Beerdigt Sigmar Gabriel gerade heimlich die Energiewende?

Das Umweltministerium ist sauer: Vize-Kanzler Gabriel vertrete in der Klimapolitik nur Wirtschaftsinteressen. Das zeige ein Regierungsbericht, der ZEIT ONLINE vorliegt. von 

 

Erstaunlich, dass sich da noch jemand wundert, mir war das schon lange klar.

Zur Info: TTIP-Unterschriftensammlung geht weiter – bald eine Million erreicht

TTIP und CETA sind die Blutsauger der Demokratie.

TTIP und CETA sind die Blutsauger der Demokratie.

Mehr Demokratie | MD-Info 09/2014 | Abonnenten: 58.878
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Sehr geehrte Unterstützer,

unser „Stop TTIP“-Bündnis ist mittlerweile auf über 300 Organisationen aus 24 Mitgliedstaaten angewachsen. Wir stehen kurz davor, die erste Million Unterschriften gegen TTIP und CETA zu erreichen. Und das in nicht einmal zwei Monaten! TTIP ist ein Mega-Thema – und wir tragen dazu bei. Dennoch dürfen wir uns jetzt nicht ausruhen – denn auch für die selbstorganisierte Europäische Bürgerinitiative (EBI) wollen wir in mindestens sieben Ländern eine Mindestanzahl an Unterschriften erreichen. Das haben wir in Deutschland, Österreich und Großbritannien geschafft  – vier Länder fehlen noch. Wir müssen unser internationales Netzwerk ausbauen, Werbung in den Social Networks machen, Veranstaltungen und Pressearbeit organisieren. Unterstützen Sie uns bitte jetzt mit einer Weihnachtsspende, damit uns das gelingt: https://www.mehr-demokratie.de/ssl-spenden.html

Parallel zu unserer selbstorganisierten EBI haben wir am 10. November beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg eine Klage gegen die Ablehnung der EBI „Stop TTIP“ durch die EU-Kommission eingereicht. 100 Menschen haben vor dem EuGH demonstriert, viele Medien haben darüber berichtet: Die Entscheidung der EU-Kommission ist aus unserer Sicht rechtlich nicht haltbar und politisch skandalös! Dabei geht es nicht nur um „Stop TTIP“ – wir streiten vor Gericht auch für zukünftige EBIs. Die EU-Kommission versucht, die Bevölkerung bei der Verhandlung internationaler Verträge komplett auszusperren. Wir kämpfen für ein Europa der Bürger/innen. Bitte unterstützen Sie uns dabei mit einer Spende: https://www.mehr-demokratie.de/ssl-spenden.html

Vielen Menschen ist noch gar nicht klar, dass unsere Demokratie schleichend zur Lobbykratie umgebaut wird. Deshalb sammeln wir Unterschriften und führen Gespräche bei Kulturveranstaltungen, Messen und Demos. Und wir starten eine Bildungs-Unterschriften-Offensive: Wir möchten den Winter nutzen, um 30 Universitäten zu besuchen. Wir schicken Teams à drei Leute für drei Tage dorthin, wo wir junge und politisch interessierte Menschen erreichen. Mit Ihrer Hilfe können wir die „Stop TTIP“-Uni-Tour organisieren: https://www.mehr-demokratie.de/ssl-spenden.html

Für die Öffentlichkeitsarbeit und für die Sammelteams benötigen wir 43.500 Euro: 450 Sammlertage wollen wir schaffen. Ein Sammlertag kostet uns etwas über 96 Euro. Können Sie uns für 12 Euro eine Stunde spendieren oder für 36 Euro drei Stunden? Wieviel auch immer, Sie wissen besser, was Ihnen möglich ist. Bitte helfen Sie uns mit einer Weihnachtsspende! Es geht um unsere Demokratie und damit auch um unsere Zukunft: https://www.mehr-demokratie.de/ssl-spenden.html

Herzlich grüßt Sie

Dr. Michael Efler
Bundesvorstandssprecher von Mehr Demokratie + Mitglied im Bürgerausschuss EBI „Stop TTIP“

Nur jede achte Buche ist gesund – „Pflegemaßnahmen“ in Senden

WN, So., 16.11.2014

Mehr als Dreiviertel aller Bäume in NRW sind beschädigt

Düsseldorf. Nicht einmal ein Viertel der Bäume in NRW ist noch gesund. Nur noch bei 23 Prozent der Laub- und Nadelbäume sind keine Schäden festzustellen. „Dieser Wert ist ein Allzeittief“, sagte Umweltminister Johannes Remmel kürzlich, als er den neuen Waldschadenbericht vorstellte.

Gesunde Buchen muss man suchen – das geht aus dem Waldzustandsbericht von NRW-Umweltminister Johannes Remmel hervor. Foto: WN

Gesunde Buchen muss man suchen – das geht aus dem Waldzustandsbericht von NRW-Umweltminister Johannes Remmel hervor. Foto: WN

Seit 30 Jahren wird der Zustand der Wälder in NRW überprüft. Doch nicht mehr dem sauren Regen und der Übersäuerung der Böden gilt das Augenmerk. Die Folgen des Klimawandels mit wärmeren und trockeneren Vegetationsphasen machten dem Wald zu schaffen, sagte Remmel. Aber auch Stürme und Starkregen haben Spuren hinterlassen.

Waldzustandsbericht in den WN

Wie es in Senden aussieht, soll eine Fotoserie aus dem Vegetationsteam der AgendA21Senden verdeutlichen.

Das ist von der K4 auf Amelsbüren zu, dann unmittelbar bei Grothues rechts ab auf die Tomberger Brücke zufahrend der Wald links und rechts jenes Weges. In rot markiert

Das ist von der K4 auf Amelsbüren zu, dann unmittelbar bei Grothues rechts ab auf die Tomberger Brücke zufahrend der Wald links und rechts jenes Weges. In rot markiert.

Könnte es sein, dass hier an Stelle eines gesunden Waldes ein neues Baugebiet entstehen soll? Schaut und urteilt selbst:

Bäume sind lebensnotwendig – Pflegemaßnahmen sollten ihrem Erhalt dienen

Es gibt in Senden eine lange Liste von 13 Baumfäll – u. Pflegemaßnahmen , die in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses beraten werden soll.
Die bekannten Tatsachen, dass die Bäume Dreck machen, Schatten werfen, Pflaster anheben, zu groß geworden sind usw., sind eigentlich keine hinreichenden Begründungen, Bäume zu beseitigen. Da gibt es immer auch Alternativen, die man dem Bürger und der Bürgerin nahe bringen muss, da Bäume für ein gesundes Leben wichtig sind:

Die Funktionen der Bäume für das Leben der Menschen

Ein Stadtbaum hat viele Funktionen, die dem Wohlbefinden dienen.

Ein Stadtbaum hat viele Funktionen, die dem Wohlbefinden dienen.

Das Grün ist die Visitenkarte einer jeden Stadt und Gemeinde. Ob es sich um Altbäume in einem Park, junge Bäume entlang einer Straße oder um Bäume auf dem Markt- oder Rathausplatz handelt: Bäume machen den Siedlungsbereich lebendig.

  • Neben der Vermittlung von Emotionen und Ästhetik haben Stadtbäume viele andere Funktionen:
  • Bäume helfen, die Luft zu reinigen und zu filtern.
  • Bäume verarbeiten das für Menschen giftige Kohlendioxid und verarbeiten es mit Hilfe von Sonnenlicht in den für den Menschen unverzichtbaren Sauerstoff.
  • Bäume spenden Schatten, schützen vor intensiver UV-Strahlung und erhöhen durch Verdunstung die Luftfeuchtigkeit.
  • Bäume prägen das Bild von Städten und mindern damit auch die oft negativen Auswirkungen von verbauten Städten und ihrem Verkehr.
  • Damit verbessern Bäume die Lebenssituation der Menschen und sind ein Teil des menschlichen Lebens. Sie verdienen Schutz und Pflege.
  • Die Bäume schützen uns, schützen wir die Bäume!

Funktionen der Bäume im städtischen Raum

Bäume erfüllen eine wichtige Aufgabe im städtischen Raum: Ein ausgewachsener großer Laubbaum verarbeitet jedes Jahr 5.000 kg bis 7.500 kg Kohlendioxid, produziert dabei jährlich 3.600 bis 5.500 kg Sauerstoff und versorgt damit 10 (bis 20) Menschen.

  • Er verdunstet an heißen Sommertagen bis zu 400 l Wasser, erhöht damit die Luftfeuchtigkeit und senkt die Lufttemperatur (Verdunstungskälte).
  • Ein bedeutender Teil des in der Stadt entstehenden Staubs, auch des Feinstaubs, kann von Bäumen gefiltert werden: aufgewirbelte Staubpartikel schlagen sich auf den Blättern nieder und werden teilweise beim nächsten Regen zum Boden hinuntergewaschen, spätestens mit dem herbstlichen Laubfall fällt der restliche Staub zu Boden und geht gemeinsam mit dem Laub in den Rotteprozess.
  • Bäume schaffen Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Tierarten und sind Voraussetzung zur Gestaltung einer auch für den Menschen lebenswerten städtischen Umwelt.

Leader-Region Lüdinghausen, Nordkirchen, Ascheberg und Senden – Einladung

Von Markus Kleymann, WN

Lüdinghausen. Ein Kleeblatt soll die Zusammenarbeit symbolisieren. Natürlich ein Vierblättriges. Nicht nur, weil es Glück bringt, sondern weil vier Kommunen, die auf der Landkarte dieser Form nahekommen, zusammenarbeiten. Lüdinghausen, Nordkirchen, Ascheberg und Senden bewerben sich gemeinsam als Leader-Region um Fördermittel der EU zur ländlichen Entwicklung für die Jahre 2015 bis 2020.   …

Vortrag und Workshop zum Leader-Projekt von vier Kreiskommunen gab es am Donnerstag in der Burg Lüdinghausen. Foto: mkle

Vortrag und Workshop zum Leader-Projekt von vier Kreiskommunen gab es am Donnerstag in der Burg Lüdinghausen. Foto: mkle

Generationenübergreifende Ideen wurden ebenso ins Gespräch gebraucht wie Projekte zur Verbesserung der Mobilität. Vergessene historische Orte sollten wieder besser zugänglich gemacht werden, war ein weitere Vorschlag – ebenso wie Verbesserungen im Radtourismus durch eine bessere Ausschilderung der Wege zwischen den vier beteiligten Orten.

Die vorgebrachten Ideen dieses Abends sollen jetzt gemeinsam mit den Vorschlägen aus den drei weiteren Orten bei einer Regionalkonferenz vertieft werden, die am kommenden Dienstag (18. November) um 18 Uhr im Kapitelsaal der Burg Lüdinghausen stattfindet und zu der auch Bürger aus allen vier „Kleeblatt-Kommunen“ eingeladen sind.

Staaten und Kommunen verlieren Gestaltungsmacht – Antwort an die Gemeinde Senden

LOGO10   Senden, den 17.11. 2014

An den Bürgermeister und den Rat der Gemeinde Senden

In Beantwortung Ihres Schreibens (Hr. Gilleßen im Auftrag, Wortlaut s. ganz unten) an die Agenda21Senden vom 24.10.2014:

 

Sehr geehrter Herr Holz, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderates Senden,

wir forderten Sie mit unserem Schreiben (als Bürgerinnen und Bürger der NGO Agenda 21 Senden) vom 11. September d. J. dazu auf, sich als Rat der Gemeinde Senden eingehend mit dem sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für Kommunen, Städte und Gemeinden für unsere Demokratie vital wichtigen Themenkomplex hinsichtlich der auf EU Ebene geplanten Freihandelsabkommen (TTIP, TiSa und CETA) auseinander zu setzen. Ferner regten wir dringlichst an, die Bundesregierung aufzufordern, sich gegen die transatlantischen Freihandelsabkommen zwischen der EU, Kanada sowie den USA auszusprechen und die Verträge abzulehnen, und begründeten dies wie bereits vorgelegt und ergänzen präzisierend:

– Die in den Freihandelsabkommen (TTIP[1], CETA[2] u. TiSA[3]) vorgesehenen Schieds-gerichtsverfahren im Rahmen der Investitionsschutzklauseln höhlen die Demokratie und den Rechtsstaat aus, da durch sie der Spielraum demokratischer Entscheidungen (auch auf kommunaler sowie Städte- und Gemeindeebene) auf Beschlüsse eingeengt wird, die die Renditen der Wirtschaft aus Sicht der Investoren nicht schmälern, denn sonst drohen hohe Schadenersatz-Klagen, wie bereits geschehen:

Der Begriff der geschützten „Eigentumsrechte“ sei in Abkommen wie dem TTIP sehr weit gefasst, sagt Peter Fuchs (Handelsexperte der Organisation PowerShift) gegenüber der ZEIT am 6. März 2014[4]: „Das kann zum Beispiel die Explorationsgenehmigung für ein Gasfeld sein.“ Verliere die Lizenz an Wert, etwa weil ein Staat Fracking verbiete oder die Regeln für die Förderung verschärfe, könne der Investor klagen. Selbst eine Verschlechterung der Gewinnaussichten reiche für eine Klage schon aus. „Mit den Konzern-Klage-Rechten im TTIP wollen Energiekonzerne wie Chevron (aber auch Exxon Mobile, Shell u.a.) durch die Hintertür ihre dreckigen Fracking-Projekte in Europa durchsetzen“,… Fuchs vergleicht die geplanten Sonderklagerechte für Investoren mit „scharfen Waffen, mit denen Konzerne vorbei an ordentlichen Gerichten demokratische Entscheidungen zum Schutz von Mensch und Umwelt angreifen können.“ Ein in Deutschland bekanntes Beispiel einer solchen Klage ist der Fall Vattenfall gegen die Bundesrepublik Deutschland. Durch den Atomausstieg sah der schwedische Energiekonzern seine Eigentumsrechte schwer verletzt. Er fordert nun 3,7 Milliarden Euro als Entschädigung. Der Tabakkonzern Philip Morris verklagte Uruguay auf die Summe von zwei Milliarden Dollar, als das Land Gesundheitswarnhinweise auf Zigarettenpackungen einführte. Und der kanadische Rohstoffkonzern Lone Pine fordert über eine Tochterfirma in den USA 250 Millionen von Kanada, weil die Provinz Québec ein Fracking-Moratorium erlassen hat. Grundlage dieses Verfahrens sind die Investitionsschutzklauseln des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA). Solche Klauseln stellen das Konzerninteresse über demokratisch erlassene Gesetze und das Gemeinwohl, sagen die Kritiker. Denn über die Fälle entscheiden geheim tagende Schiedsgerichte. Ihre Urteilssprüche stehen über nationalem Recht. „Schon die bloße Androhung einer Klage kann ausreichen, ein Gesetz im Keim zu ersticken“, sagt Pia Eberhardt, Expertin für Handelspolitik der konzernkritischen Organisation Corporate Europe Observatory CEO. „Das zeigt, dass Investor-Staat-Klagen eine große Gefahr für unsere Demokratie sind.“ Der Fall Lone Pine belege die resultierenden Schäden für Umwelt- und Gesundheitsschutz.

– Die Vertragswerke stehen nicht im Einklang mit unserer Verfassung, denn die vorgesehenen Schiedsgerichts-Verfahren sind nicht mit unserem Rechtssystem vereinbar. Schiedsgerichte sind keine ordentlichen Gerichte und erfüllen keine Kriterien unseres Rechtssystems wie Transparenz, Öffentlichkeit, Überprüfbarkeit der Entscheidung etc.. Die Entscheidungen der Schiedsgerichte sind bindend, obwohl sie nur ein mit privatwirtschaftlich agierenden Rechtsanwälten besetztes Gremium sind.

– Die Schiedsgerichtsverfahren stehen über unserem Rechts-System und hebeln hiermit die subsidiäre Struktur unseres Staates aus bis hinunter zu den Kommunen, wo die Ratsmitglieder nicht mehr Herr im eigenen Hause sein werden.

– Die kommunale Daseinsvorsorge wie z.B. Wasserversorgung, Abwasser, Rettungsstationen, Altenheime, Krankenhäuser, ÖPNV, Volkshochschulen u.v.a.m. werden damit unter den Vorbehalt der Zustimmung von Investoren gestellt, während der demokratische Mitgestaltungsspielraum der Bevölkerung auf ein Minimum beschränkt bleibt oder ganz außen vor ist. Außerdem könnten auch regionale Besonderheiten dabei unter die Räder kommen.

– Über die bisher erteilten Aufsuchungsgenehmigungen und die schon früher durchgeführten Probebohrungen könnten die Energiekonzerne das umstrittene Fracking – auch im Münsterland (Exxon Mobile wurden hier Probebohrungen bereits genehmigt) – durchdrücken oder immense Schadensersatz-Forderungen für die bisher getätigten Investitionen und vor allem den entgangenen Gewinn an die Landes- bzw. Bundesregierung stellen.

  • Der Gestaltungsspielraum der Politik wird generell eingeengt, da bei künftigen Gesetzen oder Verordnungen, die irgendwie Auswirkungen auf die Tätigkeit der Investoren haben, vorab die Zustimmung der beiden Vertragspartner bzw. einer von ihnen ernannten Kommission eingeholt werden müssen. Ansonsten können auch hier hohe Schadensersatzforderungen fällig werden.
  • Zudem haben wir z. B. die Enttäuschungen über regionale Politiker als Mitglieder des Deutschen Bundestages [(Hampel (SPD) und Schiewerling (CDU)] des Leserbriefschreibers Reinhard Loewert aus Lüdinghausen in der WN vom 15.10.2014 zum TTIP-Thema Dies bestätigt beispielhaft unsere Wahrnehmung der Uninformiertheit bzw. Insensibilität unserer Volksvertreter für die potenziell risikoreichen Auswirkungen der Freihandelsabkommen auf die Demokratie!
  • Zudem konnten wir am 23.10.2014 von Frau Professorin Dr. Mechthild Schrooten (Wirtschaftswissenschaftlerin zur transnationalen Wirtschaftsforschung) zum Thema: TTIP und Mittelstand hier in Senden vor rd. 170 Zuhörern in der Steverhalle unter anderem erfahren, dass…
  • für sämtliche Aussenhandelsfragen die nationalstaatlichen Mandate der EU-Länder in Brüssel abgegeben wurden,
  • Freihandel nur das Gewand für Standardanerkennungen (welche relativ wenig Einsparpotenzial beinhalten und im Gesamt der Transaktionskosten unter gehen) und Investorenschutz (der ist zentral und für gut gewachsene ordentliche Handelsräume fragwürdig zugleich) ist, dass es bereits genügend Freihandel gibt,
  • jene Freihandelsabkommen für transinternationale Großkonzerne kreiert wurden und unser Mittelstand bei deutschem Alleinstellungsmerkmal nur sehr marginal im internationalen Export unterwegs ist und unter jenen Regelungen zu den Verlierern zählen würde, da der Wettbewerb auf innerdeutschen Märkten härter werden und der Mittelstand überdehnt werden würde,
  • solch ein Freihandelsabkommens-Experiment – insbesondere in Zeiten noch nicht überwundener Krise aus 2008 in den betroffenen Handelsgroßräumenhoch riskant ist (die Staatsverschuldungen der Länder sprengen jede Vorstellungskraft),
  • bei weiterem Optimierungsbestreben (z. B. nach Vollautomatisierungen) keine weiteren Arbeitsplätze dadurch geschaffen werden,
  • es ein Novum ist, dass Unternehmungen bereits jetzt gegen Staaten klagen (s. o. auch am Beispiel des schwedischen Energieunternehmen Vattenfall gegen Deutschland),
  • es ein Novum ist, dass Renditeerwartungen transnationaler Konzerne mit Investorenschutz auf Ebene von im Freihandelsabkommen implementierten Schiedsgerichtenan demokratisch-grundrechtlichen Basisbedingungen vorbei – abgesichert werden,
  • die Politik im Großen und Ganzen immer wirtschaftsfreundlicher zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger wird (das Kapital bestimmt zunehmend, was wann und wie investiert wird),
  • diese Verhandlungen auf einer Ebene von intransparenter „Blackbox“ vorbei an Bürgerinnen und Bürgern der betroffenen sozialen Wirtschaftsräume laufen,
  • Staaten, Städte und Kommunen immer mehr politische Gestaltungsmacht an selbst eingesetzte und sich dann verselbstständigende Verwaltungen abgeben.

Auch der Kreistag des Kreises Coesfeld sieht durch TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) die Standards der kommunalen Selbstverwaltung und Daseinsvorsorge gefährdet. Das gemeinsame Positionspapier der kommunalen Spitzenverbände vom Oktober 2014 stellt  fest:

  1. dass die bisherigen Verhandlungen weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt wurden und diese Intransparenz das Misstrauen in die Verhandlungsführung der EU-Kommission erhöht hat und die demokratischen Spielregeln untergräbt.
  2. dass das Abkommen nach derzeitigem Kenntnisstand geeignet ist, die bisherige Form kommunaler Daseinsvorsorge und das Subsidiaritätsprinzip zu gefährden.
  3. dass daher die kommunale Daseinsvorsorge, darunter insbesondere die nicht liberalisierten Bereiche – wie die öffentliche Wasserver- und Abwasserentsorgung, die Bereiche Abfall und ÖPNV, soziale Dienstleistungen sowie alle Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge im Kulturbereich – von dem Handelsabkommen explizit ausgeschlossen werden sollen.
  4. dass die wirtschaftliche Betätigung von Kommunen im Bereich der Daseinsvorsorge und der Infrastruktur nicht gefährdet werden darf und die Spielräume für eine Auftragsvergabe nach sozialen, ökologischen oder regionalen Kriterien nicht enger werden sollen.
  5. dass die Umwelt- und Sozialstandards in der EU nicht gefährdet werden dürfen.

Der Kreistag unterstützt daher die Position der kommunalen Spitzenverbände und fordert die Landes- und Bundestagsabgeordneten sowie die regional zuständigen Europaabgeordneten auf, sich entsprechend auf der jeweiligen politischen Ebene zu verwenden.

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderates Senden, es dürfte aus unserer ausführlicheren Stellungnahme deutlich werden, das dieses für unsere Demokratie so vitale Thema nicht Sache des Haupt- und Finanzausschusses, sondern des gesamten Gemeinderates ist, und bitten Sie nunmehr erneut und nachdrücklich, dieses Thema intensiv und in Gänze zu diskutieren und eine konstruktive Position zu finden, welche wir als Bürgerinnen und Bürger in solch einer gewichtigen und alle betreffenden Angelegenheit auch erwarten dürfen.

Mit freundlichen Grüßen,

Agenda21Senden, Bernd Lieneweg, Sprecher

[1] Transatlantic Trade and Investment Partnership

[2] Comprehensive Economic and Trade Agreement

[3] Trade in Services Agreement

[4] http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-03/ttip-fracking

Bezug: Antwort der Gemeinde auf die Anregung

Bezug: Antwort der Gemeinde auf die Anregung

Protokoll der Sitzung der Agenda-Gruppe am 5. Nov. 2014

LOGO10  Protokoll der Agenda-Sitzung am 05.11.14

– Als Gäste können wir zwei neue Interessenten und den Klimaschutzbeauftragten, Herrn Deuter, begrüßen.

1. TTIP
– B. Lieneweg gibt eine kurze Zusammenfassung der Aktivitäten der Agenda-Gruppe gegen das TTIP (Infostände, Unterschriftensammlung, Vortrag Prof. Schrooten) und fragt nach, ob sich die Agenda dem Aktionsbündnis gegen das TTIP im Kreis Coesfeld anschließen soll – das soll abhängig von den Beschlüssen des Bündnistreffens am 06.11.14 in Nottuln gemacht werden.

– Außerdem verliest er das Antwortschreiben der Gemeinde auf unsere Bitte um Stellungnahme zum TTIP mit dem Inhalt, dass sich der Gemeinderat dafür nicht zuständig sieht. Da W. Dropmann aus dem Kreistag auf eine ähnliche Frage eine anderslautende Antwort vorweisen kann, erklärt sich Herr Hömberg bereit, ein entsprechendes Rückantwortschreiben an die Gemeinde zu verfassen.

– Letztlich weist W. Dropmann darauf hin, dass das TTIP die in den letzten Jahren mühsam aktivierte Regionalisierung wieder zerstört und somit vermehrte Umweltbelastung zur Folge haben wird.

2. Vegetation
– Dr. Hömberg berichtet von auffällig vielem Abholzen von Buchen im Land (Folge der Holzlieferverträge zwischen NRW und Österreich nach Kyrill? Dagegen spricht allerdings, dass es sich damals um Fichten gehandelt hat).

– Außerdem weist er auf einen Artikel aus der WN vom 03.11.14 hin, nachdem sich sieben Gemeinden (darunter auch Senden) und der Kreis verpflichten, beim Projekt „Wasserwege Stever“ interkommunal zusammenzuarbeiten.

– Daran anlehnend berichtet R. Aupers vom Zusammenschluß der Gemeinden Senden, Lüdinghausen, Ascheberg und Nordkirchen zur gemeinsamen Bewerbung als LEADER-Region. Herr Deuter ist gebeten worden, darüber bei einer der nächsten Sitzungen tiefere Informationen zu geben.

– Die Nachfrage von B. Lieneweg, ob sich in Bezug auf die Vermüllung am Kanal u.a. Stellen schon etwas
getan hat, konnte nicht eindeutig beantwortet werden.

– W. Dropmann regt einen weiteren Vortrag von Prof. Klemm an zum Thema Umweltschädigung durch Verbrennung von Holz in Kaminöfen (CO2-Freisetzung).

– Zu unserem geplanten Projekt, Baumscheiben, Randstreifen usw. zu bepflanzen, gibt es sehr gute Beispiele aus Nottuln. Evtl. sollte zu den Verantwortlichen dort ein Kontakt hergestellt werden.

3. Arbeit des Umweltmanagers
– Herr Deuter berichtet von seinen bisherigen und geplanten zukünftigen Aktivitäten:
* im Januar ist ein Informationsabend zum Thema Gebäudesanierung geplant
* für Senden-West wird ein Konzept für einen Wärmeverbund erstellt (da es dort noch besonders viele Wohneinheiten mit Nachtspeicherheizung gibt; wahrscheinlich kann Gelsenwasser auch wieder dazu bewegt werden, die Anschlußgebühren dafür von 1300€ auf 300€ zu reduzieren); auch dazu gibt es einen Infoabend zusammen mit den betroffenen Hausbesitzern, mit Energieberatern und Handwerkern;
P. von der Ley regt den Einbau von Klimageräten (in Kombination mit Fotovoltaikanlagen) als Speicher bzw. Zwischenheizung in den betroffenen Wohnungen an
* für 2016 ist die Anschaffung von drei Elektrofahrzeugen (Smart) für die Verwaltung der Gemeinde Senden geplant samt einer entsprechenden Powerladestation
* die Klimaschutzbeauftragten des Kreises Coesfeld wollen sich in einem Netzwerk zusammenschließen
* F. Peirick regt an, dass Herr Deuter, um erfolgreich bei den Bürgern anzukommen und entsprechenden Zuspruch zu erhalten, statt den Klimaschutz besser das Energie- und somit Kostensparen in den Vordergrund seiner Arbeit stellen soll
* Außerdem wurde ein Workshop zum Thema Klimaschutz zwischen den Bürgern und den ortsansässigen Firmen, Handwerkern, … angeregt.

4. Mobilität
– keine neuen Informationen zum Gemeinderad-Projekt
– Für einen Bürgerbus engagiert sich bereits die Seniorenunion stark; dieses Thema soll deshalb von der Agenda vorläufig nicht weiter verfolgt werden.
– Die geplante Fahrradtour zum Thema Fahrradschnellweg nach Münster ist in Vergessenheit geraten, soll aber im Frühjahr nachgeholt werden.

5. Öffentlichkeitsarbeit
– R. Aupers mahnt eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit der Agenda-Gruppe an; so könnten z.B. Fahrradtouren in Verbindung mit Betriebsbesichtigungen angeboten werden.
– Außerdem wurde eine bessere Koordination der Agenda mit dem Klimaschutzbeauftragten angeregt.
– P. von der Ley weist auf die Vorbildfunktion des Kreises Steinfurt, bes. der Gemeinde Saerbeck hin, und regt eine entsprechende Exkursion dorthin an.

Neue Termine:

Agenda gesamt: 03.12.14 um 18.30 Uhr im Rathaus-Nebengebäude

gez. MilKa

Kommt TTIP, kommt Fracking: „Mehr Druck aus der Bevölkerung“

Herbern. Das Fracking-Problem wird nach Ansicht der Bürgerinitiative für Sauberes Trinkwasser (BIST) „total verharmlost“. Darum sollen verschiedene Aktionen für mehr Aufmerksamkeit in der Politik und der Bevölkerung sorgen.

Werbewirksame Busfahrt zur Exxon vorgeschlagen: : Fracking: „Mehr Druck aus der Bevölkerung“Vor einer Fracking-Bohranlage wie dieser im niedersächsischen Bötersen warnen die Mitglieder einer Bürgerinitiative. Foto: Jürgen Peperhowe

Mit einer informativen Busfahrt nach Nordwalde, wo für den Energie-Konzern Exxon Mobile von der Bezirksregierung Arnsberg gerade die Aufsuchungserlaubnis von Erdgas-Vorkommen um weitere sechs Monate verlängert wurde, will die Bürgerinitiative für Sauberes Trinkwasser (BIST) auf das Thema Fracking aufmerksam machen. Beim Fracking wird mit Wasser, Chemie und hohem Druck Erdgas aus unkonventionellen Vorkommen gewonnen.

Der Druck aus der Bevölkerung müsse größer werden, zeigten sich die Teilnehmer der Informationsveranstaltung der BIST am Dienstagabend im Jochen-Klepper-Haus in Herbern überzeugt.

Weiterlesen in den WN

Bürgerbewegung BIST „Bürger Initiative für Sauberes Trinkwasser e.V.gegen Fracking und Gasbohren.
Ansprechbar ist z. Zt.Frank Kemna, Lindenstr. 10, 59387 Ascheberg, frankkemna@aol.com.
Ansonsten im Internet unter www.bist-ev.de/lokales/aktuelle unter anderem mit Fragebogen für Politiker, sowie www.bist-herbern.de  und www.gegen-gasbohren.de/initiativen/bist-herbern mehrere interessante Texte.

Kohlekraftwerke abschalten! (campact)

6e1d73836a9a725417faca0d2f0a70f5   Hallo Aktive,

endlich erwägt Sigmar Gabriel für den Klimaschutz über 20 Kohlekraftwerke abzuschalten. Doch nun droht die Kohlelobby dazwischen zu grätschen. Das müssen wir verhindern!

Ich habe gerade einen Appell an die Bundesregierung unterschrieben, jetzt den Kohleausstieg einzuleiten. Unterzeichne auch Du den Campact-Appell:

https://www.campact.de/Kohlekraft-abschalten

Viele Grüße

Bernd Lieneweg