Archiv der Kategorie: Allgemein

Bäume sind lebensnotwendig – Pflegemaßnahmen sollten ihrem Erhalt dienen

Es gibt in Senden eine lange Liste von 13 Baumfäll – u. Pflegemaßnahmen , die in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses beraten werden soll.
Die bekannten Tatsachen, dass die Bäume Dreck machen, Schatten werfen, Pflaster anheben, zu groß geworden sind usw., sind eigentlich keine hinreichenden Begründungen, Bäume zu beseitigen. Da gibt es immer auch Alternativen, die man dem Bürger und der Bürgerin nahe bringen muss, da Bäume für ein gesundes Leben wichtig sind:

Die Funktionen der Bäume für das Leben der Menschen

Ein Stadtbaum hat viele Funktionen, die dem Wohlbefinden dienen.

Ein Stadtbaum hat viele Funktionen, die dem Wohlbefinden dienen.

Das Grün ist die Visitenkarte einer jeden Stadt und Gemeinde. Ob es sich um Altbäume in einem Park, junge Bäume entlang einer Straße oder um Bäume auf dem Markt- oder Rathausplatz handelt: Bäume machen den Siedlungsbereich lebendig.

  • Neben der Vermittlung von Emotionen und Ästhetik haben Stadtbäume viele andere Funktionen:
  • Bäume helfen, die Luft zu reinigen und zu filtern.
  • Bäume verarbeiten das für Menschen giftige Kohlendioxid und verarbeiten es mit Hilfe von Sonnenlicht in den für den Menschen unverzichtbaren Sauerstoff.
  • Bäume spenden Schatten, schützen vor intensiver UV-Strahlung und erhöhen durch Verdunstung die Luftfeuchtigkeit.
  • Bäume prägen das Bild von Städten und mindern damit auch die oft negativen Auswirkungen von verbauten Städten und ihrem Verkehr.
  • Damit verbessern Bäume die Lebenssituation der Menschen und sind ein Teil des menschlichen Lebens. Sie verdienen Schutz und Pflege.
  • Die Bäume schützen uns, schützen wir die Bäume!

Funktionen der Bäume im städtischen Raum

Bäume erfüllen eine wichtige Aufgabe im städtischen Raum: Ein ausgewachsener großer Laubbaum verarbeitet jedes Jahr 5.000 kg bis 7.500 kg Kohlendioxid, produziert dabei jährlich 3.600 bis 5.500 kg Sauerstoff und versorgt damit 10 (bis 20) Menschen.

  • Er verdunstet an heißen Sommertagen bis zu 400 l Wasser, erhöht damit die Luftfeuchtigkeit und senkt die Lufttemperatur (Verdunstungskälte).
  • Ein bedeutender Teil des in der Stadt entstehenden Staubs, auch des Feinstaubs, kann von Bäumen gefiltert werden: aufgewirbelte Staubpartikel schlagen sich auf den Blättern nieder und werden teilweise beim nächsten Regen zum Boden hinuntergewaschen, spätestens mit dem herbstlichen Laubfall fällt der restliche Staub zu Boden und geht gemeinsam mit dem Laub in den Rotteprozess.
  • Bäume schaffen Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Tierarten und sind Voraussetzung zur Gestaltung einer auch für den Menschen lebenswerten städtischen Umwelt.

Leader-Region Lüdinghausen, Nordkirchen, Ascheberg und Senden – Einladung

Von Markus Kleymann, WN

Lüdinghausen. Ein Kleeblatt soll die Zusammenarbeit symbolisieren. Natürlich ein Vierblättriges. Nicht nur, weil es Glück bringt, sondern weil vier Kommunen, die auf der Landkarte dieser Form nahekommen, zusammenarbeiten. Lüdinghausen, Nordkirchen, Ascheberg und Senden bewerben sich gemeinsam als Leader-Region um Fördermittel der EU zur ländlichen Entwicklung für die Jahre 2015 bis 2020.   …

Vortrag und Workshop zum Leader-Projekt von vier Kreiskommunen gab es am Donnerstag in der Burg Lüdinghausen. Foto: mkle

Vortrag und Workshop zum Leader-Projekt von vier Kreiskommunen gab es am Donnerstag in der Burg Lüdinghausen. Foto: mkle

Generationenübergreifende Ideen wurden ebenso ins Gespräch gebraucht wie Projekte zur Verbesserung der Mobilität. Vergessene historische Orte sollten wieder besser zugänglich gemacht werden, war ein weitere Vorschlag – ebenso wie Verbesserungen im Radtourismus durch eine bessere Ausschilderung der Wege zwischen den vier beteiligten Orten.

Die vorgebrachten Ideen dieses Abends sollen jetzt gemeinsam mit den Vorschlägen aus den drei weiteren Orten bei einer Regionalkonferenz vertieft werden, die am kommenden Dienstag (18. November) um 18 Uhr im Kapitelsaal der Burg Lüdinghausen stattfindet und zu der auch Bürger aus allen vier „Kleeblatt-Kommunen“ eingeladen sind.

Kommt TTIP, kommt Fracking: „Mehr Druck aus der Bevölkerung“

Herbern. Das Fracking-Problem wird nach Ansicht der Bürgerinitiative für Sauberes Trinkwasser (BIST) „total verharmlost“. Darum sollen verschiedene Aktionen für mehr Aufmerksamkeit in der Politik und der Bevölkerung sorgen.

Werbewirksame Busfahrt zur Exxon vorgeschlagen: : Fracking: „Mehr Druck aus der Bevölkerung“Vor einer Fracking-Bohranlage wie dieser im niedersächsischen Bötersen warnen die Mitglieder einer Bürgerinitiative. Foto: Jürgen Peperhowe

Mit einer informativen Busfahrt nach Nordwalde, wo für den Energie-Konzern Exxon Mobile von der Bezirksregierung Arnsberg gerade die Aufsuchungserlaubnis von Erdgas-Vorkommen um weitere sechs Monate verlängert wurde, will die Bürgerinitiative für Sauberes Trinkwasser (BIST) auf das Thema Fracking aufmerksam machen. Beim Fracking wird mit Wasser, Chemie und hohem Druck Erdgas aus unkonventionellen Vorkommen gewonnen.

Der Druck aus der Bevölkerung müsse größer werden, zeigten sich die Teilnehmer der Informationsveranstaltung der BIST am Dienstagabend im Jochen-Klepper-Haus in Herbern überzeugt.

Weiterlesen in den WN

Bürgerbewegung BIST „Bürger Initiative für Sauberes Trinkwasser e.V.gegen Fracking und Gasbohren.
Ansprechbar ist z. Zt.Frank Kemna, Lindenstr. 10, 59387 Ascheberg, frankkemna@aol.com.
Ansonsten im Internet unter www.bist-ev.de/lokales/aktuelle unter anderem mit Fragebogen für Politiker, sowie www.bist-herbern.de  und www.gegen-gasbohren.de/initiativen/bist-herbern mehrere interessante Texte.

EU-Kommission will Plastiktütenverbrauch reduzieren

PlastikmüllPlastiktüten vor ungewisser Zukunft

(Brüssel/Morbach) Plastiktüten sind allgegenwärtig und günstig, aber sie belasten unsere Umwelt enorm. Viele landen im Meer und stellen eine Bedrohung für Mensch und Tier dar. Deshalb will die EU-Kommission den Verbrauch reduzieren.
Brüssel/Morbach. Morbach ist aus europäischer Sicht ein kleines Städtchen im Hunsrück, hat aber einen Weltmarktführer zu bieten, der sogar die europäische Politik beschäftigt. Zumindest taucht der Name des weltgrößten Plastiktütenherstellers, der ausgerechnet Papier-Mettler heißt, im laufenden EU-Gesetzgebungsverfahren immer wieder auf. Doch der Reihe nach.
Am Anfang stand die umweltpolitisch desaströse Erkenntnis, dass von den 98,6 Milliarden Plastiktüten, die jedes Jahr in Europa verwendet werden, mindestens acht Milliarden Stück an allen Mülltrennungssystemen vorbei einfach weggeworfen werden. Viele davon landen im Meer, lösen sich dort – wenn auch nur extrem langsam – auf und machen der Tierwelt zu schaffen. In der Nordsee haben Untersuchungen zufolge 94 Prozent aller Vögel kleine Plastikteilchen im Magen.

Unser Protest gegen TTIP und CETA zeigt Wirkung.

3-Minute-info
TTIP
30.10.2014 – Abonnent/innen: 1.513.887
Lieber Wolfgang Dropmann,endlich mal eine gute Nachricht: Unser Protest gegen TTIP und CETA zeigt Wirkung. Viele Befürworter der EU-Handelsabkommen rudern gerade mächtig zurück. Die italienische EU-Ratspräsidentschaft schlug kürzlich vor, strittige Themen wie die Lebensmittelsicherheit bei TTIP komplett auszuklammern. Der neue EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker deutete in einer Rede an, die geplanten Konzernklagerechte womöglich aus TTIP auszunehmen. Dagegen legten 14 europäische Handelsminister prompt Einspruch ein.Der gefährliche Konzernklage-Mechanismus, das so genannte Investor-State Dispute Settlement, kurz ISDS, ist also noch nicht vom Tisch. Er könnte sogar schon bald kommen: Denn das EU-Kanada-Abkommen CETA steht zur Unterzeichnung an – mitsamt ISDS. „Unbedenklich“, lautet der Tenor eines Gutachtens, das Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel dazu in Auftrag gab. Der Autor des Gutachtens ist ein Mitglied der internationalen ISDS-Industrie, die mit Konzernklagen großes Geld verdient. Parteiischer geht es nicht. Unabhängige Experten kommen dagegen zu einer ganz anderen Einschätzung. Unser Video erklärt warum.

Lassen Sie sich keinen Sand in die Augen streuen – schauen Sie unser Video:

Sprengstoff für di e Demokratie verbirgt sich hinter den wohlklingenden, aber unverbindlichen Bekenntnissen in der CETA-Einleitung. Unabhängige Analysen des Textes zeigen, dass das staatliche „Recht auf Regulierung“ vom Vertrag weitgehend ausgehebelt wird. Das ist bedrohlich für Umweltschutz, Arbeitnehmerrechte und Sozialstandards – die sind den Rechten von „Investoren“ klar untergeordnet.

So einfach macht es CETA den Konzernen: Um als „Investor“ einen Staat vor das ISDS-Tribunal zerren zu können, reicht schon der Besitz eines kleinen Aktienpakets aus. Dies können auch US-Konzerne mit Niederlassungen in Kanada nutzen – etwa die weltgrößte Schattenbank Blackrock, die als Anteilseigner privater Klinikketten schon jetzt gegen öffentliche Krankenhäuser in Deutschland vorgeht.

Dazu brauchen Konzerne sich nur auf seit langem berüchtigte Gummi-Paragraphen zu beziehen, wie den An spruch auf „faire und gerechte Behandlung“. Sie sind in CETA noch dehnbarer als etwa im NAFTA-Abkommen zwischen USA, Kanada und Mexiko, das schon zu 75 Konzernklagen führte – und Millionen Arbeitsplätze vernichtete.

Mit CETA kann Schadenersatz in unbegrenzter Höhe fällig werden, sobald ein Verwaltungsakt oder ein Parlamentsbeschluss die „berechtigte Erwartung“ eines Investors enttäuscht. Ob eine Erwartung „berechtigt“, eine öffentliche Maßnahme „notwendig“ oder eine Behandlung „fair und gerecht“ ist – das entscheiden allein konzernnahe ISDS-Anwälte.

Diese Anwälte sollen zwar künftig einen – unverbindlichen – Verhaltenskodex beachten. Doch dieser ist angesichts der engen Verflechtungen zwischen Konzernen und ISDS-Industrie ein zahnloser Tiger. ISDS ist kein unabhängiges Rechtssystem. Es ist weder an Menschenrechte noch an demokratische Grundpr inzipien gebunden. Warum es ISDS zwischen Rechtsstaaten überhaupt geben soll, bleibt das offene Geheimnis der Konzerne.

Das Unrechts-System der Konzerne: Video jetzt anschauen und verbreiten…

Herzliche Grüße

Ihre Annette Sawatzki, Campaignerin

PS: Wollen Sie tiefer einsteigen in die gut gehüteten Geheimnisse der ISDS-Industrie? Die Broschüre „Profit durch Un-Recht“ des Corporate Europe Observatory lüftet sie gründlich. Zahlreiche Beispiele zeigen, wie Konzerne mit ISDS weltweit gegen Umweltauflagen, gesetzlichen Mindestlohn und Maßnahmen zum Gesundheitsschutz vorgehen. Ende November veröffentlichen wir die deutsche Fassung der Broschüre – fü r Sie schon jetzt exklusiv zum Download hier:

http://bit.ly/profit-durch-un-recht

 

Vortrag Prof. Mechthild Schrooten „TTIP und Mittelstand“ (Zusammenfassung)

Prof. Dr. Mechthild Schrooten, Mitglied der Memorandum-Gruppe "Alternative Wirtschaftspolitik"

Prof. Dr. Mechthild Schrooten, Mitglied der Memorandum-Gruppe „Alternative Wirtschaftspolitik“

ZUSAMMENFASSUNG
des Vortrages von Prof. Mechthild Schrooten, Wirtschaftswissenschaftlerin an der HS Bremen mit Schwerpunkt Geld und Internationale Integration, am 23.11.14 in der Steverhalle Senden
– Titel „TTIP und Mittelstand“
– organisiert vom Aktionsbündnis gegen TTIP des Kreises Coesfeld
– > 150 Zuhörer
– Vortrag äußerst lebendig und interaktiv (die Referentin forderte das Publikum gleich zu Beginn auf, Fragen zu stellen oder eigene Gedanken einzubringen)

INHALT
1. TTIP
– EU vertritt alle Mitgliedsstaaten in Bezug auf Handelsbeziehungen
– TTIP = Transatlantic Trade and Investment Partnership
– Grundgedanke des TTIP: Freihandel beflügelt die Wirtschaft
– Leitidee ist die Arbeitsteilung nach dem Prinzip „Jeder macht das, was er am besten kann“
– Probleme:
*die unterschiedlichen Leistungen sind schwer miteinander vergleichbar
* jede Öffnung einer Volkswirtschaft hat Verlierer!
* theoretisch sollen die Gewinner die Verlierer kompensieren, aber das funktioniert in der Praxis aus verschiedenen Gründen nicht
* zwischen D und den USA gibt es bereits Freihandel – das TTIP würde zusätzlich die gegenseitige Anerkennung (aber nicht Übernahme!) der jeweiligen Standards beinhalten; das Problem hierbei sind völlig andere Rechtsrahmen, Zulassungsverfahren,…
– insgesamt setzt sich das TTIP pyramidenförmig aus drei größeren Bereichen zusammen: lediglich die Spitze betrifft den Freihandel, den schon größeren Anteil machen die Standards aus, aber der wichtigste und größte Baustein bildet als Basis der Pyramide der Investorenschutz
– Investorenschutz bedeutet, dass der (ausländische*) Investor seine Renditeerwartungen einklagen kann, wenn sich die Grundbedingungen ändern (z.B. bei Änderung der Rechtslage);
Mechthild Schrooten: „Die Politik ist leider sehr wirtschaftsfreundlich!“
* Auch inländische Firmen können ihre Erwartungen einklagen, indem sie z.B. ihre Zentrale ins Ausland verlagern!
– letztlich bedeutet das eine Selbstentmachtung der Gesetzgeber auf allen Ebenen (Staat, Land, Kommune)
2. Mittelstand
– ist in dieser Form ein Alleinstellungsmerkmal für D
– obwohl D auch aufgrund geringer Zölle Exportweltmeister ist (bzw. bis vor kurzem war), ist der Mittelstand nicht der Hauptträger dieser Exporte
– Vorteile für den Mittelstand durch das TTIP wären z.B. höhere Warenströme oder die Verringerung der Produktionskosten durch Erhöhung der Stückzahl
– Nachteile bzw. Risiken: höherer Wettbewerb, Währungsrisiko, Gefahr der Überdehnung des Mittelstandes (wenn der Handelspartner die Bezahlung für gelieferte Produkte schuldig bleibt, können die Folgen gerade für mittelständige Betriebe verheerend sein)

– Das wichtigste Problem ist aus Sicht von Frau Schrooten allerdings, dass sich beim geplanten TTIP zwei Krisenwirtschaften zusammenschließen. Zum einen würde das Abkommen die Übertragungskanäle für weitere Wirtschafts- und Finanzkrisen noch verbessern, zum anderen ist sie davon überzeugt, dass eine Verschlechterung der Krisen auf dem Rücken des Mittelstandes ausgetragen wird (da die unteren Schichten nicht mehr belastet werden können).

gez. MilKa

Sie erkennen nicht die Tragweite ihres Handelns – den Verzicht auf ihre Entscheidungsfreiheit.

Leserbrief von Horst Sellge zum Beitrag „Keine Rede vom Chlorhühnchen“ vom 24.10.2014

http://blog.allmaxx.de/wp-content/uploads/2014/06/chlorhuhn.jpg

Das Chlorhühnchen ist im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen das Freihandelsabkommen (TTIP) das „Wappentier“ der Gegner geworden. Es hat die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und damit das Interesse der Bürger an dem umstrittenen Abkommen geweckt.

Aber die Behauptung der Regierenden, man könne das Abkommen noch ablehnen, wenn es unseren Ansprüchen nicht gerecht wird, entspricht nicht der Wahrheit. Ob nationale Parlamente überhaupt Einfluss nehmen können, wird erst nach vorliegen des Vertragstextes möglich. Im Streitfall entscheidet auch nicht die deutsche Regierung vielmehr der EUGH oder, das Abkommen wird ohne Deutschland vorläufig in Kraft gesetzt.

Die Forderung, den strittigen Investorenschutz aus dem Vertrag zu lösen, findet zwischenzeitlich bei der neuen Kommission Eingang.

Aber selbst wenn das gelingen würde, so stände da immer noch das Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA ) im Raum, das bereits fertig verhandelt, aber noch nicht beschlossen ist. Hier hat die Bundesregierung dem privaten Schiedsgericht zugestimmt. Wenn aber bei CETA Schiedsgerichte akzeptiert werden, können sie bei TTIP kaum abgelehnt werden. Will die Bundesregierung ernst genommen werden, muss sie jetzt auf eine Neuverhandlung von CETA pochen. Doch das wird sie nicht einmal versuchen, zu stark beeindruckt sie die Mahnung der kanadischen Regierung.

Das sind nur zwei der vielen Probleme, die beiden Abkommen innewohnen. Sie werden von den Politikern trotz des massiven Widerstandes in der Bevölkerung wider besseres Wissen schön geredet.

Berücksichtigt man, dass die Verhandlungen bislang geheim geführt und nationale Parlamente unzureichend unterrichtet wurden, erschreckt es den Bürger, mit welcher Ignoranz Parlamentarier entsprechend der Parteiorder für die Verträge werben. Sie erkennen nicht die Tragweite ihres Handelns – den Verzicht auf ihre Entscheidungsfreiheit.

Das gilt auch beim Treffen des Herrn Stinka mit dem SPD-Berichterstatter Dirk Wiese. Beide versuchen sich schon für den Kreisparteitag der SPD am 6.12.14 auf das Thema einzustimmen.

Horst Sellge, Havixbeck

Man traut seinen Augen nicht: Fake oder traurige Wahrheit

13.09.2014

Willy Wimmer, in Mönchengladbach aufgewachsen und Ratsherr, saß 33 Jahre lang im Bundestag. Er war einer der einflussreichsten deutschen Außenpolitiker mit Beziehungen in der ganzen Welt. Auch bei der deutschen Wiedervereinigung mischte der Jüchener mit.

Willy Wimmer (CDU), in Mönchengladbach aufgewachsen und Ratsherr, saß 33 Jahre lang im Bundestag. Er war einer der einflussreichsten deutschen Außenpolitiker mit Beziehungen in der ganzen Welt. Auch bei der deutschen Wiedervereinigung mischte der Jüchener mit.  Foto in rp-online

Gespräch mit Willy Wimmer (LEUCHTTURM NEWS). Über die geopolitischen Interessen der USA in Europa, über Helmut Kohl und den Angriff auf die parlamentarische Demokratie

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Willy Wimmer gehörte 33 Jahre dem Bundestag an. Zwischen 1985 und 1992 war er erst verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU und dann Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium. Von 1994 bis 2000 war er Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Leseprobe zu TTIP:

„Wie ordnen Sie die derzeit laufenden Verhandlungen um ein Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und der Europäischen Union in diesem Zusammenhang ein?

Bei TTIP handelt es sich um den Versuch der USA, den hinter dem »Limes« liegenden Bereich in ihrem Interesse zu ordnen. Dabei geht es weniger um das vieldiskutierte Chlorhuhn, als um die Aushebelung der parlamentarischen Demokratie. Wenn wir als hoch entwickelter Rechtsstaat Schiedsgerichte bekommen, mit denen Differenzen über Investitionen entschieden werden sollen, brauchen wir uns keine Gedanken mehr darüber machen, was von Parlamenten und unseren Regierungen noch übrigbleibt. Wenn unsere Presse noch frei berichten würde, dann würde man Überlegungen dieser Art in den Medien debattiert sehen. Auf diesen außen- und sicherheitspolitischen Feldern findet eine freie Berichterstattung aber überhaupt nicht mehr statt.“

Bitte fest hinsetzen und hier weiterlesen (LEUCHTTURM NEWS).

Aktivitäten zu TTIP in Lüdinghausen

Unterschriftensammlung gegen Geheimabkommen TTIP und CETA

Als Vertreter der Mini-Gruppe , die am 11. und 17.10.2014 in Lüdinghausen an der Ostwallschule von Passanten deren Unterschriften gesammelt hat, biete ich zur allgemeinen Information einen Rückblick und eine Vorschau an. Das scheint mir nötig, um die vielen Menschen, die nichts von all dem ahnen, zu informieren.

Das Trojanische Pferd des BUND

Das Trojanische Pferd des BUND

Bernd Brüning und ich, als Mitglieder der Umweltschutzverbände BUND und NABU, haben uns spontan zu den beiden Aktionen entschlossen, als wir von auswärtigen Gruppen gefragt wurden, ob wir vom Umweltschutz denn in Lüdinghausen gar nichts gegen TTIP und CETA unternehmen wollten.

Das Thema war uns halbwegs bekannt, nur hatte es am Entschluss gefehlt, uns neben der bisherigen ehrenamtlichen Arbeit auch noch als „Einzelkämpfer“ gegen TTIP einzusetzen. Gemeinsam aber fühlten wir uns der Aufgabe gewachsen.

Dabei wurden wir materiell unterstützt durch bekannte Organisationen wie ATTAC aus Coesfeld und Agenda-21 aus Senden. Die haben vor Ort viele engagierte Unterstützer.

Aber durch meinen Leserbrief zum TIPP-Abkommen wurde der Vorsitzende des DGB, Ortsverband -LH, Heinz Starnick, und zwei weitere Bürger auf uns aufmerksam und boten uns ihre Mitwirkung an. Das hat uns weiter Mut gemacht.

An zwei „Aktionstagen“ haben wir dann – nach vielen (oft vergeblichen) Einzelgesprächen und dem Verteilen vieler Info-Blätter in Lüdinghausen genau 198 Personen gefunden, die unser Vorhaben mit ihrer Unterschrift unterstützten.

Bundesweit wurden allein am 11.10.2014 rund 150.000 Unterschriften gesammelt. Bis Ende 2014 wird die Million angestrebt.

Gesammelt wurden die Unterschriften für die Arbeit der erst kürzlich von Bürgern organsierten „EBI “, die                          Europäische Bürgerinitiative „Stop TTIP“ .

Es ist eine EU-weit aktive Bürgerbewegung, die nicht parteipolitisch gebunden ist und sich mit den beiden Freihandelsabkommen TTIP (zwischen EU und USA) und CETA (EU mit Kanada) befasst hat.

Die Bezeichnung “TTIP” steht für Transatlantic Trade and Investment Partnership   und “CETA” für Comprehensive Economic and Trade Agreement .

Dabei stieß die EBI auf so viele Ungereimtheiten und versteckte Nachteile, dass man im zweiten Anlauf bei der EU-Kommission in Brüssel den Abbruch des Freihandelsabkommens „TTIP“ verlangen und ein neues, transparentes Verfahren beantragten will.

Denn beide Abkommen werden seit 2013 in vielen Geheimverhandlungen von nur einer kleinen Gruppe aus Politikern und Wirtschaftsleuten der USA / EU entworfen. CETA könnte noch in diesem Jahr beschlossen werden.

Dann sollen die EU-Politiker, die nicht viel über Einzelheiten wissen, dem Geheimabkommen zustimmen! Man spricht schon von „Abnicken“. Änderungen sind nicht mehr vorgesehen.

Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung an dem Verfahren ist schon gar nicht geplant, obwohl gerade dieses Abkommen wirklich alle Lebensbereiche von uns EU-Bürgern betrifft und zum Teil stark beein-flussen wird.

Das ist seit August 2014 durch das Parallelabkommen „ CETA“ deutlich geworden, denn das ist ein Vorläufer von TTIP.

CETA- und TTIP-Freihandelsabkommen klingen mit „..…Wirtschaftswachstum durch Abbau von Zöllen, mit Handelserleichterung durch Anpassung von Standards..…,“ sehr gut, sind aber – wie ein troja-nisches Pferd – eine Mogelpackung.

Denn das „Kleingedruckte“ verbirgt viele Ein-schränkungen von Errungenschaften, um die in Europa (und z.T. auch in den USA) lange Jahre auf nationaler Ebene gerungen wurde.

Die Abkommen würden z.B. in Deutschland zur Senkung von Standards auf das meist niedrigere Niveau von Kanada oder USA führen. Diese Staaten könnten danach ihre Waren hier problemlos absetzen, was zur Zeit so nicht geht.

So wird z.B. ein im Chlor-Bad aufgepepptes Suppen-Huhn deutlich billiger sein als ein hier nach EU-Richtlinien in den Handel gebrachtes Huhn. Endlich können die USA dann auch ihre mit Masthormonen und Antibiotika behandelten Schweine und Rinder loswerden, natürlich billiger als die EU-Tiere, und werden den Markt beherrschen.

Durch den niedrigen Preis wird das bisher hier gewohnt hochwertige Angebot am Markt sehr schnell verdrängt. Kleinere Geschäfte aller Art werden schon gar nicht gegen die Marktmacht der Konzerne ankommen. Buchhändler z.B. müssen davor zittern.

Ähnlich wird es mit gen-manipulierten Produkten sein. Die Folge ist ein Gewinnzuwachs bei den Konzernen und die mögliche Pleite für die mittel-ständischen Unternehmer.

Ein Beispiel für diese absehbare Entwicklung lieferte vor etlichen Jahren das Freihandelsabkommen zwischen USA/Kanada mit Mexiko (genannt „NAFTA“) Seither ging es Mexiko schlechter und die USA verzeichneten einen Handelsgewinn.

Wenn die EU das CETA- Abkommen abschließt, droht unsere Gesetzgebung zum Spielball internationaler Konzerne zu werden.

Diese könnten dann über ihre Tochterfirmen klagen, wenn etwa die Regelungen zum Sozial-, Umwelt- oder Verbraucherschutz ihre Gewinne schmälern.

Dann würde der Staat von den Investoren angeklagt, wenn er Gesetze erlässt, die für die Konzerne ein „Handelshindernis“ bedeuten, weil sie deshalb nicht mehr ihre Ware mit den niedrigeren Standards hier loswerden.

Allein die Drohung würde den Gesetzgeber zudem veranlassen, so etwas nicht mehr zu beschließen.

Geheim tagende, private Schiedsgerichte dürften dann Milliardenstrafen gegen den Staat verhängen, die wir aus Steuergeldern begleichen müssen. Konzernnahe Anwaltsfirmen stellen dabei zugleich Richter, Kläger und Verteidiger in diesen Verfahren.

Gleiches wird wohl in den bisher bekannt gewordenen Vereinbarungen zum TTIP-Abkommen geregelt, denn CETA ist das Muster dazu.

So werden bei uns Gesetze in Gefahr geraten, die bisher Gentechnik auf unseren Feldern verbieten und die Verschmutzung unseres Trinkwasser durch Fracking (Schiefergasbohrung mit giftiger Brühe) verhindern sollen.

Demnach ermöglicht CETA z.B. Konzerne wie MONSANTO oder EXXON, die Verbote von Gen-technik oder ein Fracking-Verbot als „Handels-hindernis“ ansehen und daher den Staat wegen Gewinnverlusts auf Schadensersatz zu verklagen !!!

Auch die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen, wie die Wasserwirtschaft, können nicht mehr rück-gängig gemacht werden. Die Wasserpreise wären dann davon betroffen.

Es ist ganz unverständlich, dass die Verhandlungs-gruppe aus USA und EU dies alles seit Jahren geheim aushecken durfte. In Deutschland gucken jeden Abend Millionen Fernsehzuschauer am liebsten Krimis. Hier spielt sich einer unbemerkt vor uns ab !!!        Was will man uns da verheimlichen???

Die „Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP“ muss weiter unterstützt werden. Wer dabei noch mitmachen will, möge sich bitte melden. Übrigens wird am

Donnerstag, dem 23.10.2014, ab 19:30 Uhr, in Senden, Steverhalle, ein Vortrag gehalten von Frau Prof. Dr. Mechthild Schrooten von der Hochschule Bremen.

Das Thema lautet

„Freihandelsabkommen TTIP – Fluch oder Segen für die mittelständischen Unternehmen im Münsterland? „   :

NABU und BUND sind auch dort.

Vielleicht sieht man sich..??!      Also:“ Bis die Tage…“!