Archiv der Kategorie: Ökonomie – alternative Wirtschaft

Willy Wimmer (CDU): Jeder europäische Lösungsversuch wird durch den ukrainischen Präsidenten und seine Master in Washington hintertrieben.

Alarmstufe „Rot“ – ein weiterer Denkanstoß von Willy Wimmer (14. Juli 2014)

Verantwortlich:

Der frühere Parlamentarische Staatssekretär und CDU-Bundestagsabgeordnete verfolgt das Geschehen mit großer Sorge – so auch jetzt das Geschehen an der Grenze zwischen der Ostukraine und Russland. Er sieht ein Zusammenspiel zwischen den Spitzen in der Ukraine und den USA unter Ausschluss der europäischen Staaten. Da gibt es eine kleine Differenz zu meiner Einschätzung: ich fürchte, ein Großteil unserer Führungspersonen stecken unter der gleichen Decke. Albrecht Müller.

Hier der Text von Willy Wimmer:

Seit dem Versuch, die Ukraine-Krise wegen der Aufstände in Kiew durch die Außenminister Fabius, Sikorski und Steinmeier zu lösen, zieht es sich bis zu den jüngsten und angeblichen Vereinbarungen zwischen Poroschenko, Putin und Hollande wie ein roter Faden durch die kriegsgefährlich gewordene Ukraine-Krise. Es wird der nachdrückliche Beweis dafür erbracht, dass jeder europäische Lösungsversuch durch den ukrainischen Präsidenten und seine Master in Washington hintertrieben wird. Die europäischen Staaten müssen nicht erst seit den offenen Worten von Frau Nuland aus dem US-Außenministerium erkennen, wie sehr, was in der Ukraine zum offenen Krieg mit Nachbarn führen wird, als „Drehbuch“ in Washington und in keiner europäischen Hauptstadt liegt.

Weiterlesen auf den Nachhdenkseiten

Verhandlungsdokumente zum Freihandelsabkommen TTIP sollen weiterhin strikter Geheimhaltung unterliegen

Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,

eine im Dezember veröffentlichte Richtlinie der US-Regierung sieht vor, dass die Verhandlungsdokumente zum Freihandelsabkommen TTIP weiterhin strikter Geheimhaltung unterliegen sollen.

Die Inhalte scheinen sogar so geheim zu sein, dass nicht einmal die europäischen Regierungen vollen Zugang erhalten: Pro EU-Staat dürfen nur zwei BeamtInnen an zwei Tagen pro Woche in den jeweiligen US-Botschaften Einsicht in die Dokumente nehmen – und das auch nur nach vorheriger Anmeldung und einer Akkreditierung durch die US-Regierung. Mitnehmen dürfen sie nur Stift und Papier für „begrenzte Notizen“.

TTIP-Befürworter Sigmar Gabriel sieht darin „einen guten Schritt in Richtung Transparenz“, fordert aber einen direkten Zugang zu den Dokumenten. Richtig und konsequent wäre allerdings, im Sinne der europäischen Bevölkerung zu handeln und von Brüssel einen sofortigen Verhandlungsstopp zu fordern.

Die einzige Antwort auf diese Geheimverhandlungen ist Aufklärung und Protest! Deshalb werden wir am Samstag, den 18. April auf der ganzen Welt auf die Straße gehen und fordern: Schluss mit Geheimabkommen, die über unsere Köpfe hinweg ausgehandelt werden!

Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,

eine im Dezember veröffentlichte Richtlinie der US-Regierung sieht vor, dass die Verhandlungsdokumente zum Freihandelsabkommen TTIP weiterhin strikter Geheimhaltung unterliegen sollen.

Die Inhalte scheinen sogar so geheim zu sein, dass nicht einmal die europäischen Regierungen vollen Zugang erhalten: Pro EU-Staat dürfen nur zwei BeamtInnen an zwei Tagen pro Woche in den jeweiligen US-Botschaften Einsicht in die Dokumente nehmen – und das auch nur nach vorheriger Anmeldung und einer Akkreditierung durch die US-Regierung. Mitnehmen dürfen sie nur Stift und Papier für „begrenzte Notizen“.

TTIP-Befürworter Sigmar Gabriel sieht darin „einen guten Schritt in Richtung Transparenz“, fordert aber einen direkten Zugang zu den Dokumenten. Richtig und konsequent wäre allerdings, im Sinne der europäischen Bevölkerung zu handeln und von Brüssel einen sofortigen Verhandlungsstopp zu fordern.

Die einzige Antwort auf diese Geheimverhandlungen ist Aufklärung und Protest! Deshalb werden wir am Samstag, den 18. April auf der ganzen Welt auf die Straße gehen und fordern: Schluss mit Geheimabkommen, die über unsere Köpfe hinweg ausgehandelt werden!

Umweltinstitut München

TTIP: breite Debatte um regulatorische Kooperation

Aus dem Newsletter von Lobbycontrol, :

2) TTIP: breite Debatte um regulatorische Kooperation
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Unser Video zu regulatorischer Kooperation hat im Netz weite Kreise gezogen. In Kroatien lief es sogar im Fernsehen als Auftakt einer Diskussion über TTIP. In 150 Sekunden erfahren Sie darin, warum das Thema ein heißes Eisen ist und was Sie dagegen tun können:
https://www.lobbycontrol.de/ttip-video-regulatorische-kooperation

Mit einer Aufruf, die Verhandlungen zu regulatorischer Zusammenarbeit zu stoppen, haben wir nachgelegt. Denn wenn die derzeitigen Pläne Wirklichkeit werden, wird das den Handlungsspielraum demokratischer Politik massiv einengen. Der Einfluss der Unternehmenslobbyisten würde im politischen Prozess dauerhaft verankert. Wir haben die Stellungnahme zusammen mit dem Corporate Europe Observatory und Friends of the Earth
Europe initiiert und konnten dafür in kurzer Zeit über 150 weitere
Organisationen aus 24 EU-Ländern gewinnen. Hier können Sie den Text nachlesen:
https://www.lobbycontrol.de/2015/02/ttip-158-organisationen-gegen-regulatorische-zusammenarbeit/

Regulatorische Kooperation soll einen lang gehegten Traum von Lobbyisten wahr machen – Gesetze die nicht passen, werden einfach ausgehebelt.
Dagegen wehren sich bereits mehr als 1,3 Millionen Menschen und haben die selbstorganisierte Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA unterzeichnet. Jetzt das Video teilen, den Appell unterzeichnen und den dreisten Plänen eine Absage erteilen!
https://www.lobbycontrol.de/ttip-video-regulatorische-kooperation

Der Widerstand wächst bereits. Auch im TTIP-Beirat der Bundesregierung gibt es deutliche Kritik an diesem Eingriff in die demokratischen Rechte. In einer längeren Analyse von EU-Verhandlungsdokumenten haben wir die negativen Auswirkungen auf die Demokratie aufgezeigt. TTIP ist kein Freihandelsabkommen im klassischen Sinne, sondern ein großer
Schritt zu einem gemeinsamen Markt ohne gemeinsame Demokratie. Und die regulatorische Zusammenarbeit wird dieses Demokratiedefizit nicht beheben, sondern verschlimmern. Hier die Analyse:
https://www.lobbycontrol.de/2015/01/ttip-verhandlungsdokument-zeigt-deutlich-eu-verhandlungsposition-hoehlt-demokratie-aus/

Freihandelsabkommen – gut für Coesfeld?

http://www.coesfelder-nachrichten.de/wp-content/uploads/2015/01/150209_TTIP_Mail.jpg          MdB Katharina Dröge und Dr. Michael Oelck informieren

Licht ins Dunkel der Geheimverhandlungen über den Beitritt Deutschlands als EU Mitglied den transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP und CETA wollen die BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bringen. Um diese Debatte zu führen laden wir am 09. Februar ab 19.00 Uhr zu einer öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung über das Vertragswerk zwischen der EU und den USA ins Piccolino Coesfeld (Coesfeld, Markt 12) ein. Fundierte Informationen werden die Bundestagsabgeordnete Katharina Dröge und der Hauptgeschäfts-führer der Kreishandwerkerschaft Dr. Michael Oelck beitragen.

Wie ist unser Parlament eingebunden, welchen Entscheidungsmöglichkeiten  haben unseren Abgeordneten, was ist gut für Deutschland, unsere Menschen, Unternehmen, Handwerker, Landwirtschaft und unsere Arbeitsplätzen. Was wird aus unseren Stadtwerken? Bisher wurden nur häppchenweise vernebelte Informationen und Halbwahrheiten verbreitet, oder eine  Ablenkungsdebatte wie das berüchtigte „Chlorhühnchen“ inszeniert. Wir müssen wissen in Brüssel und USA hinter verschlossenen Türen vermutlich ohne parlamentarische Kontrolle vereinbart wird.

Das hört sich nach trockener Materie für Fachleute an“, stellt Norbert Vogelpohl fest, „aber auch wir in Coesfeld werden die Folgen zu spüren bekommen.“ „Eine ehrliche Debatte über die Frage, wer durch TTIP und CETA gewinnt, und wer verliert, ist lange überfällig“, sagt die Bundestagsabgeordnete Katharina Dröge.

Daher freut sich der Sprecher der GRÜNEN Norbert Vogelpohl dass mit der Volkswirtin MdB Katharina Dröge eine kompetente Fachfrau zu diesem wichtigen Thema Rede und Antwort stehen wird. Die Sicht des Handwerks wird Dr. Michael Oelck, der Hauptgeschäftsführer der hiesigen Kreishandwerkerschaft, erläutern.

gez. Wolfgang Dropmann

Infos hier

TTIP gewährt den USA Einfluss auf unsere Gesetzgebung

Internes Papier belegt: TTIP gewährt den USA Einfluss auf unsere Gesetzgebung

Regulatorische Kooperation

Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,
ein internes Papier der EU-Kommission zu TTIP bestätigt, was wir schon lange vermutet haben: Die USA sollen zukünftig ein Mitspracherecht bei europäischen Gesetzesvorhaben erhalten. Ziel des Vorschlags ist eine Art „Frühwarnsystem“ für neue Gesetze, die den Handel zwischen den beiden Wirtschaftsräumen behindern könnten.
Zwar erhält keine der beiden Seiten ein Vetorecht, die sogenannte „regulatorische Kooperation“ erhöht aber die Hürden für neue Gesetze zum Schutz von Umwelt und Gesundheit. In Europa stünden dann zum Beispiel geplante Verbote für hormonell wirksame Chemikalien oder die Kennzeichnungspflicht für Produkte aus Genfütterung auf dem Spiel.
Das uns vorliegende Dokument zeigt einmal mehr, warum die TTIP-Verhandlungen gestoppt werden müssen: Dieses Abkommen greift in die Handlungsspielräume unserer demokratisch gewählten Parlamente ein und gefährdet jeden weiteren Fortschritt beim Umwelt- und Verbraucherschutz.
Damit wir diese Gefahr abwenden können, brauchen wir Ihre Unterstützung! Helfen Sie mit, unsere Arbeit gegen TTIP langfristig zu finanzieren – werden Sie Fördermitglied oder spenden Sie für den Widerstand gegen das Freihandelsabkommen.

Alternativ können Sie jetzt auch schnell und bequem per spenden.

Weiterlesen beim Umweltinstitut.

Da thematische Überschneidungen synergetisch genutzt werden können, hier das Jahresprogramm von attac-COE

ATTAC – Programm 2015

Die wohl wichtigste Aufgabe eines jeden Attac – Mitgliedes ist es, jene Menschen zu informieren, die ein Defizit an Hintergrundinformationen haben. Die Politik und die öffentlichen Medien informieren leider nicht sehr gründlich, sondern häufig mit einer bestimmten Tendenz. Dabei werden meist keine direkten Lügen verbreitet, sondern durch  Weglassen von wichtigen Zusatzinformationen wird die öffentliche Meinung gezielt manipuliert. Dieses Verfahren wird allgemein als „weiche Lüge“ 1) bezeichnet. Beispiele dafür gibt es genug.

Die Themen für 2015

1.  Freihandelsabkommen: TTIP,  CETA und TiSA 2)
2.  Energiewende
3.  Finanzmanipulationen
4.  Die angestrebte deutsche Militärpotenz
5.  PEGIDA – Manipulation der Massen  /  Kumpanei von NPD und AfD

Zum 1. Thema (Freihandelsabkommen):

Noch immer ist nicht entschieden, wie der Streit um diese Abkommen ausgeht. Die kritische Öffentlichkeit ist informiert und mobilisiert, denn das sind all die Menschen, die zur Kasse gebeten werden. Die Gegenseite die Konzerne und sonstige konservative Kreise machen Druck für eine schnellstmögliche Verabschiedung dieses Abkommen, so z. B. Merkel 3) und Gabriel 4).  Diese Hektik zeigt doch eher die Nervosität dieser Leute, denn die ganze Sache
kann noch kippen. Das attac-Rechtsgutachten von  A. Fischer-Lescano und J. Horst läst hoffen.
Wir aber, haben die dringende Aufgabe weiterhin Druck zu machen.

1)   Kerstin Thummes, 2012  „Täuschung in der strategischen Kommunikation“ S. 47
2)   Transatlantic Trade & Investment Partnership,   Comprehensive Economic and Trade,  Trade in Services Agreement
3)   Merkel 26 Nov. 14  Versicherungstag 2014. :   „Sie sprach sich für eine zügige Verabschiedung aus.“
4)    Gabriel am 24.11.2014 nach der SPD Vorstandssitzung im Willy-Brandt-Haus in Berlin Fragen von Journalisten.:
Ganz werde man Investorenschutz und Schiedsgerichte aber nicht mehr herausbekommen. Eine komplette Streichung werde auch von niemandem in Europa unterstützt. „Auch von keiner anderen sozialdemokratischen Regierung.“
Und: “ Ich bin sicher. Die SPD wird sich nicht gegen ganz Europa und gegen alle anderen sozialdemokratischen Regierungen in Europa stellen.“

Zum 2. Thema (Energiewende)

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Energiewende: Regierung Merkel – Gabriel viel geredet, wenig getan. Im Gegenteil, der ehemalige Umweltminister (Gabriel  2005 bis 2009) bremst heute die Energiewende  zu Gunsten der Kohleverstromung aus.
Es kann niemand entgangen sein, das sich starke Unwetter immer mehr häufen.
Hier einige Beispiele: Jahrhunderthochwasser Elbe 2002, 2005, 2006, 2014,
Toskana und Südfrankreich Nov 2014.  Extremwirbelstürme Philippinen
Bopha Dez. 2012, Haiyan Nov. 2013, Hagupit Dez. 2014.
Diese meteorologischen Großereignisse kommen nicht von ungefähr, sie sind Menschengemacht. Seit über 200 Jahren wird von den Industrieländern des Nordens Kohle, Öl, Gas verbrannt und damit das klimaschädlichen Kohlendoxid ( CO2 ) erzeugt. Lange Zeit waren die Wirkungen für die Klimaerwärmung nicht bekannt. Seit ca. 50 Jahren jedoch kennt die Menschheit die Wirkungen.
Doch was tun die Regierungen? Sie beten beständig die Phrasen vom Wachstum und Arbeitsplätzen, die in Gefahr sind.
Gabriel  2007 : Wir müssen den Mut aufbringen, dagegen vorzugehen, sonst werden uns unsere Kinder und Enkel verfluchen. Recht hatte er.
Aber Gabriel 2014: Wir müssen endlich mal Schluss machen mit den Illusionen. Man kann nicht zeitgleich aus der Atomenergie und der Kohleverstromung aussteigen.
Doch, man kann, wenn die Nutzung der regenreativen Energien nur konsequent voran getrieben wird.
Der Druck muss also von unten – von uns allen –  kommen, wenn die
konzernhörigen Gestalten es nicht begreifen.

Zum 3. Thema   (Finanzmanipulationen)
Die Folgen der Spekulationsblase 2007 sind noch nicht überwunden, da werden bereits  neue Machenschaften deutlich:
Die Finanzlüge der „Schwarzen Null“ / Belastung der Rentenkassen durch sachfremde Leistungen (Wahlgeschenke z. B. Mütterrente)
Schäubles verlogenes Steuerabkommen mit der Schweiz (2012)
Steuerschlupflöcher für transnationale Konzerne (Luxemburg, Irland, Niederlande, Zypern UK u.v.a.)   –  Siehe auch E-Mail Sven Giegold 25.11.2014
Als Neuestes: Das Gezerre um das gerade verkündete Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Erbschaftssteuer.
Machen wir Druck mit Informationen!

Zum 4. Thema:  ( Die angestrebte deutsche Militärpotenz )
Auf der der Münchner Sicherheitskonferenz Anfang 2014 äußerten sich Bundespräsident Joachim Gauk. Außenminister Steinmeier und Verteidigungsministerin von der Leyen: Deutschland müsse sich militärisch stärker einbringen.
In einer Zeit, da Kriege und kriegerische Konflikte (Syrien, Irak, Ukraine, Nordafrika u.a.) bedrohliche Ausmaße annehmen, meint Deutschland auch noch Öl ins Feuer gießen zu müssen. Verständlich, die USA sind kriegsmüde, aber da haben sie ja noch so einen willfährigen NATO – Zwerg in Europa.
Nun, die deutsche Rüstungsindustrie jubelt.
Wollen wir dem untätig zusehen?

Wer TTIP sät, wird auch Fracking ernten.

Immer mehr wird trotz Geheimhaltung über die geplanten so genannten Freihandelsabkommen CETA, TTIP und TISA bekannt. Wenn auch Sie sich gegen diesen Rundumschlag gegen Demokratie, Umwelt, Verbraucherrechte und vieles mehr wehren möchten, können Sie das auf verschiedene Weise tun:
– Unterzeichnen Sie am besten jetzt gleich für die selbstorganisierte EU-Bürgerinitiative (sEBI), die von mehr als 240 Organisationen unterstützt wird. Auch der BUND ruft dazu auf. Gleich hier unterschreiben.
– Drucken Sie diese Unterschriftenliste aus und sammeln Sie Unterschriften bei Ihren Nachbarn, bei Freunden und Verwandten.

Weitere Informationen zum TTIP beim BUND

Das jüngste Weltgericht – ein Horrorszenario

Das jüngste Weltgericht

Drucken E-Mail
Die private internationale Schiedsgerichtsbarkeit ist seit den 1950er Jahren wesentlich in der Hand eines US-dominierten Exklusivclubs. Mit TTIP würde das korrupte System noch weiter ausgebaut werden –Von WERNER RÜGEMER, 14. Januar 2015 –

Emannuel Gaillard   Emmanuel Gaillard ist „der einflussreichste Franzose der Welt“, textete das Wirtschaftsmagazin Vanity Fair France. Gaillard wurde kürzlich mit Foto in der ZEIT vorgestellt: Er hatte für das Brüderpaar Joan und Viorel Micula durch die Klage vor einem privaten Schiedsgericht 250 Millionen Dollar herausgeholt. Die „postsozialistischen Goldgräber“ hatten in Rumänien eine Anlage für Getränkeabfüllung hochgezogen, sahen ihren Gewinn aber durch den Staat geschmälert: Der hatte beim Eintritt in die EU den beiden Oligarchen die bisher vollständige Befreiung von Gewinn- und Mehrwertsteuer gestrichen, weil das in der EU als unzulässige Subvention gilt. Die ZEIT erwähnte, dass es Gaillard war, der für die Nachfolger von Mikail Chodorkowskis insolventem Ölkonzern Yukos kürzlich vor einem Schiedsgericht in Den Haag 50 Mrd. Dollar gegen Russland erstritten hat. Das US-begeisterte Intellektuellenblatt warnte, dass solche Schiedsgerichte die EU-Staaten künftig viele Millionen kosten könnten, wenn sie auch im TTIP enthalten wären.(1)

Weiterlesen im Hintergrund

 

TTIP und die GRÜNEN

  Foto: Michael Struppek, pixelio

EU-Konsultation: 97% gegen Klageprivilegien für Konzerne in TTIP

Das geplante Handelsabkommen TTIP hat auch in dieser Woche wieder hohe Wellen geschlagen. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und die EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström wollen an Klageprivilegien für Konzerne immer noch festhalten. Und das, obwohl sich die Bürgerinnen und Bürger Europas klar dagegen ausgesprochen haben: In einer Befragung der EU-Kommission, an der knapp 150.000 Menschen teilnahmen, stellten sich 97% unmissverständlich gegen Klageprivilegien.

Aktuelle Plenardebatte: BürgerInnen lehnen Schiedsgerichte ab

Weil wir genau diese Klageprivilegien nicht wollen, haben wir dazu heute einen Antrag im Bundestag eingereicht. In meiner Rede dazu habe ich die Bundesregierung aufgefordert, endlich Stellung zu beziehen. Die Bundesregierung und die EU-Kommission müssen sich jetzt entscheiden und Position beziehen: Gehen sie auf die Kritik von 150.000 Bürgerinnen und Bürgern, von Kirchen, Gewerkschaften, Umwelt- und Sozialverbänden in Europa ein und setzen sich für die Streichung der Klageprivilegien ein, oder tun sie es nicht. Es ist Zeit für eine ehrliche Antwort.

Bundesregierung stiftet Verwirrung

Diese Klageprivilegien sind aber bei weitem nicht das einzige Problem im TTIP. Vergangene Woche hat Landwirtschaftsminister Schmidt im Spiegel erklärt, dass man mit TTIP nicht mehr jede Herkunftsangabe, nicht mehr jeden Käse und jede Wurst in der EU schützen könne, nur um dann schleunigst wieder zurück zu rudern. Diese Politik des „Ein Schritt vor, zwei zurück“ zieht sich leider durch die gesamte Arbeit der Bundesregierung. Verwirrung statt Klarheit bleibt das Motto, und das kann nicht der Anspruch einer Bundesregierung sein.

Ein bisschen Transparenz bei den TTIP-Verhandlungen

Die Europäische Kommission hat am 8. Januar einige vorher vertrauliche Verhandlungspapiere der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieser Schritt ist ein großer Erfolg für die TTIP-kritische Öffentlichkeit und ich begrüße ihn. Allerdings wäre es noch besser, wenn diese Transparenz für alle Handelsabkommen der EU gelten würde. Es reicht außerdem nicht, nur die anfängliche Verhandlungsposition der Kommission öffentlich zu machen. Stattdessen müssen in die Verhandlungsstände in regelmäßigen Abständen mit den Parlamenten und der Öffentlichkeit rückgekoppelt werden. Wenn das nicht geschieht, ist die Initiative von Frau Malmström nur ein Beruhigungsmittel.

Gabriel wird von eigenem Beirat kritisiert

Nicht nur wir Grüne kritisieren Gabriels Haltung bei den TTIP-Verhandlungen. Auch die Mitglieder des TTIP-Beirats der Bundesregierung haben Gabriel in einem „Brandbrief“ dafür kritisiert, dass eine ernsthafte Beratung mit der Zivilgesellschaft von Herrn Gabriel anscheinend gar nicht gewünscht ist, da seine Meinung bereits feststeht. Das berichtete das Handelsblatt. Der Kritik aus dem Beirat schließe ich mich an. Es ist ein Armutszeugnis für Herrn Gabriel, dass die Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft diesen Brief überhaupt schreiben mussten. Wenn Gabriel es ernst meint mit der Beteiligung der Zivilgesellschaft, muss er seinen großen Worten jetzt endlich Taten folgen lassen.

Neue Studien zeigen Gefahr von TTIP und CETA auf

Die Grüne Bundestagsfraktion hat für die Bewertung von CETA zwei Studien in Auftrag geben. Beide zeigen Gefahren auf, die durch die Handelsverträge TTIP und CETA entstehen könnten. Eine Studie zur Gentechnik kommt zu der Einschätzung, dass durch CETA und TTIP der Schutz der Verbraucher nicht mehr gesichert wäre und Gentechnik auch in Europa Einzug halten würde. Eine zweite Studie zum Urheberrecht thematisiert, dass durch CETA der Handlungsspielraum der Politik bei der Neuordnung eingeschränkt werden würde.

Hier weitere Infos der Sendener GRÜNEN, zu TTIP rechte Spalte.

Es geht auch anders: „Dreh das Spiel um“

Publik Forum: »Dreh das Spiel um« von Miriam Bunjes

Frech, jung und nachhaltig: Online-Marktplatz fairnopoly.

Schon ab einem Euro können Interessierte auf dem Online-Marktplatz shoppen gehen: Gebrauchte Bücher, Spielzeug, Handtaschen, Modems, Uhren, Saatgut. »Hier gibt es fast alles«, sagt Ulrike Pehlgrimm vom Berliner Start-up-Unternehmen Fairnopoly. Bald sollen auf fairnopoly.de auch Dienstleistungen gehandelt werden können: vom Computernotdienst bis zum Sprachkurs.

Hier gelangt man zum lesenswerten Artikel in Publik Forum

fairnopoly

Fairnopoly bekommt einen neuen Namen – startnext.de

https://www.startnext.de/fairnopoly-bekommt-einen-neuen-namen

30.09.2014 – Crowdfunding-Kampagne von Fairnopoly eG. Wir haben uns entschieden: Fairnopoly bekommt einen neuen Namen.