Archiv der Kategorie: Konflikte – Friedensarbeit – Friedenskreis

Protokoll des Arbeitskeises Frieden vom 26.10.2017

  Agenda 21 Senden – Arbeitskreis Frieden

Kurzprotokoll: erstes Treffen des AK Frieden am 26.10.2017, 17 – 19 Uhr

Anwesend: Klaus Kröber, Bernd Lieneweg, Petra Volmerg

  • Das erste Treffen wurde kurzfristig verabredet und über Facebook, Presse und Agenda-Seite angekündigt.
  • Zur Motivation und den Zielen des Arbeitskreises (Durchführung einer Art Brainstorming):

„Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts“(Willi Brandt)

o   Frieden fängt bei jedem selbst an

o   Sozialer Frieden in Senden

o   Flüchtlinge in Senden über die letzten Jahrzehnte betrachtet

o   „Zuwanderung“ in Senden über die letzten Jahrzehnte von sehr verschiedenen Gruppen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen; teilweise prägend für die Gemeinde

o   Methoden, um Frieden „anklingen“ zu lassen (Gesang, tönen)

o   70 Jahre Frieden in Europa (dankbar hinschauen, viele haben Krieg noch erlebt und sind bis heute geprägt davon)

o   Fluchtursachen vor Ort beseitigen (Kriege, Geldgeschäfte, Waffenlieferungen…)

o   Klimaziele erreichen, um Klimawandelfolgen zu minimieren und damit Fluchtursache Klimawandel zu minimieren

  • Hauptaufgabe des AKs: Aufklärung (über das, was wirklich läuft)

 

Mögliche Aufgaben/ Wege für die nächste Zeit, um dies zu erreichen:

o   Über Infoabend, Aktionen mehr „Friedensinteressierte“ finden und ansprechen

o   Infos zu z.B. Fluchtursachenbekämpfung: Initiativen der Bundesregierung in betroffenen Ländern, dazu gab es einen Überblick/ Vortrag von Herrn Nachtwei bei der Friedensinitiative Nottuln (?), evt. Referenten einladen (Bernd wird sich erkundigen, Übersicht soll besorgt werden (?))

o   Flüchtlinge verschiedener „Zeitwellen“ in Senden, Zeitzeugen vor Ort, Aktion dazu, Abend dazu, erzählen lassen, einladen (Ähnliches wurde in Lüdinghausen und Südkirchen durchgeführt)

o   Bürgermeister Täger auffordern, den „Mayors for Peace“ beizutreten (Petra versucht es anzusprechen, Bernd hatte schon einen Brief geschrieben)

Hintergrund zu Mayors for Peace aus https://de.wikipedia.org/wiki/Mayors_for_Peace; 01.11.2017

Mayors for Peace (engl.: Bürgermeister für den Frieden) ist eine internationale Organisation von Städten, die sich der Friedensarbeit, insbesondere der atomaren Abrüstung, verschrieben haben. Die Organisation wurde 1982 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von Hiroshima, Takeshi Araki, gegründet.

Aus der grundsätzlichen Überlegung heraus, dass Bürgermeister für die Sicherheit und das Leben ihrer Bürger verantwortlich sind, versuchen die Mayors for Peace Einfluss auf die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu nehmen und diese zu verhindern. Der weltweite Verband hieß früher „Programm zur Förderung der Solidarität der Städte mit dem Ziel der vollständigen Abschaffung von Atomwaffen (Partnerschafts-Programm der Städte Hiroshima und Nagasaki zur Ächtung aller Atomwaffen in Ost und West)“.

Seit Bürgermeister Tadatoshi Akiba den Verband in „Mayors for Peace“ umbenannt und 2003 die Kampagne „2020 Vision“ ins Leben gerufen hat, hat sich die Zahl der Mitglieder mehr als verdreifacht. Ausgehend von Japan haben sich seit der Begründung insgesamt 7.392 Mitgliedsstädte in 162 Ländern der Organisation angeschlossen (Stand 1. Juli 2017).[1] Eine Teilnahme bedeutet, die Aufnahme von Verhandlungen zur Abschaffung von Nuklearwaffen bis zum Jahr 2020 zu unterstützen. Am 18. Oktober 2007 erhielten Tadatoshi Akiba und „Mayors for Peace“ den Nuclear-Free Future Award in der Kategorie „Lösungen“.

2020 Vision

Die Bürgermeister für den Frieden rufen ihre Mitgliedsstädte auf, die Kampagne 2020 Vision zu unterstützen, um sich so in die internationalen Verhandlungen über Atomwaffen einzumischen. Sie werden dabei von Friedensgruppen auf der ganzen Welt sowohl auf lokaler als auch internationaler Ebene unterstützt. Das Ziel ist, eine verbindliche Vereinbarung eines Zeitplans für die Abschaffung aller Atomwaffen und den Beschluss einer Nuklearwaffenkonvention durchzusetzen, um eine atomwaffenfreie Welt bis 2020 zu erreichen. 2016 und 2017 war ein Schwerpunkt der Einsatz für und die Mitarbeit an den UN-Verhandlungen für einen Atomwaffenverbotsvertrag als erstem Schritt.[2]

gez. Petra Volmerg

Ergänzung:

Winfried Nachtwei wurde inzwischen angeschrieben und hat sich bereit erklärt, ohne Honorar in Senden zu referieren.

2012 wurde Peter Amadeus Schneider in Nottuln erster Bürgermeister für den Frieden im Kreis Coesfeld. Seit 2016 ist auch Richard Borgmann aus Lüdinghausen ein Mayor for Peace:

http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Luedinghausen/2016/07/2450669-Flagge-des-weltweiten-Buendnisses-Mayors-for-Peace-gehisst-Frieden-muss-erarbeitet-werden

Alle Informationen der Agenda21Senden findet Ihr nun auch bei Facebook unter „Sendener Stimme“

https://www.facebook.com/Sendener-Stimme-1179683648834614/

gez. LieBe

Neubelebung der konventionellen Rüstungskontrolle in Europa

AK Frieden

Ein Beitrag von Wolfgang Richter

Oberst a.D. Wolfgang Richter ist
wissenschaftlicher Mitarbeiter in der
Forschungsgruppe Sicherheitspolitik
bei der Stiftung Wissenschaft und
Politik (SWP) in Berlin.

Ende August 2016 hat der frühere deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier vorgeschlagen, einen strukturierten Dialog darüber zu führen, wie die konventionelle Rüstungskontrolle wiederbelebt werden kann. Dazu hat er fünf Regelungsbereiche vorgeschlagen (siehe Teil 1 in ES&T 5/2017), die im Folgenden diskutiert werden sollen.

Weiterlesen: Richter_Konventionelle Ruestungskontrolle Teil 1

Der Vertrag über konventionelle Rüstungskontrolle in Europa (KSEVertrag)
leistet keinen wirksamen Beitrag mehr, um für militärische
Zurückhaltung und Berechenbarkeit in einem Europa zu sorgen, das
von neuen Konflikten, einem konfrontativen Sicherheitsverständnis
und der Gefahr militärischer Eskalation gekennzeichnet ist. Ein Beitrag zur militärischen Stabilität in Zeiten der Krise (Teil 2)

Weiterlesen: Richter_Konventionelle Rüstung Teil 2_09_17

Friedensmeditation am Brunnen

Aufruf zur Teilnahme an einer internationalen Friedensmeditation ab 17.50 Uhr am Laurentius-Brunnen. Initiator der Meditation für den Frieden, insbesondere in Korea, zu der sich weltweit zur selben Zeit Menschen an vielen Orten zusammenfinden, ist der amerikanische Friedenstroubadour James Twyman. Mit Kerzen soll ein leuchtendes zeichen für den Frieden gesetzt werden.

WN, 15.09.2017

Für Sendener Friedensfreunde – einfach mal reinschauen

  Friedenskreis Senden

Der Bund für soziale Verteidigung schreibt:

Liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns sehr, Ihnen unsere Online-Ausgabe des BSV-Rundbriefes 03/2017 in diesem Jahr präsentieren zu dürfen.
Wir haben zu diesem Thema folgende Artikel zusammengestellt:

●    Syrienkrieg
●    Atomwaffenverbot
●    Friedensbildung
●    Neue Publikationen
●    u.a.m.
Wenn Sie zu bestimmten Themen noch mehr Informationen erhalten wollen, dann werfen Sie einen Blick auf unsere neuen Veröffentlichungen im Rundbrief oder auf das Angebot auf unserer Homepage:http://www.soziale-verteidigung.de/material/

Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.
Ihr BSV-Team

Hier die zugehörige PDF-Datei:  rb173online (1)

Die soziale Verteidigung, das Peace keeping, Frieden schaffen ohne Waffen – oder wie auch immer man es nennen will – sollte einer der ersten unserer Schwerpunkte sein. Darum geht es auch in erster Linie am 18. September in Nottuln bei der Befragung der Bundestagskandidaten. Für mich sind die Antworten Wahl-entscheidend.

Diskussion mit den Bundestagskandidaten über Friedenspolitik (Nottuln, 18.9.)

  Friedenskreis Senden – FI Nottuln

Wie kann man Frieden schaffen und erhalten?

Senden. Dass dies eine wichtige Überlebensfrage ist, wird keine Partei bestreiten. Aber natürlich gibt es deutliche Unterschiede bei den Antworten, wie man diese Ziele am besten erreichen kann. Der Friedenskreis Senden hat die von der Friedensinitiative Nottuln erarbeiteten Fragen an die Politik durchgearbeitet und bietet sie den Sendener Bürgerinnen und Bürgern als Faltblatt bei den kommenden Wahl-Infoständen (ab 9.9.) an. Die Nottulner haben diese Fragen an die Bundestagskandidaten geschickt und Antworten bekommen. Darüber hinaus veranstalten sie am Montag, den 18.09.2017 um 19.30 Uhr in Nottuln in der alten Amtmannei eine Diskussionsveranstaltung mit den Bundestagskandidaten über Friedenspolitik. Die vorher erarbeiteten Fragen werden Grundlage der Diskussion sein. Da geht es selbstverständlich darum, was deutsche Politik dabei aktiv tun kann, welche Rolle dabei die NATO spielt und welche Position Deutschland dabei in der NATO einnimmt. Bei welchen Militäreinsätzen wird Deutschland mitmachen? Wie kann man die Bundeswehr aus Kampfeinsätzen zurückholen? Rüstungskontrolle und Waffenexporte sind ebenfalls Themen, bei denen es wahlentscheidende Unterschiede bei den zur Wahl stehenden Parteien gibt. Welchen Stellenwert nimmt die Zivile Konfliktberabeitung ein, werden die vorhandenen erfolgreichen Strukturen gestärkt, werden Investitionen dafür angemessen erhöht? Werden zivile Friedensdienste als Alternative zum Militär so ausgestattet, dass sie gewaltfrei Sicherheit schaffen und Menschen so schützen können, dass sie nicht mehr aus Angst die Flucht ergreifen?

Für den inneren Frieden in Deutschland und überall auf der Welt muss mehr soziale Gerechtigkeit geschaffen werden, dafür müssen in der Wirtschaftspolitik andere Schwerpunkte gesetzt werden. Dann könnte auch Flucht aus wirtschaftlichen Gründen verhindert werden.

Um auch den Sendener Bürgerinnen und Bürgern die Antworten unserer Bundestagskandidaten nicht vorzuenthalten, lädt die Agenda21Senden in Kooperation mit dem Friedenskreis Senden alle Wählerinnen und Wähler nach Nottuln ein und bietet um 19 Uhr Mitfahrgelegenheiten ab Busbahnhof an.

Hier noch einmal die Friedensfragen: Fragen zur Bundestagswahl 2017

 

Ist der Frieden in Europa gefährdet? Vortrag von J.F. Gogoll in der Friedenskapelle

Mit dem Brexit und dem aufkeimenden Nationalismus in den einzelnen europäischen Staaten ist auch die Gefahr einer unfriedlichen Auseinandersetzung in Europa gewachsen. Die sozialen Konflikte verschärfen sich angesichts einer immer stärker durchgreifenden neoliberalen Wirtschaft. Wie sich unter Trump die Beziehungen zu Amerika und innerhalb der Nato entwickeln, bleibt abzuwarten. Drohen neben den internationalen Konflikten auch kriegerische  Auseinandersetzungen innerhalb einzelner EU-Staaten?

J.F. Gogoll, Betriebs- und Volkswirt aus Nottuln

In der Reihe „Wirtschaft mit Kultur“ wird der Ökonom J.F. Gogoll aus Nottuln unter dem Thema „Wie gefährdet ist der Frieden in Europa?“ dieser Frage nachgehen und seine Bewertung zur Diskussion stellen. Alle Interessierten sind am Mittwoch, den 21.6.2017, ab 19.30 Uhr in die KuKiS-Räume der ehemaligen Friedenskapelle, Grüner Grund 5, eingeladen.

EUROPA geht auch solidarisch!

Vortrag am Mittwoch, den 3.5.2017, um 19 Uhr in
Nottuln – Alte Amtmannei – Stiftsstraße
Prof. Dr. Mechthild Schrooten,
Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Bremen
Schwerpunkte: Geld und Internationale Integration

Veranstalter: Attac-COE – VisdP: Joachim F. Gogoll – Büroanschrift: Detmolder Straße 9 – 45896 Gelsenkirchen – www. attac-coe.de

Wettbewerb und Solidarität sind zwei wichtig ökonomische Prinzipien. In den letzten Jahrzehnten wurde der Wettbewerb zum wichtigsten Wachstumsmotor erklärt. Dies gilt auch in Europa. Längst jedoch ist die Mitgliedschaft in der EU kein Wohlstandsgarant mehr. Im europäischen Wettbewerb gibt immer mehr Verlierer. Die Ausgestaltung der Europäischen Union muss vollständig überdacht werden.
Dabei darf auch die Diskussion um den nationalstaatlichen Einfluss nicht ausgeblendet werden. „Europa geht auch solidarisch“ – stellt dem neoliberalen Wettbewerbsmodell Ideen gegenüber, die auf die Lebensbedingungen der Menschen zielen. Dabei spielt das Geld, das Vermögen und die Verteilung eine große Rolle.

Zum Weiterleiten als pdf-Datei: Europa geht auch solidarisch

Krieg schafft auch in Syrien keinen Frieden – Demo am 8. Okt. in Berlin

Friedensbewegung fordert Waffenstillstand und erneute Verhandlungen – Bundesweite Friedensdemonstration in Berlin am 8. Oktober.

Mit Entsetzen und Abscheu verfolgt die Friedensbewegung seit fünf Jahren den Krieg in und gegen Syrien. Hundertausende Tote und Millionen auf der Flucht sind das Ergebnis der kriegerischen Auseinandersetzung, in der sich innere Gewaltkonflikte, äußere Einflüsse, Interventionen, religiöser Fanatismus, Terrorismus und eine Politik des Regime-Change zu einem verheerenden Mix verbinden. Nicht zuletzt trägt das verbale Aufrüsten aller Seiten zu einer scheinbar unlösbaren Gewaltspirale bei. Es ist gerade diese sich aufschaukelnde Stellvertreter-Dimension des Krieges, die in eine weit über Syrien oder die Region hinausführende Kriegsbedrohung eskalieren kann. …

Ohne Druck der Friedensbewegungen wird es keinen Friedensprozess geben! Deswegen rufen der Bundesausschuss Friedensratschlag, die Kooperation für den Frieden und die Berliner Friedenskoordination zur Teilnahme an der bundesweiten Friedensdemonstration am 8. Oktober in Berlin auf: „Die Waffen nieder!“

Den kompletten Text findet man auf der Sonnenseite von Bigi und Franz Alt

Fluchtursachen – Vortrag am 29. Juni bei Niemeyers

WN 22.06.2016

WN 22.06.2016

Originaltext MilKa:

Die Agenda 21 Senden lädt alle Interessierten am Mittwoch, den 29.06.16 zu einem Vortrag mit dem Titel „Flucht nach Europa – wo liegen die Ursachen“ ein. Referent Joachim F. Gogol, Ökonom und u.A. Mitglied der AG „Alternative Wirtschaftsformen“, deckt an diesem Abend sowohl die Ursachen der derzeitigen Flüchtlingsbewegung als auch den Anteil von Europas Wirtschaft daran auf. Außerdem wird er einige daraus resultierende Lösungsvorschläge aufzeigen, über die im Anschluß gern ausführlich diskutiert werden darf. Der Abend beginnt um 19 Uhr im Hotel „Niemeyers“, Herrenstraße 4 in Senden; der Eintritt ist frei.

 

Deutschland im Krieg

Obwohl wir es noch nicht thematisiert haben: ich muss es einfach mal los werden,

Jakob Augstein vom Spiegel spricht mir aus der Seele:

SPIEGEL ONLINE

SPIEGEL ONLINE

30. November 2015

S.P.O.N. – Im Zweifel links

Merkels Krieg

Eine Kolumne von

Deutschland zieht in den Krieg. Ohne Strategie, ohne Aussicht auf Erfolg. Hauptsache, wir sind dabei. Der Preis kann hoch sein: Die Terrorgefahr hierzulande steigt.

Satelliten und Tornados zur Aufklärung, eine Fregatte und Tankflieger. Es ist keine beeindruckende Streitmacht, die Deutschland in Syrien aufbieten will.

Aber darauf kommt es nicht an. Was zählt ist: Die Deutschen werden nun endgültig zur Kriegspartei in diesem Konflikt ohne Hoffnung. Bisher hatte Deutschland sich weitgehend herausgehalten. Nicht aus Feigheit, sondern aus Vernunft. Es gibt hier keinen Ausweg. Zu viele Seiten verfolgen zu viele gegensätzliche Interessen. Aber jetzt ist der Krieg in Syrien auch unser Krieg. Warum? Aus Liebe zu Frankreich, und das ist im Prinzip ein guter Grund. Aber er ist nicht gut genug für einen Krieg. Und er rechtfertigt nicht das Risiko, dass der Terror nun auch zu uns kommt.

Wer will noch mal, wer hat noch nicht. In Syrien kämpfen im Moment – ohne Anspruch auf Vollständigkeit: die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Russland, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Saudi-Arabien, Bahrain, Jordanien, die Nusra-Front, die Türkei, Hisbollah, Iran, die „Freie Syrische Armee“, mehrere kurdische Gruppen, die Syrische Armee und natürlich der „Islamische Staat“. In Syrien ist immer ein Platz frei. Jetzt auch für die Deutschen.

In der „Neuen Zürcher Zeitung“ stand neulich: „Die alte bundesrepublikanische Außenpolitik, eine Endmoräne des Biedermeier, hat sich überholt.“ Das ist aus dem Blickwinkel der Weltmacht Schweiz leicht gesagt. Immer, wenn es um Krieg oder Frieden geht, brütet Deutschland mit schwerem Sinn und gefällt sich in der Rolle des melancholischen Zweifels. Handeln oder Nicht-Handeln?

„Ich erinnere uns alle daran: Nicht nur durch Tun, sondern auch durch Unterlassen können wir uns schuldig machen.“ Frank-Walter Steinmeier hat das gesagt, unser Hamlet im Außenamt. Dabei muss man gar nicht so tief schürfen. Nüchterne Vernunft reicht völlig. Colin Powell hat für George Bush den Älteren vier einfache Bedingungen formuliert, die bei jedem Waffengang erfüllt sein müssen: überwältigende Übermacht, öffentlicher Rückhalt, klare Ziele, schneller Rückzug.

Der erste Golfkrieg der Amerikaner wurde nach dieser Powell-Doktrin geführt und gewonnen. Seitdem hat sich niemand mehr daran gehalten – und die US-Kriege sind gescheitert, in Afghanistan wie im Irak. Das liegt daran, dass der Krieg kein Instrument der Politik mehr ist, sondern selbst zur Politik wird. Er muss nicht mehr gewonnen werden. Er muss nur führbar bleiben.

Freundschaft verpflichtet nicht zur Torheit

Deutschland wird erst mit den Flugzeugen zur Kriegspartei

Inhalt lesen bei Spiegel online.