Wald-Wende statt Wald-Ende

Presse-Bericht über einen erkenntnisreichen Abend (31.8.2022) im Café Arte im Sandsteinmuseum in Havixbeck mit Dr. Lutz Fähser am 31.8.2022

Lutz_Faehser

Der Lübecker Diplom-Forstwirt Dr. Lutz Fähser bringt es in seinem Lichtbilder-Vortrag so auf den Punkt, dass wir einen Klimanotstand haben, der nur noch eine ökologische Ausrichtung der Waldnutzung zulässt. Die Forsten -auch im Münsterland- sind sichtbar bedroht vom Klimastress. Die Vielfalt der Lebewesen ist dramatisch abgestürzt.

So wie die meisten Wälder jetzt strukturiert sind und „gepflegt“ werden, haben sie wenig Überlebenschancen. Seit dem großen Welt-Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 und
spätestens mit der Regierungserklärung 2021 der jetzigen Bundesregierung weiß die Fachwelt, dass die überwiegend naturfernen Forsten nur über die Entwicklung zu naturnahen Wald-Ökosystemen zu retten sind. Dieser Prozess hilft gleichzeitig, möglichst viel Klimagas CO 2 aus der Luft abzusenken, die zukünftige Produktionskapazität der Wälder für Nutzholz zu erhöhen und die verarmte Biodiversität wieder zu beleben.

Fähser stützt seine Argumente auf neuere Erkenntnisse zum Ökosystem Wald und stellte ein bewährtes Konzept schonender Waldnutzung vor, wie es seit 1994 in Lübeck und vielen anderen öffentlichen Forstbetrieben erfolgreich umgesetzt wird. Es geht um dicht bewachsene Laub-Mischwälder, die auch möglichst viele alte und sehr alte Bäume enthalten. Nur dichte, vielfältige und ältere Wälder können die Klimaschutzfunktionen wahrnehmen bzw. die möglichen „Ökosystemleistungen“ erbringen. Sie haben ein geschlossenes Kronendach, sind feuchter, kühler, verringern die Windgeschwindigkeit und enthalten wesentlich mehr Holzmasse je ha als übernutzte und falsch geplante Forsten. Sie binden das Treibhausgas CO², schützen Pflanzen und Böden vor Austrocknung und tragen mit hohem Totholzanteil zur Humusbildung für Pflanzen und Tiere bei. Fähser kritisierte die Auflichtungen, die Freistellung von Bäumen und die Bodenverdichtungen mit schweren Holzerntemaschinen. Heute weiß man schon viel über den Austausch der Bäume über das Wurzelwerk und die Symbiose z.B. mit Pilzen und Mikroorganismen. Das darf möglichst nicht gestört werden. Der heute nur noch denkbare naturnahe Wald funtioniert nur, wenn der Mensch so wenig wie möglich eingreift. Die Holznutzung muss angesichts der Klimaerhitzung drastisch eingeschränkt, der Export von Holz sofort gestoppt werden. Wälder müssen auch in Wirtschaftswäldern wieder mehr Biomasse bilden können.

Die Besucher traten danach in eine lebhafte Diskussion mit dem Referenten ein. Dabei wurde besonders das Verbrennen von Holz als klimaschädlich und nicht enkeltauglich kritisiert.
Aufgerufen wurde zur Unterzeichnung entsprechender Petitionen der Umweltverbände. Herausgestellt wurde die Widerstandsfähigkeit dicht bewachsener und feuchter Wälder mit
Unterholz und Totholz gegen Waldbrände. Einig waren sich Waldschützer und Waldbesitzer, dass unsere Wälder aus Klimaschutzgründen eine finanzielle Absicherung für Holzzuwachs und
Umstellung auf schonende Holzernte u.a. durch die Politik z.B. durch Ökologisierung der Waldgesetze jetzt dringend brauchen. Dr. Fähser rief die Anwesenden auf, sich zu vernetzen und für gesunde Wälder zu engagieren.

Ohne Wälder werden auch wir nicht überleben

Auch die Wälder im Münsterland sollen im Klimawandel überleben !
Die anfälligen Forste müssen sich zu naturnahen anpassungsfähigen Wäldern entwickeln dürfen.

Dr. Lutz Fähser wird am 31. August 2022 (19.00 Uhr) zur ökosystem-orientierten Waldnutzung einen Vortrag halten, und zwar im Café Arte im Sandsteinmuseum in Havixbeck, Gennerich 9 ( https://cafe-arte.de/ ).

Die Forsten im Münsterland sind sichtbar bedroht vom Klimastress. Die Vielfalt der Lebewesen ist dramatisch abgestürzt. So wie die meisten jetzt strukturiert sind und „gepflegt“ werden, haben sie wenig Überlebenschancen. Seit dem großen Welt-Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 und spätestens mit der Regierungserklärung 2021 der jetzigen Bundesregierung weiß die Fachwelt, dass die überwiegend naturfernen Forsten nur über die Entwicklung zu naturnahen Wald-Ökosystemen zu retten sind. Dieser Prozess hilft gleichzeitig, möglichst viel Klimagas CO2 aus der Luft abzusenken, die zukünftige Produktionskapazität der Wälder für Nutzholz zu erhöhen und die verarmte Biodiversität wieder zu beleben.
Im Vortrag werden die Zusammenhänge erklärt und ein bewährtes Konzept vorgestellt, wie es seit 1994 in Lübeck und vielen anderen öffentlichen Forstbetrieben erfolgreich umgesetzt wird.

Zur Person von Dr. Lutz Fähser:

Diplom-Forstwirt mit Promotion in Forstlicher Betriebswirtschaft in Freiburg i.Br..
Forschung und Lehre an den Universitäten Curitiba/Brasilien, Freiburg i.Br. und Kiel.
Leitung von verschiedenen Forstbetrieben im Landes-, Kommunal- und Privatbesitz,
zuletzt von 1986 bis 2009 als Leitender Forstdirektor im 5.000 ha großen Wald der Hansestadt Lübeck/ Schl.-Holstein. Einsatz in Wald-Entwicklungsprojekten in 30 Ländern.

Keine Sitzung im August, wir machen Sommerpause.

   Unsere nächste Sitzung machen wir – hoffentlich gut erholt – im September. Auch unser kleines Wirtschaftsseminar mit Joachim Gogoll nehmen wir erst im September wieder auf. Große Aufgaben gibt es im Bereich der Energieversorgung sowie in der Landwirtschaft und im Natur-, speziell im Waldschutz. Ohne eine gesellschaftliche Transformation in der Ökonomie werden wir das alles nicht stemmen können. Wir müssen schlicht und einfach anders leben. Die Transformation beginnt in jedem einzelnen Kopf. Die Regierung hat ein Koalitionsproblem, und die Zeit für Veränderungen global ist eigentlich schon abgelaufen.

Agenda-Sitzung im Juli 2022 mit gemütlichem Ausklang

Die Agenda-Sitzung am 13. Juli fand in Präsenz bei schönstem Sommerwetter draußen auf der Terrasse statt. Themen wie das Sendener Leihrad (mit neuem Schloss und Anmelede-App), Trockenheit und Pflanzensterben durch Klimawandel, Beendigung des Krieges oder Wohnen im Mehrgenerationenhaus wurden angesprochen. Die Zeit für diese zukunftsfähige Art des Wohnens wird dadurch aktuell, dass in Senden neue Mehrfamilienhäuser geplant sind. Auch Ernährung in Zeiten des Klimawandels wurde zum Gesprächsstoff. Nach der „Arbeit“ folgte das angekündigte Arbeitsessen, jeder hatte etwas mitgebracht. So gab es vegane Frikadellen, gefüllte Paprika, gegrillte Zucchini und Tomate/Mozarella. Für Fleischliebhaber gab es Wildwürstchen vom Forstamt. Das Wild im Venner muss dezimieret werden, damit Bäume besser wachsen können. Massentierhaltung zu vermeiden, ist eins unserer unstrittigen Ziele. Wasser aus dem Wasserhahn, sowie Apfel- und Gerstensaft standen als Durstlöscher bereit.

Juni-Sitzung am 8. Juni ab 18.30 Uhr im Treffpunkt und online – ausgefallen

Liebe Agenda-Freund Innen,

schon wieder ist der zweite Mittwoch im Monat, und heute ist unsere reguläre Sitzung oben im Rathausnebengebäude. Dauerthemen sind die dezentrale Energieversorgung und die nachhaltige Mobilität in Senden.

Ab 18.30 Uhr treffen wir uns in Präsenz, wer online mitmachen möchte, soll bis 18 Uhr Bescheid geben, dann richten wir das ein, beim letzten Mal war keiner online.
Viele Grüße von Bernd und Sven

PS: Online wird gemacht. https://t1p.de/agenda21senden

Die Sitzung ist ausgefallen, weil sie nicht rechtzeitig geöffnet werden konnte.

Wirtschaftsseminar im Mai zum Thema Inflation

Wir alle sind mit dem Begriff Inflation vertraut, so glauben wir. Welche Folgen oder Auswirkungen hat diese Art der Geldentwertung, wie entsteht sie? Gibt es einen Unterschied zwischen Inflation und einer reinen Preissteigerung? Alles das wird Joachim F. Gogoll in seinem Vortrag am 18.04.2022 ab 19.30 Uhr mit anschließender Diskussion erläutern.

Protokoll der Sitzung vom 11. Mai 2022

    Protokoll der Sitzung vom 11. Mai 2022

1. Sendener Leihrad: Das Schloss für die App funktioniert. Man muss sich zum Entleihen einmal bei der Gemeinde anmelden mit Handynummer und Namen und kann dann die Schlöser mit einemCode öffnen. Die Information zum Gebrauch soll am Schild, am Rad, durch Zeitung und Facebook sowie auf den Monitoren in den Bussen bekannt gegeben werden. Zunächst soll je ein Rad an den Bahnhof Bösensell und an den Park&Ride-Parkplatz kommen. Später sollen spezielle Fahrräder durch eine Firma verliehen werden. Ein solches Rad kostet 3500 €, ein Schloss 75 €, man sollte ein Förderprojekt in Anspruch nehmen (z.B. Leader).

2. Bürgerenergie: Wenn ein Bürgerwindrad geplant wird, sollte die Agenda-Gruppe mit der Gemeinde kooperieren und für die Beteiligung werben. Es sollten unbedingt Anteile von 50 bis 100 € bverkauft werden, um eine breite Akzeptanz zu erreichen. Am Dienstag, den 17. Mai findet eine Umweltausschusssitzung ab 19 Uhr statt. Dort wird u.a. auch eine Wasserstoffstrategie vorgestellt.

3. Klimalehrpfad: Eine kleine Gruppe von BürgerInnen erarbeitet ein Konzept mit Stelen, auf denen zu den verschiedenen Themen Sprüche stehen sollen wie z.B. „Den Wind kann man nicht abschalten“ oder „Die Sonne schickt keine Rechnung“. Auf jeder Stele soll sich ein QR-Code befinden, über den man weitere Informationen bekommen kann. Geklärt werden müssen die Standoert- und die Finanzierungsfragen. Den Antrag können BürgerInnen oder die Agenda-Gruppe stellen. Die Klimaschutzmanagerin ist zunächst Ansprechpartner.

4. Energiesparen: Die Möglichkeiten sollten wieder neu aufgezeigt und beworben werden (soziale Medien, evtl. auch Handreichungen).

5. Wirtschaftsseminar: Zum Thema Inflation spricht Joachim Gogoll am Mittwoch, den 18. Mai, ab 19.30 Uhr in der alten Friedenskapelle der KuKiSenden (Obergeschoss).

Einladung zur Sitzung im Mai

Einladung zur Mai-Sitzung

Senden. Die planmäßige Sitzung der Agenda-Gruppe findet am 11. Mai ab 18.30 Uhr erstmals wieder im Besprechungsraum des Rathaus-Nebengebäudes statt. Parallel kann man sich auch wieder online zuschalten unter https://t1p.de/agenda21senden. Diskutiert werden Fragen zur Mobilität und zur Anwendung erneuerbarer Energien in Senden. Die Sitzung ist öffentlich, eigene Beiträge zum Klimaschutz sind willkommen.