Archiv der Kategorie: Klimaschutz

Energiewende kann jährlich mehr als 46,5 Milliarden Euro einsparen

Zur Zeit stehen die Zeichen in der Politik nicht auf Klimaschutz und Energiewende. Man denke nur an die Reformvorschläge für das EEG von Sigmar Gabriel. In seinen Reformvorschlägen plädiert Gabriel für eine Einschränkung des Ausbaus von erneuerbaren Energien. In der aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die Spiegel Online vorliegt, wird gezeigt, dass es sinnvoll ist die Klimaschutzziele nicht aus den Augen zu verlieren und die Energiewende weiter voranzubringen.

Die DIW Studie zur Wirtschaflichkeit der Energiewende
Jeder Euro, der dazu genutzt wird Energie effizienter einzusetzen, kommt der Umwelt, der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt zu gute.

Wenn bis 2020 die gesetzlichen Einsparziele erreicht werden, bedeutet das:

  • 1/2% Wirtschaftswachstum
  • 45,6 Milliarden Einsparungen an Energiekosten
  • 30.000 neue Arbeitsplätze
  • 45 Millionen Tonnen CO2-Einsparungen

Weiterlesen in THE HUFFINGTON POST

Presseerklärung der Gruppe Attac-COE zur Kohleverstromung

Umweltschützer gewinnen Klage gegen Kohlekraftwerk Datteln IV
Fehlgeplantes Steinkohlekraftwerk Datteln für Importkohle                           Foto: Der Westen online
Trotz des Bekenntnisses eines Teils der in Berlin verantwortlichen Politik zu regenerativen Energien mussten wir in der letzten Woche zur Kenntnis nehmen, dass sich der Anteil von Kohleverstromung an der Energiegewinnung in den letzten Monaten erhöht hat. Zu allem Überfluss wurde ein großer Teil davon durch die Verfeuerung der höchst klimaschädlichen Braunkohle erreicht. Wir von Attac-COE fordern die Bundesregierung auf, diese Entwicklung mit allem Nachdruck schnellstmöglich umzukehren und die Energiewende hin zu umweltfreundlicher Gewinnung von Strom aus regenerativen Energien zu forcieren. Wir erwarten, dass insbesondere die längst überfällige Reform des kostentreibenden EEG-Umlagen-Gesetzes unverzüglich betrieben wird. Dadurch soll die nicht notwendige Kostenexplosion bei den Stromkosten nicht nur gestoppt, sondern in vernünftigem Maße zurückgeführt werden. Insbesondere erscheint es uns dringend notwendig, die unsinnig hohe Zahl von Betrieben, die von der Umlagezahlung zu Lasten der Verbraucher befreit wurden, wieder zurückzuführen und wirklich nur die Betriebe zu entlasten, die im internationalen Wettbewerb stehen. Unserer Ansicht nach ist es geradezu eine Unverschämtheit, uns Endverbrauchern weiß machen zu wollen, dass Betriebe wie zum Beispiel Großbäckereien zu den im internationalen Wettbewerb stehenden Produzenten gehören. Wie wir vor der Bundestagswahl schon veröffentlicht hatten, führte die viel zu großzügige Behandlung von solchen Betrieben bei der Befreiung von Umlagezahlungen zu Preiserhöhungen von über 5 Cent KWh/Strom.
Abgesehen von den für Verbraucher nicht notwendiger Weise entstandenen überhöhten Stromkosten durch regenerative klimaneutrale Energien, ist der erhöhte Ausstoß von klimaschädlichem CO2 bei der Kohleverstromung eine klimapolitische Katastrophe und eine Bankrotterklärung der Politik gegenüber den Konzernen. Es dürfte mittlerweile auch dem letzten Verantwortlichen in Berlin und anderswo klar sein, dass wir keine Zeit mehr zu verlieren haben, wenn wir wirksam etwas für das Klima tun wollen. Wir finden, dass die jährlichen Subventionen von Klimakillern wie Kohle, Strom und Gas in Höhe von 80 Milliarden Euros vermindert werden müssen. Die Zeit in der wir Menschen noch überlegen konnten, ob wir überhaupt etwas gegen die klimaschädlichen Energieformen unternehmen sollen, ist längst vorbei, wenn sie denn überhaupt jemals existiert hat. Nicht das „ob“ sondern das „wie schnell“ wir die Energiewende vorantreiben ist die klare Ansage. Den Versuch der Bundesregierung durch Minister Gabriel, den Handel mit CO2 Zertifikaten durch eine Reduzierung eben solcher Zertifikate weltweit zu erreichen, unterstützen wir ausdrücklich.

Die 4. Revolution – Film zur Energiewende in Senden

LOGO10.jpg lädt Dich ganz herzlich zum Filmabend am Sonntag, den 24. November 2013, um 17:00 Uhr in Senden im Rathaus (hinter dem Eingang links im kleinen Sitzungssaal) ein.

Wir wollen an diesem Tag den Dokumentarfilm „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ schauen. Damit stimmen sich überall in Deutschland Enthusiasten ein auf die Energiewende-Demo, die eine Woche später in Berlin stattfindet. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du kommen könntest.

PS „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ von Carl-A. Fechner steht für eine mitreißende Vision: Eine Welt-Gemeinschaft, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gespeist ist – für alle erreichbar, bezahlbar und sauber. Info zur Deutschland-Aktion hier. Aktionskarte mit allen Veranstaltungsorten.

Weltklimarat-Bericht – Verzweifeltes Werkeln am Zwei-Grad-Ziel

ZEIT ONLINE, 22. September 2013: Der Weltklimarat stellt seinen neuen Bericht zum Treibhauseffekt vor. Doch Unsicherheiten werden bleiben. Klar ist nur: Der Mensch muss handeln. Wie geht es weiter? von Adrian Meyer, , , und Nora Coenenberg )

  Small islandKüste von Bikeman Island. Die Insel gehört zu Kiribati. Der Pazifikstaat könnte in 60 Jahren unbewohnbar sein. Grund ist der steigende Meeresspiegel.

 

Die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, ist ein großes Ziel. Aber ist das noch zu schaffen? Ab Montag, den 23. September, stellt der Weltklimarat IPCC in Stockholm seinen neuen Bericht zum Treibhauseffekt vor. Vieles wird auch danach unklar bleiben. Aber die Zeit zum Handeln drängt. Wir zeigen anhand acht offener Fragen, wie die Unsicherheiten in Naturwissenschaft und Klimapolitik zusammenhängen.

Wie empfindlich reagiert das Klima?

Die Empfindlichkeit oder Sensitivität ist die elementare Kennzahl für alle Klimaszenarien: Sie gibt an, wie stark die globale Oberflächentemperatur steigt, wenn sich die CO₂-Menge in der Luft im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten verdoppelt – was Mitte dieses Jahrhunderts so weit sein dürfte. Der Wert steht also dafür, wie viel Treibhausgase die Erde wie gut verkraftet. Leider kennt niemand ihn genau. Deshalb ist er die erste Quelle großer Unsicherheit, wenn es darum geht, ob die globale Erwärmung sich überhaupt noch auf zwei Grad Celsius beschränken lässt („Zwei-Grad-Ziel“).

Bislang ging der IPCC davon aus, dass eine Klimagasverdoppelung zu einem Temperaturanstieg zwischen zwei und 4,5 Grad führen wird – mit drei Grad als wahrscheinlichstem Wert.

Warum lässt sich die Klimasensitivität nicht genauer bestimmen? Noch immer ist ungewiss, wie viel Wärme die Ozeane aufnehmen können – es fehlen die Daten. Auch darüber, wie viel Sonnenlicht Schwebeteilchen in der Atmosphäre reflektieren und wie sie die Bildung von Wolken beeinflussen, weiß man immer noch zu wenig, ebenso über die natürlichen Klimaschwankungen der Erde. Weil in letzter Zeit vermehrt genauere Messungen veröffentlicht wurden, die auf eine niedrigere Empfindlichkeit hindeuten, wird der Weltklimarat seine Schätzungen wohl leicht absenken.

An der Klimaempfindlichkeit der Erde hängen die Hoffnungen der Optimisten: Sollte uns die Natur mit einem niedrigen Wert überraschen, hätte die Menschheit mehr Zeit, den Klimawandel zu bremsen. Andererseits bleibt bei der aktuell als am wahrscheinlichsten gehandelten Sensitivität kaum noch Zeit, das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. Die Forscherin Céline Guivarch, auf deren Arbeit „2C or not 2C?“ unsere Grafik beruht, hat es für die ZEIT ausgerechnet: Um allein durch CO₂-Einsparungen die globale Erwärmung aufzuhalten, müsste bei einer Sensitivität von drei Grad das Wachstum der weltweiten Emissionen ab sofort drastisch vermindert werden – und schon von 2016 an müssten diese jährlich um vier Prozent sinken.

Adrian Meyer

Wie schnell kann man CO2 einsparen?

Vier Prozent weniger CO₂-Ausstoß, jahrzehntelang, weltweit, praktisch von heute an – ist das denkbar? Nein. Denn wie reduziert ein Land seinen CO₂-Ausstoß? Durch die Verlagerung seiner Industrieproduktion in andere Länder und durch Modernisierung: bessere Kraftwerke, Autos, Wärmedämmung, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen. Was bringt das? Ungefähr ein Prozent Einsparung im Jahr. Bestes Beispiel: Deutschland.

Wie steigert ein Land seinen CO₂-Ausstoß? Durch Industrialisierung und Modernisierung. Aus Bauern werden Arbeiter, Autofahrer und Flugtouristen. Vegetarier steigen um auf Fleisch. Zugleich wächst die Bevölkerung. Was bewirkt das? Bis zu zehn Prozent Wachstum im Jahr. Bestes Beispiel: China.

Das ist die Lage: So rasant wächst der Ausstoß an Treibhausgasen in den Schwellen- und Entwicklungsländern, dass der Zuwachs derzeit binnen eines einzigen Jahres alle Einsparungen der Industrieländer seit 1990 zunichtemacht. Derzeit spart Europa, Weltspitze im Klimaschutz, nicht einmal so viel ein, wie gleichzeitig allein in Südkorea hinzukommt.

Kann die Politik das ändern? Allenfalls in ferner Zukunft.

Angenommen, Deutschland ergriffe jede halbwegs Erfolg versprechende Klimaschutzmaßnahme. Energie, Bau, Industrie, Landwirtschaft, Verkehr und Emissionshandel – überall würden neue Technologien gefördert, Auflagen verschärft, Steuern und Abgaben erhoben oder erhöht. Was würde das bringen?

Übersicht zu diesem Artikel
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  1. Seite 1 Verzweifeltes Werkeln am Zwei-Grad-Ziel
  2. Seite 2 Negative Emissionen
  3. Seite 3 Künstliche Eingriffe
  4. Seite 4 Klimadiplomatie dauert

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Ausgabe #10.2013
„Wrecking the planet is their business model“ – ein Satz für einen Mann wie Bond, James Bond, der die geldgierigen, destruktiven Bösen umgehend und mitsamt Yacht in die Luft jagen würde. Die Zerstörung unseres Planeten ist ihr Geschäftsmodell – leider ein Satz aus der Wirklichkeit, formuliert von einer Frau, die mit Verfolgungsjagden wenig am Hut hat und trotzdem zum Kampf gegen die größten Schurken unseres Zeitalters aufruft: von Naomi Klein nämlich, Verbündete des US-Klima-Gurus Bill McKibben und seiner Organisation 350.

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Der Kampf der Pioniere

Windräder

Düsseldorf. Eigentlich müssten sich Ökostromanbieter wie Naturstrom, Lichtblick und EWS Schönau freuen. Heute wollen weit mehr Menschen für grünen Strom bezahlen als noch zu den Gründungszeiten der Ökopioniere. Doch das Wachstum hat sich abgeschwächt – und der ehemalige Nischenmarkt ist inzwischen hart umkämpft.Düsseldorf. Eigentlich müssten sich Ökostromanbieter wie Naturstrom, Lichtblick und EWS Schönau freuen. Heute wollen weit mehr Menschen für grünen Strom bezahlen als noch zu den Gründungszeiten der Ökopioniere. Doch das Wachstum hat sich abgeschwächt – und der ehemalige Nischenmarkt ist inzwischen hart umkämpft.

Siehe Handelsblatt

Nina Scheer zur Energiewende: alleiniger Fokus auf EEG springt zu kurz

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Mit der erneut steigenden EEG-Umlage werden abermals Forderungen laut, das Erneuerbare-Energien-Gesetz zu reformieren oder es gar abzuschaffen. Richtig ist, dass EEG-Umlage-Befreiungen für Unternehmen die Stromkosten für Normalverbraucher unnötig in die Höhe treiben.

Entsprechende Fehlsteuerungen gilt es zurückzunehmen. Ferner ist es nicht zielführend, dass sich Erneuerbare Energien im jetzigen System an der Börse nicht refinanzieren können. Somit bedarf es einer Reform, die sich insbesondere den Preisbildungsmechanismen widmet. Die Strompreise müssen die realen Erzeugungs-, Umwelt- und Folgekosten wiedergeben. Zudem müssen Anreize für Speicherkapazitäten und Flexibilitätsoptionen für eine bedarfsgerechte Bereitstellung regenerativer Energien geschaffen werden. Die Reduktion des Reformbedarfs auf das EEG wird den umfassenden Anforderungen der Energiewende und dem hiermit vorzunehmenden Strukturwandel nicht gerecht.

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