Archiv der Kategorie: TTIP – CETA – TiSA

Die sog. Freihandelsabkommen sind für freien Handel gar nicht nötig.
Schlimm ist die Aushöhlung der Demokratie durch die Klagemöglichkeit vor sog. Schiedsgerichten.

„Oh wie schön ist Panama“ – die neue O-Ton ist da

O-Ton April 2016 von Attac-COE

O-Ton April 2016 von Attac-COE

Schätzungen US-amerikanischer Agenturen zufolge lagern weltweit in sogenannten Steuerparadiesen etwa 6 Billionen Euro an Vermögen, die händeringend nach Möglichkeiten suchen, sich zu vermehren. Entgegen anders lautenden Gerüchten arbeitet Geld zwar nicht, aber es vermehrt sich, teilweise auf wundersame Weise.

O-Ton im Original: Oton2016April Oton2016April

Info-Stand am Christopherus-Brunnen in Lüdinghausen: Flyer verteilen und das Gespräch mit den Bürgern zum Thema Freihandelsabkommen TTIP suchen.

Bei der Großdemo am vergangenen Samstag in Hannover gegen die Freihandelsabkommen nahmen auch Lüdinghauser teil, wie Reinhard Loewert (2.v.l.) vom NABU.

Bei der Großdemo am vergangenen Samstag in Hannover gegen die Freihandelsabkommen nahmen auch Lüdinghauser teil, wie Reinhard Loewert (2.v.l.) vom NABU. Foto: privat

WN, Di., 26.04.2016

Widerstand gegen TTIP & Co

Lüdinghausen – Etliche Mitglieder von verschieden Verbänden und Bürgerinitiativen aus den Kreisen Coesfeld, Steinfurt, Borken, Warendorf und Münster werden am Donnerstag (28. April) ab 17 Uhr an einem Infostand vor dem Christopherus-Brunnen Flyer verteilen und das Gespräch mit den Bürgern zum Thema Freihandelsabkommen TTIP suchen.

 Weiterlesen in den WN

 

Die neue O-Ton zum Sendener Maifest (Thema: CETA & TTIP)

Das Aktionsbündnis gegen TTIP im Kreis Coesfeld wird die Agenda21Senden beim Maifest unterstützen. Auch die neue O-Ton von Attac-COE wird zu haben sein und über die sog. „Freihandelsabkommen“ informieren.

Zeitung von Attac-COE, Ausgabe März 2016

Zeitung von Attac-COE, Ausgabe März 2016

Es rumort gewaltig im Volk!

J.F. Gogoll: Was mich beschäftigt ist die Frage, wie lange es noch dauert, bis sich unser politisches System von selbst zerlegt.

Hier im Original lesen: Oton2016maerz

Schriftlicher Bericht der Bundesregierung zu CETA

Jetzt gibt es das informelle Netzwerk Münsterland. Aktionen im Münsterland lassen sich teilen und mitteilen.

Jetzt gibt es das informelle Netzwerk Münsterland. Aktionen im Münsterland lassen sich teilen und mitteilen.

Die seit dem Jahr 2009 laufenden Verhandlungen zu CETA wurden Anfang August 2014 abgeschlossen. Die EU-Kommission hat den Entwurf des Abkommens am 5. August 2014 an die Mitgliedstaaten übermittelt. Beim EU-Kanada Gipfel am 26. September 2014 in Ottawa wurde der Abschluss der Verhandlungen öffentlich verkündet und der Entwurfstext von der EU-Kommission im Internet veröffentlicht.

…  Hier den ganzen Text lesen: 189732-BMWi_Sachstandsbericht-CETA

Schluss: Bekanntermaßen hat die Bundesregierung den offiziellen Abschluss der Verhandlungen über CETA im Sommer 2014 begrüßt und das Verhandlungsergebnis grundsätzlich positiv bewertet. Die Bundesregierung betrachtet CETA als wichtigen Baustein unserer Freihandelsarchitektur, als strategisches Element in unseren bilateralen Beziehungen zu einem wichtigen Freund und Bündnispartner sowie zur Förderung der transatlantischen Beziehungen Deutschlands, Europas und Nordamerikas in ihrer Gesamtheit (s. Schriftbericht der Bundesregierung vom 8. Oktober 2015). Die Bundesregierung begrüßt auch die im Rahmen der Rechtsförmlichkeitsprüfung erreichten Verbesserungen im Investitionsschutz, s.o.

 

 

Obama will TTIP durchboxen – halten Sie gegen. Demo am 23.4. in Hannover. Teilnahme unserer Kreisgruppe.

Jahresversammlung des Aktionsbündnisses Gegen TTIP im Kreis Coesfeld in Nottuln.

Jahresversammlung des Aktionsbündnisses Gegen TTIP im Kreis Coesfeld in Nottuln.

Bei der heutigen Versammlung in  Nottuln wurde beschlossen: Das Aktionsbündnis im Kreis COE und das Aktionsnetzwerk Münsterland gegen TTIP fahren gemeinsam zur Demo nach Hannover, und zwar mit Niedersachsentickets von Münster aus, ggf. auch mit einem Reisebus.

Ich selbst habe keine Zeit, kann aber Anmeldungen entgegennehmen. Morgens geht es gegen 7 Uhr los, abends wird man gegen 19 Uhr zurück in MS sein.
Da ein Republikaner in Amerika TTIP nicht voranbringen wird, versuchen Obama und unsere Regierung TTIP noch während Obamas Amtszeit durchzubringen.
CETA wird möglicherweise durch eine Volksabstimmung in Holland zu Fall gebracht, das würde für TTIP negative Folgen haben.
Bernd Lieneweg

Obama will TTIP durchboxen – halten Sie gegen

Wenn hier kein Bild angezeigt wird, müssen Sie die Anzeige von Bildern freischalten!
Ende April kommt US-Präsident Obama nach Hannover, um mit Kanzlerin Merkel gegen alle Widerstände TTIP durchzudrücken – und eine große Werbeshow dafür abzuziehen. Doch das lassen wir nicht zu: Mit Zehntausenden wollen wir am 23. April auf die Straße gehen und so die Bilder des Tages prägen.
Ermöglichen Sie die Großdemo – mit Ihrer Spende
Lieber Bernd Lieneweg,

in zwei Monaten schwebt er ein: US-Präsident Barack Obama eröffnet am 24. April die Industrie-Messe Hannover. Doch der eigentliche Grund für seinen Besuch ist ein ganz anderer: Zusammen mit Angela Merkel will er die wegen des großen Widerstands feststeckenden TTIP-Verhandlungen mit aller Macht freirütteln – damit der Vertrag Ende 2016 steht. Obama und Merkel haben es nötig, die TTIP-Werbetrommel zu rühren. Die Zustimmung für das Abkommen nimmt rapide ab: Laut Emnid sind nur noch 25 Prozent der Deutschen für TTIP. Im letzten Juni waren es noch 47 Prozent. Ein Desaster für die Befürworter!

Die Umfrage macht Mut, jetzt kräftig dranzubleiben. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir die große TTIP-Werbeshow durchkreuzen – und selbst die Bilder des Wochenendes prägen. Drinnen Obama und Merkel, die die Hände der Konzernchefs schütteln – aber draußen ein Meer aus Fahnen und Transparenten! Zehntausende Menschen zeigen: Die Bürgerinnen und Bürger wollen das Abkommen nicht. Diese bunte und kraftvolle Großdemo wollen wir am Samstag, den 23. April in Hannover steigen lassen – getragen von einem breiten Bündnis.

Eine Großdemo in nur zwei Monaten zu organisieren – das ist eine riesige Herausforderung: Plakate und Flugblätter müssen gedruckt und möglichst viele Busse organisiert werden. Für den Tag benötigen wir eine große Bühne und Lautsprecheranlage. Bitte ermöglichen Sie daher die Demo mit Ihrer Spende. Schon 5 Euro helfen enorm!
Klicken Sie hier und spenden Sie für die Demo
Obama will sich in seiner zweiten Amtszeit mit Erfolgen den Platz in den Geschichtsbüchern sichern. Zuletzt gelang ihm das in Paris. Er brachte den Weltklimavertrag mit auf den Weg. Dass er Klimapräsident werden will, dafür können wir ihm immer noch zujubeln – so wie das zehntausende Menschen 2008 vor der Siegessäule in Berlin taten.

Doch bei TTIP trifft er nun auf unseren Widerstand: Wenn Obama Ende April nach Deutschland kommt, richten sich die Menschen auf der Straße diesmal gegen seine Politik. Dabei machen wir deutlich: Unser Protest wendet sich nicht generell gegen ihn oder die USA. Auf beiden Seiten des Atlantiks protestieren Menschen nämlich gemeinsam gegen das Abkommen – weil es primär den Interessen transnationaler Konzerne dient. Auf unserer Demobühne kommen daher auch etliche Kritiker/innen aus den USA zu Wort.

Damit nicht nur Obama am letzten April-Wochenende einfliegt, sondern auch Vertreter/innen des Widerstands gegen TTIP, brauchen wir Ihre Unterstützung. Flugtickets für die Gäste aus den USA, eine große Demobühne, zehntausende Plakate und Flugblätter – all dies ist nötig, damit der 23. April eine kraftvolle Demonstration wird. Schon 5 Euro bringen sehr viel!!
Spenden Sie jetzt für die Großdemo
Ich setze auf Ihre Unterstützung.

Herzliche Grüße
Ihr Christoph Bautz, Campact-Vorstand

Zwei Männer werden CETA und TTIP stoppen

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Sehr geehrte Frau G., sehr geehrter Herr G.,

dieses Schreiben zeigt einen Weg auf, wie wir TTIP und CETA stoppen können.

Mit besten Grüßen

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Roman Huber

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Sehr geehrte Frau G., Sehr geehrter Herr G.,Niesco Dubbelboer und Arjen Nijeboer sind gegen CETA und TTIP. Die beiden Niederländer stehen für Millionen Menschen in ganz Europa, die die Handelsabkommen der EU mit Kanada und den USA stoppen wollen. Aber anders als viele kritische Europäer/innen haben Niesco und Arjen ein Druckmittel in der Hand: Sie werden einen Volksentscheid organisieren, der CETA, vielleicht auch TTIP, zu Fall bringt. Das wäre ein Wunder? Genau. Und das geht so:

CETA kommt nur einstimmig zu Stande. Es müssen also alle EU-Mitgliedstaaten zustimmen. Ein Rechtsgutachten bestätigt das. Stimmt nur ein Mitgliedstaat gegen das Abkommen, ist es gescheitert. Stellen Sie sich vor: Das niederländische Parlament ratifiziert CETA – dann sammelt die Initiative in sechs Wochen genug Unterschriften, um einen Volksentscheid darüber zu erzwingen. Die Abstimmung bindet die Regierung zwar nicht rechtlich, aber politisch. Beteiligen sich über 30 Prozent der Wahlberechtigten an der Abstimmung, wird die Regierung sich an das Ergebnis halten – das haben die Parteien bereits erklärt. Sagen die Niederländer „Nein“, ist Schluss mit CETA.

Helfen Sie jetzt mit einer Spende, die undemokratischen Handelsabkommen zu stoppen…

Eigentlich bräuchten wir in ganz Europa, auch in Deutschland, Volksentscheide über TTIP und CETA. Aber nur in fünf Ländern kann die Bevölkerung selbst eine Abstimmung anstoßen. Das Land, wo die Chancen am besten stehen, sind die Niederlande: 300.000 Bürger/innen können dort ein Referendum fordern. Unsere niederländische Partnerorganisation Meer Democratie, für die Arjen und Niesco arbeiten, hat diese Möglichkeit sogar selbst mit eingeführt – die beiden wissen also genau, was sie tun. Jetzt stellen sie gemeinsam mit weiteren Organisationen eine Kampagne auf die Beine, um die Handelsabkommen zu stoppen.

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Sagen die Niederländer „Nein“ zu CETA, dann ist wahrscheinlich auch TTIP erledigt. Sicher trauen sich dann auch andere Mitgliedstaaten, etwa Portugal, Österreich und Griechenland, ihre Kritik deutlich zu äußern. Niesco Dubbelboer und Arjen Nijeboer wissen, wie man Kampagnen organisiert. Aber Meer Democratie in den Niederlanden ist noch zu klein, um diese Kampagne alleine zu stemmen.

Wenn wir ihnen jetzt helfen – dann können sie einen riesigen Stein ins Rollen bringen. Jetzt müssen das Bündnis erweitert, Campaigner eingestellt, die Webseite ausgebaut, Zehntausende Kampagnenflyer gedruckt und verteilt werden. Gemeinsam können wir CETA und TTIP stoppen – es beginnt in den Niederlanden, mit diesen zwei Männern. Ein geeignetes Druckmittel haben die beiden in der Hand, es fehlt einzig am Geld. Schon mit 5 Euro tragen Sie dazu bei, eine schlagkräftige Kampagne in den Niederlanden zu organisieren.

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Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung!

Mit den besten Grüßen

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Roman Huber

PS: Eigentlich ist es ganz einfach: Wenn wir Bürger/innen direkt mitentscheiden und eine Mehrheit undemokratische Handelsabkommen ablehnt, dann können diese Abkommen nicht beschlossen werden… Wir planen weitere direktdemokratische Initiativen, um TTIP und CETA zu Fall zu bringen – in mehreren deutschen Bundesländern prüfen wir die Möglichkeit, Volksinitiativen zu starten. Und wir werden die Forderung nach dem bundesweiten Volksentscheid stark machen. Damit wir zukünftig auch selbst solche Abstimmungen herbeiführen können.

Helfen Sie jetzt mit einer Spende, die undemokratischen Handelsabkommen zu stoppen.

TTIP und andere Freihandelsabkommen: Über die heimliche Herrschaft von Konzernen und Kanzleien – WDR 3-Interview mit der Wirtschafts-Journalistin Petra Pinzler

Mehr Freihandel, das bedeutete früher mehr Mangos, mehr Handys – mehr Wohlstand. Zumindest im Westen. Doch heute erleben wir etwas Neues. Abkommen wie CETA, TTIP, TISA sollen längst nicht mehr nur ein paar Zölle senken: Die Regeln der Weltwirtschaft werden gerade umgeschrieben – zugunsten von Konzernen und Kanzleien.


Das trojanische Pferd als Hingucker und Hinweis darauf, dass wir reingelegt werden.

Das trojanische Pferd als Hingucker und Hinweis darauf, dass wir reingelegt werden.

WDR 3-Gespräch: Wer profitiert wirklich von TTIP?

Hart erkämpfte Umweltstandards und soziale Errungenschaften werden zu unerwünschten Handelshemmnissen umdefiniert und die Privatisierung von öffentlichem Eigentum wird unumkehrbar gemacht. Sogenannte Schiedsgerichte sollen all das absichern, indem sie unanfechtbare Urteile gegen Staaten fällen, deren Gesetze angeblich den Handel hemmen.

Das Interview mit Patra Pinzler findet man bei WDR 3

Aktionsnetzwerk Münsterland gegen TTIP ruft zum Infostand am Freitag in Lüdinghausen auf

WN, 18. Februar 2016

WN, Lokalteil Lüdinghausen, 18. Februar 2016

Nach Unterschreiben der „Nottulner Erklärung“ ist dieser Infostand mit Demo-Charakter die zweite Aktion des vor wenigen Tagen gegründeten Aktionsnetzwerks Münsterland. Das in erster Linie informelle Bündnis tritt mit der Website Münsterland aktuell an die interessierte Öffentlichkeit heran, da das ungute Bauchgefühl bezüglich unserer Wirtschaftsentwicklung durch sachliche Informationen ergänzt werden muss, wenn eine neue demokratische Bewegung gegen Bevormundung durch Großkonzerne wachsen und reifen soll.

Jetzt ist die Katze aus dem Sack, denn der Vertragstext von CETA liegt vor – und dieser bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen.

foodwatch Newsletter

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

seit mehr als zwei Jahren kämpfen wir gegen die Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) sowie der EU und Kanada (CETA). Aber eben solange werden wir angelogen und verleumdet – von den Unternehmen und von unserer Regierung. „Freihandelsgegner“, „Anti-Amerikanismus“, „Panikmache“ – so lauten die Vorwürfe. Nochmal ganz deutlich: Nein, wir sind weder gegen Freihandel noch sind wir dumpfe Anti-Amerikaner und schon gar nicht machen wir Panik. Wir sind schlichtweg tief besorgt: Denn CETA und TTIP bedrohen unsere Demokratie und das bisher Erreichte im Umwelt-, Verbraucher-, Gesundheits- und Arbeitnehmerschutz.

Jetzt ist die Katze aus dem Sack, denn der Vertragstext von CETA liegt vor – und dieser bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen.

1. Es soll keinen effektiven Schutz mehr vor Giften geben!
Im CETA-Vertragstext ist das Vorsorgeprinzip nicht garantiert und rechtlich abgesichert. Dieses Prinzip ist eine große politische Errungenschaft der EU und hat Verfassungsrang. Stehen zum Beispiel Chemikalien im Verdacht, der menschlichen Gesundheit ernsthaft zu schaden, dann können Sie vorsorglich verboten werden. Das Vorsorgeprinzip hat den Umgang mit giftigen Chemikalien revolutioniert – zum Vorteil für die Menschen. Doch was ergibt sich aus dem CETA-Vertrag? Das Vorsorgeprinzip ist nicht mehr garantiert, wie eine Analyse der Universität Göttingen ergibt. Das kann gravierende Folgen haben für uns Bürgerinnen und Bürger. Ein Beispiel:

So wollte die EU bisher noch vorsorglich diejenigen Chemikalien verbieten, die in vielen Kunststoffen vorkommen und den menschlichen Hormonhaushalt schädigen beziehungsweise Unfruchtbarkeit bewirken können (sogenannte endokrine Disruptoren). Davon ist jetzt nicht mehr die Rede…

Die Abkehr vom Vorsorgeprinzip ist bei weitem nicht das einzige Problem des CETA-Vertrages:

2. Über eine Paralleljustiz können Konzerne den Staat erpressen.
Von der Kritik an den umstrittenen Schiedsgerichten haben Sie sicher schon gehört. Danach können Investoren Staaten auf hohen Schadensersatz – möglicherweise in Milliardenhöhe – verklagen, wenn sie wichtige Maßnahmen beschließen, um die Umwelt oder die Gesundheit der Verbraucher vor schweren Schäden zu bewahren. Will der Staat also zum Beispiel die oben erwähnten hormonschädigenden Substanzen verbieten, kann ein Unternehmen, das in die Produktion dieser Stoffe investiert hat, ihn vor einem Schiedsgericht wegen „nicht realisierter Gewinne“(!) auf Schadensersatz verklagen und – Recht bekommen! Selbst wenn ein ordentliches Gericht diese Klage ablehnen würde! Schon die Androhung derartiger Klagen kann Staaten davon abhalten, wichtige Entscheidungen für das das Allgemeinwohl zu treffen. Heftiger Protest hat die EU zwar veranlasst, das Konzept der Schiedsgerichte kosmetisch zu verbessern und anders zu benennen. Aber in der Substanz bleibt diese skandalöse Paralleljustiz bestehen.

Liebe foodwatch-Förderinnen und Förderer, wer regiert uns eigentlich: unsere gewählte Regierung – oder Siemens, Monsanto und BASF?

3. Die Demokratie wird ausgehebelt!
„Liebe Bürger, keine Sorge, das wird doch am Schluss alles demokratisch entschieden. Die nationalen Parlamente müssen doch so einem Handelsvertrag zustimmen“ – so beruhigt uns unsere Regierung. Aber was ist denn die Wirklichkeit? Leider ist  überhaupt nicht sicher, ob die Parlamente der Mitgliedsstaaten am Schluss über CETA entscheiden dürfen. Im Gegenteil: CETA steht jetzt vor der Beschlussfassung, aber die EU-Kommission hat sich noch nicht verbindlich festgelegt, dass die nationalen Parlamente etwas zu sagen haben. Allein diese Unsicherheit ist schon ein Skandal, wenige Wochen vor der Beschlussfassung von CETA. Und selbst wenn die nationalen Parlamente abstimmen dürfen. Der Vertrag droht, in Kraft zu treten, ohne dass ein Parlamentarier aus den Mitgliedstaaten jemals die Hand gehoben hat. Denn der Handelsvertrag kann „vorläufig angewendet“ werden, und das ist so gut wie sicher.

Unfassbar: Ein Vertrag, der tief in unser tägliches Leben eingreift, der sogar den Schutz unserer Gesundheit oder den Umweltschutz den Gewinninteressen unterordnet, kann “vorläufig“, das heißt jahrelang, angewendet werden ohne die Zustimmung unserer gewählten Vertreterinnen und Vertreter im Bundestag!

Diesen Anschlag auf die Demokratie dürfen wir nicht hinnehmen!

Schon längst könnten die EU und die Regierungen klar sagen, wie am Schluss abgestimmt wird. Alle nötigen Informationen liegen vor. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin entsetzt und wütend, dass die Regierungen mich nicht wie einen Bürger, sondern wie einen Untertanen behandeln.

Liebe foodwatch-Förderer und Förderinnen, unsere Interessen sind offensichtlich bei unseren Regierungen und leider auch bei vielen Volksvertretern, die diesem Treiben der Regierungen tatenlos zusehen, nicht mehr gut aufgehoben. Deshalb hilft nur eines: Wir müssen Widerstand leisten. Mit Ihnen! Denn ohne Ihre Unterstützung wäre unsere Arbeit nicht möglich. Dafür möchten wir Ihnen vielmals danken!