Es ist wohl der Initiative unserer Petra, die den Sendener Klimaschutz managt, zu verdanken, dass Senden diesmal dabei ist, und das Team „Die Stadtradler: Agenda21Senden“ stellt den ersten Stadtradelstar, unsere Radel-Fee Karina tritt für uns als Vorbild in die Pedale ihres Pedelecs. Welche Rolle Sven dabei spielt, lässt sich erahnen. Jedenfalls ist er mächtig stolz auf seine Fahrradhelm-gekrönte Radel-Prinzessin.
Doch lassen wir nun Karina selbst zu Wort kommen:
Meine Motivation
Als ich gefragt wurde, ob ich beim diesjährigen Stadtradeln als Starradler für Senden antreten wolle, habe ich spontan zugesagt. Als Mitglied der Lokalen Agenda21Senden und dort u.A. zuständig für Öffentlichkeitsarbeit ist das für mich eine einmalige Gelegenheit, mich ganz aktiv für nachhaltige und klimafreundliche Mobilität, welche auch ein wichtiges unserer Arbeitsthemen ist, stark zu machen. Mit einer solch großen, bundesweiten Aktion erreicht man nicht nur viele Einzelpersonen, sondern im besten Fall auch Vereine, Institutionen und die Politik. Und wer weiß: vielleicht winkt am Ende ja doch der längst überfällige Radschnellweg nach Münster?
Allerdings wußte ich auch weitestgehend, worauf ich mich einlasse. Ich habe mir schon vor etlichen Jahren ein Pedelec gekauft, um die ca. 17km zur Arbeit und zurück täglich mit dem Rad zu absolvieren. Heute bin ich aber, bedingt durch Termine, Schlechtwetter und sonstige Ausreden, höchstens noch ein bis zweimal pro Woche mit dem Rad unterwegs. Und dabei tut mir die regelmäßige Bewegung wirklich gut. Der innere Schweinehund läßt grüßen! So bin ich also dankbar, dass ich meine Gewohnheiten in den drei Wochen wieder ganz neu überdenken darf und muß. Zumal ja in dieser Zeit auch alle sonstigen Fahrten mit dem Rad getätigt werden sollen – ich bin gespannt.
Und last but not least: in der gesamten Zeit werde ich bekocht und mit einem leckeren Abendessen belohnt – mmmh!
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Aller Anfang ist … gute Vorbereitung
So, nun hat sie also angefangen, meine Drei-Wochen-Challenge. Aber so ein bißchen wußte ich ja, worauf ich mich einlasse, war ich doch schon vor einigen Jahren auf die Idee gekommen, die gut 16km zur Arbeit und abends wieder zurück mit dem Fahrrad zurückzulegen. Aus 16km werden in der Woche dann immerhin 160km!; für die Einen ein Klacks, für die Anderen ein echtes No-Go! Für mich damals eine Herausforderung, heute die Tagestour ein Klacks, das Wochenpensum noch ganz okay. Und weil ich somit weiß, wie schwer man sich als unsportlicher Einsteiger mit dem Berufspendeln per Rad tun, aber auch, dass man es schaffen kann, möchte ich hier als Einstieg in meine drei Starradler-Wochen einfach `mal meine persönlichen Erfahrungen weitergeben.
1. Pedelec Die Anschaffung eines Pedelec (E-Bike, das bis 25km unterstützt, aber noch keine Zulassung braucht), war meine beste Entscheidung. Es ist zwar kein Allheilmittel, unterstützt aber zuverlässig bei müden Muskeln, nicht enden wollenden Steigungen oder bei fiesem Gegenwind. 2. Ausrüstung Ich bin kein Freund von großartiger Hightec-Ausrüstung, aber ein paar Dinge sollten schon sein: Helm (hat mir tatsächlich schon zumindest die Gesundheit, wenn nicht gar das Leben gerettet), gepolsterte Radhose (der Po sagt danke), Oberbekleidung nach Zwiebelschalenprinzip (morgens kann es noch recht frisch sein, abends dann glühend heiß), gute Regenbekleidung (v.a. atmungsaktiv, damit man nicht von innen nasser wird als von außen). Außerdem sollte, wer die Möglichkeit dazu hat, ein Paar Wechselschuhe auf Arbeit deponieren (es ist wirklich unangenehm, abends in die evtl. noch regenfeuchten Schuhe steigen zu müssen), und eine Warnweste kann auch nicht schaden. Für die Rückfahrt an sehr heißen Tagen ist auch eine Wasserflasche ratsam. 3. Kein falscher Ehrgeiz Gerade in der ersten Zeit sollte es nicht um Höchstgeschwindigkeiten oder persönliche Bestzeiten gehen, sondern eher darum, die Strecke tatsächlich Tag für Tag zu schaffen. Also lieber `mal einen Gang runterschalten oder die nächsthöhere Unterstützungsstufe wählen. Auf der anderen Seite sollte man aber auch nicht zu viele Ausreden parat haben, um doch lieber das Auto zu nehmen. Regelmäßigkeit muß schon sein; und wenn nicht gleich alle fünf Tage, dann doch mindestens drei pro Woche. 4. Belohnung Ja, man sollte sich jeden Tag ganz bewußt darüber freuen, dass man den inneren Schweinehund überwunden und die Strecke geschafft hat. Und belohnen dafür darf man sich auch: ich am liebsten mit einem erfrischend kühlen Radler ;-)! 5. Vorteile bewußt machen Ich weiß, am Anfang kann man vor lauter Muskelkater und müden Knochen bei bestem Willen keine Vorteile erkennen. Deshalb hier ein paar Beispiele: Kostenersparnis, Streßabbau (morgens vom ganz normalen Familienwahnsinn, abends von nervigen Arbeitstag), kostenloses Herz-Kreislauftraining, freie Zeit für sich selbst, gratis Urlaubsbräune, … 6. Genießen Für mich der allerwichtigste Punkt: ich genieße die Fahrt in vollen Zügen: die wärmenden Sonnenstrahlen genauso wie den ein oder anderen erfrischenden Regenschauer, die Rehe und Eichhörnchen, das Vogelkonzert, den Duft der verschiedenen Blüten oder von frischer Walderde,… Manchmal halte ich sogar extra an, um ein Foto zu machen. Und in der dunkleren Jahreszeit staune ich über die Vielfalt der zahlreichen Autorücklichter oder spiele im Kopf anhand der Kfz-Kennzeichen ein bißchen Scrabble. Man kann sich so eine Fahrt durchaus schön machen!
Übrigens: man kann sich noch registrieren und mitmachen, am besten sofort.