
Wolf von Fabeck war Gastredner der Agenda21Senden, für sein leibliches Wohl sorgte das Team von Niemeyer´s. Beim Abendessen erzählte ihm Theo Stenkamp auch von der jüngsten Geschichte des Sendenr Schlosses.
Am vergangenen Donnerstag hat der Altmeister der Sonnenenergie-Szene, Wolf von Fabeck, Geschäftsführer des Solarenergiefördervereins, vor allem seine langjährigen Fans nach Senden gelockt. Etwa ein Viertel von ihnen waren erfahrene Elektroautofahrer, die naturgemäß ein besonderes Verhältnis zur Speicherung von Strom haben. Eigens für sie wurde vor der Musikschule eine temporäre Stromstelle eingerichtet. Mit seinem erzählerischen, mit Anekdoten gespickten Vortrag hat von Fabeck seine Zuhörer, darunter auch einen faszinierten Jugendlichen, über zwei Stunden in seinen Bann gezogen. Fazit: nur Stromspeicher können die Lücke zwischen Solar- und Windenergie schließen und eine Flaute überbrücken. Nur sie können eine zuverlässige Stromversorgung mit erneuerbaren Energien gewährleisten. Dabei spielt die Speicherform zunächst gar keine Rolle.
Die momentan stark beworbenen Fernleitungen könnten das nicht leisten, außerdem brächten sie zahlreiche Nachteile mit sich. Für sie müsse Grund und Boden enteignet werden, sie seien anfällig für Terror, Unwetter und Hackerangriffe. Fehlende Speicher verschlimmern Katastrophen, sie zwingen zum Bereithalten fossiler Kraftwerke, deren Umweltbelastung dauert an. Stromnetze verschieben den Strom nur örtlich, Stromspeicher dagegen zeitlich. Stromnetze können also keinen Ausgleich zwischen Leistungslücken und Leistungsspitzen gewährleisten. Von Fabeck plädierte für eine dezentrale Energieversorgung mit möglichst direkter Speicherung; kleinere Regionen mit eigener Speicherkapazität gewährleisten die beste Versorgungssicherheit. Außerdem würde bei gelingender regionaler Speicherung die Solarindustrie wieder erstarken, verlorene Arbeitsplätze im Mittelstand würden wieder neu geschaffen. Die oft in der Argumentation auftauchenden skandinavischen Wasserkraftwerke seien als Pumpspeicherkraftwerke ungeeignet, ihr Beitrag decke allenfalls einen kleinen Teil des Bedarfs. Die jetzt geplanten Fernleitungen förderten somit nicht die gewünschte Vollversorgung mit regenerativen Energien, sie ließen sich aber für die Übertragung von „fossilem Strom“ nutzen. Auch in Süddeutschland sei als Alternative zu Fernnetzen die Errichtung von Solar- und Windanlagen in Verbrauchernähe sinnvoll. Überschüssiger Strom könne flächendeckend regional gespeichert werden, dabei könnten Batteriespeicher eingesetzt werden, es könnten mit dem Strom aber auch Wasserstoff oder Methanol als Speichermedien hergestellt werden.
Hier die Folien zum Vortrag: Fernleitungs_oder_Speicherausbau_201512092




„Speicher statt Fernleitungen“ ist das Thema des Vortrags, für den die Agenda21Senden Dipl. Ing. Wolf von Fabeck, den Geschäftsführer des Solarenergiefördervereins, eingeladen hat. Der Jahrzehntelange Pionier der Sonnenenergie, der in Senden schon einmal vor sechs Jahren zu Gast war, wird am 10. Dezember um 20 Uhr im Vortragsraum des „Journal“, Münsterstraße 16, referieren. Der Solarenergieförderverein schreibt über diesen Vortrag: Nach der Fukushima-Katastrophe verkündete Kanzlerin Angela Merkel den großen Stromnetz-Ausbauplan zur „Flankierung des Atomausstiegs“. Seitdem geht ein tiefer Riss durch die Umweltbewegung. Der Bau von Fernübertragungsleitungen wird von vielen Umweltfreunden und Atomgegnern als notwendiges Opfer angesehen, das den Umstieg auf die Erneuerbaren Energien ermöglichen soll. Tatsächlich aber wird die Bevölkerung getäuscht. Der Ausbau von Fernübertragungsleitungen löst nicht die vordringlichste und anspruchsvollste Aufgabe der Energiewende, bei wetterbedingter europaweiter Minderleistung von Wind- und Sonnenenergie eine Vollversorgung mit gespeichertem Strom aus Erneuerbaren Energien sicherzustellen. Die Fernübertragungsleitungen bereiten stattdessen die Möglichkeit vor, bei Minderleistung von Solar- und Windenergie alle Stromverbraucher bundesweit ergänzend mit Strom aus fossilen Quellen erreichen und versorgen zu können. Die Fernübertragungsleitungen zementieren somit den Weiterbestand an fossilen Kraftwerken und leisten damit dem Klimawandel Vorschub – denn ohne Stromspeicher werden wir nie auf die fossilen (oder atomaren) Kraftwerke verzichten können. Dass die angekündigte Versorgung Süddeutschlands mit Offshore-Windstrom nicht funktionieren kann, und dass es bessere Alternativen für die Markteinführung von EE-Stromspeichern gibt, wird der Vortrag aufzeigen. Fernleitungen können keinen Ausgleich zwischen Leistungsspitzen und Leistungslücken herstellen. Nur Speicher sind in der Lage, Leistungsspitzen auf der Zeitachse zu verschieben.





Ein Sandsturm in der Nähe des Flüchtlingslagers Dadaab in Mordosten Kenias. Klimaversicherungen sollen Menschen nach einer Dürre helfen, wieder auf die Beine zu kommen.