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Wie das Arten- und Insektensterben stoppen? – Biotopverbundlinien überall in der Landschaft sind dringend erforderlich!

Eine Zusammernstellung von Jürgen Kruse:

„Heckenpflege“ in Legden-Münsterland, Überhälter weg, Gehölze zerfleddert .

Klimakatastrophe und Artensterben sind die Probleme, die rasches und konsequentes Handeln erfordern.Die chemieorientierte Industrie-Landwirtschaft ist nicht nur bedeutender Faktor bei der Klimaerwärmung, Feinstaub- und Keimproduzent, sondern auch Hauptursache für das dramatische Sterben von Pflanzen- undTierarten, u.a. der Wildbienen, die zu den wichtigsten Bestäubern gehören. Mit giftiger Gülle, tödlichenPestiziden und Kunstdünger werden die Lebensgrundlagen (Boden, Wasser und Luft) zerstört. Auch dieGesundheit der Menschen ist bedroht (Feinstaub, multiresistente Keime, Giftnebel, Bioaerosole…).Erst eine Agrarwende hin zu ökologischer Landwirtschaft kann diesen Niedergang aufhalten. Daher mussdringend über die Pestizidlüge aufgeklärt werden, die nur den Chemie- und Agrarkonzernen nutzt (das leistetu.a. die Ausstellung „Irrweg Pestizide“. 1)

Vandana Shiva hofft auf eine Welt ohne Pestizide bis 2030 und ruft zum „weltweiten zivilen Ungehorsam“ auf, verbunden mit 100 Prozent Bio-Landbau. 2)

Naturschützer versuchen mit kleinen Oasen die Vielfalt zu erhalten bzw. neu zu schaffen, u.a. mit Wildbienenprojekten (siehe u.a.: UN-Dekade „Biologische Vielfalt“-Projekt 3)

.Eine wesentliche Ursache für das bedrohliche Artensterben ist neben der flächendeckenden Dauerberieselungder Feldflur mit belasteter Gülle bzw. Kunstdünger und mit tödlichen Giften das Verschwinden bzw. dieVerstümmelung der Biotopverbundlinien, vor allem der Hecken und Wallhecken.Stattdessen brauchen wir für Klima- und Artenschutz viele km mit neuen Heckenlinien und mit Säumen und Rainen sowie überall Uferrandbepflanzungen. Der ökologische Wert der Hecken (mit Kernzone, Mantel undbeidseitigem Krautsaum) ist vielfach beschrieben und dokumentiert. 4)

Die Broschüre“Biotopverbundplanung“des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (1989) belegt,dass manschon damals klar die Notwendigkeit für neue Heckenlinien,Uferrandbepflanzungen etc. zur Sicherung der Artenvielfalt in der sogenannten „Kulturlandschaft“ sah!Stattdessen wurde die zuständige Stelle („Koordinationsstelle Umweltschutz“) aufgelöst, die Broschüreverschwand in der Versenkung und die Naturzerstörung, die Massaker an Hecken und Bäumen gingen weiterund haben mit der heutigen radikalen Ausräumung der Landschaft hoffentlich ihren Endpunkt erreicht.Was hierzulande als „Pflege“ des „Straßenbegleitgrüns“ praktiziert wird, kann man aus Sicht der Tiere (derInsekten/Bestäuber) und der Pflanzen nur noch Hecken- und Baummassaker nennen. Oft entspricht dieserMissstand faktisch einer Beschädigung öffentlichen Eigentums oder einer „gemeinschädlichenSachbeschädigung“ (§ 304 StGB). 5)

Betrug mit Kompensationsmaßnahmen – Ahaus kein Einzelfall …

In der Stadt Ahaus ist ein skandalöser Fall von Betrug mit Ausgleichsmaßnahmen für Versiegelungen,Baumaßnahmen, Gewerbegebieten etc. aufgedeckt worden, der auf Lücken im Naturschutz- und Baurechthinweist! Die als Kompensationen vorgesehenen Pflanzungen von Bäumen, Hecken usw. sind systematischunter den Augen der zuständigen Behörden nicht getätigt oder wieder beseitigt worden. 6)

Wir brauchen die Absicherung und Kontrolle einer naturnahen und die ökologischen Funktionensicherstellenden Pflege aller die Artenvielfalt fördernden Landschaftselemente und Naturräume!Die desaströse Situation des Arten- und Insektensterbens spricht eine deutliche Sprache: DieSummationswirkungen aller Eingriffe, die wir vermeintlich legitim in die Natur vornehmen, ist für unsereNatur nicht tragbar! Eine realistische Analyse der Situation zeigt: Wir stehen auf einem Kartenhaus, das imBegriff ist einzustürzen.Wir brauchen eine Neudefinition des Begriffs „Übergeordnetes öffentliches Interesse“ vor dem Hintergrunddes aktuellen Artensterbens! Unter dem Deckmantel dieses Begriffes werden viele, erheblich naturschädlicheMaßnahmen vermeintlich legitimiert, zum Nachteil der nach uns folgenden Generationen! Erhalt und Schutzfunktionierender Ökosysteme für die folgenden Generationen sind unser tatsächliches „Übergeordnetesöffentliches Interesse“.„Summationswirkungen“ und „Erhebliche Beeinträchtigungen“ laut FFH -Richtlinie werden nichtausreichend realistisch erfasst. Daher sind sie kein ausreichendes Mittel, um Arten- und Insektensterben lokalaufzuhalten.Auch unsere sogenannten „Ausgleichsmaßnahmen“ gewährleisten nicht den ausreichenden Schutz derletzten verbliebenen, unzerschnittenen Naturräume und sind kein geeignetes Mittel, um Arten- undInsektensterben lokal und global aufzuhalten. 7)

FAZIT: Unsere Naturschutzgesetze reichen einfach nicht aus!

Blühstreifen als Propagandatrick?

„Es ist pervers. Verglichen mit intensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen sind unsere Städte, jasogar viele Randstreifen von Autobahnen mittlerweile geradezu ein Hort der Biodiversität“, so SusanneDohrn in ihrem neuen Buch „Das Ende der Natur. Die Landwirtschaft und das stille Sterben vor unsererHaustür“. 8)

Das Bundesnaturschutzgesetz fordert Biotopvernetzung. Insbesondere in landwirtschaftlichen Gebieten sind „zur Vernetzung von Biotopen erforderliche lineare und punktförmige Elemente, insbesondere Hecken undFeldraine sowie Trittsteinbiotope, zu erhalten und dort wo sie nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind,zu schaffen“ (§ 21 (6)) Fachleute fordern schon lange überall Biotopvernetzungen zu schaffen. 9)

Die nun überall propagierten Blühstreifen sind ja nur der Versuch, einen kleinen Ausgleich für dieverschwundenen Hecken, Krautsäume und Feldraine zu schaffen.Mit großem PR- und Propagandaaufwand versuchen Chemie- und Agrarindustrie und Bauernfunktionäre mitBlühstreifen von den Ursachen des Artensterbens abzulenken. Oft in einjährigen Blühstreifen entlang vonMonokulturen (wie Mais) werden verschiedenste Blühmischungen eingesät. Nach wenigen Monaten werdendiese Standorte wieder „bearbeitet“ (gemäht, verdichtet, mit Pestiziden behandelt etc.). Damit werden dieseFlächen zu Todesfallen für die Tiere, denen man vermeintlich helfen will. in diese Streifen gelockten Tiereund ihre Lebensgrundlage werden wieder vernichtet (das möglicherweise noch mit Steuergeldern gefördert!).

Propaganda-Blühstreifen an Maisfeld/Legden 2019 (für wenige Wochen).

Ohnehin sind die Kommunen im Rahmen der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ 10) verpflichtet,die kommunalen Wegränder zurückzuholen für neue Biotopverbundlinien in Form vonökologisch bedeutsamen Hecken (mit Kernzone, Mantel und Saum) bzw. Dauerblühstreifen mit heimischenWildkräutern. Hier sindpositiv die Bemühungen in der Stadt Vreden, zumal hier auch ein Heckenkataster sowie ein Pflegekonzeptvorgesehen sind. 11) Im Münsterland wurde dazu ein Muster-Antrag entwickelt, der in jeder Kommune als Bürgerantrag oder über eine Fraktion gestellt werden könnte. 12)

Der Bauernverband hat auf Landes- und Kreisebene Rahmenvereinbarungen zur Biodiversität mitunterzeichnet. Dennoch sieht man davon in den ausgeräumtenZonen mit grünen Wüsten eher nichts,stattdessen werden Propagandafeldzüge geführt mit Hinweistafeln an fragwürdig aufgestellten undbestückten Insektennistwänden, in Alibi-Blühstreifen usw.. Eine sogenannte „Nachhaltigkeitsstrategie“ desWLV produziert Sprechblasen und Scheindiskussionen. Selbst eine Beratung durch dieLandwirtschaftskammer in Sachen „Blühstreifen“ hat hier im Kreis Borken z.B. anscheinend nicht zu einernaturfreundlicheren Einstellung von Landwirten geführt.Weiterhin wird Gülle-Entsorgung und Giftspritzerei betrieben bis auf/über Graben- undGewässerböschungen. Auch die Wasserrahmenrichtlinie wird nicht umgesetzt.Landwirte und Bauhöfe der Kommunen, des Kreises, des Landes richten an Hecken und Bäumen weiterhinMassaker an.Eine naturnahe Pflege im Einklang mit dem Naturschutzrecht (abschnittweises „Auf-den-Stock-setzen“ etwaalle zehn Jahre) muss zuerst einmal gewollt und durchgesetzt werden. Dabei sind Hecken ein eigenerHabitattyp mit mehr Gehölzarten als in Wäldern und vielen Lebensmöglichkeiten auf eng begrenztem Raum,wenn man sie in Ruhe lässt unddie ökologischen Funktionen beachtet (u.a.: breiter Krautsaum). 13)

Angesichts des sich beschleunigenden Klimawandels und des dramatischen Anstiegs der „Treibhausgase“können wir uns ein „Weiter so!“ nicht mehr leisten. Die Kommunen müssen alle klimafreundlich werden und„aufblühen“, die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ und die UN-Agenda 2030 (für „nachhaltigeEntwicklung“) wird sonst zu einer Karikatur! 14)

Wenn man nur die in der Flurbereinigung vorgesehenen Heckenlinien aktivieren, die in denLandschaftsplänen vorgeschlagenen Biotopverbundlinien endlich schaffen und alle Ausgleichsmaßnahmenumsetzen und kontrollieren würde, wäre eine ausreichende Basis für die Schaffung der vielen km mit neuenBiotopverbundlinien – besonders in Form von Hecken und Wallhecken -schon vorhanden. Siehe dazu den„Anwalt der Wallhecken“ Georg Müller (www.wallhecke.de) und den Arbeitskreis Heckenschutz(www.hecke.wg.vu)!

Bild 4: Dauerblühstreifen mit heimischem Saatgut (Münsterland) in Legden-Asbeck im 2. Jahr

Anmerkungen/Literatur:

1 ) Austellung „Irrweg Pesizide“, Übersicht/Beschreibung hier:http://www.izn-friedrichsdorf.de/Aktuelles/Current-Topics/und:https://my.hidrive.com/share/y-0akjb1ueund (Themenübersicht):http://nabu-leverkusen.de/nabubund-leverkusen/themen/pestizide/Bestellung/Ausleihe:mail-an-irrweg@web.de

2 ) Interview mit V. Shiva „Ohne Pestizide bis 2030“, Schrot&Korn, H. 08-2019, S. 25-27 (und:https://schrotundkorn.de/lebenumwelt/lesen/interview-ohne-pestizide-bis-2030.html?fbclid=IwAR1Jh4TtW0RZtuKidz0mnKj-x628fp9E_NUZXpAGiZ3sAQH-IWrJftRmQvI)Gefahren durch die Pestizide:“Unser täglich Gift. Die unterschätzte Gefahr“ von Prof. J. Zaller Deuticke Verlag, Wien 2018; und:Andre‘ Leu: „Die Pestizidlüge. Wie die Industrie die Gesundheit unserer Kinder aufs Spiel setzt“,oekom Verlag, München 2018

3) https://www.undekade-biologischevielfalt.de/projekte/aktuelle-projekte-beitraege/detail/projekt-details/show/Wettbewerb/1857/und:http://www.gut-fuer-das-westmuensterland.de/projects/55423UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung bis 2030, u.a.:https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/un_agenda_f_r_nachhaltige_entwicklung_bis_2030_2036.htm

4) Hecken fördern Artenvielfalt bei Feldvögeln stärker als ökologischer Landbau,http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?archive=true&archive_source=presse&archive_id=3713Siehe auch: Hermann Benjes, Die Vernetzung von Lebensräumen mit Benjeshecken,Natur&Umwelt Verlag, Bonn 1998.

5) Speziell zur Baumverstümmelung siehe:http://www.arboristik.de/baumpflege_offener_brief_23042018.html?fbclid=IwAR3urxFvQWjpFy27Sm8brY3Y7LCM2b3ikO3GAdmzg3vGeQNzs23zhrM_D0ozurnaturfeindlichen „Heckenpflege“ siehe:www.hecke.wg.vuund auf facebook:https://www.facebook.com/Heckenschutz.de/(auch: „Notizen“)

6) Wie in Niedersachsen (https://www.ndr.de/nachrichten/Mangelnde-Kontrolle-bei-Ausgleichsflaechen,ausgleichsflaechen100.html) wurde auch im Münsterland ein systematisches Unterlaufen der Ausgleichsmaßnahmen aufgedeckt:https://www.muensterlandzeitung.de/ahaus/fehlende-ausgleichsmassnahmen-armin-siemes-behoerden-1423809.html

7) „Legitimierte Zerstörung von Biodiversität“, Heinrich Böll Stiftung 11/2018 (https://www.boell.de/de/2018/11/29/legitimierte-zerstoerung-von-biodiversitaet)

8) Links Verlag, Berlin 2017, S. 10

9) Siehe u.a. die Projekte mit Prof. Berthold:https://www.undekade-biologischevielfalt.de/projekte/aktuelle-projekte-beitraege/detail/projekt-details/show/Wettbewerb/1172/und die Initiativen: NaturGarten e.V.:https://www.naturgarten.org/und: Netzwerk BlühendeLandschaft:http://bluehende-landschaft.de/

10) https://www.bfn.de/themen/biologische-vielfalt/nationale-strategie.html

11) https://www.google.com/maps/d/edit?mid=zHqu4_VmqlMQ.kJ_JjubRRI6E&usp=sharing

12) http://hecke.wg.vu/neue_hecken_und_biotopverbundlinien_und_krauts__ume/

13 ) http://hecke.wg.vu/naturnahe_heckenpflege/

14) UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung bis 2030, u.a.:https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/un_agenda_f_r_nachhaltige_entwicklung_bis_2030_2036.htm

Eichenprozessionsspinner auch am Kanal – Kinder besonders gefährdet

Zur Ergänzung:


Bzgl. der befallenen Eichen des Kanalabschnitts Wienkamp (Sendener bis Tomberger Brücke) sehen wir das Aufstellen von Gefahrschildern als nicht ausreichend an (siehe untere Beiträge), die Nester, solange sie nicht komplett abgeräumt sind, werden auf Jahre virulent bleiben, das Problem sehen Fachleute sich in den kommenden Jahren zuspitzen. Man muss auch gegen die Eier der Folgegenerationen vorgehen. Das geht aus den hier verlinkten Beiträgen des Deutschlandradio Kultur  (in sich überschneidenden Facetten informativ, z. B. auch im Beitrag mit der Stadt Dortmund) hervor. Wir sind hier in einem Wohngebiet mit Spielplatz. Wir bitten Sie erneut, sich der Nester und Nestreste (denn auch die Gespinstfäden sind virulent und werden mit dem Wind weitergetragen) sorgfältig und fachmännisch anzunehmen, um nicht am Ende die Bäume fällen zu müssen, was die Mikroklimata enorm verändern und verwüsten würde. Das ökologische Desaster wäre dann noch katastrophaler!

  1. Aus der Dlf Audiothek | Umwelt und Verbraucher | Eichenprozessionsspinner – Parks und Schulen schließen wegen gefährlicher Raupen  
    https://srv.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=748704
  2. Aus der Dlf Audiothek | Grünstreifen | Eichenprozessionsspinner – Die Raupe mit den Terrorhaaren 
    https://srv.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=741866
  3. Aus der Dlf Audiothek | Redaktionskonferenz | Der Eichenprozessionsspinner – Spinner mit Brennhaaren 
    https://srv.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=552286

Mit freundlichen Grüßen aus dem Münsterland

Dr. med. R. Hömberg

WN: Artenschutz bewusst gemacht

Zwischenbilanz: Initiative „Senden blüht auf“

Senden – Klaus Feils, Initiator von „Senden blüht auf“, ist mit dem Verlauf der Aktion zufrieden: Auch wenn nicht die gesamte Saat aus den verteilten 2000 Wildblumentüten aufgegangen ist, sind doch zahlreiche blühende Flächen entstanden. Noch wichtiger ist ihm die erzielte Bewusstseinsbildung für den Artenschutz. Von Sigmar Syffus, WN, Dienstag, 23.07.2019

Einen grünen Daumen scheint Sebastian Täger (l.) zu haben. Denn in seinem Vorgarten sind die Wildblumensamen wunderbar aufgegangen. Mit dem Bürgermeister freut sich Klaus Feils.

Einen grünen Daumen scheint Sebastian Täger (l.) zu haben. Denn in seinem Vorgarten sind die Wildblumensamen wunderbar aufgegangen. Mit dem Bürgermeister freut sich Klaus Feils. Foto: privat

Die Keimzelle der Biobatterie – ohne Lithium und Kobalt

Die Energieversorgung der Zukunft hat ein Speicherproblem. Um überschüssigen Strom von Windkraft- und Solaranlagen für Zeiten aufzuheben, in denen es zu wenig davon gibt, sind leistungsfähige Batterien und Kondensatoren gefragt, die aus möglichst ungiftigen und nachhaltigen Materialien bestehen sollten. Daran arbeiten Clemens Liedel und Martin Oschatz am Max-PlanckInstitut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam. Text Karl Hübner aus: Das Wissenschaftsmagazin der Max-Planck-Gesellschaft 2.2019

Sommerfest der Agenda-Gruppe

Am 20. Juli feierte die Agenda-Gruppe ihr traditionelles Sommerfest, diesmal bei Bettina im Wintergarten, denn heftige Regengüsse zogen nachmittags über Senden.

Mit Kaffee und wundervollen Obstkuchen ging es los, am Abend gab es Gegrilltes und Salate für Vegetarier und solche, die es erst noch werden müssen. Denn, da war man sich einig, brauchen wir in Zukunft eine andere Lebensweise, wenn der Ressourcenverbrauch und die Umweltzerstörung gestoppt werden sollen. Es wurde also auch auf diesem fröhlichen Sommerfest die bedrohliche Situation beim Artensterben und beim Klimanotstand diskutiert. Aufklärung und Veränderungsvorschläge kann man nur an die Frau und den Mann bringen, wenn man nicht in Depression und Lethargie verfällt, sondern das Positive am Leben in fröhlicher Gemeinschaft nicht vergisst. So zitiere ich gerne den alternativen Journalisten und Berufsaufklärer Wolfgang Kessler: „Ich möchte in den Spiegel schauen können und einen aufrechten Menschen sehen, auch wenn der Erfolg nicht gleich eintritt. Aber man sollte auch mal ein Eis essen gehen und das Leben genießen.“

Unser nächstes Treffen am 10. Juli

Das nächste reguläre Treffen der Agenda-Gruppe findet wieder ab 18.30 Uhr oben im Treffpunkt statt.

Agenda JETZT – Klimakatastrophe verhindern!

Folgende Themen stehen an:

Bericht vom Vortrag von Olaf Göbel in Hamm

Klimaschutzforderungen in Senden JETZT

Mitfahrerbänke, Senden-Mitfahrer-App, Sendener Ziel-Scheibe – wie machen wir weiter?

Sendener Leihrad – jetzt umsetzen

Aktionen in der Klimaschutzwoche (Vorträge, Filme, Ausstellung vom NABU zum Artenschutz

Partizipative Gemeindeentwicklung – ein Thema für Senden?

Vortrag Bontrup mitt attac-COE zusammen

Aktien-Kauf Häckler Koch

Unser Sommerfest am 20. Juli bei Bettina

Friedens-Radtour (Sternfahrt) am Antikriegstag (1. Sept.) über Tilbeck nach Münster

Ergänzungen bitte als Antwort (oben links) oder über whatsapp, ich füge das dann ein.

Olaf Göbel: Wann müssen wir handeln? JETZT!

Sechs Sendener Klimaschützer machten sich auf den Weg nach Hamm und ließen sich aus berufenem Munde bestätigen: Agenda JETZT! Greta, Rezo, FFF haben Recht, wir müssen jetzt handeln, später ist zu spät! Wissenschaftler, Ingenieure, Handwerker können jetzt das Ruder herumreißen, aber sie brauchen fähige Politiker, die ihnen den gesellschaftlichen Raum geben, Rahmenbedingungen zum Umsetzen der nötigen Maßnahmen. Eine ziemlich exakt zu berechnende Menge CO2 dürfen wir noch ausstoßen, sonst wird das Leben der jetzt jungen Menschen schrecklich anders.

Olaf Göbel und FFF

Solltet Ihr den Film nicht kennen? Sollte man schon.

Jeder kann etwas tun – mit kleinen Schritten einfach mal anfangen: CO2-Ausgleich zur Urlaubsreise

www.atmosfair.de

Den Aufruf aus Nottuln zum persönlichen CO2-Ausgleich beim Reisen kann man nur unterstützen. Politisch begleitet werden sollte die gute Tat durch Einfordern von Kerosin- und CO2-Steuern.

Nottuln. Urlaub, Reisen und CO2-Emissionen! Was ist zu tun?  Die Friedensinitiative Nottuln (FI) wirbt dafür, dass man die zusätzlichen Reisen in den Urlaub kompensiert. Mit einem Rundbrief an die Newsletter-Bezieher der FI und in einer Presseerklärung empfiehlt die FI, zusätzlichen CO2-Ausstoß mit der Organisation Atmosfair auszugleichen. Schon viele Jahre setzt sich die FI dafür ein, dass der wahre Preis von Produkten und Unternehmungen bezahlt wird, dass der reale ökologische Fußabdruck mitberechnet wird. Das schließt selbstverständlich – so die FI in vielen Veranstaltungen und Seminaren – eine Bepreisung der CO2-Emissionen mit ein. Leider wäre die Politik in den vergangenen Jahren nicht dazu bereit gewesen.  Darauf könne man nicht warten. Schon jetzt – so Norbert Wienke, Geschäftsführer der FI – kann jeder für sich selbst entscheiden, diesen wichtigen Schritt des Klimaschutzes zu tun. Wie das geht, beschreibt die FI: Die Organisation Atmosfair ist eine Klimaschutzorganisation mit dem Schwerpunkt Reisen. Sie betreibt aktiven Klimaschutz, u.a. mit der Kompensation von Treibhausgasen durch erneuerbare Energien. Auf der Internetplattform von Atmosfair gibt man seinen Flug oder seine Kreuzschifffahrt ein und kann genau berechnen lassen, wie viel CO2 man mit dieser Reise verursacht hat. Dies wird in einen Geldbetrag umgerechnet, der der Organisation gespendet wird.  Das gespendete Geld wird in regenerative Energieprojekte investiert – häufig in den Ländern auf der südlichen Halbkugel. Kleinbiogasanlagen im Nepal, Windkraftparks in Nicaragua oder Solarthermische Heizungsanlagen in Südafrika werden so finanziert. So wird in diesen Ländern CO2 eingespart und es wird nachhaltige Entwicklung durch Technologietransfer und Armutsbekämpfung gefördert.  Um wie viel Geld es geht, zeigen Beispielrechnungen: So verursacht ein Flug von Münster nach Mallorca pro Person einen Ausstoß von 638 kg CO2. Zum Vergleich: Die Pro-Kopf-Jahresemission eines Inders beträgt 1660 kg, die eines Deutschen ca. 11.000 kg. Das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen liegt – nach Atmosfair – bei 2300 kg.  Kompensiert nun der Urlauber nach Mallorca seinen CO2-Ausstoß zu 100 Prozent durch eine Spende für ein regeneratives Projekt, würde er 15 Euro überweisen.  Diese Spende kann zudem noch steuerlich geltend gemacht werden. Eine sechstägige Kreuzfahrt würde pro Person 1462 kg CO2 pro Person verursachen, macht eine Spende von 34 Euro.  Auch für eine Autoreise lässt sich die Kompensation ausrechnen.  Eine 5000 km lange Urlaubsreise mit einem Mittelklassewagen verursacht ca. 800 kg CO2 und könnte mit 18 Euro kompensiert werden. „Natürlich ist diese Art der CO2-Kompensation langfristig nicht ausreichend und zielführend, um die Katastrophe abzuwehren!“, räumt Norbert Wienke ein. Dafür bedürfte es drastische weitreichende politische Maßnahmen, die alle aber auch kurzfristig umsetzbar wären: Tempolimit, Besteuerung von Flugbenzin, CO2-Steuer, Programme für Wärmedämmung usw.   Wienke: „Aber wir können nicht auf den großen Wurf warten. Wir müssen jetzt schon handeln. Mit der CO2-Kompensation hat jede Bürgerin, jeder Bürger nun schon eine kleine Handlungsmöglichkeit. Dafür wollen wir werben.“ Und natürlich gelte die Regel: Möglichst wenig CO2 verursachen, das ist der beste Klimaschutz!  www.atmosfair.de    (Schirmherr der Aktion Atmosfair ist unter anderem Klaus Töpfer, CDU, früherer Bundesumweltminister und ehemaliger Exekutiv-Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen)  

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch

Neue O-Ton ist erschienen – Keine Toleranz den Intoleranten

Dem Altbundespräsidenten Gauck wird vorgehalten, dass er mit Rechten reden will. Gehören die Rechten zum demokratischen Spektrum? Joachim F. Gogoll sieht das so:

Wer nicht mehr für unsere Demokratie ist, der verdient keine fürsorgliche Aufmerksamkeit von uns Demokraten, sondern einfach nur noch unseren Widerstand.

Es gibt weder einen Grund , rechtsradikal zu werden und zu handeln und damit der Diktatur Tür und Tor zu öffnen, noch widerstandslos diesem gefährlichen Treiben der Neo- und Altnazis zuzusehen. Keinen Meter den Nazis!!!

Die Arbeit für ein friedliches, gerechtes und nachhaltiges Europa muss nach der Wahl weitergehen.

Jetzt gilt es, die Einhaltung der Wahlversprechen zu kontrollieren und Anregungen zur Veränderung zu geben. Ganz wichtig ist auch, das Interesse der Leute an einem demokratischen Europa wach zu halten und Argumente gegen die Europa-Verweigerer in der Öffentlichkeit zu diskutieren.

Joachim schreibt dazu in einer Pressemitteilung: Am Samstag den 25.5.2019 hatte die Gruppe Attac-COE zusammen mit der Agenda21Senden von 10 bis 12.30 Uhr einen Info-Stand zur Europa-Wahl in der Herrenstraße in Senden aufgebaut. Ziel dieses Standes war es, die Bürger zu mobilisieren, zur Wahl zu gehen,  damit die EU zukünftig im Sinne der Demokratie, der fairen Ökonomie und der Bekämpfung rechter Tendenzen in Europa handeln kann und dringend notwendige Änderungen durchsetzen kann. Das Motto: „Europa ist nicht alles – aber ohne Europa ist vieles nichts“. Zu diesem Thema wurde ein 12-seitiger Flyer erstellt, der die heutige Situation Europas und dringend notwendige Änderungen innerhalb der EU beschreibt. Ziel soll es nach Ansicht der beiden Gruppen sein, die EU zukunftsfähig zu machen. In vielen persönlichen Gespräche war es möglich, die Bürger zu informieren und für die Wahl zu interessieren. Dabei kam in vielen Gesprächen das Thema „Flüchtlinge“ sofort in den Vordergrund. Zur Unterstützung und Information war auch bei diesem Thema der Flyer sehr nützlich, so dass zumindest in einigen Bereichen viele Vorurteile über die EU abgebaut werden konnten. Attac-COE und Agenda21Senden werden zukünftig in regelmäßigen Abständen auch außerhalb der Zeiten von EU-Wahlen über Aktivitäten in der EU informieren, weil sie der Meinung sind, dass das Thema nicht nur zu Zeiten von Wahlen auf die Tagesordnung kommen sollte.