Archiv der Kategorie: Allgemein

Auch in Senden, überall: Mikroplastik

Der Fluch der Plastiktüten. ganz verrotten sie nie. Sie sind allgegenwärtig, am Kanal, im Venner Moor, an der Stever. Hier ein Foto unserer Vegetationsgruppe aus Senden:

auch in Senden ein Problem: herumfliegende Plastikabfälle

Auch in Senden ein Problem: herumfliegende Plastikabfälle

Mikroplastik – unsichtbare Gefahr

Mikroplastik aus Kosmetikprodukten auf Finger; Foto: Stephan Glinka

Plastikgegenstände aus unserem täglichen Gebrauch finden sich zahlreich an den Küsten und Flussufern sowie in den Meeren der Welt. Weniger offensichtlich – aber nicht weniger häufig – sind mikroskopisch kleine Plastikpartikel. Mit einer Größe von weniger als fünf Millimetern sind sie eine unsichtbare Gefahr mit verheerenden Folgen. Sie ziehen Umweltgifte an, werden von Meeresorganismen gefressen und sind nicht wieder aus der Umwelt zu entfernen. Daher setzt sich der BUND für ein Verbot von Mikroplastik in Produkten wie Kosmetika ein.

Als primäres Mikroplastik werden sogenannte Kunststoffpellets bezeichnet, die von der Industrie zur Weiterverarbeitung hergestellt werden. Feines Plastikgranulat findet Anwendung in der Kosmetikproduktion. Zu finden sind sie in Peelings, als Massageperlen in Duschgelen sowie in Zahnpasten. Derzeit ist eine Filterung in Klärwerken noch nicht möglich, wodurch das Mikroplastik aus den Haushalten ungehindert in das Meer gelangt.

Sekundäres Mikroplastik entsteht wiederrum beim Zerfall größerer Kunststoffteile durch die Einwirkung von Sonne, Wind und Wellen. Das größere Plastik zerfällt in seine Ursprungsform, in Plastikpellets, zurück.

Mikroplastik aus Zahnpasta und Duschgel; Foto: Stephan Glinka

Aufgrund seiner wasserabweisenden Oberfläche zieht Mikroplastik Schadstoffe an und lagert diese an Oberfläche ab. Die Partikel werden dann samt Schadstoffen von den Meeresorganismen aufgenommen: Mikroplastik wurde in Seehunden, Fischen, Muscheln und kleineren Organismen nachgewiesen, die es mit ihrer Nahrung aufnehmen. Im Magen-Darm-Trakt können diese Schadstoffe wieder freigesetzt werden und Einfluss auf den Organismus nehmen. Bereits bekannt ist die Beeinträchtigung des Hormonsystems durch Weichmacher, die herausgelöst und in das Wasser abgegeben werden. Sie werden für Elastizität der Kunststoffe häufig eingesetzt, besitzen eine Ähnlichkeit zu natürlichen Hormonen und können zu Unfruchtbarkeit sowie Bildung von Tumoren führen.

Einmal in den Organismus aufgenommen, kann das Mikroplastik nicht mehr ausgeschieden werden. Da es zudem keinen Nährwert besitzt, verhungern die Tiere mit vollem Magen. Weiterhin kann die Aufnahme zu Darmverschlüssen und Verletzungen an Schleimhäuten führen. Das nicht abgebaute Plastik und Schadstoffe, die sich im Gewebe ansammeln, werden so Teil der Nahrungskette und gelangen hierüber in den menschlichen Körper. Über die Auswirkungen auf den Menschen ist bisher nur wenig bekannt.

Sicher ist hingegen: Je kleiner das Plastikpartikel ist, desto größer das Risiko der Aufnahme und die Anzahl der Tiere, die es konsumiert. Ist Mikroplastik erst in den Flüssen und dem Meer, kann es nicht wieder entnommen werden. Der Zustand der Meeresumwelt ist besorgniserregend und die Auswirkungen sind kaum abzuschätzen. Daher muss der vermeidbare Eintrag von Mikroplastik gestoppt werden.

Bäume, Kohle, Palmöl, Papier, Uran – Robin Wood: Neues Jahr-Newsletter Januar 2014

   Inhalt

  1. Bäume statt Asphalt! Räumung der Berliner Protestpappel droht
  2. Klimakiller Kohle: Der Widerstand geht weiter
  3. Brutales Landgrabbing in Indonesien: Palmöl und die Verantwortung der Banken
  4. Ikea reagiert auf Kritik von ROBIN WOOD wegen Papiersortiment
  5. Umwelt- und Gesundheitsrisiken stoppen: Uran muss in der Erde bleiben!

Verkehr

Bäume statt Asphalt! Räumung der Berliner Protestpappel droht

In Berlin soll die Stadtautobahn A100 immer weiter ausgebaut werden – ein Großprojekt, dass nur Bauunternehmen und Autolobby nützt. 473 Millionen Euro sollen für nur 3,2 Kilometer Autobahn ausgegeben werden, statt in den öffentlichen Nahverkehr und Fahrradwege zu investieren. Dagegen wehren sich Anwohner und Aktive mit Unterstützung von ROBIN WOOD. Einer der von Fällung bedrohten Bäume ist seit einem Jahr besetzt und auch mit einem wetterfesten Baumhaus versehen worden: Die Protestpappel fungiert als Treffpunkt und Zeichen des Widerstandes. Vier Räumungen und Fällversuche konnten schon verhindert werden. Jetzt droht erneut die Fällung: Der „Vollstreckungsbeginn“ mit Räumung des Grundstücks, auf dem die Protestpappel steht, wurde erst angekündigt für den 20.01. und nun verschoben auf den 03.02.. Jede Unterstützung an diesem Tag ist willkommen! Aktuelle Infos findest Du hier, genau wie einige Videos zum Thema.

Energie

Klimakiller Kohle: Der Widerstand geht weiter

Kohle als Energieträger ist schon längst nicht mehr zeitgemäß, denn die extrem klimaschädlichen Folgen der Kohleverstromung sowie die Schäden an Mensch, Natur und Umwelt, die der Kohleabbau verursacht, sind offensichtlich und zigfach wissenschaftlich bewiesen. Dennoch arbeitet auch die neue Bundesregierung mit der rein profitorientierten Kohleindustrie Hand in Hand, ein Stopp der Kohleverstromung zugunsten Erneuerbarer Energien ist nicht in Sicht. Deshalb ist Widerstand gegen diese verfehlte Energiepolitik wichtiger denn je: Zum Jahresauftakt fand ein Sternmarsch gegen neue Tagebaue statt, in der Lausitz, die eins der besonders betroffenen Gebiete ist. Nicht nur dort werden ganze Landstriche zu Erdwüsten umgebaggert, von großen Energiekonzernen wie Vattenfall, unterstützt durch hochrangige Politiker_innen. Gegen diejenigen, die sich dagegen wehren, wird auch mit einschüchternden Methoden wie Briefkastensprengungen vorgegangen. Umso wichtiger ist es, sie auch in diesem Jahr weiter zu unterstützen bei ihrem David gegen Goliath-Kampf. Für ROBIN WOOD ist das Thema einer der Schwerpunkte 2014.

Tropenwald

Brutales Landgrabbing in Indonesien: Palmöl und die Verantwortung der Banken

Palmöl ist längst selbstverständlicher Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Doch beim Einkauf entscheiden wir mit über das Schicksal der letzten Regenwälder: Als Konsument_innen von Margarine oder Cremes, die Palmöl enthalten, haben wir auch Einfluss darauf, wie es der Umwelt und ihren Bewohner_innen in den Tropen geht. In Indonesien werden für den Palmölanbau Menschen und Tiere von ihrem Land vertrieben und ihre Existenzen vernichtet, aktuell wieder im Dezember, als auf der indonesischen Insel Sumatra hunderte Häuser zerstört wurden. Die Proteste der Bevölkerung gegen diese Unrechtsbehandlung nehmen zu, und ROBIN WOOD und andere Organisationen versuchen nach Möglichkeit, sie dabei zu unterstützen.

Eine kleine Reihe von Tipps, die wir zusammengestellt haben, zeigt Dir, worauf Du achten und wie Du Palmöl vermeiden kannst.

Aber auch Banken stehen in der Verantwortung, finanzieren sie doch die massive Expansion der Megaplantagen für Palmöl. Verlierer sind am Ende die Menschen, Tiere und die Natur, wenn Tropenwälder unwiderruflich zerstört werden.Mit Anton Widjaya, dem Direktor des indonesischen Umweltnetzwerkes Walhi (hier ein Zeit-Interview mit ihm), haben wir kürzlich über das Landgrabbing in Indonesien diskutiert und informiert. Die Veranstaltung (siehe Video) wurde von Robin Wood, Urgewald, Facing Finance und Friends of the Earth organisiert.

Wald / Papier

Ikea reagiert auf Kritik von ROBIN WOOD wegen Papiersortiment

Einige der Papiere im neuen Papershop von Ikea enthalten Papierfasern, die von Tropenwaldhölzern stammen. Ikea profitiert damit von der Zerstörung der Tropenwälder. Das hatte ROBIN WOOD vor zwei Monaten mit Papierfaser-Analysen nachgewiesen und öffentlich gemacht. Daraufhin kündigte IKEA kürzlich Änderungen beim Papiereinkauf an: Bis Ende Mai 2014 soll das Papershop-Sortiment komplett aus FSC zertifiziertem Holz oder Altpapier hergestellt sein. ROBIN WOOD begrüßt dies als Schritt in die richtige Richtung, fordert jedoch weitere Konsequenzen, denn wirklich umweltschonend ist nur Papier aus Altpapier. Daher soll Ikea nicht nur die Papershop-Artikel, sondern auch alle anderen Papierprodukte wie Kataloge und Verpackungen weitestgehend auf Recyclingpapier umstellen. Die Verhandlungen mit Ikea gehen weiter. Wir bleiben dran!

Atomenergie

Umwelt- und Gesundheitsrisiken stoppen: Uran muss in der Erde bleiben!

Uran ist ein wertvoller Rohstoff, der sowohl für die Atomstromerzeugung als auch für Atomwaffen verwendet wird. Die Uran-Förderung ist extrem umweltschädlich, und durch die Verseuchung von Land und Wasser werden die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zerstört. Viele Länder mit Uranvorkommen sind davon betroffen, das Uran von dort landet auch in deutschen Atomanlagen. Tansania ist eins der Länder, in denen künftig Uranbergwerke errichtet werden sollen. Noch kann das verhindert werden und damit ein Zeichen auch für andere Länder gesetzt werden: Uran muss in der Erde bleiben! In Tansania fand im Oktober eine internationale Urankonferenz statt, die sich mit den Umwelt- und Gesundheitsrisiken des Uranabbaus beschäftigte und an der auch ROBIN WOOD teilnahm. Du kannst Dir hier ein Video mit Infos zum gefährlichen Uranabbau und zur Uran-Konferenz ansehen.

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V.i.S.d.P.: Ute Greiser, Robin Wood e.V.
Langemarckstraße 210, 28199 Bremen, Tel.: 0421/598288Möchtest Du den Newsletter nicht länger erhalten? Hier kannst Du Dich austragen!

Das Olfener Modell: Bedarfsgesteuertes Fahren

 

Am 16. Januar 2013 war der Startschuss für das „Bedarfsgesteuerte Fahren“, ein Pilotprojekt, das einzigartig in NRW ist und durch eine Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung Münster ermöglicht wurde. Begünstigt wird dieses Projekt durch die Regionale 2016, die sich auch zum Ziel gesetzt hat, die Mobilität im ländlichen Raum zu verbessern.

Zum Rückblick des Bürgerbusvereins Olfen

Knackig zusammengestellt: 12 Forderungen von Greenpeace zum Erdgipfel von Rio 2012

Eine neue Welt – nicht dasselbe in Grün!
12 Forderungen und Thesen von Greenpeace zum Erdgipfel von Rio 2012

1. Raubbau an der Natur stoppen

2. Ehrlich Bilanz ziehen und radikale Wende starten

3. Strikte Grenzen für Naturverbrauch setzen

4. Wirtschaft ohne Grenzen ist nicht „grün“

5. Nachhaltige Entwicklung ist kein technisches Problem

6. Unser Wachstumsmodell ist falsch

7. Wachstum neu bewerten

8. Macht der Konzerne brechen

9. Finanzbranche strikt regulieren

10. Umweltschädliche Subventionen radikal abbauen

11. Unfairen Welthandel reformieren

12. Lebensstil der Verschwendung beenden

Thesen hier lesen: 12 Forderungen Erdgipfel Rio 2012

 

 

Leitfaden zur Gründung einer lokalen Agenda21-Gruppe

Von Theo Stenkamp für junge Menschen geschrieben anlässlich eines FÖJ-Seminars in Papenburg am 7.1.2014:

Wenn ihr in euren Kommunen daran denkt, eine Agenda- Gruppe zu gründen, dann könntet ihr folgendermaßen vorgehen.

–         Ihr könnt einen Aufruf starten, in der Presse oder von Mund zu Mund, dass eine Agenda21- Gruppe gegründet werden soll. Wichtig ist zu betonen, dass diese Gruppe nicht partei- und konfessionsgebunden ist und auch sonst keiner anderen Organisation angehört. Dass jede Mitarbeit freiwillig und kostenlos ist.

–         Der zweite wichtige Punkt ist, eine geeignete Räumlichkeit zu finden, in der die Zusammenkünfte stattfinden sollen. Redet mit der Gemeinde/Stadt, am besten mit dem Bürgermeister über einen gemeindlichen/städtischen Raum.

–         Holt euch zur Auftakt-Zusammenkunft einen Referenten, der über die Notwendigkeit der Agenda 21 spricht. Jemanden, der auch Mut macht.

–         Legt eine Teilnehmerliste an, möglichst mit E-Mail Adresse.

–         Zeigt in einer Aufzählung die Probleme in eurer Stadt oder Gemeinde auf, die ihr kennt und verändern wollt.

–         Falls schon möglich, wählt einen Protokollanten und einen Sprecher der Agenda-Gruppe, der auch den Kontakt zur Gemeinde und zur Presse hält.

–         Dass auch eine Agenda-Gruppe gelegentlich Kosten hat, ist jedem klar. Hierfür sollte die Gemeinde einen Jahresbetrag bereitstellen, der im Haushalt verankert ist (auch darüber mit dem Bürgermeister sprechen).

–         Bündelt die Probleme in einem Papier und schreibt ein Protokoll und verschickt es an alle eingetragenen Adressen.

–         Stellt für die nächste Zusammenkunft die Themen heraus, die ihr bearbeiten wollt und verschickt diese Tagesordnung mit der Einladung.

 

Agenda21Senden besteht seit 15 Jahren

Erde in den Händen

15 Jahre kleine Schritte. Um die Agenda21Senden einer Gruppe von FÖJlern vorzustellen, der auch ein junger Sendener angehört, wurde von drei Mitgliedern eifrig recherchiert und ein Überblick über die Arbeit der Lokalen Agenda in Senden in Bildern dargestellt.

Wer unsere Aktivitäten in Bildern Revue passieren lassen möchte, wird hier fündig: Lokale Agenda 21 in Senden, PowerPoint oder als pdf-Datei: Lokale Agenda 21 in Senden pdf

Wer den Vortrag nachlesen möchte, kann das hier tun: FÖJ-Vortrag

Recherche: Werner Dreßen, Bernd Lieneweg, Theo Stenkamp, zusammengestellt von Bernd Lieneweg

 

Neue Kategorie „Presse“

2000.11.05. Auswertung Befragung MZ A Foto Neubaugebiete

Im Rahmen der Recherche über die Geschichte der Agenda-Gruppe Senden wurden uns von der Gemeinde Presseberichte ab dem Jahr 2000 zur Verfügung gestellt. Die wichtigsten und interessantesten habe ich eingescannt und in der neuen Rubrik „Presse“ unter den alten Daten ihrer Entstehung abgelegt. Wer das interessant findet, sollte mal nachschlagen.

Hier ein Beispiel aus 2000: Nein zu Vandalismus und Gewalt, Auswertung einer Befragung  Dabei ist das Foto von hoher Aktualität. Die Jugendlichen sahen damals schon das ausufernde Wachstum der Gemeine Senden sehr kritisch: die hohe Bautätigkeit wird beklagt, ebenso das schnelle Autofahren im Ort.