Repair-Café auch in Senden

 

„Repair-Café“ wird in Senden angeboten
Tüfteln am Toaster statt wegwerfen

-Dietrich Harhues- Senden – Der Toaster, der nicht mehr glüht, bringt niemanden mehr zur Weißglut. Mit einem Schulterzucken wird sein Schicksal vielmehr besiegelt: Ab in den Müll und Neuanschaffung, lautet die Praxis in wohl 99,9 Prozent der Fälle. Was nicht sein muss. Denn selbst wenn das Gerät im Container für Elektroschrott landet, die Abfallflut sowie die Ex- und Hopp-Mentalität beim Konsumieren kann eingedämmt werden. Für Petra Volmerg, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Senden, bietet ein „Repair-Café“ dafür einen sinnvollen Ansatz. Motto: „Der kaputte Toaster hat eine zweite Chance verdient.“

Am Mittwoch hat die Energie- und Umweltschutzexpertin die entscheidenden Gespräche mit den Anbietern dieses Services geführt. Auf WN-Anfrage bestätigt Volmerg gestern, dass das „Repair-Café“, das in vielen Nachbargemeinden schon anzutreffen ist, auch nach Senden kommt.

„Wir müssen noch einen Raum finden“, nennt sie eine Hürde, die bislang auf dem Weg steht. Gesucht ist auch noch Unterstützung bei Kaffee und Kuchen, der während des „Repair-Cafés“ kredenzt werden soll. Sowohl für die Raum- als auch die „Café-Betreiber“-Frage nimmt Volmerg die weiterführenden Schulen in den Blick. Sie ist zuversichtlich, dass sie dort Unterstützung für das Vorhaben findet.

Die örtlichen Handwerker brauchen nicht zu befürchten, dass ihnen das Wasser abgegraben wird, denn das „Repair-Café“ findet nur vier Mal im Jahr statt. Für Senden wird es jeweils ein Donnerstagnachmittag außerhalb der Schulferien sein, kündigt Volmerg an, die die möglichen Termine jetzt abspricht. Von 15.30 bis 18 Uhr werden die Reparaturen durchgeführt – und zwar nicht nur für Elektrokleingeräte, sondern auch für Fahrräder, Kleinmöbel oder auch Spielzeug. Eine Grundausstattung von Werkzeug und Material ist vorhanden, Know-how bringt das Team vom „Repair-Café“ ebenfalls mit. Denn es besteht immer aus handwerklich ausgebildeten Kräften, die sich in mehreren Disziplinen auskennen. „Das sind Allrounder“, betont die Mitarbeiterin der Gemeinde Senden, die Gespräche mit dem Verein „Interkulturelle Begegnungsprojekte“ (IBP) geführt hat. Er betreibt die „Dienstleistung Sozialwerkstatt Coesfeld“ (DiSoCo), deren Angehörigen mit dem Projekt zugleich Arbeitsmarktperspektiven eröffnet werden sollen.

Praktische Talente können auch die Schüler ausbauen, die den Café-Raum anbieten. Denn wie Volmerg von anderen Standorten weiß, entstehen auch zwischen Schulen und dem Repair-Café Kooperationen beim Tüfteln.

Dietrich Harhues

Quelle

Verlag : Westfälische Nachrichten
Publikation : Lüdinghausen – Senden
Ausgabe : Nr.15
Datum : Freitag, den 18. Januar 2019
Seite : Nr.19

Die Agenda21Senden unterstützt diese Einrichtung ausdrücklich.

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