Archiv der Kategorie: Vegetationen

Es lohnt sich: Rückholung der Randstreifen – natürlich auch in Senden

Vorbildliche Rückholung in Heek.

Vorbildliche Rückholung in Heek.

Aktion von H. Moritz und J. Kruse in Heek

Hallo,

wir haben schon mal angefangen, um zu zeigen: es ist notwendig und lohnend!

Grüße aus Asbeck!
Jürgen Kruse
www.hecke.wg.vu

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Kruse

Anhänge20:34 (vor 1 Stunde)

an Maja; Gruene-Bocholt; Brigitte; Henry; mich; Petra

Hallo,

wir haben schon mal angefangen, um zu zeigen: es ist notwendig und lohnend!

Grüße aus Asbeck!
Jürgen Kruse
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Biotopverbundlinien überall statt Landraub und Kaputtpflege!

Negativbeispiele sieht man derzeit überall.

Negativbeispiele sieht man derzeit überall.

Die besorgniserregenden Nachrichten zum Artensterben auch in NRW und im Münsterland reißen nicht ab. Der Artenschutz-Report 2015 des Bundesamtes für Naturschutz
ist nur einer von vielen Hinweisen auf den Ernst der Lage. Biodiversitätsstrategien sollen das Sterben der Pflanzen- und Tierarten stoppen.

In den oft ausgeräumten Agrarlandschaften mit Monokulturen verbunden mit massiven Gülle- und Pestizideinträgen bilden die letzten Biotopverbundlinien in Form von Hecken,
Krautsäumen und Feldrainen die unverzichtbaren Lebensadern für viele Tiere und Pflanzen. Leider werden aber nahezu überall die Hecken zu ökologisch wertlosen Spalieren 
verschnitten und die kommunalen Wegeseitenränder (illegal) landwirtschaftlich genutzt. Zu allem Überfluss werden dann oft auch noch die verbliebenen schmalen Streifen
totgespritzt oder ständig abgemäht, wobei oft das Mähgut häufig liegen bleibt. Da es kaum noch Blühpflanzen gibt und erst recht die Samenstände nicht über Winter stehen bleiben, wird den Insekten und Kleintieren der Lebensraum und die Nahrungsgrundlage genommen. Die Grünlandflächen sind zumeist auch eher Todeszonen als Lebensraum.

Spätestens seit dem Übereinkommen zur biologischen Vielfalt der UN-Konferenz von Rio de Janeiro sind Biodiveritäts-Maßnahmen dringend geboten. Bis heute sind lokale Umsetzungen eher spärlich, weil die Naturschutz-Gesetze bisher zu schwammig formuliert und ohne Sanktionsdruck sind. Im „Lengericher Wegrain-Appell“ setzen sich Teilnehmer einer Fachtagung der Natur- und Umweltschutzakademie NRW für die umfassende Wiederherstellung der Feld- und Wegraine als „unverzichtbare Refugien für Flora und Fauna“ sowie für eine nach ökologischen Kriterien ausgerichtete Feld- und Wegrandpflege ein. Die Rahmenvereinbarung zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium NRW und Landwirtschaftsverbänden sieht sogar ergänzende „Blühstreifen oder Brachestreifen“ entlang von Feldern vor, um so „in Verbindung mit der Pflege und dem Erhalt von Feldrainen vernetzende Strukturen zu entwickeln.“ 

Weiterlesen bei der Naturfördergesellschaft.

Senden braucht „ökologisches Grün“ – zum Agenda-Treffen im Rathaus am 9. März

Das Thema „Senden im grünen Bereich?“ hat viele Bürgerinnen und Bürger ins Rathaus gelockt, hier wurde offenbar ein Nerv getroffen. Angesprochen fühlten sich vor allem junge Landwirte, die im Außenbereich das Grün erheblich mitgestalten. Dass sie das auch positiv tun, wollten sie klarstellen, daher gab es zu diesem Thema eine ausführliche Diskussion im Anschluss an das Referat von Bauamtsmitarbeiter Erwin Oberhaus, der es mit dem Titel   „Förderung der Artenvielfalt durch Pflege von Säumen und Randstreifen“ überschrieben hatte. Eine Handlungsempfehlung für Beispielflächen in der Gemeine Senden sollte es sein. Dass Senden eine „Gemeinde im Grünen“ ist, ist nicht zu bestreiten,  aber grün ist eben nicht gleich grün, es geht um das „Wie?“. Und da ist doch manches im Argen. Die Gemeinde gibt sich große Mühe, hier und da Verbesserungsvorschläge aufzugreifen, ist aber mit der personellen Ausstattung von Bauamt und Bauhof überfordert. Spezialisten für Ökologie in Planung und Durchführung wären vonnöten, was natürlich Geld kosten würde, und das wird in Senden gespart oder an anderer Stelle ausgegeben. Daher erging auch im grünen Bereich in Senden der Hilferuf ans Ehrenamt, Unterstützer bei der praktischen Grüngestaltung und -pflege werden dringend gesucht und können sich bei Herrn Oberhaus im Bauamt melden. Ein Konzept für jede arbeitswillige Person wird dann gemeinsam erarbeitet. Material stellt die Gemeinde kostenlos zur Verfügung. Wo die Verwaltung schon aktiv ist, zeigte Herr Oberhaus auf: Wildwiesenflächen an verschiedenen Stellen, Streuobstwiesen, Anlage von Altgras- und Hochstaudensäumen in geeigneten Randbereichen,  an besonnten Stellen in Verbindung mit vorhandenen Hecken- und Gehölzstreifen, extensiv gepflegtes Grabensystem mit arten- und strukturreicher Vegetation, um nur einige Beispiele zu nennen, die kompletten Vortragsfolien sind hier verlinkt: Artenvielfalt Gemeinde Agenda AK 09.03.2016

Bericht_ SendenIm Grünen_Bereich_FotoBeispiel Bösensell: Extensiv gepflegtes Rückhaltebecken mit verbesserter Bedeutung für den Biotopverbund. Erst die Verbindung macht Aus- und Einwandern von anderen Arten möglich.

Beispiel Senden: Bunte Blütenpracht nur im Sommer: Wildblumenwiese an der Drachenwiese hinter der Tageseinrichtung

Beispiel Senden: Bunte Blütenpracht nur im Sommer: Wildblumenwiese an der Drachenwiese hinter der Tageseinrichtung, jetzt Anfang März. Ob es wieder so schön wird, wie im letzten Jahr?

Für Bürgerinnen und Bürger kommen kleinere Streifen und Baumscheiben infrage, größere Bereiche – wie z.B. die Begrünung von Kreisverkehrsflächen – könnten von Vereinen und Nachbarschaften gepflegt werden, was Landfrauen und Nachbarschaftenn manchen Orten schon erfolgreich vorgemacht haben. Rolf Wiederkehr, Experte vom BUND, erläuterte die erschreckende Abnahme von Insektenzahlen, die teilweise um bis zu 80% zurück gegangen seien (wiss. Untersuchung ebenfalls im blog der Agenda zu finden). Noch einmal wies er eindrücklich darauf hin, dass nur ein großflächiges, vernetztes Biotop-System Abhilfe schaffen könne, und sprach damit direkt die Landwirte an, denn nur mit ihrer Hilfe könne das geschaffen werden, was für den Artenschutz nötig sei. Als Ursache für das Verschwinden der Insekten wurden die sog. Pflanzenschutzmittel angesprochen, Gifte, ohne die die konventionelle Landwirtschaft nicht auszukommen meint. „Zum Ausgleich wird von uns schon eine Menge getan, das wird nur kaum wahrgenommen“, warfen die Jungbauern ein. Bernd Lieneweg von der Agenda-Gruppe und Rolf Wiederkehr boten an, eine Bildbericht-Serie in Zeitung und Internet zu veröffentlichen. Natürlich wurde auch über das strittige Thema „Rückgewinnung von Flächen in öffentlicher Hand“ (Auszug Flächen Aussenbereich) gesprochen (Hintergründe im Spiegel). Es sei nicht in jedem Fall sinnvoll, die beackerten Flächen aus der Bewirtschaftung herauszunehmen. Das müsse im Einzelfall entschieden werden, so Oberhaus. Jürgen Kruse vom Arbeitskreis Heckenschutz war erfreut, dass die Landwirte im Kreis Coesfeld auch in seinem Bereich aktiv und kooperationsbereit sind, das sei nicht überall so. Auch der positive Heckenschutz, der für die Artenvielfalt unabdingbar sei, soll nun dokumentiert werden, Landwirte, die eine Berichterstattung wünschen, sollten sich direkt an die Agenda-Gruppe wenden. Robert Schneider vom Kleingartenverein kritisierte, dass in vielen Privatgärten noch zu viel Gift eingesetzt werde, das sei im Schrebergarten nicht erlaubt und die Mitglieder würden entsprechend unterrichtet. Er bot an,  in einem öffentlichen Vortrag über ökologisch sinnvolles Gärtnern zu informieren.

 

 

 

4. Grüne Artenschutzkonferenz in MS sehr gut besucht – Feindbild Agrarindustrie

         Demo gegen Gasbohren vor den Stadtwerken Münster.                             BUND Münsterland

Mehr als 300 TeilnehmerInnen nahmen an der 4. von den „Grünen“ des Münsterlandes durch Wilhelm Kraneburg organisierten und vom Grünen MdL Norwich Rüße koordinierten Artenschutzkonferenz im großen Vortragssaal der Stadtwerke Münster teil. Die TeilnehmerInnen kamen vor allem aus den Grünen Kreisverbänden, vom NABU, BUND, der LNU und – in erheblichem Umfang – auch aus der Landwirtschaft; einige TeilnehmerInnen kamen sogar von außerhalb des Münsterlandes aus Ostwestfalen.

Hauptthema war der drastische Rückgang der Artenvielfalt im ländlichen Raum, was besonders anhand des weitgehenden Verschwindens der Insekten (M. Sorg) in den letzten 15 Jahren sowie an etlichen „Feldvogelarten“ (Maike Wilhelm; Vortrag hier) deutlich wurde, EUP Häusling (Grüne) schilderte die Probleme auf europäischer Ebene, eine sachgerechte Agrarpolitik weg von der Gieskannenverteilung von 45 Mrd. € zu erreichen (Vortrag).

Der NRW-Umweltminister Remmel warb für das in Aufstellung befindliche neue Landesnaturschutzgesetz.

Alle Vorträge und den ganzen Bericht findet Ihr auf der Seite des BUND.

Den Artikel über den Insektenrückgang von M.Sorg u.a. kann man hier finden: Insekten_Sorg

Das Landwirtschaftliche Wochenblatt hat der Konferenz eine ganze Seite gewidmet:

Bericht von Ansgar

Bericht von Armin Asbrand im Landwirtschaftlichen Wochenblatt

Artenschutzkonferenz 2016 in Münster (Willi Kraneburg im WN-Interview)

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freundinnen und Freunde der Natur, die WN – Kreisseite für den Kreis Coesfeld hat mir dankenswerterweise Gelegenheit gegeben, für vermehrte Anstrengungen zum Artenschutz zu werben.

Möge es morgen eine erfolgreiche Tagung für die Artenvielfalt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Willi Kraneburg

WN vom 26. Februar 2016

WN vom 26. Februar 2016

Baumscheiben, Wildblumen und Grünstreifen: Senden – Gemeinde im Grünen? Schwerpunktthema unserer Sitzung am 9. März 2016

Hecken und Gehölze schützen das Klima und prägen unsere Landschaft.prägen die Kulturlandschaft.

Ackerränder, Hecken und Gehölze bereichern die Artenvielfalt, schützen das Klima und prägen unsere  Kulturlandschaft.

Keiner wird bestreiten, dass wir eine Gemeinde im Grünen sind. Aber ist alles im grünen Bereich? Oder besteht Handlungsbedarf? Immer!

Einer der Akteure im „Grünen Bereich“  in unserer Gemeindeverwaltung ist Erwin Oberhaus. Er ist im Bauamt für Sendens Grünflächen zuständig.

Baumscheiben könnten auch schön aussehen.

Baumscheiben könnten auch schön aussehen.

„Baumscheiben, Wildblumen und Grünstreifen“ soll das Schwerpunktthema unserer Sitzung am 9. März sein. Herr Oberhaus wird berichten, was die Gemeinde plant, was sie dabei an bürgerlicher Unterstützung braucht und was die Agenda21Senden dabei tun kann.

Es geht einerseits um Baumscheiben und kleinere Grünflächen im Dorf, die nach Wunsch der Verwaltung von einzelnen Bürgern oder Nachbarschaften gepflegt werden könnten.

Es geht aber auch um fehlgenutzte Flächen im Außenbereich, um Ackerrandstreifen, die von Landwirten als Ackerflächen mit genutzt werden und so ihrem eigentlichen Sinn, die Artenvielfalt zu erhalten und zu bereichern, entzogen werden. Hier wünscht sich die Gemeinde eine einvernehmliche Lösung mit den „Ackerbürgern“, die die Missstände natürlich kennen, aber durch das stete Gespräch überzeugt werden müssen, dass Artenschutz letztlich auch in ihrem Sinne und somit ihre Aufgabe vor Ort ist.

Mehrere Experten aus dem Umweltschutz sind als beratende Gesprächspartner zu der Sitzung eingeladen: Jürgen Kruse, NABU, AK Heckenschutz, Robert Schneider, Mitglied des Vorstandes des KLEINGARTENVEREINS in Senden und Rolf Wiederkehr, BUND).

MitbürgerInnen, die sich interessieren und ggf. helfen möchten, sind eingeladen.

Ausgleichsmanagement mit Wirkungskontrolle – Antrag für COE empfohlen

Unser regionaler NABU-Experte vom AK Heckenschutz, Jürgen Kruse, empfiehlt den Antrag zur Nachahmung im Münsterland. Er wendet sich damit ausdrücklich auch an unseren AK „Vegetationen“.

Kreis Ostholstein fasst vorbildlichen Beschluss

Im März 2015 hat der Kreistag des Kreises Ostholstein fraktionsübergreifend einen wegweisenden Beschluss gefasst, weitgehend unbeachtet durch die Öffentlichkeit: „Ausgleichsmanagement mit Wirkungskontrolle“. Der NABU begrüßt das Vorhaben als zukunftsweisend.

Herbstlicher bunter Knick - Foto: Helge MayHerbstlicher bunter Knick – Foto: Helge May

Hier beim NABU Schleswig-Holstein weiterlesen.

Vielleicht könnte  ein entsprechender Antrag in den Kreisen Borken und Coesfeld ebenfalls Erfolg haben.

Einladung zur Artenschutzkonferenz 2016 in Münster

Ein blühender Randstreifen ist eine Augenweide an jeder Straße, außerorts und innerorts.

Artenschutz fängt vor der Haustür an.

Liebe Freundinnen und Freunde der Natur,

Zum Vormerken für den Terminkalender 2016 kann ich folgende Veranstaltung ankündigen:

4. Grüne Artenschutzkonferenz mit Minister Johannes Remmel 

    Samstag, 27.02. 2016

    Veranstaltungsort:  Stadtwerke Münster – Zeitplan  13.00  — 17.30 Uhr

    Thema: „Wie lässt sich der Artenschwund stoppen – Rettungsanker für bedrohte Arten“

Alle Interessierten können sich noch aktiv bei der Programmgestaltung einbringen.

Wir sind dankbar, wenn uns Themenwünsche und  Themenvorschläge übermittelt und dazu passende Referenten benannt werden.

Wegen der Aktualität treten folgende Themen in den Vordergrund, die schon vorgeschlagen wurden aber noch keineswegs festgelegt sind, so z.B.:

  1. Welches sind die Neuerungen im novellierten Landes- Naturschutzgesetz und welche Auswirkungen sind zu erwarten?
  2. Was haben die Kooperationsvereinbarungen zur Biodiversität zwischen MKULNV, WLV, RLV und Landwirtschaftskammer und die in diesem Zusammenhang in den Kreisen eingerichteten Runden Tische bisher für den Erhalt der Arten bewirkt?
  3.  Ein Jahr Erfahrung mit dem Greening. Vorläufige Einschätzung aus Sicht des Naturschutzes.
  4. Dramatischer Rückgang fliegender Insekten: Pestizide und Lebensraumverarmung.
  5.  Kiebitz und Feldlerche: Stand der Bemühungen um deren Erhalt im Münsterland.
  6.  Prädatorenregulierung, ein Vortrag  pro, ein Vortrag contra.???
  7. Restauration der Parklandschaft,    — Wegeseitenränder, Hecken, Streuobstwiesen—Biotopverbundlinien.

Vorgesehen sind wieder Kurzreferate (15 Minuten), damit  genügend Zeit für die Diskussion zur Verfügung steht.

Wünsche allen einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Jahr 2016

Wilhelm Kraneburg

 

 

Neue Gruppe gegründet: Artenvielfalt Kreis Coesfeld

Die Agenda21Senden wünscht zum Start alles Gute!

Das sind die Mitglieder: Das Team von links Cristine Bendix, Gaupel 11, 48653 Coesfeld, Telefon: 02541 7469693 Rainer Gildhuis, Buddenkamp 98, 48653 Coesfeld - Telefon: 02541 83974 Sprecherin des Arbeitskreises: Dr. Anne-Monika Spallek, Gerleve 5, 48727 Billerbeck – Telefon: 02543 2181911 - www.gestuet-gerleve.de/ Rolf Wiederkehr, Sperbergweg 6, 48308 Senden - Telefon: 02597 1038 Ineke Webertmann, Broholt 10, 48308 Senden - Telefon: 0176 51181191 www.naturgenuss-muensterland.de/ Webmaster: Winfried Rusch, Lindenstr. 6, 48727 Billerbeck – Telefon: 02543 4584 – www.w-rusch.de – www.offene-gaerten-westfalen.de - www.fototreff-baumberge.jimdo.com Sprecher des Arbeitskreises: Dr. Detlev Kröger, Bombeck 32, 48727 Billerbeck - Telefon: 02543 2199800 - http://www.innovative-haustechnik.de/

Das Team von links: Cristine Bendix,, Rainer Gildhuis,, Sprecherin des Arbeitskreises: Dr. Anne-Monika Spallek, Rolf Wiederkehr, Ineke Webertmann, Webmaster: Winfried Rusch, Sprecher des Arbeitskreises: Dr. Detlev Kröger.

Die Gruppe stellt sich vor: „Wer sind wir? 

 Wir sind eine kleine Gruppe von Natur-verbundenen Tier- und Pflanzenliebhabern aus dem Kreis Coesfeld, die dem Rückgang der Biodiversität und der überproportionalen Zunahme des Artensterbens mit Taten entgegen treten wollen. Uns reicht es nicht mehr aus, in unseren eigenen Gärten der Natur ein Stück Raum zu überlassen, wir sind angetreten, uns für eine buntere und abwechslungsreichere Landschaft im Kreis einzusetzen, um einen handelnden Beitrag zum Naturschutz zu leisten. 

       Seit Neuestem sind wir als Arbeitsgruppe unter NABU Coesfeld als Dachverband tätig.

       Wir werden fachlich unterstützt vom Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld.“ 

Was sie machen und was sie wollen, könnt Ihr auf der Website nachlesen.

 

  

 

 

Biotopverbundlinien überall statt Landraub und Kaputtpflege!

-Foto: Herbert Moritz (Siehe auch "Blumenstadt"/"blühende Stadt"; Beispiel Mössingen: http://www.moessingen.de/de/Leben-in-M%C3%B6ssingen/Die-Blumenstadt

Foto: Herbert Moritz (Siehe auch „Blumenstadt“/“blühende Stadt“; Beispiel Mössingen: http://www.moessingen.de/de/Leben-in-M%C3%B6ssingen/Die-Blumenstadt

122 MitbürgerInnen haben nun unsere Petition zum Heckenschutz unterschrieben. Sie bekommen jetzt über change.org folgende von Jürgen Kruse verfasste Ergänzung:

Die besorgniserregenden Nachrichten zum Artensterben auch in NRW und im Münsterland reißen nicht ab. Der Artenschutz-Report 2015 des Bundesamtes für Naturschutz
ist nur einer von vielen Hinweisen auf den Ernst der Lage. Biodiversitätsstrategien sollen das Sterben der Pflanzen- und Tierarten stoppen.

In den oft ausgeräumten Agrarlandschaften mit Monokulturen verbunden mit massiven Gülle- und Pestizideinträgen bilden die letzten Biotopverbundlinien in Form von Hecken,
Krautsäumen und Feldrainen die unverzichtbaren Lebensadern für viele Tiere und Pflanzen. Leider werden aber nahezu überall die Hecken zu ökologisch wertlosen Spalieren
verschnitten und die kommunalen Wegeseitenränder (illegal) landwirtschaftlich genutzt. Zu allem Überfluss werden dann oft auch noch die verbliebenen schmalen Streifen
totgespritzt oder ständig abgemäht, wobei oft das Mähgut häufig liegen bleibt. Da es kaum noch Blühpflanzen gibt und erst recht die Samenstände nicht über Winter stehen bleiben, wird den Insekten und Kleintieren der Lebensraum und die Nahrungsgrundlage genommen. Die Grünlandflächen sind zumeist auch eher Todeszonen als Lebensraum.

Spätestens seit dem Übereinkommen zur biologischen Vielfalt der UN-Konferenz von Rio de Janeiro sind Biodiveritäts-Maßnahmen dringend geboten. Bis heute sind lokale Umsetzungen eher spärlich, weil die Naturschutz-Gesetze bisher zu schwammig formuliert und ohne Sanktionsdruck sind. Im „Lengericher Wegrain-Appell“ setzen sich Teilnehmer einer Fachtagung der Natur- und Umweltschutzakademie NRW für die umfassende Wiederherstellung der Feld- und Wegraine als „unverzichtbare Refugien für Flora und Fauna“ sowie für eine nach ökologischen Kriterien ausgerichtete Feld- und Wegrandpflege ein. Die Rahmenvereinbarung zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium NRW und Landwirtschaftsverbänden sieht sogar ergänzende „Blühstreifen oder Brachestreifen“ entlang von Feldern vor, um so „in Verbindung mit der Pflege und dem Erhalt von Feldrainen vernetzende Strukturen zu entwickeln.“

Glücklicherweise gibt es inzwischen viele lokale Initiativen zur Rückholung der kommunalen Wegeseitenränder, z.B. im Landkreis Soest, im Kreis Emsland, im Kreis Düren,
und auch im Münsterland (u.a. in Bocholt). In der Stadt Vreden wird vorbildlich mit dem „Föderverein Kulturlandschaft Vreden“ eine Biodiversitätsstrategie erstellt, die eine Erfassung (amPC) und Optimierung „sämtlicher Randstreifen an den städtischen Wirtschaftswegen“ sowie ein Heckenerfassungs- und Pflegekonzept vorsieht. Diese verschienden Ansätze sollten dringend vernetzt werden, damit eine flächendeckende Schaffung von Biotopverbundlinien im Land möglich wird. Die wiedergewonnen Flächen sollten mit neuen Hecken und artenreichen mehrjährigen Säumen und Feldrainen versehen werden und eine naturnahe anschließende Pflege sollte gleich mit festgelegt werden (lokale Patenschaften bieten sich an). Auch die Ränder der Gräben und Gewässer sollten nicht vergessen werden!
NABU- und BUND-Mitglieder und der Arbeitskreis Heckenschutz wollen im Münsterland einen Musterantrag für entsprechende Anträge in Kommunen und Kreisen erarbeiten. Ergänzende Materialien werden zur Zeit zusammengestellt.
Wer sich einbringen möchte mit Hinweisen, lokalen Anträgen etc. oder Informationen benötigt, sollte sich wenden an: T: 02566-9709087 oder: info@heckenschutz.de
Siehe auch die ergänzenden LINKS zur Informationsbeschaffung unten.
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Bild 1: Solche „Blühstreifen“ mit erprobten Saatgutmischungen mehrjähriger -gebietsgeeigneter- Kräuter und Blumen sind überall notwendig (Wegrand in Vreden/Kreis Borken)

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Bild 2: Gezielte Wegrandvernichtung, wie hier in Legden (Kreis Borken) zerstört die Überlebensmöglichkeiten für Fauna und Flora!

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Bild 3: Auch innerorts werden die öffentlichen Flächen in Vreden genutzt für blühende Vielfalt!

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Informationen zum Thema:
Siehe dazu auch die hilfreiche Broschüre des BUND-Rotenburg:
„Wegraine und Gewässerrandstreifen.Bedeutung und rechtliche Grundlagen“:
http://rotenburg.bund.net/fileadmin/bundgruppen/bcmskgrotenburg/Allgemeines/wegraine_endfassung.pdf
Biotopverbund sichern: http://hecke.wg.vu/neue_hecken_und_biotopverbundlinien_und_krauts__ume/
und naturnahe Pflege: http://hecke.wg.vu/naturnahe_heckenpflege/
Biodiversitätsstrategie in Vreden:
https://vreden.ratsinfomanagement.net/sdnetrim/Lh0LgvGcu9To9Sm0Nl.HayIYu8Tq8Sj1Kg1HauCWqBZo5Ok4KfyIiuLWsFSq4Qn0Ke-Ie1CXuCWn4Oi0Lg-IbvDauHTp8To1Ok0HbwHau8Vt6Pi7Kj2GJ/Vorlage_197-2014.pdf
Beispiel Sögel (Emsland/NS): http://www.soegel.de/news/renaturierung_von_71_hektar
Säume und Raine: http://biodiv-agrar.offenlandinfo.de/index.php?id=113
Jürgen Kruse, Legden, Oktober 2015
Arbeitskreis Heckenschutz:
http://www.hecke.wg.vu

gez. J. Kruse