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Mit Sonne und Wind in die Zukunft! Vortrag zur EEG-Novelle am 2.12.20

Karikatur: Gerhard Mester.                                                                                   https://www.sfv.de/artikel/copyright_fuer_mester-karikaturen.htm

Warum tritt die Politik auf die Bremse?                                                       Vortrag in Senden am 2. Dezember.

Senden. Jahrelang erzählen uns Politiker, die Klimakrise müsse durch technischen Fortschritt gelöst werden. Verzicht und Askese alleine würden es nicht bringen und schließlich lebten wir in einer Marktwirtschaft und nur entlang marktwirtschaftlicher Mechanismen könnten echte CO2-Ersparnisse möglich sein. Die Ingenieurskunst soll es richten, darauf vertrauten viele Politiker. Die gute Nachricht: was für eine echte Energie- und damit Verkehrs- und Wärmewende notwendig ist, haben die so hoch gelobten Ingenieure bereits geschaffen: es gibt Windräder, die immer mehr leisten, effiziente Photovoltaik-Anlagen, es gibt gute Speichermöglichkeiten und es gibt Elektroautos, die wir mit Sonnenenergie vor Ort betanken (könnten). Die Ingenieure haben einen super Job gemacht. Nun ist die Politik gefragt, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Marktmechanismen ihre Wirkung entfalten können: die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen steigt, wenn man dadurch Geld sparen kann, z.B. könnten Landwirte und Gewerbetreibende ihre großen Dachflächen mit PV-Anlagen ausstatten, damit Elektroautos von Mitarbeitern und Firma laden oder den eigenen Strombedarf dadurch zumindest teilweise decken. Windenergie wurde zum Erfolgsgeschäft. Und auch die erhöhte Nachfrage nach Elektroautos würde das Angebot nochmal mehr in Schwung bringen und damit die so oft zitierte schwierige Wirtschaftslage und den Produktionsstandort Deutschland zukunftsfähiger machen.

Doch was passiert?  Es wird still und heimlich ein Gesetzesentwurf, eine „Novelle“ des EEG vorgelegt, die es Firmen verbietet, selbst erzeugten Strom auch selber zu nutzen, denn der erzeugte Strom muss ins Stromnetz eingespeist und wieder zurückgekauft werden, natürlich ist das nicht besonders wirtschaftlich. Gleichzeitig verkennt das Gesetz die Möglichkeiten dezentraler Produktion und ganztägiger Nutzung von Strom, die durch Stromspeicher realisierbar ist. Die Investition von Privathaushalten und insbesondere Gewerbetreibenden in Photovoltaik wird dadurch in weiten Teilen unwirtschaftlich und überbürokratisiert. Dabei sieht die EU-Richtlinie sogar verpflichtend eine umfassende Bürgerbeteiligung vor, die zwingend auch in deutsches Recht überführt werden muss.

Da kommt es den Politikern gerade recht, dass sich die Bürger vor Ort um die schöne Aussicht aus dem eigenen Küchenfenster streiten, die durch Windräder zerstört zu werden droht. So können sie sich in aller Ruhe um ein Gesetz kümmern, das den Lobbyisten der fossilen Stromerzeuger ihr Geschäft für die nächsten Jahre zusichert. Und wir müssen zusehen, wie sich unsere Jugend auf der Straße die Lunge aus dem Hals schreit, damit die Politik endlich handelt. Der von vielen zu Recht kritisierte Referentenentwurf kommt jetzt in den Bundestag und soll noch in diesem Jahr verabschiedet werden.

Mit der Materie gut vertraute Leute sind die Geschäftsführerin Susanne Jung vom Solarenergieförderverein aus Aachen und der PV- und Windkraftanlagenbetreiber Matthias Kynast aus dem Sauerland. In einem Doppelvortrag werden sie ihre Positionen erläutern und Fragen beantworten. Der  Vortrag ist für Mittwoch, den 2. Dezember geplant. Coronabedingt ist es schwierig einen Veranstaltungsort zu finden. Auf jeden Fall soll die Veranstaltung in Senden auch im Internet zu sehen sein. Die Anmeldung erfolgt in jedem Fall schriftlich mit vollem Namen und e-mail-Adresse im blog der Agendagruppe (oben als Antwort), wer sich zuerst meldet, wird zuerst berücksichtigt. Die Zahl der Präsenz-Plätze ist durch die Corona-Schutzverordnung begrenzt und wird mit dem Ordnungsamt abgestimmt. Wer von seinem Bildschirm aus dabei sein möchte, muss sich mit dem Zusatz „online“ anmelden und bekommt dann die Zugangsdaten per mail am Tag der Veranstaltung. Auch dabei ist die Zahl der Teilnehmer begrenzt. www.agenda21senden.de

O-Ton Oktober mit Gastbeitrag von FFF zur EEG-Novelle

Otonoktober2020

Arbeitslosigkeit, Rentenkürzung, Abbau der Sozialsysteme, alles das soll der Bürger einfach mal so schlucken. Doch die damit einhergehenden Ungerechtigkeiten, die zunehmende Sprachlo-sigkeit der Politeliten zum Thema „Klimaerwärmung“, das politische Phrasendreschen über die Alternativlosigkeit der immer weiter auseinander gehenden Schere zwischen Arm und Reich, das Empfinden, dass es einzelne Po-litiker gibt, die bei andauernder Unfähigkeit als Lobbyisten in die Privatwirtschaft entweichen, die Wahrnehmung, dass in den Hauptstädten die Unterneh-mens- und Verbandsvertreter als Lobbyisten getarnt, viele Politikbereiche so sehr beeinflussen, dass eine ursprünglich vielleicht gut gemeinte Absicht von Seiten der Politik, durch den schäd-lichen Einfluss von eben diesen Lobbyisten einseitig zugunsten der Unternehmen und damit des Kapitals verändert wird. Alles das lässt eine Politik- und Politikerverdrossenheit bei vielen Bürgern wachsen.

Hier dürft Ihr weiterlesen:  Otonoktober2020

Übrigens: Käptn Ahab – Bein ab – Kopf dran! Wir wünschen alles Gute!

Protokoll des Treffens vom 14. Oktober (Videokonferenz)

  Protokoll der Videokonferenz vom 14.10.2020

Anwesend waren:  Wiebke, Werner , Wolfgang, Joachim und Bernd

Zum Wald: Eine Waldführung mit Frau Eckermann vom Forstamt soll bald angeboten werden. Dabei soll das Schild zur Pflanzaktion aufgestellt werden.

Zum  Ideenwettbewerb „Neue Bäume in Senden“:  Zwei  Vorschläge wurden favorisiert: die Verlängerung der Hecke auf dem Weg zum Schloss, eine Hecke am Kappenberger Damm (Feldrand zwischen Bäumen). Kontakt soll zu Herrn Oberhaus aufgenommen werden. Bäume im Schlosspark und an der Schlossallee am Kanal (Konrad-Potts-Allee) sollten besser über die Schlossfreunde bzw. die Gemeinde finanziert werden.  Die Geldpreise von der Sparkasse für die Gewinner des Wettbewerbs könnten von den Gewinnern wieder für Bäume gespendet werden.

Zur EEG-Novelle:  Angestrebt wird eine öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Sendener  Landwirten und dem Gewerbeverein. Herr  Füstmann und Herr Tiemann werden angesprochen. Der SFV soll einen Experten stellen, dazu soll der SFV in Ahlen und in Aaachen  kontaktiert werden. Die Veranstaltung soll  Corona-bedingt in einer Scheune  oder in der Steverhalle durchgeführt werden.

Zum Leihrad am Bahnhof Bösensell: Die Räder sind fertig, den Baufortschritt am Bahnhof in Bösensell wird sich Wolfgang anschauen. Die Räder sollen möglichst bald aufgestellt werden.

gez. Lie.Be

Ergänzung: Kontakt wurde aufgenommen mit Annegret Bussmann von SFV in Ahlen und mit Susanne Jung, der Geschäftsführerin in Aachen, die als Expertin angefragt  wurde. Ferner wurden Herr Tiemann und Herr Füstmann angeschrieben. Herr Tiemann wünscht sich einen kleinen Flyer, weil nach seiner Erfahrung mails nicht richtig wahrgenommen werden.

Einladung zur Videokonferenz im Oktober (14.10.20 ab 18.30 Uhr)

Die nächste planmäßige Sitzung der Agenda-Gruppe wird am Mittwoch, den 14. Oktober, ab 18.30 Uhr wieder wegen der verschärften Corona-Situation nur als Videokonferenz durchgeführt werden. Interessierte können sich unter https://meet.jit.si/agenda21senden.de einloggen, wie immer ist das Treffen für alle Bürger*innen offen. Zwei Themen beschäftigen sich mit den Bäumen in Senden. Der Ideenwettbewerb für „Neue Bäume in Senden“ muss ausgewertet und seine Umsetzung muss vorbereitet werden. Auch die geplante Führung durch den neuen „Bürgerforst“ am Venner Moor, wo die Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ 1500 Eichen gepflanzt hatte, muss zusammen mit dem Forstamt Münster organisiert werden. Das Projekt „Sendener Leihrad“ am Bahnhof Bösensell wird demnächst verwirklicht. Außerdem kommen Windenergie in Senden und der Referenten-Entwurf für das neue EEG zur Sprache, lokale Aktionen werden diskutiert. Auch auf den zunehmenden Rassismus in Deutschland wird eingegangen, die relativ gute Situation in Senden muss weiter aktiv gepflegt werden. Ebenso steht die Verbesserung der Mobilität in Senden (ÖPNV, E-Autos, Fahrradwege) wieder auf der Tagesordnung. Jede(r) Teilnehmende kann diese spontan mit eigenen Themen zum Umwelt- und Klimaschutz ergänzen.

„Zu wahr, um schön zu sein“ jetzt als Protestbrief – das neue EEG ein Ärgernis

Sehr geehrter Herr Minister!

So etwas Ärgerliches wie den Referentenentwurf zum neuen EEG habe ich schon seit Jahren nicht mehr gelesen. Seit mehr als 25 Jahren  sind wir in Sachen Regenerative Energien und Elektromobilität als Pioniere unterwegs, machen Öffentlichkeitsarbeit, bauen unsere Häuser um, fahren elektrisch Auto als Vorbild, kombinieren alles nach dem Prinzip der Sektorenkopplung auch noch mit modernen Batteriespeichern, um den Leuten zu zeigen, was heute jeder machen kann, um klimaschädliche Emissionen zu vermeiden, und dann kommt der Referentenentwurf, den jetzt sogar die CSU zu Recht kritisiert. Eigentlich müssten da Referentenköpfe rollen! Es sei denn, ein Minister verfolgt ganz andere Ziele! Dass viele informierte Wähler das nicht mehr ertragen können, hat offenbar auch die CSU erkannt. Der Bürger gibt Gas und die Berliner Politik tritt mit voller Wucht auf die Bremse: Zu wahr um schön zu sein – die Welt könnte so genial sein, aber …

Jahrelang und auch heute, erzählen uns Politiker, die Klimakrise müsse durch technischen Fortschritt gelöst werden. Verzicht und Askese alleine würden es nicht bringen und schließlich lebten wir in einer Marktwirtschaft und nur entlang marktwirtschaftlicher Mechanismen könnten echte CO2-Ersparnisse möglich sein. Die vielversprechende (deutsche) Ingenieurskunst soll es richten, darauf vertrauten die Politiker, so das immer wiederkehrende Mantra insbesondere aus FDP und CDU. Die gute Nachricht: was für eine echte Energie- und damit Verkehrs- und Wärmewende notwendig ist, haben die so hoch gelobten Ingenieure bereits geschaffen: es gibt langlebige, effiziente Photovoltaik-Anlagen, es gibt gute und große Speichermöglichkeiten und es gibt Elektroautos, die wir mit Sonnenenergie vor Ort betanken (könnten). Die Ingenieure haben einen super Job gemacht. Nun ist die Politik gefragt, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Marktmechanismen ihre Wirkung entfalten können: die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen steigt ja bekanntlich, wenn man dadurch Geld sparen kann, z.B. könnten Gewerbetreibende ihre großen Dachflächen mit PV-Anlagen ausstatten und damit Elektroautos von Mitarbeitern und Firma laden oder den eigenen Strombedarf dadurch zumindest teilweise decken. Und auch die erhöhte Nachfrage nach Elektroautos würde das Angebot nochmal mehr in Schwung bringen und damit die so oft zitierte schwierige Wirtschaftslage und den Produktionsstandort Deutschland zukunftsfähiger machen.

Man möchte an dieser Stelle erwarten, dass Politiker sich die Hände reiben, um endlich die genialen Errungenschaften hoher Ingenieurskunst mit Hilfe von gesetzlichen Rahmenbedingungen in marktwirtschaftliche Selbstläufer zu überführen und die notwendige Verkehrs- /Energie- und Wärmewende zu vollziehen. Doch was passiert?  Es wird still und heimlich ein Gesetzesentwurf, eine „Novelle“ des EEG vorgelegt, die es Firmen verbietet, selbst erzeugten Strom auch selber zu nutzen, denn der erzeugte Strom muss ins Stromnetz eingespeist und wieder zurückgekauft werden, selbstverständlich ist das nicht besonders wirtschaftlich. Gleichzeitig verkennt das Gesetz (bewusst, das ist das Ärgerlichste) die Möglichkeiten dezentraler Produktion und Nutzung von Strom, die durch mittlerweile sogar industriell herstellbare Stromspeicher realisierbar ist. Die Investition von Privathaushalten und insbesondere Gewerbetreibenden in Photovoltaik wird dadurch in weiten Teilen unwirtschaftlich und überbürokratisiert. Dabei sieht die EU-Richtlinie sogar verpflichtend eine umfassende Bürgerbeteiligung vor, die zwingend auch in deutsches Recht überführt werden muss.

Die Politik schützt so die alte Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern, die mit Hilfe unserer Steuergelder jedes Jahr mit 46 Milliarden Euro subventioniert wird, anstatt Bürgern und Firmen Photovoltaikanlagen und Speichermöglichkeiten zu subventionieren und der Bevölkerung zu ermöglichen, sich aktiv an der Energiewende und somit auch wirkungsvoll an der Klimapolitik zu beteiligen. Der Bevölkerung werden die Hände gebunden, sich aktiv in die Bewältigung der Klimakrise einzubringen. Da kommt es den Politikern gerade recht, dass sich die Bürger vor Ort um die schöne Aussicht aus dem eigenen Küchenfenster streiten, die droht durch Windenergieanlagen zerstört zu werden. So können sie sich in aller Ruhe um ein Gesetz kümmern, das den Lobbyisten der fossilen Stromerzeuger ihr Geschäft für die nächsten Jahre zusichert, und weiterhin lauthals schreien, die Ingenieure sollen gefälligst ihren Job machen: diesmal mit der Wasserstoffstrategie, die ja übrigens noch wesentlich teurer und technisch wesentlich schwieriger zu realisieren ist und obendrein eben auch erstmal Energie benötigt, um das Wasser (übrigens in Trinkwasserqualität) überhaupt zu spalten. Die Energie zur Wasserspaltung sollte natürlich auch regenerativ sein, sonst macht es ja überhaupt keinen Sinn. Und davon sind wir noch Jahrzehnte entfernt!

Würden wir nicht im Jahr 2020 leben, dem Jahr, ab dem der CO2-Ausstoß radikal sinken muss, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten und dadurch unseren Kindern und Enkeln eine Chance auf ein ziviles Leben auf der Erde weiter zu ermöglichen, wären es Tränen vor Lachen in meinem Gesicht – über diese Realsatire. Aber so muss ich zusehen, wie sich unsere Jugend und unsere Kinder auf der Straße die Lunge aus dem Hals schreien, damit die Politik endlich handelt und hilft, ihre Zukunft zu retten. Die hat vielerseits aber nichts übrig, außer abfällige Kommentare über die „Klimakinder“. Also wieder Askese und Fahrrad fahren, statt technologischer Fortschritt und E-Autos. Die Politiker sollten sich schämen, das eigene Land aus einer in der Welt geachteten Führungsposition für nachhaltige Technik herauszubremsen. Die Chinesen haben dazu gelernt und haben zum Überholen angesetzt. Die CSU blickt entsetzt auf die große Schwester, die immer mehr ihre aufgeklärten Wähler verprellt.

Warum tut sie so?

Zu wahr um schön zu sein – die Welt könnte so genial sein!

Mit sonnigen Grüßen

Bernd Lieneweg

Agenda21Senden, Sprecher

CSU-Arbeitskreis Energiewende fordert deutliche Nachbesserungen für Photovoltaik in EEG-Entwurf

Brief zur Novellierung des EEG von Joachim Gogoll – zur Nachahmung frei gegeben

Joachim Gogoll Am Bagno 27
48301 Nottuln
06.10.2020
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Herrn Bundesminister Peter Altmeier
11019 Berlin
Novelle EEG 2020
Sehr geehrter Herr Bundesminister der Wirtschaft Dr. Altmaier,
die von der Bundesregierung für das Jahr 2021 geplante Novellierung des EEG Einspeisungsgesetzes ist nicht mehr und weniger der Todesstoß für die seit mehr als 20 Jahren existierenden privaten Fotovoltaikanlagen und das Ziel einer dezentralen Energieerzeugung in der Zukunft.
Wir alle, und damit auch Sie, haben in den letzten beiden Jahren feststellen müssen, dass uns alle der Klimawandel mit bereits erschreckender Geschwindigkeit erreicht hat.
Es existieren nicht erst seit heute bereits viele Gutachten führender Klimatologen und Institute, die uns und auch die politisch Verantwortlichen immer wieder darauf aufmerksam gemacht haben und machen, dass es längst nicht mehr um die Frage geht, ob ein Temperaturanstieg kommt sondern dass er bereits da ist und das Ziel einer Begrenzung auf eine Temperaturanstieg auf zwei Grad längst nicht mehr zu erreichen ist, sondern dass wir Gefahr laufen, dass dieser Anstieg wesentlich höher ausfallen wird mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.
Um so erfreulicher war es in der Vergangenheit, dass trotz nur zögerlicher Unterstützung der Politik aufgrund privater Initiative so viele privat errichtete Fotovoltaikanlagen in den letzten 20 Jahren gebaut und gefördert wurden. Die Bereitschaft für Investitionen war und ist da.
Allen Gutachten zum Trotz, die sich für einen größeren Anteil von Energiegewinnung vor Ort aussprechen, unterbindet dieses Gesetz, sofern es verabschiedet wird, zum einen den weiteren Ausbau neuer privat finanzierter Fotovoltaikanlagen und macht den weiteren sinnvollen und nutzbringenden Einsatz von bereits bestehenden Altanlagen durch Auflagen unmöglich. Die Einspeisung ins öffentliche Netz wird durch eine nicht zu akzeptierende lächerlich geringe Vergütung für den Betreiber unrentabel. Gleichzeitig wird sowohl eine Speicherung zur Selbstnutzung den KwH – Preis teurer gemacht. Die Novellierung des EEG-Gesetzes führt dazu, dass Neuanlagenbetreiber dazu gezwungen sind, den Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen und dann wieder für mehr Geld zurückkaufen zu müssen.
Anstatt die Bereitschaft des Bürgers zu unterstützen, Geld in erneuerbare Energien zu investieren, wird er durch dieses Gesetz behindert.
Gleichzeitig wird durch dieses Gesetz die zentrale Stromproduktion durch Großkonzerne zementiert. Wie heißt es doch so richtig: ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Man ist aber kein Schelm, wenn man als engagierter Bürger aktiv, wie im übrigen auch durch EU-Richtlinien gefordert, über den sich abzeichnenden Klimawandel beunruhigt, sich weiter intensiv und aktiv an einer dezentralen Energieversorgung beteiligen will. Wenn man in der Bundesrepublik Deutschland bereit ist, Energieversorger, die mit fossilen Energieträgern Strom erzeugen, durch mehr als 45 Milliarden Euro zu subventionieren, dann dürfte es doch auch kein Problem sein, Kleinanlagen von Privaten weiterhin zu unterstützen, zumal durch diese Initiativen eine dringend notwendige Energiewende hin zu regenerativer Energiegewinnung massiv gefördert wird.
Wir engagierten Bürger werden auch zukünftig unser Wahlverhalten davon abhängig machen, wer in der Politik eine schnellstmögliche Energiewende forciert. Es muss auch in ihrem Sinn sein, die wachsende Politikerverdrossenheit nicht noch weiter zu fördern und rechten Populisten und ihrem demokratiefeindlichen Aktionen die Türen noch weiter zu öffnen. Wir fordern Sie daher auf, das Gesetz in dieser Form nicht zur Abstimmung durch den Bundestag vorzulegen, sondern es dringend im Sinne der notwendigen Energiewende zu ändern.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim F. Gogoll
weitere Adressaten u.a.
Bundeskanzleramt
Bundeskanzlerin
Angela Merkel
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD),
Der SPD-Parteivorstand,
vertreten durch den Generalsekretär Lars Klingbeil
Wilhelmstraße 141
10963 Berlin
SPD Bundestagsfraktion
Carsten Schneider, MdB
Erster Parlamentarischer Geschäftsführer
Platz der Republik 1
11011 Berlin


CDU/CSU-Fraktion im
Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Bundestagsfraktion Bündnis 90/ die Grünen
Platz der Republik 1
11011 Berlin
alle Bundestagsabgeordneten für den Wahlkreis II Coesfeld – Steinfurt

O-Ton im September – bissig wie immer

Energie und Klima

Nimmt man den Bedarf an Energie für unser Land, dann halten wir fest, dass wir dringend unser Bewusstsein dahingehend verändern müssen, das Muss einer drastischen Verringerung des CO2-Ausstoßes endlich in die Tat umzusetzen. Es ist nicht akzeptabel, dass z. B. eine Minderheit von Windenergiegegnern sich zum großen Verhinderer von vernünftigen Lösungen aufschwingt.

Und vieles mehr, schaut selbst, wie bissig Joachim mal wieder ist: Otonseptember2020

Käpt´n Ahab schlägt wieder zu.

Zu wahr um schön zu sein – die Welt könnte so genial sein (Version 2 – nicht mehr so spontan, aber mit mehr Inhalt)

Zu wahr um schön zu sein – die Welt könnte so genial sein

Jahrelang und auch heute, erzählen uns Politiker, die Klimakrise müsse durch technischen Fortschritt gelöst werden. Verzicht und Askese alleine würden es nicht bringen und schließlich lebten wir in einer Marktwirtschaft und nur entlang marktwirtschaftlicher Mechanismen könnten echte CO2 Ersparnisse möglich sein. Die vielversprechende (deutsche) Ingenieurskunst soll es richten, darauf vertrauten die Politiker, so das immer wiederkehrende Mantra insbesondere aus FDP und CDU. Die gute Nachricht: was für eine echte Energie- und damit Verkehrs- und Wärmewende notwendig ist, haben die so hoch gelobten Ingenieure bereits geschaffen: es gibt langlebige, effiziente Photovoltaik Anlagen, es gibt gute und große Speichermöglichkeiten und es gibt sogar Elektroautos, die wir mit Sonnenenergie vor Ort betanken (könnten). Die Ingenieure haben einen super Job gemacht. Nun ist die Politik gefragt, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Marktmechanismen ihre Wirkung entfalten können: die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen steigt ja bekanntlich, wenn man dadurch Geld sparen kann, z.B. könnten Gewerbetreibende ihre großen Dachflächen mit PV-Anlagen ausstatten, damit Elektroautos von Mitarbeitern und Firma laden oder den eigenen Strombedarf dadurch zumindest teilweise decken. Und auch die erhöhte Nachfrage nach Elektroautos würde das Angebot nochmal mehr in Schwung bringen und damit die so oft zitierte schwierige Wirtschaftslage und den Produktionsstandort Deutschland zukunftsfähiger machen.

Man möchte an dieser Stelle erwarten, dass Politiker sich die Hände reiben, um endlich die genialen Errungenschaften hoher Ingenieurskunst mit Hilfe von gesetzlichen Rahmenbedingungen in marktwirtschaftliche Selbstläufer zu überführen und die notwendige Verkehrs- /Energie- und Wärmewende zu vollziehen. Doch was passiert?  Es wird still und heimlich ein Gesetzesentwurf, eine „Novelle“ des EEG vorgelegt, die es Firmen verbietet, selbst erzeugten Strom auch selber zu nutzen, denn der erzeugte Strom muss ins Stromnetz eingespeist und wieder zurückgekauft werden, natürlich ist das nicht besonders wirtschaftlich. Gleichzeitig verkennt das Gesetz die Möglichkeiten dezentraler Produktion und Nutzung von Strom, die durch mittlerweile sogar industriell herstellbare Stromspeicher realisierbar ist. Die Investition von Privathaushalten und insbesondere Gewerbetreibenden in Photovoltaik wird dadurch in weiten Teilen unwirtschaftlich und überbürokratisiert. Dabei sieht die EU Richtlinie sogar verpflichtend eine umfassende Bürgerbeteiligung vor, die zwingend auch in deutsches Recht überführt werden muss.

Die Politik schützt so die alte Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern, die mit Hilfe unserer Steuergelder jedes Jahr mit 46 Milliarden Euro subventioniert wird, anstatt Bürgern und Firmen Photovoltaikanlagen und Speichermöglichkeiten zu subventionieren und der Bevölkerung zu ermöglichen, sich aktiv an der Energiewende und somit auch wirkungsvoll an der Klimapolitik zu beteiligen. Der Bevölkerung werden die Hände gebunden sich aktiv in die Bewältigung der Klimakrise einzubringen. Da kommt es den Politikern gerade recht, dass sich die Bürger vor Ort um die schöne Aussicht aus dem eigenen Küchenfenster streiten, die droht durch Windenergieanlagen zerstört zu werden. So können sie sich in aller Ruhe um ein Gesetz kümmern, dass den Lobbyisten der fossilen Stromerzeuger ihr Geschäft für die nächsten Jahre zusichert und weiterhin lauthals schreien, die Ingenieure sollen gefälligst ihren Job machen: diesmal mit der Wasserstoffstrategie, die ja übrigens noch wesentlich teurer und technisch wesentlich schwieriger zu realisieren ist und obendrein eben auch erstmal Energie benötigt, um das Wasser (übrigens in Trinkwasserqualität) überhaupt zu spalten. Die Energie zur Wasserspaltung sollte natürlich auch regenerativ sein, sonst macht es ja überhaupt keinen Sinn.

Würden wir nicht im Jahr 2020 leben, dem Jahr ab dem der CO2 Ausstoß radikal sinken muss, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten und dadurch unseren Kinder eine Chance auf ein ziviles Leben auf der Erde weiter zu ermöglichen, wären es Tränen vor Lachen in meinem Gesicht, über diese Realsatire. Aber so muss ich zusehen, wie sich unsere Jugend und unsere Kinder auf der Straße die Lunge aus dem Hals schreien, damit die Politik endlich handelt und hilft, ihre Zukunft zu retten. Die hat vielerseits aber nichts übrig, außer abfällige Kommentare über die „Klimakinder“. Also wieder Askese und Fahrrad fahren, statt technologischer Fortschritt und E-Autos. Zu wahr um schön zu sein.

EEG 2021: Die Diktatur der Lobbyisten – Demokratie in der Krise (PV-blog)

EEG 2021: Die Diktatur der Lobbyisten

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Seltsame, verkehrte Welt: Gemäß des Grundgesetzes werden die Gesetze in diesem Land von den Abgeordneten des Bundestages gemacht, bei Landesgesetzes im Landtag. Doch schwarz-rote Koalition in Berlin hat diese Initiative komplett aufgegeben.

Aufgrund sehr bequemer Mehrheiten wird der Prozess vom Entwurf bis zum Beschluss neuer Gesetze beinahe vollständig an die Beamten in den zuständigen Ministerien abgegeben. So macht die Regierung die Gesetze nahezu im Alleingang. Unisono wird die Opposition überstimmt, an die Wand gedrückt, zum Schweigen gebracht.

Das läuft nicht so martialisch ab wie in Weißrussland, kommt im Prinzip auf Ähnliches hinaus: Stillstand und die Diktatur der Beamten. Drängende Probleme bleiben ungelöst. Die Parteien sind scheinbar nur damit befasst, ihre Pfründe zu sichern. Wer regiert eigentlich dieses Land? Parteitreue Hinterbänkler und Lobbyisten? Gab‘s schon mehrfach in der deutschen Geschichte, meist in existentiellen Krisen und Katastrophen – zuletzt vor drei Jahrzehnten in der DDR.

Parlamentarische Sitten sind verkommen

Das EEG ist nur ein Beispiel unter vielen. Das ist bei der Pflege so, bei dringenden Vorhaben zur Reform des Gesundheitswesens, bei der Bekämpfung der Armut oder bei wichtigen Weichenstellungen im Verkehrswesen. Das sogenannte „federführende Ministerium“ wird mit einem Gesetzentwurf beauftragt, der in der Regel bis zur Lesung in den Bundestag kaum Veränderungen erfährt. SPD und Union sind sich meistens einig und tun sich nicht weh.

Beim jüngsten Entwurf zur Novelle des EEG 2021 aus dem Hause von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zeigte sich, wie sehr die parlamentarischen Sitten bereits verkommen sind. Seit Jahren versucht die (grüne) Opposition, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu forcieren. Mittlerweile fordert sogar die EU unter ihrer deutschen Cheflobbyistin Ursula van der Leyen (CDU) den stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien, ebenso die deutsche Wirtschaft, sowie die Städte und Kommunen.

Doch das Bundeswirtschaftsministerium (Peter Altmaier, CDU), das Bundesverkehrsministerium (Andreas Scheuer, CSU) und das Bundesumweltministerium (Svenja Schulze, SPD) spielen Beamtenmikado; eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Dem Zusammenhalt in der Groko wird jede politische Aktivität untergeordnet. Heraus kommen nur noch faule Kompromisse, die sprichwörtlich zum Himmel stinken.

Beamte bringen erneut ein Bremsgesetz

Trotz der Klimadebatten haben Altmaiers Beamte die Chuzpe, erneut ein Bremsgesetz aufzulegen. Das hat mit mangelnder Sachkenntnis nix mehr zu tun. Das ist schlichtweg unverschämt. Wie viel Grad Klimaerwärmung, wie viele Großbrände und wie viel schrumpfende Gletscher brauchen diese Leute denn noch, um den Ernst der Lage zu begreifen?

Und schlecht steht es um die Demokratie in unserem Land: Dass den Verbänden und Ländern nur 72 Stunden Zeit gegeben wurde, um Stellung zum Entwurf zu nehmen, ist eine Riesensauerei. Dass die vielen Stellungnahmen, die im Prinzip faktisch alle die gleiche Kritik üben, einfach vom Tisch gewischt wurden, ist an Arroganz nicht zu überbieten.

Die Abstimmung der Ressorts innerhalb der Bundesregierung und die Beratungen im Kabinett haben nahezu nichts erbracht, nur marginale Änderungen: Das Pamphlet der Beamten wird nun als Regierungsentwurf im Bundestag behandelt.

Diese Arroganz, diese Selbstherrlichkeit

Ist das Demokratie? Diese Arroganz, die Selbstherrlichkeit sind die Zeichen einer Macht, die nicht mehr ausreichend in die Schranken gewiesen wird. Wenn nun die Abgeordneten des Bundestages nicht ordentlich auf den Putz hauen, wird das EEG 2021 als Solarbremse wirken.

Meine Forderung geht daher vor allem an die Sozialdemokraten und an die Abgeordneten der Unionsparteien: Wenn Demokratie wirklich funktioniert, ist jetzt der Augenblick gekommen, es zu beweisen! Abgeordnete machen Gesetze, nicht die Beamten in den Ministerien!

Der Entwurf vom Schwarzen Peter der Energiewende darf den Sprung nicht bis in den Bundesanzeiger schaffen. Er missachtet die Vorgaben der EU, treibt die Gängelung der Bürger auf die Spitze und ist überhaupt nicht angetan, die Klimakatastrophe abzuwenden. Wir brauchen einen Aufbruch, keinen Abbruch!

Wie zukunftsfähig ist die Demokratie?

Wenn die parlamentarischen Spielregeln im Angesicht einer globalen Katastrophe derart außer Kraft gesetzt werden, brauchen wir diese Demokratie nicht. Wir müssen uns entscheiden, ob sich die Beamten und Lobbyisten durchsetzen. Oder ob der Wille von Millionen Sonnenbürgern, von Unternehmern und Bürgermeistern in diesem Land in irgendeiner Weise relevant ist.

Das EEG 2021 – in seiner Bedeutung für die Energiewende der kommenden Jahre kaum zu unterschätzen – ist der Prüfstein, ob unsere Demokratie zukunftsfähig ist. Ob es künftig überhaupt noch Sinn macht, zur Wahlurne zu gehen. Ob es überhaupt noch Sinn macht, der politischen Kaste Millionen Euro hinterher zu werfen. Es könnte sich erweisen, dass dieser ganze Zirkus obsolet ist. Die einzige Frage, die sich dann noch stellt: Was kommt danach? Und wem gehört die Straße?