Einladung zur Sitzung am 8. Januar 2020
Aus dem angekündigten moonlight shopping wurde last minute shopping – Eichen statt Fichten am Venner Moor
Am 21.12. war unsere Bauminitiative noch einmal aktiv. Von mittags bis abends haben Kaiken und Louisa von FFF sowie Joachim, Sven und Bernd von der Agenda-Gruppe Spenden für „Neue Bäume für Sendens Wald“ gesammelt und die kleinen Fichten aus dem Venner Moor verschenkt. Sie sollen dort weichen, weil nach dem Fichtensterben in 2019 neue Fichten dort keine Zukunft haben. Wenn man die winzigen Flugfichten jedoch im Garten groß zieht und bei trockenem Wetter mit Wasser versorgt, können sie überleben.
Im Januar sollen Stiel- oder Traubeneichen gepflanzt werden. Die Försterin Simone Eckermann vom Forstamt Münsterland schreibt dazu:
„Wir werden die Eichen truppweise Pflanzen. Dies bedeutet, dass nicht die ganze Fläche zu gepflanzt wird, sondern immer nur 21 Eichen truppweise. Es werden Zwischenfelder frei von Eichen bleiben. In diesen Zwischenfeldern erwarten wir weitere Baumarten, die sich von Natur aus ansamen sollen. Dies wird auf einer ehemaligen Fichtenfläche auf jeden Fall auch Fichte sein (die wir dann aktiv zurück drängen müssen), aber auch Birke, Buche, Hainbuche, Kiefer, Vogelbeere, Faulbaum, ggf. Bergahorn, Lärche, Erle, Aspe. Eine gewisse Gefahr besteht, dass die Brombeere sich zu schnell ausbreitet und eine natürliche Verjüngung der o.g. Baumarten behindert. In diesem Fall müssten wir ggf. auch aktiv Brombeere entfernen.“
Am 26. Januar 2020 sollen dann die Eichen gepflanzt werden, wenn es keinen Frost gibt. Ein Familienfest soll das werden, mit Wildwürstchen und heißen Getränken. Arbeitswillige sollten eine Spaten mitbringen, es gibt viel zu tun.
Neue Bäume für Sendens Wald – Sammlung am Brunnen am 21.12.
Der „Hiegenbusch“ als Gemeindewald wurde inzwischen unter Mitfinanzierung der Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ nach den totalen Sturmschäden durch „Friederike“ wieder aufgeforstet. Kindergartenkinder haben die selbst gepflanzten Bäumchen nun sogar mit Namensschildchen versehen, sie hatten offensichtlich Freude beim Pflanzen und Gießen der jungen Bäumchen! Die Initiative finanziert übrigens folgende bunte Mischung: Stieleichen, Edelkastanien, Vogelkirschen und andere Waldgehölze, wie es mit der Gemeindeverwaltung und dem zuständigen Förster abgesprochen war.
Die nächste Aktion zur Wiederaufforstung des Waldes beim Venner Moor gegenüber der Gärtnerei De Jong soll im Januar unter großer Beteiligung der Bevölkerung stattfinden. Wer sein Scherflein dazu beitragen möchte, hat noch einmal beim last minute shopping im Ortskern am Brunnen (21.12., 14 bis 18 Uhr) Gelegenheit zu spenden. Die als Symbol abgegebenen kleinen Fichten stammen aus diesem Wald, sie haben dort keine Chance zu überleben und sollen einem Mischwald weichen, der mit der Trockenheit hoffentlich besser fertig wird als das Nadelgehölz. Wenn man die winzigen Flugfichten im Garten groß zieht und bei Trockenem Wetter mit Wasser versorgt, können sie überleben. Auch Tassen mit dem Logo der Initiative sind wieder zu haben. Zahlreiche Geschäfte in Senden sammeln übrigens bis Januar noch mit.
Bericht zur Agenda-Sitzung mit Landwirten
Die Agenda-Gruppe, die sich die Themen Umwelt- und Klimaschutz sowie nachhaltiges Wirtschaften auf die Fahnen geschrieben hat, hatte die Sendener Landwirte zum Gespräch eingeladen, die sich auf das Thema „Auf dem Weg in eine nachhaltige Landwirtschaft“ einlassen wollten. Überraschend viele kamen, so dass es im Besprechungsraum der Gemeinde eng wurde. Noch einmal wurde der Unmut über den Agenda-Artikel zum Baumsterben zum Ausdruck gebracht, in dem die Überdüngung mit Stickstoff durch Massentierhaltung in Zusammenhang mit dem neuartigen Waldsterben gebracht wurde. Der Zusammenhang werde zwar nicht bestritten, aber es gebe neben den Emissionen aus der Landwirtschaft eben auch andere Quellen für stickstoffhaltige Luftverunreinigungen wie den Autoverkehr und die Industrie, die dann ebenfalls benannt werden müssten. Die Sendener Landwirte betonten, dass ihnen die Einhaltung der Grenzwerte wichtig sei und dass deswegen Maßnahmen ergriffen würden, den Stickstoffeintrag in die Luft zu minimieren. Die Agenda-Gruppe machte deutlich, dass die Bauern selbstverständlich unverzichtbar seien für die Ernährung der Menschen und dass sie dafür auch angemessen bezahlt werden müssten. Das Gespräch mit den Landwirten müsse daher unbedingt weitergeführt werden.
In seinem Eingangsreferat machte Ralf Große-Scharmann klar, dass als Weg zur weiteren erfolgreichen Ernährung der Weltbevölkerung eine nachhaltige Intensivierung angestrebt werde, was eine Steigerung der Landnutzungseffizienz bei gleichzeitigem Erhalt der Bodengesundheit bedeute. Höhere Erträge erreiche man hauptsächlich durch Züchtung, Düngung und Pflanzenschutz. Global liege der Anteil der Landwirtschaft an den Treibhausgas-Emissionen (gemessen in CO2-Äquivalenten) bei 25%, hervorgerufen z.B. durch Landumnutzung, Tierhaltung und Düngerherstellung. Zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei der Düngerherstellung biete sich der Einsatz von Katalysatoren an; bei Vorhandensein von ausreichend regenerativen Energien ließe sich Stickstoff-Dünger auch mittels „grünem“ Wasserstoff statt aus fossilen Quellen herstellen.
Im zweiten Vortrag bezeichnete Landwirt Franz-Josef Lintel-Höping, der wegen seiner schonenden Bodenbearbeitung, die das Bodenleben nicht stört, auch anerkennend Regenwurm-Bauer genannt wird, seine Vorgehensweise ausdrücklich als nachhaltig: er pflüge nicht, mulche den Boden und bringe Zwischensaaten aus, um auch im Winter keine Schwarzbrache, sondern eine grüne Pflanzendecke zu haben. Ferner probiere er neuere Züchtungen aus und erreiche längere Fruchtfolgen, was dem Boden gut tue. So brauche er insgesamt deutlich weniger Glyphosat, um die störenden Beikräuter los zu werden. Außerdem spare er so enorme Mengen an Diesel ein, was Geld spare und den CO2-Ausstoß verringere.
Protokoll zur Sitzung am 11. Dezember 2019
Protokoll der Agenda-Sonder-Sitzung am 11.12.19
zum Thema „Auf dem Weg in eine nachhaltige Landwirtschaft“
- Vortrag von Landwirt Ralf Große Scharmann* global liegt der Anteil der Landwirtschaft an den Treibhausgas-Emissionen (gemessen in CO2-Äquivalenten) bei 25%, hervorgerufen z.B. durch Landumnutzung, Tierhaltung, Düngerherstellung u.a.* als Weg zur weiteren erfolgreichen Ernährung der Weltbevölkerung wird eine nachhaltige Intensivierung angestrebt = Steigerung der Landnutzungseffizienz bei gleichzeitigem Erhalt der Bodengesundheit* höhere Erträge erreicht man hauptsächlich durch Züchtung, Düngung und Pflanzenschutz
* zur Reduzierung der Traubhausgasemissionen bei der Düngerherstellung bietet sich der Einsatz von Katalysatoren an; bei Vorhandensein von ausreichend regenerativen Energien ließe sich Dünger auch mittels Wasserstoff statt Erdöl herstellen
2. Vortrag von Landwirt Franz-Josef Lintel-Höping
* Möglichkeiten einer nachhaltigen Bodenbearbeitung:
– weniger Bodenbearbeitung
– längere Fruchtfolgen
– mulchen
– Zwischensaaten und somit z.B. auch Pflanzendecke im Winter (keine Schwarzbrache)
– Aussaat neuerer Züchtungen
* er bringt aber auch seinen Unmut über den Agendaartikel zum Baumsterben zum Ausdruck und bittet zukünftig um mehr gegenseitige Gesprächsbereitschaft
3. Diskussion
* in der nachfolgenden lebhaften Diskussion wurde u.a. betont, dass die Landwirtschaft durch Humusaufbau (= Speicherung von CO2) einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten kann
Neue Termine:
Agenda gesamt: | 08.01.20 um 18.30 Uhr im Rathaus-Nebengebäude |
Wirtschaft mit Kultur | 15.01.20 um 19.30 Uhr in der Friedenskapelle Senden |
Neue Impulse für umweltfreundliche Mobilität – keine Mitfahrerbänke
Das kostengünstige Modell der Mitfahrerbänke, das von der Agenda21Senden ausgearbeitet und vorgeschlagen wurde, findet vorerst keine Zustimmung im Gemeinderat. Ohne große Kosten hätte dies Modell sofort ausprobiert werden können.
Auf einer ganz anderen Ebene liegt der Vorschlag zu einer Mitfahrer-App. Hier hatte die Agenda-Gruppe vorgeschlagen, die App vom RVM entsprechend auszubauen.
Beim Carsharing mit Elektrofahrzeugen hat die Agenda-Gruppe ihre Bereitschaft zur Mitarbeit signalisiert
WN: Carsharing & Co. in Senden
Mobilität soll neue Impulse bekommen
Senden – Bei der Mobilität neue Wege gehen – wie das funktionieren kann, wird derzeit in Senden diskutiert. An zentraler Stelle im Ort soll es beispielsweise Carsharing geben.
Mittwoch, 11.12.2019
Einladung zur Sitzung am 11. Dezember 2019
Adventsmarkt für die Baum-Initiative ein großer Erfolg
Die Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ mit Leuten von A21S und jungen Menschen von FFF Senden war ein ungeahnter Erfolg
Erst beim Zählen war die Überraschung groß: 700 Euro hatten sich im Schuhkarton angesammelt. Nun sollen die 1000 noch voll gemacht werden, es sind noch Belohnungsfichten reichlich vorhanden, zwei Tassen könnten versteigert werden. Wir arbeiten noch dran.
WN: Gemütliches Flair in „guter Stube“
Senden – Hand in Hand haben 15 Sendener Gruppen unter der Regie des Gewerbevereins gemeinsam einen gemütlichen Weihnachtsmarkt mit viel familiärem Flair ausgerichtet. Aufgrund der starken Resonanz soll darüber nachgedacht werden, die Veranstaltung im kommenden Jahr ganz behutsam über den Brunnenplatz hinaus wachsen zu lassen.
Klimaschützer zeigen Politik rote Karte – Sendener dabei
Rund 450 Teilnehmer bei Demonstrationszug durch die Innenstadt
AZ, Coesfeld. Es geht um ein ernstes Thema – aber die Stimmung im Demonstrationszug, der sich um kurz nach 14 Uhr vom Bahnhof aus in Bewegung setzt, ist fröhlich. Rund 450 Menschen aller Altersstufen sind dabei. Sie tanzen, singen und lachen bei mehreren Stopps. So macht der von der Polizei begleitete Zug zweimal mitten auf großen Straßenkreuzungen halt – am Gerichtsring bei der Kreishandwerkerschaft und an der Holtwicker Straße bei der Bürgerhalle. „Hejo, macht die Straße frei, mit dem Rad bin ich sofort dabei“, singen sie „Vorsängerin“ Eliza Diekmann, einer der Organisatoren der Coesfelder „Parents for Future“, nach. Die Autofahrer, die mehrere Minuten lang nicht weiterkommen, bleiben gelassen. „Find ich gut, dass die das machen“, sagt ein älterer Herr, der interessiert die Scheibe herunterkurbelt. „Unsere Generation hat da wirklich einen Scherbenhaufen angerichtet.“
Samstag, 30.11.2019
Eliza Diekmann erzählt, dass man lange überlegt habe, ob man Schweigeminuten fürs Klima abhält – dann habe man sich aber anders entschieden. „Coesfeld hat schon zu lange geschwiegen, ab heute sind wir laut“, ruft sie den Teilnehmern zu, die laut applaudieren, Pfeifen und Trommeln ertönen lassen.
„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, rufen die Demonstranten, während sie durch die Stadt bis zum Marktplatz ziehen.
Den ganzen Artikel in der AZ lest hier.
Noch ein paar schöne Fotos aus der AZ: