Elektroautos sind klimafreundlich.


Auf dem Vorplatz des Sendener Rathauses wurden Elektroautos ausgestellt.
Elektroautos sind klimafreundlich.


Auf dem Vorplatz des Sendener Rathauses wurden Elektroautos ausgestellt.

Eine Sonnenbank ist ein bisschen wenig.
Dienstag, 17.09.2019
Vortrag und Diskussion: „Alternative Heizungssysteme – Wärmepumpe, Photovoltaik, Solarthermie und was noch?“
Wohnen Sie in einem Neubau oder in einem Altbau? Die Antwort ist nicht ganz einfach, da es keine eindeutige Definition für Altbau gibt. Tatsache ist aber, dass es für viele auch junge Gebäude Fördermittel für den Austausch der Heizung oder energetische Maßnahmen gibt. Auch können bei älteren Gebäuden die vorhanden Heizungsanlagen durch effizientere Anlagen ersetzt und auf erneuerbare Energien umgestellt werden.
Doch wie und wofür soll man sich in Zeiten des Klimawandels entscheiden? Alte raus und das gleiche in neu wieder rein? Oder kleine Balkon-Module, bezahlbar und überall anzubringen? Was ist das Passende für meine Wohnung / mein Haus?
Herr Sven Kersten (EnergieAgentur.NRW) und Herr Andre Harbring (Kreishandwerkerschaft Coesfeld) werden an diesem Abend zeigen, dass sich Heizen mit erneuerbarer Energie lohnt und technisch umsetzbar ist. Moderne, effiziente und vielseitig kombinierbare Heizungsanlagen sind auch ohne fossile Energieträger machbar und werden durch finanzielle Unterstützung mittels Förderungen noch attraktiver.
18 Uhr
Ort: Bürgersaal Rathaus Senden, Münsterstr. 30, 48308 Senden
Anmeldung bei: Petra Volmerg, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Senden, Tel: 02597 699-318; p.volmerg@senden-westfalen.de
Protokoll der Agenda-Sitzung am 11.09.19
1. Stellungnahme Waldsterben
– Als Reaktion auf unsere in der Presse erschienene Stellungnahme zum Waldsterben nehmen einige örtliche Landwirte die Gelegenheit wahr, ihren Unmut darüber zu äußern. Nach einer lebhaften Diskussion beschließen beide Seiten, den Kontakt und Austausch zu intensivieren, z.B. durch Hofbesichtigungen oder verstärkte Teilnahme der Landwirte an Agenda-Treffen. Für eine inhaltliche Aufarbeitung der jeweiligen Position wurde der 11.12.19 vereinbart.
2. Wirtschaft mit Kultur
– Aufgrund der Klimaschutzwoche fällt der Wirtschaft mit Kultur-Abend in diesem Monat aus.
– Prof. Bontrup hält seinen außerplanmäßigen Vortrag am 07.11.19 um 19 Uhr. Dazu sollte die Agenda noch inhaltliche Wünsche äußern, und Petra überprüft die Saalreservierung im Rathaus.
3. Frieden
– Für die szenische Lesung zu Desertion und Militärstreik am 23.11.19 legen wir als Veranstaltungszeit 19.30 Uhr fest, bestellen ca. 30 Plakate und einigen uns auf einen Eintrittspreis von 5€. Evtl. verkaufen wir auch Getränke.
4. Baumpflanzaktionen
– Aus den Reihen der Sendener Gewerbetreibenden wurde an uns die Idee herangetragen, eine Sammelaktion unter dem Motto „Neue Bäume für Sendens Wald“ ins Leben zu rufen. In Vorbereitung dazu wurde mit dem zuständigen Förster bereits eine ca. 8000m2 große Fläche in der Nähe des Venner Moors ausgesucht. Für spezielle Baumpatenschaften, die sich eher für Einzelpflanzungen anbieten würden, sollten noch entsprechende Flächen gesucht werden.
– Für die Aktion wurde bereits ein entsprechendes Logo erstellt, welches Bernd und Sven noch vom Bürgermeister genehmigen lassen wollen.
– Als nächste Schritte sollen bei den Alexianer Werkstätten Sammeldosen bestellt sowie Schirmherren gewonnen und ein entsprechendes Plakat erstellt werden. Für größere Spenden wird in Absprache mit dem Kultuforum Arte e.V. ein Konto eingerichtet unter dem Stichwort „Sektion Nachhaltiges Münsterland“. Leiter der Sektion Nachhaltigkeit wird Bernd Lieneweg. Deren Ziel ist es, die münsterländische Kulturlandschaft, die von kleineren Wäldern, Hecken und Alleen geprägt ist, zu erhalten und nachhaltig zu gestalten.
5. Leihräder – Für die Aufarbeitung der Leihräder wird dringend noch Unterstützung benötigt; wir fragen bei der Fahrrad-AG der Hauptschule an. Sven kümmert sich weiter um die benötigte Farbe.
6. Sendener Advent – Der Gewerbeverein hat uns zur Teilnahme am Sendener Advent am 07.12.19 eingeladen. Wir sehen darin eine gute Möglichkeit für unsere Sammelaktion sowie zur Vorstellung des Leihradprojektes. Es stellt sich allerdings die Frage, ob und was wir sonst noch anbieten (Glühwein, Maronen,…)?
7. Vortrag Bienen – Klaus Feils von der Initiative „Senden blüht auf“ hatte einen Vortrag zum Thema Bienen angeregt. Wir versuchen, als Referenten Janina Voskuhl oder Volker Fockenberg zu gewinnen. Zu dem Termin, möglichst im Frühjahr 2020, werden wir auch spezifisch die örtlichen Imker einladen.
8. Fridays for future (FFF) – In einer Pressemitteilung bieten wir Mitfahrgelegenheiten zur geplanten FFF-Großveranstaltung am 20.09.19 nach Dülmen. Ergänzung: Die Jugendlichen fahren um 8.30 Uhr mit dem Fahrrad nach Dülmen, wir bieten 9.30 Mitfahrgelegenheiten, Treffpunkt am Rathaus.
Neue Termine:
| Agenda gesamt: | 09.10.19 um 18.30 Uhr im Rathaus-Nebengebäude (mit Förstern als Gäste) |
| Klimaschutzwoche | 12.-22.09.19 verschiedene Veranstaltungen im gesamten Kreis Coesfeld |
| FFF-Demo | 20.09.19 Dülmen (10 Uhr am Löwen, 8:30 Radtour, 9:30 Autos ab Sendener Rathaus |

Ausstellung im Foyer des Sendener Rathauses
Die Ausstellung „Irrweg Pestizide“ zeigt auf 13 Tafeln die Probleme, die aus
den veränderten kulturlandwirtschaftlichen Methoden hervorgegangen sind.
Die Ausstellung konzentriert sich dabei primär auf den intensiven Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln und Insektiziden, die große Gefahr für die Biodiversität
darstellen. Mit Pestiziden Erträge sichern zu wollen stellt die Ausstellung als
„Irrweg“ dar. Jedoch wird nicht verurteilt. Vielmehr werden die Risiken des
Pestidzideinsatzes beleuchtet und Anregungen für Alternativen gezeigt.
09.09.2019 bis 22.09.2019, (nicht am Wochenende geöffnet);
15.09.2019 Ausstellungs“eröffnung“ mit Film „Oasen in der intensiven Agrarlandschaft am Sonntag, 17 Uhr
Ausstellung zu Öffnungszeiten des Rathauses: Mo – Fr 8:00 – 16.00 Uhr; Do bis 19:00 Uhr;
Foyer Rathaus Senden,
Münsterstr. 30, 48308 Senden

Die Agenda21Senden hat sich im Zusammenhang mit dem Baumsterben zur Massentierhaltung geäußert. Sendener Landwirte fühlen sich angeprangert und äußern sich wie folgt in den WN (6.9.19):

WN vom 6. September, Bericht von Siegmar Syffus
Zum Vergleich noch einmal unser Text:
Stellungnahme der Agenda21Senden zum Klimawandel und zum Waldsterben in Senden
Wir alle und die Politik müssen endlich handeln!
Auch hier in Senden sterben gerade Hunderte von Bäumen in den verschiedenen Forsten. Nicht nur die Fichten. Die am stärksten betroffenen sterben ab, u.a. auch Birken und Lärchen. Darüber hinaus haben viele Eichen, Buchen und Eschen erhebliche Blattverluste.
Hauptursache dieser Waldschäden ist die Trockenheit der letzten 2 Jahre durch den Klimawandel und die Überdüngung der Waldböden durch Stickstoff aus der Massentierhaltung. Ammoniakemissionen aus den Ställen, Gülle und Kunstdünger führen seit Jahren zur Überdüngung der Waldböden, schädigen damit das gesamte Bodenleben und besonders das Wachstum der Feinwurzeln der Bäume. Die werden dann schwächer und auch anfälliger für alle Art von Schädlingen. Der Eichen-Prozessionsspinner schädigt nicht nur die Eichen, sondern belastet auch die Menschen gesundheitlich, und der Borkenkäfer vernichtet viele Fichtenbestände. Durch Nitrifikation wird Ammonium zu Nitrat. Nitrat gelangt durch Auswaschung auch ins Grundwasser und kann Gesundheitsschäden verursachen. Die im Boden verbleibenden Wasserstoffionen bewirken eine Übersäuerung des Bodens mit den bekannten Folgeschäden.
Das Ganze ist eine wirkliche Katastrophe, weil wir eigentlich jeden Baum brauchen, um das von uns produzierte Klimagas CO2 noch speichern zu können. Die zur Zeit stattfindende weltweite Waldvernichtung durch Waldschäden, Abholzungen, Feuer, Trockenheit und Übernutzung wird den Klimawandel erheblich beschleunigen (aktuell riesige Waldbrände in Kanada, Sibirien und Südeuropa, enormer Zuwachs von Abholzungen in den Tropen).
Bund, Land, Kommune und Verbraucher müssen sofort handeln:
– die Massentierhaltung muss sofort um die Hälfte reduziert werden. Zum Ausgleich sollten die Bauern mehr Geld für Ihre Produkte bekommen,
– durch den geringeren Anbau von Futtermitteln kann dann auch frei werdendes Land wieder aufgeforstet werden, am besten mit naturnahen Mischwäldern,
– trockene Waldgebiete dürfen nicht länger durch Entwässerungsgräben und das regelmäßige Ausbaggern dieser weiter belastet werden,
– es müssen wesentlich mehr Waldarbeiter ausgebildet und angestellt werden, um langfristig die Wälder noch retten zu können,
– den Waldbesitzern sollten wesentlich mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit sie alle notwendigen Maßnahmen umsetzen können,
– der Verbrauch von Papier muss erheblich reduziert werden, und auf Frischfaserpapiere sollte ganz verzichtet werden. Wenn immer möglich, sollte nur noch Recyclingpapier benutzt werden
– wenn möglich, sollte wenig Holz verbrannt werden (Gesundheitsschädigung durch Feinstaub, mehr Freisetzen von CO2, wenn weniger werdende Pflanzen es nicht wieder binden). Es sollte daher nur noch für langlebige Produkte verwendet werden.
Wir von der Agendagruppe in Senden werden demnächst mit Förstern und Fachleuten aus der Gemeinde überlegen, wie die Probleme vor Ort angegangen werden können, um dem Wald zu helfen, und welchen Beitrag die Öffentlichkeit dazu leisten kann.
Das alles wird uns nicht helfen, wenn wir nicht sofort radikale Klimaschutzmaßnahmen ergreifen! Dazu gehören dann auch vom Staat vorgegebene Rahmenbedingungen, also Vorgaben, Gesetze und Verbote, die dann zu einer erheblichen Reduzierung aller Klimagase führen. www.agenda21senden.de
Hauptursache ist nach Meinung der Agenda21Senden die Trockenheit als wahrscheinliche Folge des Klimawandels. Viele Faktoren kommen dazu, die Vorgänge im Boden sind sehr komplex. Leicht nachzuweisen ist die Versauerung, dass es dazu gekommen ist, hat verschiedene Ursachen. Dass der Verkehr und die Energiewirtschaft genannt werden, ist ganz in unserem Sinne, setzen wir uns doch seit Jahrzehnten bereits für eine Verkehrs- und Energiewende ein. Regenerative Energien und eine nachhaltige Verkehrspolitik sind seit jeher, wie jeder weiß, unsere wichtigsten Themen gewesen. Dass zu einer zukunftsfähigen Strategie auch eine alternative Landwirtschaft gehört, wird im Natur- und Klimaschutz kaum mehr kontrovers diskutiert.
Wenn die Landwirtschaft nach der Studie des Umweltbundesamtes für 10 % des Stickoxideintrags verantwortlich ist, so ist das kein Grund, die Landwirtschaft aus der Verantwortung zu entlassen. Das Fass läuft über, egal welchen Anteil einzelne Verursacher daran haben. Wir müssen alle gemeinsam alle Ursachen bekämpfen, und dazu brauchen wir auch die Landwirte im Boot.
Zum Schluss ein Zitat eines sehr bekannten Bundespolitikers: „Ammoniak gegen die Bäume ist ja nur ein Aspekt. Gesundheit beim Menschen ein zweiter. Gravierender sind die Klimagasemissionen, Lachgas, Methan aus der Massentierhaltung, die auch bei uns zusammen mit allen anderen Klimagaswirkungen zu Trockenheit, Hitze und damit zu einem dramatischen Waldsterben führen, welches durch Luftschadstoffe noch beschleunigt wird.
Die Summenwirkung ist es, die viele Landwirte ignorieren und damit wie die meisten anderen gesellschaftlichen Gruppen weiter wie bisher machen wollen und damit die menschliche Zivilisation schnell in den Untergang führen.“
Dazu wollen wir es nicht kommen lassen, Optimisten hoffen auf Einsicht und vertrauen auf die menschliche Vernunft und auf die Fähigkeit unserer Wissenschaftler, die richtigen Hebel zu benennen. Schließlich brauchen wir noch Politiker, die die Hebel beherzt umlegen.
Kurzbericht der Dülmener Friedensfreunde:

WN am 3.9.2019

Start in Dülmen am Löwen.
11 Dülmener Radfahrer waren beim Start zur Sternfahrt zum Friedensfest der Regionalgruppe der Ärzte zur Verhinderung eines Atomkrieges (IPPNW) in Münster am 1. September um 11.30 am Dülmener Löwendenkmal angetreten. Die Fahrräder wurden mit Friedensfahnen und Symbolen geschmückt, bevor es bei kühlem Wetter an den Tower Barracks Dülmen vorbei nach Nottuln ging. Dort wurde die Gruppe von weiteren 20 Friedensradlern und dem stellvertretenden Bürgermeister begrüßt, der an die Bedeutung dieses Tages für die aktuelle Politik erinnerte und der Gruppe eine gute Fahrt wünschte. Am Stift Tilbeck wuchs die Gruppe bei einer Rast und einer kurzen Gedenkkundgebung für die dortigen Opfer der Euthanasie um weitere Teilnehmer aus Senden, Havixbeck und Billerbeck.
Nach 45 km und insgesamt vier Stunden wurden die Friedensradler auf dem Festgelände an der Kanalstraße herzlich begrüßt. Eine kleine Radlergruppe aus Enschede und Gronau traf schon früher beim Friedensfest in Münster ein, ebenso 20 Friedenspilger, die zu Fuß in drei Tagen die 75 km lange Strecke auf dem Weg des Westfälischen Friedens von Osnabrück nach Münster zurückgelegt hatte. Nach der gemeinsamen Feier gingen alle Aktivisten zur Kundgebung des DGB Münster zum nahegelegenen Zwinger. Dort konnten wir Kontakt zum Chor „Die Untertanen“ kriegen, mit denen wir im kommenden Jahr einen Auftritt planen.
gez. Michael Stiels-Glenn
Bericht der Friedensfreunde aus Enschede:
IMPRESSIE VREDESFIETS- EN -TREINTOCHT NAAR ANTI-KRIEGSTAG MÜNSTER

Die Vorbereitungen für die zweite kreisweite Klimaschutzwoche vom 12. bis 22. September 2019 laufen schon seit Monaten im Hintergrund – in den letzten Wochen nun wurden die Angebote und Veranstaltungen festgezurrt. Für Senden hat die Klimaschutzmanagerin Petra Volmerg gemeinsam mit Referenten, Institutionen, Kollegen und durch Unterstützung örtlicher Geschäftsleute ein thematisch breit aufgestelltes Programm zusammengestellt.
Mit der Klimaschutzwoche sollen Denkanstöße zum eigenen Bewusstseinswandel gegeben, neue Handlungsansätze aufgezeigt und auf die Herausforderungen aufmerksam gemacht werden, die mit dem Klimaschutz einhergehen.
Wie viefältig das Thema Klimaschutz ist und wie es mit Umwelt, Energie und Anpassung an den Klimawandel zusammenhängt, wird durch die Bandbreite der organisierten Veranstaltungen und Aktionen deutlich. Mehr dazu und das ausführliche Programm für Senden finden Sie unter Aktuelles und Termine beim Klimaschutz. gez. Petra Volmerg, Klimaschutzmanagerin
Wir alle und die Politik müssen endlich handeln!
Auch hier in Senden sterben gerade Hunderte von Bäumen in den verschiedenen Forsten. Nicht nur die Fichten. Die am stärksten betroffenen sterben ab, u.a. auch Birken und Lärchen. Darüber hinaus haben viele Eichen, Buchen und Eschen erhebliche Blattverluste.

Hauptursache dieser Waldschäden ist die Trockenheit der letzten 2 Jahre durch den Klimawandel und die Überdüngung der Waldböden durch Stickstoff aus der Massentierhaltung. Ammoniakemissionen aus den Ställen, Gülle und Kunstdünger führen seit Jahren zur Überdüngung der Waldböden, schädigen damit das gesamte Bodenleben und besonders das Wachstum der Feinwurzeln der Bäume. Die werden dann schwächer und auch anfälliger für alle Art von Schädlingen. Der Eichen-Prozessionsspinner schädigt nicht nur die Eichen, sondern belastet auch die Menschen gesundheitlich, und der Borkenkäfer vernichtet viele Fichtenbestände. Durch Nitrifikation wird Ammonium zu Nitrat. Nitrat gelangt durch Auswaschung auch ins Grundwasser und kann Gesundheitsschäden verursachen. Die im Boden verbleibenden Wasserstoffionen bewirken eine Übersäuerung des Bodens mit den bekannten Folgeschäden.

Das Ganze ist eine wirkliche Katastrophe, weil wir eigentlich jeden Baum brauchen, um das von uns produzierte Klimagas CO2 noch speichern zu können. Die zur Zeit stattfindende weltweite Waldvernichtung durch Waldschäden, Abholzungen, Feuer, Trockenheit und Übernutzung wird den Klimawandel erheblich beschleunigen (aktuell riesige Waldbrände in Kanada, Sibirien und Südeuropa, enormer Zuwachs von Abholzungen in den Tropen).
Bund, Land, Kommune und Verbraucher müssen sofort handeln:
– die Massentierhaltung muss sofort um die Hälfte reduziert werden. Zum Ausgleich sollten die Bauern mehr Geld für Ihre Produkte bekommen,
– durch den geringeren Anbau von Futtermitteln kann dann auch frei werdendes Land wieder aufgeforstet werden, am besten mit naturnahen Mischwäldern,
– trockene Waldgebiete dürfen nicht länger durch Entwässerungsgräben und das regelmäßige Ausbaggern dieser weiter belastet werden,
– es müssen wesentlich mehr Waldarbeiter ausgebildet und angestellt werden, um langfristig die Wälder noch retten zu können,
– den Waldbesitzern sollten wesentlich mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit sie alle notwendigen Maßnahmen umsetzen können,
– der Verbrauch von Papier muss erheblich reduziert werden, und auf Frischfaserpapiere sollte ganz verzichtet werden. Wenn immer möglich, sollte nur noch Recyclingpapier benutzt werden
– wenn möglich, sollte wenig Holz verbrannt werden (Gesundheitsschädigung durch Feinstaub, mehr Freisetzen von CO2, wenn weniger werdende Pflanzen es nicht wieder binden). Es sollte daher nur noch für langlebige Produkte verwendet werden.
Wir von der Agendagruppe in Senden werden demnächst mit Förstern und Fachleuten aus der Gemeinde überlegen, wie die Probleme vor Ort angegangen werden können, um dem Wald zu helfen, und welchen Beitrag die Öffentlichkeit dazu leisten kann.
Das alles wird uns nicht helfen, wenn wir nicht sofort radikale Klimaschutzmaßnahmen ergreifen! Dazu gehören dann auch vom Staat vorgegebene Rahmenbedingungen, also Vorgaben, Gesetze und Verbote, die dann zu einer erheblichen Reduzierung aller Klimagase führen. www.agenda21senden.de
Klimaschutz ist nicht zum Nulltarif zu haben, aber die Last sollte gerecht verteilt werden. Dass die Klimaschädigung durch eine CO2-Steuer bezahlt werden muss, ist inzwischen fast unstrittig.
Nach welchem Modell das am besten funktioniert, darüber spricht auch die Sendener Agenda-Gruppe. Hier ein Textausschnitt eines Beitrages von Rob Kenius:
09. August 2019 Rob Kenius
Eine flexibler Lösungsvorschlag
Von der Parole zur Realisierung
… Es soll der Ausstoß von CO2 aus Schornsteinen und Auspuffrohren besteuert werden und der ist äußerst vielseitig und umfangreich, weil CO2 bei fast jeder Verbrennung entsteht: in Kraftwerken, Heizanlagen, Verbrennungsmotoren. Eine Ausnahme bildet die Verbrennung von Wasserstoff, bei der nicht CO2, sondern Wasser entsteht.
Den Ausstoß von CO2 beim Einsatz fossiler Brennstoffe kann man aber nicht direkt besteuern, weil die Mengen sich von Staats wegen nicht leicht bestimmen lassen. Doch die Chemie legt quantitativ fest, wie viel CO2 bei der Verbrennung eines bestimmten Materials entsteht. Man wird also das Brennmaterial besteuern, Heizöl, Diesel, Benzin, Kohle, Erdgas, Braunkohle.
Doch gleich tauchen skeptische Fragen auf. Soll man Holz ebenfalls besteuern oder Bio-Diesel? Oder besser gleich die produzierte Elektrizität? Der Strom aus der Steckdose wird am Ende durch eine CO2-Steuer in jedem Fall teurer, wenn fossile Brennstoffe besteuert werden, weil die Stromerzeuger ihre Kosten auf die Endverbraucher abwälzen. Sie werden die CO2-Steuer auf den Endpreis draufschlagen. Der Stromverbraucher zahlt dann für den Ausbau der sogenannten erneuerbaren Energie und obendrein für das immer noch erzeugte CO2. Und die Energiekonzerne machen weiter satte Gewinne.
Wie soll die CO2-Steuer also realisiert werden? Es besteht wie immer die Gefahr, dass Ministerien unter Leitung bekannter Parteigrößen ein hochkompliziertes Gesetz vorlegen, das von Experten und Lobbyisten gestrickt wurde und glatt durch das Parlament geht, bis sich dann nach zwei oder drei Jahren herausstellt, dass dieses Gesetz in der praktischen Anwendung nicht den gewünschten Effekt bringt, nämlich den CO2-Ausstoß zu verringern.
Zwischen der Parole CO2-Steuer und dem Ziel Reduzierung der Treibhausgase steht ein Umsetzungsverfahren, das noch niemand überschaut. Da muss viel verhandelt, abgewogen, geplant, formuliert, mit Wahlprogrammen abgestimmt und verwässert werden.
Steuern mit Steuern
Das Ziel ist und bleibt, mit einer Steuer die Energiewirtschaft und den Konsum so zu steuern, dass die Erdatmosphäre und die Umwelt besser weg kommen und dass die Erzeuger und Verbraucher sich bewusster und disziplinierter verhalten, weil sie finanziell belastet werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es aber ein besseres Modell: Eine Steuer, die nicht erst neu zu schaffen und schwierig zu definieren ist. Wie wäre es mit einer Steuer, die bereits existiert und dann die Erzeugung und Emission von CO2 als Sonderfall enthält. Im Klartext: Man kann die erprobte Mehrwertsteuer als eine generelle Verbrauchssteuer so erweitern, dass sie eine gesonderte CO2-Steuer überflüssig macht und die gewünschten Ziele im Umweltschutz nicht nur durch Belastung von CO2, sondern auf sehr vielfältige Weise erreicht.
Diese flexibilisierte Verbrauchssteuer ist eine gestaffelte Mehrwertsteuer.
Staffelung der Mehrwertsteuer
Die CO2-Steuer müsste in jedem Fall die Eigenschaft haben, dass sie nicht akkumuliert, das heißt, dass sie nicht auf Erdöl und dann auf Benzin und andere Erdölprodukte zweimal und dreimal erhoben wird, sondern dass sie nur einmal greift. Genau so funktioniert ja die Mehrwertsteuer, die im Steuerverfahren immer wieder verrechnet wird, indem man die Vorsteuer abzieht.
Einfacher als eine neu zu konstruierende CO2-Steuer wäre es also, die Besteuerung von CO2 als Sonderfall in die Mehrwertsteuer zu integrieren. Das ist möglich durch eine Staffelung, so dass die MWSt für verschiedene Produkte, die mehr oder weniger CO2-Ausstoß bewirken, höher oder niedriger ausfällt. Das geht natürlich nicht mit der jetzt bestehenden Mehrwertsteuer, die nur drei Sätze kennt: 19%, 7% und null.
Diese Staffelung ist weder logisch noch praktisch, noch rechnerisch einfach. Sie verlangt aber trotzdem die Einordnung jeder Ware, Leistung oder Gebühr in eine der drei Stufen. Mit wenig mehr, vielleicht sogar geringerem Aufwand kann man eine MWSt erheben, die aus zwei Komponenten besteht: einem MWSt-Satz und einem Faktor oder Multiplikator, beides im einstelligen Bereich.
Der Einfachheit halber sollte der Multiplikator acht Stufen haben, von null bis sieben, digital darstellbar durch drei Bits. Der MWSt-Satz könnte generell für alle Waren und Leistungen bei 7% liegen. Das ergäbe mit dem Faktor 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 folgende Staffelung: 0%, 7%, 14%, 21%, 28%, 35%, 42%, 49%.
Mit so einer Staffelung könnte man, je nach dem Anteil von CO2, Waren und andere Leistungsangebote differenziert besteuern. An der Spitze, Heizöl und Erdgas mit dem Faktor 7=49%. Den Transport mit LKWs würde man geringer belasten, etwa mit Faktor 4=28% und Taxifahrten oder Busreisen, die Dienstleistungen darstellen mit geringerem Kraftstoffverbrauch, bekämen etwa den Faktor 3=21%.
Die Staffelung in acht Stufen dürfte reichen, um alle umweltschädlichen Verfahren und Produkte, aber auch gesundheitsschädliche Dinge auf intelligente Weise zu verteuern und gleichzeitig andere Wirtschaftsgüter von der Verbrauchssteuer zu entlasten. Es ist zum Beispiel wenig sinnvoll, dass für die Leistungen von Handwerkern, die ohnehin durch den hohen Lohnanteil stark mit Abgaben bedacht sind, auch noch mit der vollen Mehrwertsteuer 19% belegt werden, genauso hoch wie Rotwein, Flaschenbier, Schokoriegel oder Porno-Videos. Wenn handwerkliche Leistungen billiger werden, wird das Bauen billiger und Reparaturen aller Art werden rentabler.
Flexible Steuer für unterschiedliche Leistungen
Auch die Gastronomie hat in ihren Endpreisen einen sehr hohen Anteil an Lohnkosten bei voller Mehrwertsteuer. Es täte der urbanen Kultur gut, wenn beim Endpreis an der Theke oder am Tisch im Restaurant der Faktor 1 und damit ein Satz von nur 7% gelten würde. Das gilt natürlich nicht für den Einkauf von Getränken, da sollen Wirte genau so viel MWSt zahlen wie alle anderen.
Es tut sich da ein weites Feld an Möglichkeiten auf und gleich wird klar, dass CO2 nicht das einzige Produkt ist, das eine besonders hohe Besteuerung verdient. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Faktor 5 auf übermotorisierte Fahrzeuge: Motorräder, Sportwagen und SUVs? Wer solche Geräte benutzt, zeigt doch klar seinen Willen zum erhöhten Energieverbrauch und zum CO2-Ausstoß und zeigt gleichzeitig auch die Bereitschaft, sich die Sünde etwas kosten zu lassen. Faktor 7 und damit 49% wären auch nicht zu viel für erotische Darbietungen jeder Art sowie für Hubschrauber und deren Benutzung, für Privatflugzeuge und, last not least, für Kerosin.
Die gestaffelte Mehrwertsteuer macht nicht nur eine separate CO2-Steuer überflüssig, sie bietet auch die Möglichkeit für eine extra scharf gewürzte Steuer auf Kerosin, die längst schon überfällig ist. Es wäre dann auch vernünftig, auf der anderen Seite den Multiplikator für Tickets der Bahn und im öffentlichen Nahverkehr auf Null zu setzen. Was macht es für einen Sinn, wenn der Staat Gebrauchssteuern kassiert von Unternehmen die er auf der anderen Seite, im Interesse der Allgemeinheit, subventionieren muss?
Steuern und Politik
Hallo schwarz-rot-grüne Partei! Wenn du dies liest, vergiss einmal die gut gemeinten Sprüche und Parolen, sondern begib dich in die konkrete Welt der Zahlen. Es wird nur das kleine Einmaleins verlangt. Schluss mit dem Herumgedruckse auf dem Biomarkt! Statt dessen Faktor Null für alle Lebensmittel, die direkt vom Erzeuger an die Kunden verkauft werden. Faktor 1 für alle echten Bio-Produkte, in allen Branchen, nicht nur bei Lebensmitteln, aber für Wegwerf-Plastik wenigstens Faktor 5 und, leider muss ich es sagen, auch für Wein wäre Faktor 5 angemessen und Faktor 4 für Öko-Wein.
Die Gefährdung der eigenen Gesundheit sollte selbst in Zeiten der Klimawandel-Diskussion strenge Beachtung finden, genau so streng wie Umwelt-Vergehen. Also Faktor 4 auf Fleisch, auch auf Frischfleisch. In den üblichen Verbrauchsmengen belastet Fleisch enorm die Gesundheit und bei der Erzeugung werden CO2 und Methan freigesetzt. Wenn Umwelt und Gesundheit gleichzeitig krass gefährdet sind, gibt es selbstverständlich die maximal schlechteste Bewertung: Multiplikator 7 und damit 49% MWSt auf alle Unkrautvernichtungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel, egal was die wissenschaftlichen Studien und der Bauernverband dazu sagen.
Die gestaffelte Mehrwertsteuer ist ein flexibles Werkzeug, ähnlich wie eine Flex. Das kann auch Nachteile haben. So eine Flex kann Unheil anrichten, wenn sie in falsche Hände gerät. Die gestaffelte Mehrwertsteuer kann in Händen der falschen Politiker dazu verleiten, das Steueraufkommen beliebig zu erhöhen und, was besonders nachteilig ist, schon die Idee kann dazu führen, dass Politikerinnen und Politiker sich in Debatten über Waren, Warengruppen und Dienstleistungen verheddern, so dass ein Beschluss für die Staffelung der MWSt erst gar nicht zustande kommt. Das ist im heutigen Politbetrieb leider der Normalfall, insbesondere dann, wenn Experten aus der Wirtschaft (Lobbyisten) hinzugezogen werden, etwa die Hersteller von Sozial unverträglichen Vehikeln (SUVs) aus der Automobilindustrie.
Dieses letztere Problem wird aber die CO2-Steuer, die jetzt in vieler Munde ist, in gleichem Maße treffen. Die angepeilte CO2-Steuer muss je nach Menge des CO2-Gases, das für ein Produkt freigesetzt wird, ja auch irgendwie gestaffelt sein und möglichst gerecht auf die Endkunden (nicht nur auf die Verbraucher!) verteilt werden. Mit einem klaren und transparenten System aus einfachen Zahlen ist dies besonders einfach und übersichtlich.
Das System der gestaffelten Mehrwertsteuer kann auch leicht variiert werden, denn es gibt zwei Parameter. Man kann jeden Artikel mit einem anderen Multiplikator nach oben oder unten einstufen und dann das Gesamtaufkommen der MWSt durch einen Steuersatz von 5% bis 9% festlegen. Bei langen Verhandlungen zwischen Interessenvertretern und Ausgleichspolitikern sind auch Stellen hinter dem Komma diskutabel, obwohl das eigentlich nicht so gedacht war.
Wir brauchen Politiker, die sich nicht scheuen, deutlich zu erklären, was sie wollen, und die das dann auch durchführen. Wir brauchen Wähler, die sich nicht auf Wischi-Waschi-Parolen einlassen, wie mehr Wohlstand für alle. Auch der Lockruf nach einer CO2-Steuer genügt nicht, um konkret etwas zu erreichen, weil CO2-Steuer bis jetzt nur ein Schlagwort ist. Wesentlich besser ist das flexible System einer gestaffelten Mehrwertsteuer mit zwei Parametern.
Das Prinzip der gestaffelten MWSt entstammt dem Buch „Leben im Geldüberfluss. Umwelt und Politik im Griff der Finanzwelt“ von Rob Kenius.

Das nächste reguläre Treffen der Agenda21Senden an jedem zweiten Mittwoch im Monat findet planmäßig am 14. August ab 18.30 Uhr im Obergeschoss des Treffpunktes neben dem Rathaus statt. Auf der Tagesordnung stehen die verschiedenen Mobilitätsprojekte der Gruppe. Die Aufbereitung gebrauchter Fahrräder für das Sendener Leihrad-Projekt findet bis auf Weiteres ehrenamtlich jeden Dienstag ab 17 Uhr in der Werkstatt der Flüchtlingshilfe, Mühlenstraße 16, statt. Fahrradbastler sind zur Mithilfe eingeladen. Fahrradspenden können dann dort abgegeben werden. Das nächste Wirtschaftsseminar mit dem Ökonom Joachim F. Gogoll findet außerplanmäßig nicht am dritten, sondern am vierten Mittwoch im Monat, also am 28. August, ab 19.30 statt, ausnahmsweise im kleinen Sitzungssaal des Rathauses. Es geht um “Black Rock”, also um die Rolle des Großkapitals.