Dieter Mölders, Friedbert Hölscher, Anette Hölscher, Bernd Lieneweg und Uwe Blankenhagen (v.l.n.r.) möchten mit weiteren Interessierten ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Senden auf die Beine stellen – beispielsweise auf dieser Fläche im Baugebiet Huxburg. (Thomas Fromme)
WN: Generationenübegreifendes Wohnprojekt in der Huxburg?
Betonung liegt auf „mehr“
Von Thomas Fromme
SENDEN Die Überlegungen stehen noch ganz am Anfang. „Es gibt noch kein Konzept und keinen Investor“, berichtet Bernd Lieneweg. Eine Gruppe von etwa 20 Interessierten hat sich locker vernetzt. Ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt in Senden ist ihr Thema. „Wir möchten die Idee und ihre konkrete Bedeutung der Öffentlichkeit klar machen, sammeln Wünsche und Vorstellungen – und möchten die Umsetzung auf den Weg bringen“, erläutert Bernd Lieneweg.
Manche der Interessenten wohnen zurzeit in ihren eigenen Häusern, andere zur Miete. Manche leben allein, andere mit Partnern oder Familien. „Unser Haus hier nebenan am Kralkamp ist groß. Die drei Kinder sind ausgezogen. 180 Quadratmeter sind uns jetzt zu viel“, berichtet Dieter Mölders.
Für ein Mehrgenerationen-Haus wird ein Grundstück von etwa 3000 Quadratmetern benötigt. Eine konkrete Option gibt es im Baugebiet Huxburg. Der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde hat sich wie berichtet in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, dass auf einem der für Mehrfamilienhäuser vorgesehenen Gemeindegrundstücke eine Konzeptvergabe und ein Investorenauswahlverfahren durchgeführt werden soll. Auf Antrag der Grünen wurde zudem im Hauptausschuss ein Prüfauftrag für ein Mehrgenerationen-Haus als Option für die Vergabe hinzugefügt. Klimaschutzaspekte sollen bei den Vorgaben eine besondere Rolle spielen.
„Ich möchte soziale Kontakte haben“
„Die Betonung liegt auf ,mehr? – also dass Menschen aus mehreren Generationen in unterschiedlichen Lebensphasen und Altersgruppen dort wohnen, dass sie ihre Privatsphäre haben, aber dass sie auf Wunsch gemeinsam etwas unternehmen“, erklärt Friedbert Hölscher, was ihn an einem Mehrgenerationen-Haus fasziniert. Und seine Frau Anette ergänzt: „Wir müssen langfristig denken und möchten unser Haus bald unserem Sohn übergeben.“
„Ich möchte soziale Kontakte haben. Ich kann nicht kochen und backen – vielleicht lerne ich das im Mehrgenerationenhaus“, sagt Uwe Blankenhagen. Sich gegenseitig unterstützen, mal spontan Kinder betreuen oder etwas gemeinsam unternehmen – das sind für ihn und andere Interessenten wichtige Aspekte. Selbstbestimmtes Leben für die ältere Generation werde so ermöglicht – und gleichzeitig können junge Eltern entlastet werden.
Gemeinsame Aktivitäten
Ein Beispiel in Mecklenbeck, wo eine Anlage mit 30 Wohneinheiten und kleinen Gärten entstanden ist, hat die Gruppe besichtigt. Eine Gemeinschaftswohnung mit großer Küche ermöglicht gemeinsame Aktivitäten. Gäste können dort in einem Schlafzimmer übernachten.
Die Gemeinde kann bei der Vergabe unter anderem einen Anteil an Sozialwohnungen vorgeben. „Anhand der Vorgaben muss die Interessentengemeinschaft ein Konzept erarbeiten und mit einem Investor abstimmen“, erklärt Bernd Lieneweg.
Im Januar ist eine Informationsveranstaltung geplant. Ein Termin wird noch genannt. Wer vorab Fragen hat, kann sie per Mail stellen an: bernd.lieneweg@web.de