Ideenwettbewerb: neue Bäume für Senden

Die Bürgerinitiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ hat mit ihren Spenden dazu beigetragen, dass alle öffentlichen Waldflächen auf Sendener Gemeindegebiet wieder mit klimastabilen Laubbäumen bepflanzt sind. Zwei Pflanzaktionen wurden mit großer Anteilnahme der Bevölkerung (Familien, Jugendgruppen, Kindergärten) durchgeführt, so dass – auch durch die Öffentlichkeitsarbeit – das  Bewusstsein für den sterbenden Wald und die Notwendigkeit der Wiederaufforstung geschärft wurde. Gut 1000 Euro sind noch übrig, weitere große Flächen für einen neuen Wald stehen aber nicht zur Verfügung. Also sollen nun auch kleinere Projekte umgesetzt werden, es darf also weiter gespendet werden, die Planung ist nicht abgeschlossen. Auch die Gemeinde bietet noch die Möglichkeit, Einzelbäume oder Baumgruppen nachzupflanzen, kleinere Gruppen, Schulklassen, Nachbarschaften und Vereine können hier sofort oder aber wieder im Herbst aktiv werden und sollten sich bei der Bürgerinitiative melden, um entsprechende Bäume zu bekommen. Um die Sendenerinnen und Sendener noch mehr mit ins Boot zu nehmen und um vor allem auch neue Standorte und neue Flächen für Bäume zu finden, schreibt die Gruppe jetzt bis zum Herbst einen Ideenwettbewerb für alle Ortsteile aus, an dem sich Jung und Alt beteiligen können. Die Ideen müssen umsetzbar sein und werden von der Verwaltung geprüft. Ein Team aus BI und Verwaltung wird die besten Ideen aussuchen, ein kleiner Geldpreis – von der Sparkasse Westmünsterland gefördert – winkt. In der Pflanzperiode im Herbst sollen die Ideen dann in Pflanzaktionen umgesetzt werden. Die Sendener Redaktion der WN wird den Prozess begleiten. Die ausformulierten Ideen können als Brief im Foyer des Rathauses zu Händen der BI „Neue Bäume für Senden“ abgegeben oder als Kommentar geschrieben werden zum Beitrag „Ideenwettbewerb: neue Bäume für Senden“ (oben links „Schreibe eine Antwort“).

Folgen des Brexit werden besprochen.

 

Plakat: MilKa

Welche Schatten wirft der Brexit über Europa? Wird Großbritannien zum Steuerparadies und hängt den Rest Europas wirtschaftlich ab? Bleiben Umwelt- und Lohnstandards bei uns noch mehr auf der Strecke?

Unser kleines Wirtschaftsseminar ist für alle verständlich, Voraussetzungen gibt es keine, jede und jeder sind willkommen.

Protokoll der Agenda-Sitzung  am 12. Februar 2020

        Protokoll der Agenda-Sitzung  am 12.02.20

1. Rückblick Baumpflanzaktion
– Die  Agenda zieht eine positive Bilanz der Pflanzaktion am Venner Moor und weist entschieden alle geäußerten Kritikpunkte zurück. Außerdem bedauert sie sehr, dass aufgrund der kritischen Kommentare weitere Aktionen dieser Art vom Forstamt bis auf weiteres abgesagt wurden.
– Wenn nach dem Begleichen aller Rechnungen noch Spendengelder übrig sein sollten, würde die Agenda diese gern für Allee- oder sonstige Einzelbäume in Senden zur Verfügung stellen.
– Bezüglich weiterer Flächen sollten auch Grün- und Wiesenflächen auf Eignung überprüft werden bzw. die Möglichkeit, Flächen vom Forstamt zu kaufen.

2. GiveBox
– Das Projekt konnte noch nicht weiter verfolgt werden, weil die Standortfrage noch nicht endgültig geklärt ist.

3. Taschengeldbörse
– Nach dem Vorbild der Ascheberger Taschengeldbörse, bei der Jugendliche Senioren gegen ein entsprechendes Taschengeld Hilfe leisten, könnte ein ähnliches Projekt auch in Senden initiiert werden. Petra fragt bei Susanne Espenhahn nach möglichen Ansprechpartnern (Youcomm, ökumenischer Jugendtreff, Awo-Cafe, Senioren für Senioren,…).

4. Vorträge

* Dr. Udo Engelhardt
– Angedacht ist ein Vortrag im Rahmen des kreisweiten Klimatages unter Federführung der Klimamanager des Kreises Coesfeld.

* Jörg Phil Friedrich
– Bernd hat eine Lesung bei Bücher Schwalbe angeregt. Falls diese nicht stattfindet, wollen wir selbst ihn kurz nach dem Engelhardt-Vortrag einladen.

* Matthias Künast
– Vortrag zum Thema „Windenergie – Konflikt zwischen Notwendigkeit und Akzeptanz“
– Bernd nimmt Kontakt auf (Anm. Bernd: Er möchte erst im Herbst kommen)

* Extinction Rebellion
– Wolfgang kann Kontakt zu Referenten aus Münster herstellen

5. „Klima im Gespräch“ – Reihe
– Der Sendener Klimastammtisch soll reaktiviert und ausgebaut werden. Da der Begriff Stammtisch für viele negativ belegt ist, soll die neue Reihe „Klima im Gespräch“ heißen.
– Vorgeschlagene Eckdaten: am vierten Mittwoch eines Monats, jeweil ab 19 Uhr, wenn möglich im Treffpunkt (Petra klärt die Raumbelegung), offener Austausch der Bürger zur Problematik des Klimawandels und möglicher Lösungen (z.B. Bürgersolaranlagen, Bürgerwindräder, intelligente Systeme, Elektromobilität,…)
– erster fester Termin: 29. April 2020, 19 Uhr; Thema „Solarenergie von Bürger zu Bürger“; Moderator: Roland Meisner

– einen ähnlichen Vorschlag hat Wolfgang beim KlimaPakt Coesfeld eingebracht: in jeder Gemeinde könnten Bürger- Workshops zum Thema Klimawandel stattfinden

6. Sonstiges
– Die Agenda ruft zur Mahnwache am 16.02.20 von 15-17Uhr am KKW Datteln auf.
– Petra verweist auf den Kreisklimatag im Münsterland am 02.04.20.
– Bernd regt die Umbenennung der Agenda21Senden in Agenda2030Senden an, um die Dringlichkeit im Handeln gegen den Klimawandel zu unterstreichen.

Neue Termine:

 

Agenda gesamt:            11.03.20 um 18.30 Uhr im Rathaus-Nebengebäude
Wirtschaft mit Kultur 19.02.20 um 19.30 Uhr in der Friedenskapelle Senden

 

Mahnwache Datteln 16.02.20,  15-17 Uhr am KKW Datteln

gez. MilKa

Harvard Professor James Anderson: Wir haben 5 Jahre, um uns vor dem Klimawandel zu schützen!

Harvard Professor James Anderson: 5. Januar 2018 aus dem Englischen von Joachim F. Gogoll

Wir haben 5 Jahre, um uns vor dem Klimawandel zu schützen!


Anderson: „Menschen nehmen irrtümlich an, dass wir den derzeitigen Klimawandel allein durch eine Reduzierung des CO2 Ausstoßes unterbrechen können, um wieder unser altes Klima zurückzugewinnen.“

Der Level von CO2 in der Atmosphäre heute ist in den vergangenen 12 Millionen Jahren niemals so hoch gewesen, sagte der Harvard Wissenschaftler in Chicago und diese Verschmutzung verändert das Klima schnell zurück auf den Status während der Epoche des Eozän, mehr als 33 Millionen Jahre zuvor, während der es an den Polen keine Eiskappen gab.
„Wir haben besonders gute Informationen, wie es damals war, weil wir Untersuchungsergebnisse haben, die Millionen von Jahren zurückgehen, als die Erde an den Polen keine Eiskappen hatte. Es gab damals fast keine Temperaturunterschiede zwischen dem Äquator und den Polen“ führte Anderson aus, Harvard Professor für die Chemie unserer Atmosphäre im Vergleich zu anderen Planeten. Diese Wissenschaft hat sehr genau erforscht, wie CO2 das Ozon zerstört.“
Die Meere waren damals 10 Celsius wärmer als heutzutage. Damals hatte die daraus resultierende Temperatur eine große Menge an Wasserdampf in der Atmosphäre zur Folge. Solche klimatischen Bedingungen führten dazu, dass die Meere für die Stürme der damaligen Zeit extrem zerstörerische Auswirkungen, da der Wasserdampf wie eine Art Treibstoff für die Atmosphere waren. Die Wassertemperatur als Motor für besonders heftige Stürme und Orkane.
Die Menschen glauben leider, dass man die steigende Temperaturen im Wasser wieder zurückführen kann in die Zeit, als die Ozeane noch kälter waren. So jedenfalls hatte die Universität von Chicago in einer Untersuchung festgestellt.
Das ist unmöglich, selbst wenn wir eine Art der Rückführung unserer Emissionen dadurch versuchten zu erreichen, die ähnlich den Zerstörungen der Industrien während des zweiten Weltkrieges. Auch wenn wir den Schadstoffeintag in die Atmosphere auf einem solch niedrigen Stand einfrieren würden. Die Verringerung der CO2 Emissionen jetzt und mögliche technische Erfolge, mit den man das Abschmelzen der Polkappen stoppen oder verringern könnte, müssten innerhalb der nächsten 5 Jahre erreicht werden. Die Chance, dass es erreicht werden könnte, nach 2022 das permanente Eis an den Kappen zu erhalten, tendiert gegen null, da bereits in den letzten 35 Jahren ca. 75% des Eises a den Polkappen verschwunden ist.
Frage: können wir 70 bis 80% des Eises wiedergewinnen? Die Antwort ist klar nein.
Die Antwort ist deshalb so klar, weil die Forschung der letzten Zeit klare Ergebnisse zur Erderwärmung gegeben hat.
Unter diesen Forschungsergebnissen ist das Verhalten von Methan besonders evident. Die Erderwärmung und das damit verbundene Auftauen der Permafrostgebiete führt neben der Wassererwärmung der Meere zu einer signifikanten Erhöhung des Entweichens von Methan in die Atmosphäre. Diese wird die Erwärmung verschärfen. Das Schmelzen des Eises an den Polkappen wird den Meeresspiegel der Ozeane bis zu sieben Meter ansteigen lassen.
(Methan ist 25 mal so klimaschädlich wie CO2 – Joachim F. Gogoll)
Die Menschen kommen offensichtlich mit den nicht mehr rückführbaren Temperaturen nicht zurecht. Anderson hatte mit anderen Wissenschaftlern die Veränderungen der Küstenverläufe ab einem Meeresanstieg von drei Metern auf einer Karte gezeigt.
Er sagte, dass diese Karte und mit den dann völlig neu verlaufenden Küstenlinien und die daraus folgenden moralischen Fragen über die Folgen, einen nachts nicht mehr schlafen ließen.
Professor James Anderson ist bestens bekannt, seit er über die schädlichen Auswirkungen des FCKW (Fluorkohlenwasserstoffe) auf die Ozonschicht der Erde geforscht habe. Für diese Forschung hatte er 2016 einen Preis in Chicago bekommen.
Anderson ist der Meinung, dass die Wissenschaft der Physik die Verantwortung für die Prävention der globalen Erwärmung haben sollte, sowie die Medizin die Verantwortung für die Bekämpfung von Krebs hat.
An Universitäten sei die Bündelung verschiedener Wissenschaften am besten zu erreichen. Er machte deutlich welche Verantwortung die Wissenschaft von heute gegen die Ursachen der Erderwärmung und ihre Folgen durch Information habe und somit die Klimawandelleugner dringend in ihre Schranken gewiesen werden müssten..
„Ich kann nicht verstehen, wie diese Menschen mit ihren Kindern sich zu Tisch setzen können, sind sie doch so dumm.“

Bis 2030 brauchen wir aktive Lösungen für die Klimakrise. Danach greift das Klima-Chaos um sich, die Wirtschaft wird nicht mehr in der Lage sein, Schäden zu reparieren.

Formal hat die Sitzung der Agenda21Senden beschlossen, sich in Agenda2030 umzubenennen, da nach wissenschaftlichen Erkenntnissen aktives Handeln zur Bekämpfung des Klimanotstands nur noch etwa 10 Jahre möglich sein wird. Danach werden immer mehr Kipppunkte überschritten, das Klima verselbständigt sich unkontrollierbar zum Klimachaos. Die Ereignisse werden nicht mehr vorhersehbar sein, da die Komplexität der Rückkopplungseffekte so groß wird, dass keine Rechenmodelle mehr möglich sein werden.

Weder Zeit noch Geld werden ausreichen, die Schäden zu reparieren, ein großer Teil der Menschheit wird die chaotische Phase nicht überleben. In unserer Präambel war die Agenda 2030 schon sehr gut definiert:

Nach der Agenda21 kommt jetzt die Agenda 2030

Am 25. September 2015 wurde auf dem UN-Gipfel in New York die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ verabschiedet. Sie hat die Form eines Weltzukunftsvertrags und soll helfen, allen Menschen weltweit ein Leben in Würde zu ermöglichen. Sie soll Frieden fördern und sie soll dazu beitragen, dass alle Menschen in Freiheit und einer intakten Umwelt leben können. Die Agenda 2030 ist getragen vom Geist einer neuen globalen Partnerschaft – eine Einteilung in „Geber“ und „Nehmer“ oder in „erste“, „zweite“ und „dritte Welt“ wird abgelöst vom Gedanken der gemeinsamen Verantwortung für Menschen und Planeten.

Die 17 Entwicklungsziele der Agenda verknüpfen das Prinzip der Nachhaltigkeit mit der ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung – zum ersten Mal werden Armutsbekämpfung und Nachhaltigkeit in einer Agenda zusammengeführt.

Die Zielvorgaben richten sich an alle Staaten der Weltgemeinschaft. Sie sind gleichermaßen aufgefordert, sich für die Agenda 2030 einzusetzen und aktiv daran zu arbeiten, dass die Situation der Menschen und der Umwelt sich bis 2030 in vielen wichtigen Bereichen verbessert. Die aktuelle Flüchtlingskrise führt uns eindrücklich vor Augen wie wichtig es ist, den Menschen überall ein Leben in Würde zu ermöglichen.

Die Agenda 2030 soll:

Armut und Hunger beenden und Ungleichheiten bekämpfen

Selbstbestimmung der Menschen stärken, Geschlechtergerechtigkeit und ein gutes und gesundes Leben für alle sichern

Wohlstand für alle fördern und Lebensweisen weltweit nachhaltig gestalten

Ökologische Grenzen der Erde respektieren: Klimawandel bekämpfen, natürliche Lebensgrundlagen bewahren und nachhaltig nutzen

Menschenrechte schützen – Frieden, gute Regierungsführung und Zugang zur Justiz gewährleisten

Eine globale Partnerschaft aufbauen

Die 17 Ziele der Agenda 2030 finden Sie hier.

Einladung zur Agenda-Sitzung am 12. Februar 2020

  Am kommenden Mittwoch, den 12.2., ab 18.30 Uhr findet die nächste planmäßige Sitzung der Agenda21Senden oben im Treffpunkt statt. Auf der Tagesordnung stehen die Pflanzaktionen (Rückblick und Planung weiterer Maßnahmen), das Projekt „Sendener Leihrad“ beim Maifest, die Givebox an der Hauptschule sowie eine Taschengeldbörse (Kooperation von Jung und Alt) auch in Senden. Ferner soll ein Vortrag mit dem Wissenschaftler Dr. Udo Engelhardt geplant werden. Der Scientist for Future zeigt wissenschaftlich erarbeitete Szenarien der Klimakrise für die nächsten 10 Jahre auf. Ferner soll die Zusammenarbeit mit anderen Zukunftsgruppen ausgelotet werden (parents, grandparents, churches, scientists, psychologists u.a.), um ggf. gemeinsame Veranstaltungen mit FfF Senden zu planen. Die Sitzung ist wie immer offen für alle.

Da darf man gespannt sein.

Spenden – aber nicht nur für Bäume

Senden –  Die Bürgerinitiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ sammelte Spenden. Allerdings für Flächen, die ohnehin aufgeforstet worden wären. Was mit dem Geld passierte, ergaben WN-Nachfragen. Von Dietrich Harhues

Samstag, 08.02.2020, 06:45 Uhr

Gelungenes Event und Umweltbildung: die Pflanzaktion in der Dorfbauerschaft. Foto: hha

„Schulterschluss gegen den Klimawandel“, so lautete die WN-Schlagzeile am 27. Januar. Doch sie hallte mit einem Missklang nach. Denn um die Pflanzaktionen der Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ kreist eine Debatte, die vor allem im Internet geführt wurde. Die Kritik lautete: Es wird für zwei Flächen Geld gesammelt …

Bitte weiterlesen in den WN, wenn ihr euch für die Fragen und die Antworten interessiert. Lest auch den Kommentar und die Westfalenseite.
https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Senden/4124231-Pflanzaktion-wirft-Fragen-auf-Spenden-aber-nicht-nur-fuer-Baeume

Kommentar in den WN.

„WN Westfalen: Spenden für Bäume gesammelt Aufforstung stand ohnehin an

-Von Dietrich Harhues- Senden – Für Bäume spenden, die ohnehin gepflanzt würden? Diesen Eindruck hinterließen zwei Aktionen, für die die Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“, getrommelt, gesammelt und gebuddelt hat. Das Öko-Bündnis unter Federführung von Angehörigen der lokalen Agenda-21-Gruppe und unter Beteiligung von „Fridays for Future“ Senden hatte auf einer Fläche des gemeindlichen Waldes und auf einer Parzelle des Staatsforstes (dort allein 1500 Stieleichen) Setzlinge gepflanzt.
Beide Areale wären ohnehin von der Kommune beziehungsweise dem Landesbetrieb Wald und Holz aufgeforstet worden – und zwar ebenfalls zeitnah, bestätigen Sendens Bürgermeister Sebastian Täger und Adalbert Koch, stellvertretender Leiter des Regionalforstamtes Münsterland, auf Anfrage.
Wozu wurden nun also die gut 6000 Euro verwendet, die unter anderem im Advent auf Märkten sowie von Firmen und Banken akquiriert worden waren? Seitens der Gemeinde stellt Täger klar, dass hochwertigere Baumarten (etwa Esskastanien und Ulmen) gepflanzt worden seien. Spendengeld sei nicht direkt an die Gemeinde geflossen, trotzdem sei durch die Übernahme von Kosten für die Pflanzen durch die Bürgerinitiative ein „finanzieller Spielraum“ entstanden, durch den nun auf Einzelflächen Bäume gepflanzt werden sollen.
Beim Landesbetrieb decke die Spende (rund 4000 Euro) in erster Linie (Personal)-Kosten für die großangelegte Pflanzaktion im Januar unter Beteiligung vieler Familien und Vereine sowie für die künftige Betreuung von Besuchergruppen auf dem Areal im Staatsforst nahe dem Venner Moor.
Die Baum-Initiative beteuert, im Verlauf der Kampagne darauf hingewiesen zu haben, dass die Flächen ohnehin aufgeforstet werden. Doch sei dieser Umstand der Initiative nicht gleich zu Anfang klar gewesen, andere Flächen hätten auch nicht zur Verfügung gestanden.“

Die Initiative bezahlt den vereinbarten Betrag für 1500 Stieleichen. Und bekam diese mitsamt einer gemeinschaftlich (sehr gut) organisierten, allenthalben gelobten Pflanzaktion. Sendener Bürger durften „ihre Bäume“ mitpflanzen, den Rest erledigten die Mitarbeiter vom Forstamt. Wer sieht darin ein Problem? Die Bäume mussten jetzt gepflanzt werden. Und das ist gut so.

Manöver Defender 2020 ist überflüssig und falsch

P R E S S E M I T T E I L U N G

Evangelische Friedensarbeit: „Defender 2020“ ist eine überflüssige und falsche
militärische Machtdemonstration

Aus der evangelischen Friedensarbeit gibt es deutliche Kritik an dem in diesen Tagen
beginnenden NATO-Manöver „Defender 2020“. Nach Ansicht der Aktionsgemeinschaft Dienst
für den Frieden (AGDF) und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für KDV und Frieden (EAK)
ist diese militärische Großübung, die in April und Mai dann auch in Deutschland
schwerpunktmäßig ablaufen wird, ein „falsches Signal und eine überflüssige und falsche
militärische Machtdemonstration“, so die beiden Verbände.

„Ich finde es bedenklich, dass Russland zunehmend nicht mehr als Partner, sondern als Gegner
gesehen wird. Dies wird durch ein solches Manöver der NATO, das sich erkenntlich gegen
Russland richtet, noch verstärkt“, kritisiert Christine Busch, die Vorsitzende der AGDF. Dies sei
ein falsches Zeichen der Konfrontation in einer Zeit, in der ein Dialog dringend erforderlich wäre,
so Christine Busch, die deutlich macht: „Es ist an der Zeit, sich an die NATO-Russland-Grundakte
zu erinnern und ein neues Vertrauensverhältnis anzustreben.“

Dies unterstützt auch die EAK. „Statt jetzt militärische Stärke zu demonstrieren, sollte nun lieber
der NATO-Russland-Rat stärker in den Blickpunkt genommen werden. Und auch die OSZE
wieder zu einem Ort von Verhandlungen und Gespräche genutzt werden“, betont Lutz Krügener,
Friedensbeauftragter der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und einer der
Sprecher der EAK. Auch wenn diese Gespräche angesichts vieler ungeklärter Konflikte wie der
Krim oder dem Krieg in der Ukraine und den Aufkündigungen von Atomwaffenabkommen sicher
nicht leicht seien, so ist Krügener doch überzeugt: „Gespräche, Verhandlungen und der Aufbau
von gegenseitigem Vertrauen müssen die Perspektiven der Sicherheitspolitik sein. So sagen es
auch die Leitlinien der Bundesregierung. Militärische Konfrontation ist der falsche Weg.“

Die evangelische Friedensarbeit befürchtet hier auch ein gegenseitiges Hochschaukeln der
Rüstungsspirale durch militärische Machtdemonstrationen. „Auch Russland trägt mit seinen
Großmanövern der vergangenen Wochen einen großen Teil dazu bei und sorgt so für Unsicherheit und Ängste in den baltischen und osteuropäischen Ländern. Das NATO-Manöver
Defender 2020 trägt nun aber nicht zur Entspannung bei“, sagt Michael Zimmermann, der
Friedensbeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und
Vorstandsmitglied der EAK. Der letzte sowjetische Präsident Michail Gorbatschow habe kurz vor
der Wiedervereinigung von einem gemeinsamen europäischen Haus gesprochen. „Das sollten
sich alle vor Augen führen. In diesem Haus müssen nicht alle einer Meinung sein, aber sie sind
doch miteinander verbunden und aufeinander angewiesen. Dazu passt die jetzige militärische
Konfrontation auf keinen Fall“, so Zimmermann.
„Eine Politik der Stärke, in der nationale Grenzen mit militärischer Macht verändert werden, ist
ein bedrohliches Signal“, betont die AGDF-Vorsitzende Christine Busch. Angesichts einer
zunehmenden Aufrüstung auf beiden Seiten, der Kündigung von Abrüstungsabkommen und
einer beginnenden nuklearen Rüstungsspirale müsse jedoch nun alles unternommen werden,
um für eine Entspannung und Deeskalation zu sorgen, fordern die beiden Friedensverbände
nachdrücklich.
30. Januar 2020/dj
Für Rückfragen:
Jan Gildemeister (AGDF): Telefon 0228/24999-13
Wolfgang Burggraf (EAK): Telefon 0228/24999-25