Aber Straßen, Städte, Hochspannungsleitungen, Industrieanlagen, Sendemasten usw. tun das doch auch. Aus Naturlandschaft wird so Kulturlandschaft. Schön oder nicht schön, sinnvoll oder nicht sinnvoll, das entscheidet der Betrachter. Man muss immer abwägen!
Archiv des Autors: Bernd Lieneweg
Elektrisch fahren – nicht irgendwann, sondern jetzt!
Protokoll der Sitzung vom 12. Dezember 2018
Protokoll der Agenda-Sitzung am 12.12.18
1. Mayors for Peace
– Basierend auf dem Entwurf von Bernd regt die Agenda21Senden mittels Antrag an den Rat den Beitritt unseres Bürgermeisters zu den Mayors for Peace an.
2. Bauleitplanung „Huxburg“
– Ein weiterer Antrag an den Rat der Gemeinde Senden betrifft die Bauleitplanung des Wohngebietes „Huxburg“ (der von Wolfgang erstellte Entwurf wird überarbeitet und erweitert). Die Planung sollte von Anfang an partizipativer erfolgen (Bsp. Saerbeck). Um dieses und andere Wohngebiete zukunftsfähig zu gestalten, sind u.A. folgende Punkte zu berücksichtigen:
* dichtere Bebauung, einschließlich Mehrgenerationenhäuser und sozialem Wohnungsbau
* Bevorzugung regenerativer Energien
* ökologische Grünflächen- und Gartengestaltung
* verkehrsberuhigtes Zentrum
* Verringerung der Lärmbelastung
3. Zusammenschluß der FI des Münsterlandes
– Für den 24.01.19 ist ein Treffen mit dem Ziel des Zusammenschlusses aller Friedensinitiativen des Münsterlandes geplant. Die Agenda wird sich vorläufig noch nicht aktiv einbringen, da die Arbeit über mehrere Orte hinweg erfahrungsgemäß zu kompliziert ist. Sie steht aber einer möglichen Online-Vernetzung positiv gegenüber.
– Unabhängig davon lädt die Agenda21Senden am 06.03.19 den Autor und Friedensaktivisten Jürgen Grässlin zu einem Vortrag nach Senden ein.
4. GiveBox
– Der ökomenische Jugendtreff Senden plant die Aufstellung einer GiveBox in Senden. Die Agenda unterstützt diese Idee und beteiligt sich an der Planung.
Neue Termine:
Agenda gesamt: | 09.01.19 um 18.30 Uhr im Rathaus-Nebengebäude |
Wirtschaft mit Kultur | 16.01.19 um 19.30 Uhr in der Friedenskapelle Senden |
Elektromobilitätsstammtisch | 30.01.19 um 19 Uhr „Große Teichsmühle“ Hausdülmen |
Bauleitplanung mit mehr Bürgerbeteiligung
Pressemitteilung
Bauleitplanung „Huxburg“ und „Wienkamp“ nicht zukunftsfähig – neue Wohnbauflächen in Senden brauchen neue Ideen
Angesichts der vielfältigen gravierenden Probleme unserer Zeit, die wir auch in Senden haben, wie:
– großer Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Rentner und Normalverdiener und vor allem Familien mit Kindern
– die immer stärkeren Auswirkungen des Klimawandels
– die fortschreitende Bodenversiegelung und Flächenzersiedlung
– das massive Arten- und Insektensterben
– der immer noch zunehmende fossile Individualverkehr mit all seine Nebenwirkungen
müssen wir feststellen, dass sie bei den bisherigen Planungen nur sehr mangelhaft berücksichtigt wurden.
Andere Gemeinden weisen Bauprojekte auf, die in Senden offenbar unbekannt oder politisch nicht gewollt sind:
Alternative Wohnformen, z.B. genossenschaftlicher Wohnraum wie in Roxel https://www.gruener-weiler.de/ , Mehrgenerationenhäuser wie in Mecklenbeck, regenerative Wohn- und Gartenanlagen für Alt und Jung wie in der Klimakommune Saerbeck.
Der Einsatz „alternativer Energien“ und „regenerativer Grünkraft für Leib und Seele“, also Gestaltungen, die den belebenden Austausch“ zwischen den Generationen beim Gärtnern fördern, spielen in einer nachhaltigen Stadtentwicklung eine zunehmend gewichtige Rolle. Dazu werden von vorn herein andere Stadtentwicklungen benötigt, um diejenigen, welche in dem entwickelten Raum später leben werden, bereits von Anfang an in den Entwicklungsprozess einzubinden.
Das Institut für partizipative Stadtentwicklung (IPG) trifft diesbezüglich beispielsweise den Nerv des Zeitgeistes https://www.partizipativ-gestalten.de/beratung-von-bau-und-wohngemeinschaften/ und hat z. B. auch die Gemeinde Saerbeck dahin begleitet, wo sie jetzt steht – über 100% regenerativ.
Von der gesamten zu bebauenden Wohnfläche von ca. 16 ha sind im Baugebiet Huxburg nur 5% für Grünflächen und nur 10% für Mehrfamilienhäuser vorgesehen. Das wird dem Bedarf in keiner Weise gerecht und trägt zur weiteren Bodenversiegelung bei. Im Wienkamp sind nach dem neuen Bebauungsplan nur noch zwei Mehrfamilienhäuser vorgesehen.
In ehemaligen Baugebieten wie Busskamp und Waslkamp hat man kleine Bereiche als Klimaschutzsiedlung ausgewiesen, in der Huxburg ist das bisher nicht vorgesehen. Auch wenn die zur Zeit geltenden Bauvorschriften verschärft worden sind, haben die Vorgaben bei den geförderten Klimaschutzsiedlungen noch eine signifikant höhere Klimaschutzwirkung, da auch die Nutzung von erneuerbaren Energien vorgeschrieben wird. Hier sollte man auch zusätzlich in Betracht ziehen, dass Klimaschutzmaßnamen bei Mehrfamilienhausbebauung sich wirklich gut rechnen lassen. Verantwortliches, zukunftsfähiges Bauen würde heute bedeuten, das ganze Baugebiet zur Klimaschutzsiedlung zu machen.
Größere Bereiche des Baugebiets waren bisher Flächen einer Baumschule. Da auch die Gemeinde Senden in Zukunft mehr tun muss, um die nach wie vor steigenden Klimagase wieder einzufangen, werden wir tausende von Bäumen pflanzen müssen. Da stellt sich doch die Frage, ob für eine Ersatzfläche der Baumschule gesorgt worden ist.
Die moderne Gartengestaltung zeichnet sich heute durch viel Steine und Kies aus. Für die Ökologie und den Artenschutz ist das aber völlig kontraproduktiv. Hier sollten den Bauherren klare Vorgaben gemacht werden. Und auch die Gestaltung der Grünanlagen sollte naturnah, standortgerecht und insektenfreundlich durchgeführt werden.
Bei allen Neubaugebieten ist immer eine der wichtigsten Fragen, wie die Straßenanbindung ist und ob es genug Stellplätze und Parkplätze gibt. Angesichts der Notwendigkeit einer umweltfreundlichen Mobilität müssten hier die Schwerpunkte mal anders gesetzt werden:
– wie schaffen wir gute und schnelle direkte Verbindungen für Radfahrer in den Ortskern und zu den Bahnhöfen Mecklenbeck, Albachten und Bösensell?
– kann ein elektrisch betriebener Kleinbus regelmäßig in den Ortskern und zum Bahnhof Bösensell fahren?
– werden öffentliche Ladesäulen für E-Autos geplant?
– gibt es eine Park- und Ladeanlage mit PV Bedachung als Stellfläche für Elektroautos im Carsharing?
– wird mit Rücksicht auf die Gesundheit an ausreichenden Lärmschutz gedacht? Lärm ist Stressor Nr. 1 und führt nachweislich zu Folgeerkrankungen wie Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie Angststörungen und Depressionen.
Dies alles sollten die Verwaltung und auch die politischen Gremien bei ihrer Planung Huxburg und Wienkamp berücksichtigen. Die Agenda21Senden als Bürgerinitiative bittet Bürgerinnen und Bürger, denen eine Einflussnahme in diesem Sinne am Herzen liegt, um Stellungnahmen und weitere Anregungen in ihrem blog (als Antwort auf den Beitrag):
https://agenda21senden.de/2018/12/14/bauleitplanung-mit-buergerbeteiligung/
Nach einer gewissen Diskussionsphase soll dann Anfang des nächsten Jahres eine offizielle Anregung (Bürgerantrag) beim Rat der Gemeinde Senden eingereicht werden.
Langfassung
Lärm ist Stressor Nr. 1, führt zu Stress und Stressfolgeerkrankungen. Lärm geht auch bei „Gewöhnung“ ins Blut (die Werte für die Stresshormone Adrenalin und Cortisol steigen dauerhaft an) und führt z. B. zu Herz-, Kreislauf-, sowie Stoffwechselerkrankungen, Angststörungen und Depressionen. Wir haben mit 2700 Toten pro Jahr bereits annähernd so viele Lärmtote in Deutschland zu beklagen wie Verkehrstote. Die Zahlen und Auswirkungen sind höchst alarmierend. Die Europäische Union hat daher mit Recht eine Umgebungslärmverordnung erlassen und fordert die Länder auf, Lärmaktionspläne aufzustellen. Auch wenn sich Deutschland diesbezüglich in einem Rechtsverletzungsverfahren befindet, tut es dringend Not, darauf an allen Orten zu reagieren – gerade auch in Orten, in denen eine Bundesstraße den Ort teilt (wie in Senden die B 235) und der Gartenlärm durch schwere benzingetriebene Rasenmäher, Heckenscheren, Motorsägen, Laubbläser, etc. enorm ansteigt.
Agenda21Senden regt Beitritt von BM Sebastian Täger als Mayor for Peace an
600 Bürgermeister für den Frieden gibt es bereits in Deutschland. Auch etliche Bürgermeister/innen von Gemeinden und Städten im Kreis Coesfeld sind bereits beigetreten.
Daher beschloss die Agenda21Senden auf ihrer Sitzung am 12.12.2018 die Anregung, dass auch der Gemeinderat von Senden dem BM Sebastian Täger empfehlen möge, Mitglied bei den Mayors for Peace zu werden.
Treffen der Agenda-Gruppe im Dezember 2018
Senden. Am Mittwoch, den 12.12. ab 18.30 Uhr trifft sich die Gruppe Agenda21Senden zum letzten Mal in diesem Jahr oben im Treffpunkt, daher ist ein gemeinsames Essen im Anschluss an die Sitzung geplant. Auf der Tagesordnung stehen die Projekte Leihfahrräder, Mitfahrerbänke und Give Box. Ferner geht es um die Themen „Mayors for Peace“, Zusammenkunft der Friedensgruppen im Kreis und „Partizipative Gartenanlage“. An diesen und anderen Sendener Themen Interessierte sind wie immer eingeladen. www.agenda21senden.de
Wer verdient an der Rüstung?
Rüstung in Zahlen
Stand März 2018, Quelle: Flyer Attac-COE, zusammengestellt von Joachim F. Gogoll, Agenda21Senden
Alleinunterhalter für eine gelingende Energiewende
Frank Farenski ist Journalist, Filmemacher und Entertainer für die gute Sache.
Was er an die Frau und den Mann bringen will, sind Klimaschutz und ein nachhaltiges Leben: energieautark und ernährungsbewusst; selbst bestimmt und selbst handelnd.
In seinem Film „Autark“ zeigt er viele gelingende Beispiele, nichts Neues für die, die seit Jahren an diesen Themen arbeiten, aber doch schön zu sehen, dass es inzwischen viele gibt, die ein anderes, ein vom Konsum und von den großen Konzernen etwas unabhängigeres Leben leben möchten, ohne auf die schönen Dinge des Lebens zu verzichten. Natürlich muss man einsparen, wenn man dreimal oder viermal mehr an Ressourcen verbraucht, als die Erde auf Dauer her gibt. Es kann nicht mehr lange gelingen, auf Kosten anderer Völker und der eigenen Kinder und Enkel zu leben. Was man machen kann und muss, zeigt Farenski in seinen vier Filmen „Leben mit der Energiewende“. Und was er besonders überzeugend zeigt und vorlebt, ist, dass dieses andere, nachhaltige Leben auch noch Freude, oder sogar mehr Freude bereitet, weil man das schlechte Gewissen überwindet und mit anderen zusammen neue Werte schafft oder alte Werte wiederentdeckt.
Entschieden für Frieden – Schwerpunkte in Europa anders setzen
Forum Zentraler Friedensdienst
Thomas Oelerich, Referent vom Forum ZFD schrieb im Oktober 2018:
Die Bundesregierung scheint entschlossen, in den kommenden ]ahren deutlich mehr in Rüstung und Kriegsmaterial zu investieren. Betrug der Etat im Jahr 2016 noch 35,1 Milliarden Euro, stieg er 2017 auf rund 37 Milliarden Euro an. Im laufenden Jahr 2018 erhöhte sich der Militärhaushalt bereits auf 38,5 Milliarden Euro und für 2019 sollen es dann 42,9 Milliarden (+11,4%) sein. Von bis zu 85 Milliarden Euro im Jahr 2024 ist die Rede!
Eine (Fehl-)Entwicklung, die von der Bundesregierung auch auf europäischer Ebene vorangetrieben wird. Denn der europäische Verteidigungshaushalt soll in den kommenden Jahren ebenfalls finanziell ausgebaut werden.
Zeitgleich sind zivile Maßnahmen der Friedenspolitik Kürzungen im EU-Etat unterworfen. Geht damit die Grundidee einer Europäischen Union verloren, die einst Friedenskraft in Europa und darüber werden wollte?
Viele meinen, gegen diese Militarisierung der Außen- und Sicherheitspolitik ließe sich ja doch nichts ausrichten. Aber ähnlich pessimistische Stimme waren auch zum Widerstand gegen die Vernichtung des Hambacher Forstes zu hören. Es kam anders. Ein anderes Beispiel: Vor wenigen Wochen wäre es unvorstellbar gewesen, dass Zehntausende auf Großdemonstrationen in Hamburg oder Berlin (250.000 Menschen!) und an vielen anderen Orten in Deutschland ein derart eindrückliches Zeichen gegen Rassismus und Nationalismus setzen. Gemeinsam lässt sich etwas bewegen.
Für uns im forumZFD Grund genug, im kommenden Jahr anlässlich der bevorstehenden Europawahlen für ein Europa des Friedens und der sozialen Gerechtigkeit zu werben. Denn wir sind überzeugt: Die geplante Militarisierung der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik wäre der vollkommen falsche Weg. Stattdessen ist es an der Zeit, zivile Maßnahmen der Konfliktbearbeitung auf nationaler und europäischer Ebene zu befördern.
Thomas Oelerich, Zentraler Friedensdienst
Der AK Frieden in der Agenda21Senden stimmt dem zu. Bei den Europawahlen in 2019 sollte man rechtzeitig die Parteiprogramme abklopfen und nur den Kandidaten seine Stimme geben, die sich eindeutig für die Stärkung der Zivilen Konfliktbearbeitung einsetzen und einen höheren Miltärhaushalt ablehnen.
Noch ein Leserbrief zur Windkraft in Bösensell aus aktuellem Anlass
Leserbrief zum Bericht „Windkraftgegner führen viele Argumente ins Feld“.
Was hat nun die „Monsterland“-Veranstaltung der Windkraftgegner in Bösensell gebracht. Liest man den Bericht in den WN – nur „kalter Kaffee“. Es werden wieder einmal alle Argumente gegen die Erzeugung regenerativen Stroms durch Windkraft ins Feld geführt, die schon seit Jahren rauf- und runtergebetet werden. Und natürlich wird wieder einmal der Klimawandel – verursacht durch drastisch gestiegenen CO2-Emissionen seit der Industrialisierung – geleugnet. Neu ist allein, dass nun auch das Grundgesetz gegen Windkraftenergie herhalten muss. Dieses Argument kannte ich noch nicht. Es wird nichts ausgelassen. Kein Argument ist zu dumm, um gegen die Windkraft zu polemisieren, schrieb schon vor Jahren der Wissenschaftsjournalist Franz Alt. Interessant wären positive und konstruktive Perspektiven der Windkraftgegner gewesen. Die werden nur angedeutet („andere Innovationen“). Was damit wohl gemeint ist? Dass ernsthaft der Klimawandel und die Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen in Zweifel gezogen werden, kann ich nicht glauben. Gerade in den letzten Wochen schlagen Meeres- und Klimaforscher Alarm. Der Wandel würde sich schnell und drastischer vollziehen, als noch vor Monaten gedacht. Die Anzeichen zum Beispiel in den Meeren und an den Polkappen sind nicht zu übersehen. Wer verantwortungsvoll und zukunftsorientiert denkt und handelt, der muss wirkliche Alternativen vorschlagen. Nur „contra“ hilft uns nicht weiter.
Mit freundlichem Gruß
Bernd Lieneweg, Senden