„SyncFuel“, die Abkürzung führt etwas in die Irre, es geht nicht um einen neuen Treibstoff, aber immerhin geht es um Autofahren, und zwar um die günstige Nutzung eines Elektroautos. Selbst produzierter Eigenstrom (z.B. von einer Photovoltaikanlage) soll für die Ladung des eigenen Elektrofahrzeugs genutzt werden, erklärte Dipl. Ing. Thomas Krause von der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen zahlreichen interessierten Zuhörern.
Der Arbeitskreis Mobilität der Agenda21Senden hatte den Projektverantwortlichen letzte Woche zum Vortrag ins „Journal“ eingeladen. Das öffentlich geförderte Forschungsprojekt soll die Nutzung des Eigenstromes dann ermöglichen, wenn die Sonne scheint und die PV-Anlage brummt, man selbst aber nicht zu Hause sein kann, z.B. während der Arbeit oder beim Einkaufen. Da Batteriespeicher noch relativ teuer sind, soll das Forschungsprojekt „SyncFuel“ eine preiswerte Alternative schaffen. Mit einem kleinen Gerät im Ladekabel und einer eigens entwickelten Software soll man den ins Netz abgegebenen Eigenstrom an jeder anderen Stelle in der Region zeitgleich wieder entnehmen können. Dazu muss die Menge des eingeleiteten Eigenstroms erfasst werden, der Nutzer muss identifiziert und autorisiert werden, Zukauf von Fremdstrom muss möglich bleiben und es müssen Netznutzung und Fremdstrom aller beteiligten Anbieter genau und kundenfreundlich abgerechnet werden. Das alles soll ein synchronisiertes mobiles Smartmeter (SMSM) im Ladekabel ermöglichen, was selbstverständlich erschwinglich sein muss. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), läuft bis Ende 2017, beteiligt sind u.a. die TU Dortmund in Kooperation mit der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, das Klinikum Westfalen GmbH und die Stadt Dortmund. Neben den umfangreichen theoretischen Forschungsaufgaben wird es auch einen Praxistest mit Elektrofahrzeugen geben, die zwischen den verschiedenen Standorten des Klinikums Westfalen unterwegs sein werden. Da das Interesse bei den z.T. weit aus der Region mit Elektroautos angereisten Gästen groß war und von der Diskussionsmöglichkeit rege Gebrauch gemacht wurde, signalisierte der kompetente Forscher, nach Abschluss des Projekts noch einmal zu einem zweiten Besuch nach Senden zu kommen, um dann über die Ergebnisse zu informieren.