Archiv der Kategorie: Friedenskreis Senden

Landesweite Friedens-Demonstration in Dülmen am 7. Mai gegen das Manöver Defender 2021

Dülmener Zeitung vom 3. Mai 2021

INFORMATIONEN DER FI NOTTULN

Liebe Freundinnen und Freunde,

am Freitag demonstrieren wir in Dülmen gegen das US-Waffenlager und gegen das Großmanöver mit 20.000 US-Soldaten (Defender 21), die üben, Waffen und Fahrzeuge möglichst schnell Richtung Russland zu bringen.

Wir setzen auf eine neue Entspannungspolitik. Seid Ihr mit dabei?   Alles steht in der PM unten.

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch

Immer wieder nehmen auch Mitglieder anderer Friedensgruppen an den Demonstrationen und den wöchentlich stattfindenden Freitagsmahnwachen am US-Waffenlager Dülmen teil.

Landesweite Friedens-Demonstration der Friedensfreunde

Friedensgruppen aus NRW, aus dem Kreis Coesfeld, aus Nottuln und Havixbeck fordern ein Ende der militärischen Eskalation zwischen Ost und West.

Auch die FI Nottuln und Friedenskreis Havixbeck beteiligen sich an dieser Aktion.

„Ukraine Konflikt deeskalieren – Defender 2021 stoppen!“ Mit diesem Motto rufen landesweit Friedensorganisationen zu einer Demonstration am Freitag, den 7. Mai in Dülmen auf.  Mit dabei auch die Friedensinitiative Nottuln (FI) und der Friedenskreis Havixbeck (FK).  Der Auftakt der Demonstration findet um 14.45 Uhr am Charleville-Mezieres-Platz in Dülmen statt. Dort wird Joachim Schramm als Landesgeschäftsführer der DFG-VK die Demonstranten begrüßen. Nach einer kurzen Kundgebung gehen die Demonstranten zum US-Waffenlager Tower Barracks. Dort findet eine Kundgebung statt sowie eine halbstündige Blockade des Waffendepots der Amerikaner.

Die Deutsche Friedensgesellschaft (DFG-VK), Landesverband NRW, rechnet als Veranstalterin mit bis zu 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Demonstration wendet sich gegen eine weitere Eskalation der Spannungen zwischen Ost und West, gegen die zu Ende gehenden russischen Manöver an der ukrainischen Grenze genauso wie gegen das zurzeit stattfindende Manöver der US-Streitkäfte in Deutschland mit dem Namen „Defender 21“ – ein Großmanöver, das den schnellen Transport schwerer Waffen aus den USA nach Europa und quer durch Europa mit eingebetteten sieben Gefechtsübungen dient –  mit dem diesjährigen Schwerpunkt in Südosteuropa bis zur Grenze mit der Ukraine.  Wie 2020 werden 20.000 US-Soldaten über den Atlantik verlegt, die mit 10.000 weiteren NATO-Soldaten im Manövergebiet den Einsatz schwerer Waffen üben, berichtet Dr. Michael Stiels-Glenn von den Dülmener Friedensfreunden. Auch die Bundeswehr sei beteiligt, aus Deutschland würden hier stationierte US-Truppen nach Osten verlegt. In NRW ist auch das US-Waffendepot Dülmen beteiligt. Robert Hülsbusch (FI): „Wir wenden uns entschieden gegen eine zunehmende Aufrüstung und gegen eine Politik, die internationale Spannungen erhöht und Krieg einkalkuliert. Wir wollen auf keinen Fall, dass – wie der US-Außenminister vor kurzem es sagte – in Europa Soldaten kämpfen und siegen.“  Das würde die Zerstörung Mitteleuropas bedeuten.  In ihrem Aufruf zur Demonstration fordern die Friedensgruppen den sofortigen Stopp des „Defender“-Manövers und den Ausstieg Deutschlands an der Manöverbeteiligung.  Gefordert werden eine Erneuerung der vertragsbasierten Rüstungskontrolle und Entspannungspolitik in Europa und die Bildung eines gesamteuropäischen Sicherheitssystems unter Einschluss Russlands.

Die Demonstration wird absolut unter Beachtung der Corona-Bedingungen durchgeführt. Die Veranstalter haben dazu umfangreiche Gespräche mit dem Ordnungs- und Gesundheitsamt und mit der Polizei geführt und Vereinbarungen getroffen. Pflicht ist während der ganzen Zeit für die Demonstranten das Tragen einer Maske und das Einhalten der üblichen Mindestabstände.  Darauf werden die Organisatoren peinlich genau achten.

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch

 

Nein zu Rassismus, Antisemitismus, Feindbildproduktion und Geschichtsklitterung!

Attac-AG Europa (die Agenda21Senden erklärt sich solidarisch)

Erklärung zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

Am 27. Januar 1945 wurde Auschwitz von der Roten Armee befreit. Das Lager war Teil des Mordsystems des deutschen Faschismus und ist seither Symbol für das singuläre Menschheitsverbrechen des Holocaust an den Juden. Auschwitz steht auch für alle anderen Menschen, „die der Nationalsozialismus planmäßig ermordete oder noch vernichten wollte,“ wie es im Gesetz zum Gedenktag von 1996 heißt, Sinti, Roma, Behinderte, sowjetische Kriegsgefangene, unzählige Zivilisten Osteuropas, die in den Vernichtungslagern
zu „Untermenschen“ degradiert, versklavt und ermordet wurden. Die Erinnerung darf nicht enden und muss für die heutigen Generationen zur Wachsamkeit gegen alle Tendenzen mahnen, die zu Auschwitz geführt haben, was gerade in Anbetracht des erschreckenden Ausmaßes an menschenverachtenden Ideologien und Rechtsterrorismus wichtiger denn je ist. Deshalb engagieren wir uns aktiv im Kampf gegen Rassismus,
Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Rechtsentwicklung, Neofaschismus und soziale Ungleichheit.
Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!
Uns treibt um, dass die Lehren aus der Vergangenheit zunehmend verblassen oder gar für andere Zwecke instrumentalisiert werden. Bereits der skrupellose Missbrauch von Auschwitz zur Rechtfertigung des völkerrechtswidrigen Krieges gegen Jugoslawien 1999 durch den damaligen Außenminister Joschka Fischer war eine schockierende Relativierung des Holocaust. Daran schloss sich mit der Sezession des Kosovo erstmals nach 1945 in Europa eine Grenzveränderung durch militärische Gewalt an.
Gleichzeitig zerstörte die Ostexpansion der NATO die Chancen auf eine Zone der Sicherheit und
Kooperation von Lissabon bis Wladiwostok. Russland wurde – lange vor der Ukraine-Krise – wieder das Image eines Feindes verpasst. Gegenwärtig erleben wir, wie Ähnliches mit China geschieht und in atemberaubendem Tempo die Bühne für einen Kalten Krieg 2.0. bereitet wird. Daneben wird weiterhin das Feindbild Islam ausgebaut – ein außerordentlich nützliches Feindbild für die Kriege im Nahen Osten und in Nordafrika.
Waffen, Rüstungsproduktion und Armeen sind notwendige Grundlagen für Krieg. Ein wesentlicher Treiber der Gewalt unter kapitalistischen Bedingungen ist dabei die weltweite Jagd nach Rohstoffen und immer neuen Profitquellen, Krieg als Fortsetzung der Profitmaximierung mit militärischen Mitteln. Aber immer hängt die Bereitschaft einer Bevölkerung zu Konfrontation und Krieg auch von den entsprechenden Feindbildern ab.
Feindbilder – ideologische Grundlage für Konfrontation und Aggressionsbereitschaft
Feindbilder zeichnen sich durch eine simple, binäre Weltsicht aus. Der Feind wird als vollkommen böse dargestellt, und wir sind die Guten. Gegenwärtig verläuft die Berichterstattung über Russland und neuerdings auch über China prinzipiell nach dem gleichen Muster. Die Zwischentöne zwischen absolut Böse und Gut werden ausgeblendet. Mit der Zeit verfestigen sich so die Feindbilder. Ein typisches Resultat dafür bringt im Zusammenhang mit dem russischen Corona-Impfstoff DIE WELT auf den Begriff; „Auch wenn ein russische Produkt im internationalen Wettbewerb mithalten kann, der Stempel des Russischen ist und bleibt ein Makel.“ (4.11.2020; S. 10). Die Qualität einer solchen Feststellung
erschließt sich in voller Tragweite, wenn man sich vorstellt, anstelle von russisch stünde amerikanisch oder gar israelisch.
Die meisten großen Medien sind Teil dieser Dynamik. Sobald es um die „äußeren Feinde“ geht, betreiben sie häufig staatstragende Hofberichterstattung und stellen kaum mehr kritische Fragen. Unüberprüfbare Verlautbarungen von Geheimdiensten werden plötzlich zu Quellen unhinterfragter Wahrheit. Jüngste Beispiele sind die grotesken Inszenierungen um die Fälle Skripal und Nawalny.

Kein Feindbild ohne idealisiertes Selbstbild
Zum Feindbild gehört immer auch ein idealisiertes Selbstbild. Wir sind die Guten, böse sind die anderen. Das Schema wird dann gern noch emotional durch Patriotismus untermauert. Da Patriotismus hierzulande aber zurecht ziemlich diskreditiert ist, gibt es zunehmend Versuche, die Sache als Europatriotismus zu verpacken.
Wer von Patriotismus nicht reden will, spricht lieber von „europäischen“ Werten. Aber auch das läuft auf eurozentristisches Überlegenheitsdenken hinaus. Natürlich haben Werte wie Demokratie und Menschenrechte – inklusive die der zweiten Generation, der ökonomischen, sozialen und kulturellen Menschenrechte – als normative Leitbilder universelle Geltung. Aber gerade diese universelle Geltung wird
ausgehebelt, wenn sie in den internationalen Beziehungen selektiv gehandhabt und für geopolitische Interessen instrumentalisiert wird. Im Vergleich zu Saudi-Arabien steht Russland bei Demokratie und Menschenrechten ganz anders da. Dennoch werden zu Riad enge wirtschaftliche, politische und militärische Beziehungen gepflegt, während gegen Moskau Kalter Krieg geführt wird.
Geschichtsfälschung
Teil von Feind- und Selbstbildproduktion war schon immer Geschichtspolitik, d.h. die Manipulation der historischen Wahrheit. Mit Erschrecken stellen wir fest, dass auch die EU beim Zweiten Weltkrieg mit seinen über 70 Millionen Toten, davon 27 Millionen Sowjetbürger, Geschichtsfälschung betreibt.
So z.B. in der Erklärung „Bedeutung der Erinnerung an die europäische Vergangenheit für die Zukunft Europas“ des Europaparlaments vom 19.09.2019, in dem der Zweite Weltkrieg zu einem Gemeinschaftsprojekt von Hitler und Stalin verfälscht wird. Das ist eine skandalöse Relativierung der deutschen Verantwortung für den Krieg. Auch in Dokumenten von Kommission und Rat finden sich ähnliche Fälschungen.
Die Geschichte des Zweiten Weltkriegs ist gründlich erforscht und dokumentiert. Die Belege dafür, dass Hitler von Anfang an auf Krieg zusteuerte, um die Ergebnisse des Ersten Weltkriegs zu revidieren und Osteuropa für „die Herrenrasse“ und „das Volk ohne Raum“ zu unterwerfen, sind erdrückend. Die Beweiskette reicht u.a. von seinem Machwerk „Mein Kampf“ und der Wahnidee von der jüdischbolschewistischen Weltverschwörung, über die massive Aufrüstung nach 1933, das Eingreifen der „Legion Condor“ auf Seiten der Truppen des faschistischen Generals Franco gegen die gewählte Regierung in Spanien 1936-1939, die Annexion Österreichs im März 1938, die Besetzung des Sudetenlandes im Oktober 1938, der Frankreich und England im Münchener Abkommen zugestimmt hatten, die Zerschlagung der Tschechoslowakei bis zum Beschluss über den Überfall auf Polen im Mai 1939. Auch in den Nürnberger Prozessen wurde die Alleinschuld Deutschlands eindeutig nachgewiesen.
Man muss kein Historiker sein, um zu erkennen, dass die Behauptung in der Resolution des EUParlaments, Hitler und Stalin hätten durch den Nichtangriffspakt, den sie acht Tage vor Kriegsbeginn abschlossen, die Weichen für den Zweiten Weltkrieg gestellt, die Vorgeschichte des Krieges auf absurde Weise verfälscht.
Friedenspolitik statt Kalter Krieg
Vor dem Hintergrund der dramatischen Umbrüche im Internationalen System, der neuerlichen Zunahme der Atomkriegsgefahr durch die Kündigung der Rüstungskontrollabkommen und neue Technologien – Stichwort: Digitalisierung, Hyperschallwaffen, Drohnen – sowie der globalen Herausforderungen durch Pandemien, wachsende Armut und wachsenden Reichtum, Klimakrise und Verlust der biologischen Vielfalt ist ein neuer Kalter Krieg purer Wahnsinn. Friedliche Koexistenz, vertrauensbildende Maßnahmen,
Völkerrecht und Menschenrechte, internationale Kooperation und Abrüstungsschritte sind
Voraussetzungen, die globalen Probleme zu meistern.
Notwendig sind breite solidarische, antirassistische und antifaschistische Bündnisse im Kampf gegen soziale Ungleichheit, Privatisierung, Militarisierung und Überwachung sowie für eine Stärkung der Grundrechte und konsequente Umwelt- und Klimagerechtigkeit.

27. Januar 2021

Vertrag über das Verbot von Kernwaffen tritt am 22.1.2021 in Kraft

Berlin, 20.01.2021 – Mitteilung für die Medien                                                 

Gemeinsame Erklärung zum Inkrafttreten des Vertrags über das Verbot von Kernwaffen
von Bischof Dr. Heiner Wilmer (Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax) und Bischof Dr. Peter Kohlgraf (Präsident der Deutschen Sektion Pax Christi)

 Der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ und der Präsident der Deutschen Sektion Pax Christi, Bischof Dr. Peter Kohlgraf äußern sich aus Anlass des Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrags. Die Erklärung im Wortlaut:

„Am 22. Januar 2021 tritt der Vertrag der UNO über das Verbot von Kernwaffen in Kraft. Als Bischöfe, die sich in unterschiedlichen Positionen in besonderer Weise dem Einsatz für Frieden in der Welt verpflichtet sehen, begrüßen wir diese Entwicklung ausdrücklich.

All jene Staaten, die den Vertrag nicht nur unterzeichnet, sondern auch ratifiziert haben, geben uns ein leuchtendes Beispiel dafür, dass wir uns niemals mit vermeintlich unverrückbaren Gegebenheiten abfinden sollten. Die sogenannte nukleare Abschreckung, die seit über 60 Jahren eine vermeintliche Sicherheit suggeriert, baut auf dem unvorstellbaren Vernichtungspotential von Nuklearwaffen auf. Wie wir schon oft betont haben, stellt zwar jede militärische Konflikteskalation in gewisser Weise eine Niederlage des menschlichen Miteinanders dar, doch kein Konfliktgeschehen kann in unseren Augen jemals den Einsatz von Kernwaffen legitimieren. Ausdrücklich unterstreichen wir daher die Botschaft von Papst Franziskus, dass nicht nur der Einsatz, sondern bereits der Besitz solcher Waffensysteme unethisch ist.

Wir rufen daher alle Staaten, die den Vertrag noch nicht unterzeichnet oder ratifiziert haben, insbesondere die Atommächte dazu auf, dem Vertrag beizutreten und die Doktrin der nuklearen Abschreckung zu überdenken.

Der gerechte Friede erwächst nicht aus der Furcht vor der totalen Zerstörung, sondern aus den Samen des Dialogs und des Miteinanders.“

Sie finden die Meldung auch auf www.paxchristi.de
Kontakt
pax christi – Deutsche Sektion e.V.
Tel. 030.200 76 78-0sekretariat@paxchristi.de
www.paxchristi.de

 

Flaggentag der Organisation „Bürgermeister für den Frieden“ – auch in Senden

Herzenssache …

Zeichen setzen für eine Welt ohne Atomwaffen

„Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen“, betont Bürgermeister Sebastian Täger. Daher lässt er es sich nicht nehmen, die Flagge des weltweiten Bündnisses „Mayors for Peace“ selbst zu hissen. Sie symbolisiert den Einsatz des Netzwerkes für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen. Mit der Aktion setzen sich die Bürgermeister von mehr als 7.900 Städten und Gemeinden auf der ganzen Welt für den Frieden ein. Täger ist dem Bündnis für die Gemeinde Senden im Jahr 2019  beigetreten.

Jedes Jahr am 8. Juli weht die Flagge der Mayors for Peace vor den Rathäusern. Der Flaggentag erinnert an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, das am 8. Juli 1996 veröffentlicht wurde. Das Gutachten stellte fest, dass die Gefahr durch oder die Verwendung von Nuklearwaffen im allgemeinen dem Völkerrecht widersprechen.

In diesem Jahr steht die Verlängerung des sogenannten New-Start-Vertrages im Mittelpunkt des weltweiten Flaggentages. Das von den USA und Russland unterzeichnete Abkommen trat 2011 in Kraft. Es ist die letzte noch gültige Vereinbarung zur Begrenzung von Atomwaffen. Der Vertrag läuft im Februar 2021 aus. Neben der Forderung nach einer Verlängerung des New-Start-Vertrages appellieren die Mayors for Peace am Flaggentag an die Atommächte, den Atomwaffenverbotsvertrag von 2017 zu unterzeichnen.

„75 Jahre nach den Abwürfen der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki hat sich die Hoffnung der Überlebenden, der Hibakusha, nach einer Welt ohne Kernwaffen, immer noch nicht erfüllt. Wir, die Bürgermeister für den Frieden, erinnern mit dem Hissen unserer gemeinsamen Flagge an diesen Wunsch. Wir fordern die Atommächte eindringlich dazu auf, ernsthafte Verhandlungen zur Abschaffung der Nuklearwaffen zu führen und dem 2017 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Atomwaffenverbotsvertrag endlich beizutreten“, heißt es in einer Mitteilung der Organisation.  Aktuell schätzt das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri, dass die Atomwaffenstaaten noch immer rund 13.400 Kernwaffen besitzen. Zugleich werden die bestehenden Arsenale modernisiert. Es besteht die Befürchtung, dass eine neue Aufrüstungsspirale drohen könnte.

Wer sind die Mayors for Peace?
Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 7.900 Städte aus 164 Staaten gehören dem Netzwerk an, darunter mehr als 680 Städte in Deutschland. http://www.mayorsforpeace.org

 

 

„Der dritte Weltkrieg hat begonnen“ – Übung Fallex 66

Das Bundespresseamt hatte diesen Text für Bundespräsident Lübke anlässlich der Nato-Übung „Fallex 66“ entworfen. Generalmajor Bergmann wies bei der Begehung  des ehemaligen Sondermunitionslagers auf diese Rede hin, die der Bundespräsident halten sollte, wenn es zum Dritten Weltkrieg gekommen wäre. Hier der Wortlaut:

„Meine lieben deutschen Landsleute diesseits und jenseits der Demarkationslinie, Soldaten der Bundeswehr. Der Friede ist in äußerster Gefahr. Heute früh haben Einheiten der sowjetzonalen Volksarmee die Demarkationslinie überschritten und erste Kampfhandlungen ausgelöst. Das ist ein Bruch des Völkerrechts. Die Aggression richtet sich nicht nur gegen uns, sondern gegen alle mit dem deutschen Volk verbündeten Mächte der Welt. Nichts haben wir in den letzten Wochen unversucht gelassen, um den Frieden zu sichern … In dieser schweren Stunde stehen wir alle zusammen.

Die Kraft, dem Unrecht und der Gewalt zu widerstehen, erwächst aus unserer Gewissheit, den Frieden leidenschaftlich gewollt und den Ausgleich gesucht zu haben. Wir sind den Weg der Verständigung bis zuletzt gegangen, dafür ist die Welt unser Zeuge. Nun, da die Waffen sprechen, ist es auch dem letzten Zweifler offenbar, wer den Krieg will. Noch haben wir aber nicht die letzte Hoffnung aufgegeben, dass die Vernunft doch noch Oberhand behält …

Wir stehen in einem weltweiten Bündnis. Unsere Freunde sind an unserer Seite. Das muss dem ganzen deutschen Volk bewusst sein, vor allem auch Ihnen, meine lieben Landsleute jenseits der Elbe. Wir wissen, dass Sie zu Freiheit und Recht stehen. Wir wissen, dass die Mehrheit unserer mitteldeutschen Jugend die Uniform Ulbrichts nicht aus Überzeugung trägt.

Lasst uns in dieser Stunde der Gefahr zusammenstehen, dass der Friede doch noch gerettet, dass die gemeinsame Freiheit doch noch errungen werden kann. Nicht nur wir, Europa darf diesem schändlichen Anschlag nicht unterliegen. Das Recht ist auf der Seite der freien Welt. Zusammen mit unseren Verbündeten sind wir stark. Jeder kann sich auf den Schutz der Bundeswehr und aller öffentlichen Organe verlassen.

Wir werden im Kampf um das Leben und die Freiheit unserer Kinder ein Beispiel jenes Mutes und jener Tapferkeit geben, die unserem Volke eigen sind. Es lebe Deutschland, es lebe Europa, es lebe die Freiheit.“

(Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL.

Vorgeschichte (aus WIKIPEDIA)

Eingang zum Bauteil West-Ost des Regierungsbunkers

FALLEX 66 hatte einen sehr politischen Hintergrund, da bei dieser Übung auf Wunsch der Bundesregierung erstmals bundesdeutsche Politiker aktiv beteiligt waren. Die Bundesregierung nahm die sich bietende Gelegenheit wahr, um die seinerzeit noch nicht verabschiedeten und sehr umstrittenen Notstandsgesetze zu erproben.

Um die Übung realistischer scheinen zu lassen, wurde der Gemeinsame Ausschuss Ueb (übungshalber) im für den Fall eines Atomkrieges vorgesehenen Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes für Krise und Krieg (AdVB) in Marienthal untergebracht.

Beteiligt an FALLEX 66 waren über 1.200 Ministerialbeamte und Militärs und 44 Bundestagsabgeordnete, darunter auch Innenminister Paul Lücke (CDU) als Bundeskanzler Ueb. Ziel der Übung war nicht zuletzt, Bedenken der SPD-Abgeordneten gegenüber den Notstandsgesetzen auszuräumen und ihnen einen Einblick in die Regierungsverantwortung zu geben, um so die Zwei-Drittel-Mehrheit für die erforderliche Grundgesetz­änderung zu beschaffen. Aus diesem Grund wurde die Große Koalition unter Kurt Georg Kiesinger und Willy Brandt später auch „Bunkerkoalition“ genannt.

Antikriegstag am 1. September „Nie wieder Krieg!“

Seit Jahren veranstaltet der DGB in Münster eine Kundgebung zum Antikriegstag. Foto DGB Münster

Am 1. September 2019 ist wieder Antikriegstag. Die Vorbereitungen laufen auch im Münsterland auf Hochtouren. Das ist der vorläufige Aktionskalender:

Sternfahrt – mit Fahrrädern (und PKW)

5.45 Uhr Gedenken an den Beginn des Zweiten Weltkrieges in der Ev. Kirche Nottuln

12 Uhr Abfahrt in Dülmen nach Nottuln

Sternfahrt:

13.30 Uhr Auftakt in Nottuln und Abfahrt nach Münster

14.30 Uhr Treffen in Tilbeck mit Senden und Havixbeck/Billerbeck

13.30 Uhr Abfahrt nach Tilbeck jeweils in Billerbeck/Havixbeck und Senden

15.00 Uhr Abfahrt in Tilbeck

16.00 Uhr Ankunft Friedensfest Münster

17.00 Uhr Teilnahme an der DGB-Kundgebung zum Anti-Kriegstag.

Alles wählen, nur nicht die rechten Anti-Europa-Parteien – nur gemeinsam sind wir stark

Auf der einen Seite ein gemeinsamer Stand von der Agenda21Senden, Friedenskreis, und Attac-COE
Ökonom, Referent, Autor, Aktivist – und jetzt auch noch ausgebildeter Teamer gegen rechts.

Hallo an alle, es war ein voller Erfolg. 35 unserer 12-Seiten Flyer wurden nach Gesprächen mit vorbeikommenden Interessierten verteilt. Selbst einige Hardcore-Skeptiker konnten wir zumindest Paroli bieten und sie in der von ihnen angesprochenen Flüchtlingsfrage überzeugen, sich unsere Position zu dem Thema anzuhören und auch in unserem Flyer zu lesen.

Zu unseren Themen werden wir in der warmen Jahreszeit viermal Stände in verschiedenen Städten des Kreises aufbauen. Unter anderem hat sich Aloys bereiterklärt, Themen der EU im Internet zu verfolgen und Entscheidungen der Gremien an uns weiterzuleiten, damit wir in regelmäßigen Abständen über EU-Themen informieren können. Damit wird unsere Sichtbarkeit erweitert. gez. Joachim, gekürzt.

Auf der anderen Seite vier Pro-Europa-Parteien gemeinsam an einem Pavillon. Nicht unter einem Schirm, wie es sich Birgit gewünscht hatte, aber immerhin.

INF – ein wichtiger Rüstungskontrollvertrag wurde gekündigt – Wie weiter?

Vortrag von Oberst a. D. Wolfgang Richter am 16. Mai 2019 um 19 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum Dülmen.

Oberst a.D.Wolfgang Richter

Bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren laden die Friedensfreunde Dülmen, die FI Nottuln und der Friedenskreis Senden Oberst a. D. Wolfgang Richter zu einem Vortrag ein. Richter, Mitarbeiter der regierungsnahen „Stiftung Wissenschaft und Politik“, langjähriger Generalstabsoffizier und Referent im Verteidigungsministerium und aktiv in der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) wird über die brisante Lage sprechen, die mit der Kündigung des INF-Vertrags durch die USA und Russland eingetreten ist. Richter, der bis heute viele Abrüstungsverhandlungen begleitet, wird auch darstellen, welche Wege der offiziellen Politik nun noch offen stehen.

In dieser Situation wollen die einladenden Friedensgruppen auch die Meinung eines NATO-Beraters hören und anschließend mit Wolfgang Richter diskutieren. Der Eintritt ist kostenfrei.

Die Agenda21Senden mit der Untergruppe Friedenskreis Senden ist dem Bündnis der Friedensinitiativen im Kreis Coesfeld beigetreten und ruft daher mit zu dieser Vortragsveranstaltung in Dülmen auf.

WN: Bürgermeister für den Frieden – Nur vier Orte im Kreis COE noch nicht im weltweiten Bündnis

Senden ist seit jetzt dabei.
WN und AZ: 163 Länder und Regionen sowie 7744 Städte und Gemeinden gehören aktuell der Organisation „Mayors for peace“ an. Ziel der „Bürgermeister für den Frieden“ ist es, einen Beitrag zur Schaffung einer atomwaffenfreien Welt zu leisten.

Die Anregungen, dem Bündnis beizutreten, kommen häufig von Bürgern oder Initiativen, über die dann der Rat vor Ort abstimmt. Auch im Kreis Coesfeld war es mit Doris Petras aus Rosendahl eine Bürgerin, die dazu anregte. „Ich freue mich sehr, dass die Politik zugestimmt hat“, sagt sie. Vor dem Hintergrund der Geschichte und vor allem vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse sei der Beitritt des Kreises Coesfeld zu „Mayors for Peace“ ein starkes, Frieden bewegtes Zeichen. Petras ist dabei besonders besorgt über ein mögliches neues Wettrüsten, nachdem die USA die Vereinbarungen zum Verbot der Mittelstreckenraketen (INF-Vertrag) aufgekündigt hat. „Für die Länder in Europa war der INF-Vertrag 30 Jahre eine wichtige Sicherheitsgarantie“, so die Rosendahlerin.
Weiterlesen in:
https://www.azonline.de/…/3753671-Kreis-Coesfeld-Nur-vier-O…

Mit dem Betritt zu „Mayors for Peace“ hisst auch der Kreis Coesfeld am 8. Juli die drei Meter lange Friedensfahne, hier gehalten von Wolfgang Heuermann und Caroline Püth vom Kreis Coesfeld. Foto: vth Foto: az


Friedensmarschierer aus Senden

Sendener Ostermarschierer Ostermontag nach Dülmen!

Ostermarsch 2019 im Kreis Coesfeld.

Der Friedenskreis in der Agenda21Senden ruft auf!

Mitte der 1980er Jahre beteiligte sich der Sendener Friedenskreis regelmäßig an den Osteraktionen im Kreis Coesfeld.

Senden. Mitte der 1980er Jahre beteiligte sich der Friedenskreis Senden regelmäßig an den Ostermärschen im Kreis. Das aktuelle politische Geschehen macht es jetzt – über 35 Jahre später – wieder nötig!

„Frieden schaffen statt Krieg vorbereiten!“  Mit diesem Motto rufen im Münsterland viele Friedensgruppen zu Ostermarschaktivitäten auf. Am Ostermontag findet in Dülmen der Ostermarsch der Friedensgruppen im Kreis Coesfeld statt. Dazu lädt auch der Friedenskreis in der Agenda21Senden alle Bürgerinnen und Bürger ein. Zusammen rufen die Friedensfreunde Dülmen, die Friedenskreise Senden und Havixbeck und die Pax Christi Gruppen aus Lüdinghausen, Billerbeck und Coesfeld auf, nach Dülmen zu fahren und für diese Forderungen zu demonstrieren: „Keine neuen Atomwaffen! Keine weitere Steigerung der Rüstungsausgaben! Keine Waffenexporte!“ Um 11.30 Uhr treffen sich alle Teilnehmer des Ostermarsches Kreis Coesfeld am Löwen neben dem Rathaus in Dülmen. Um  11.58 Uhr also  um „2 Minuten vor 12!“ begrüßen die  Friedensfreunde Dülmen die Ostermarschierer. Um 12.30 Uhr beginnt dann die Demonstration bis zur Bahnlinie, die dann mit Fahrrädern und/oder Autos zum alten Sondermunitionslager Visbeck führt. Dort wurde noch vor Jahren atomare Munition gelagert.  Symbolisch wird das einstige Atomwaffenlager als „Erinnerungsort für den Wahnsinn des Kalten Krieges“ in Betrieb genommen.

Der Absperrzaun wird mit Plakaten, Fotos und Symbolen geschmückt. Worum es den Ostermarschierern in diesem Jahr geht, erläutert Bernd Lieneweg vom Friedenskreis Senden: „80 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges bedrohen sich die Staaten noch immer mit Waffen, rüsten gegenseitig auf, geben Milliarden für die Rüstung aus, statt auf vertrauensvolle Beziehungen und ein friedliches Miteinander zu setzen. Und nach dem Ende des INF-Vertrags spitzt sich die Krise zu! Ein neuer Kalter Krieg 2.0 droht. Das nehmen wir nicht hin! Dagegen protestieren wir!“

www.agenda21senden.de