziell im Waldschutz. Ohne eine gesellschaftliche Transformation in der Ökonomie werden wir das alles nicht stemmen können. Wir müssen schlicht und einfach anders leben. Die Transformation beginnt in jedem einzelnen Kopf. Die Regierung hat ein Koalitionsproblem, und die Zeit für Veränderungen global ist eigentlich schon abgelaufen.