Die TTIP-Frage an die Kandidaten und die Antworten – lest und wählt

header-object   Frage: Die Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TiSA greifen neben anderen nachteiligen Folgen auch in erheblichem Maße in die ursächlichen Leistungen der Gemeinden (Gesundheitswesen, Rettungswesen, Versorgung, Entsorgung, Bildung u.v.a. ) ein. Aus diesem Grund ist es nicht hinnehmbar, dass durch ein so genanntes Rechtsgutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages (WD 3 – 3000 – 035/15) den Gemeinden das Recht sich gegen diese Einschränkungen auszusprechen, untersagt wird. Ein derartiges Vorgehen stellt einen Schritt zur Abschaffung der Demokratie dar. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Bürgermeisterwahlen bitten wir die BM – Kandidaten um ihre Stellungnahme zu der angesprochenen Problematik.
Attac-COE + Aktionsbündnis gegen TTIP im Kreis COE
Antworten:

Sebastian Täger

Sebastian Täger BM-Kandidat der CDU in Senden

Vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Handelsabkommen TTIP, TiSA und CETA können – wie viele andere Gesetze / Entscheidungen / Abkommen auf Bundesebene auch – Einfluss auf die kommunale Ebene haben. Dies gilt z.B. auch für die aktuellen Verhandlungen Deutschlands und der EU mit der griechischen Regierung oder anderer außenpolitischer Themen.Auf schriftliche Anregungen der Sendener Agenda-21-Gruppe (vom 11.09.2014, 27.11.2014 und 13.12.2014) sollte sich der Gemeinderat mit dieser Thematik befassen und den Beschluss fassen, die vor genannten Handelsabkommen abzulehnen. -Wie in den Sitzungen des zuständigen Haupt- und Finanzausschusses am 25.09.2014 und am 19.02.2015 durch die Gemeindeverwaltung ausführlich dargelegt, besitzt der Gemeinderat jedoch keinerlei Befugnisse über ausschließliche Angelegenheiten des Bundes Beschlüsse zu fassen, wenn kein spezifischer Bezug zur örtlichen Situation hergestellt werden kann. Um mir hier lange, rechtliche Ausschweifungen zu ersparen, verweise ich auf die öffentliche Vorlage des Haupt- und Finanzausschusses vom 19.02.2015 (Vorlagen-Nr. 30/15):http://www.gemeinde-senden.de/…/2015-02-19-einladung…Hierauf hat der Ausschuss folgenden einstimmigen Beschluss gefasst:“Der von der Agenda21 Senden mit ihrem Schreiben vom 13.12.2014 vorformulierte und an den Rat der Gemeinde Senden gerichtete Beschlussfassungsantrag betr. die transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP, TiSA und CETA) der Bundesregierung bzw. der EU mit den USA und Kanada wird aufgrund nicht gegebener Befassungskompetenz abgelehnt. Die Gemeinde Senden wendet sich an den Städte- und Gemeindebund mit der Bitte, bei den Vertragsverhandlungen kommunale Interessen nicht außer Acht zu lassen und dieses auch an die zuständigen Verhandlungspartner auf deutscher Seite zu übermitteln.“Persönlich finde ich die Intransparenz der Transatlantischen Handelsabkommen bedenklich und nicht förderlich. Besonders die ursprünglich angedachten Schiedsgerichte und Investorenschutzregelungen von TTIP, TISA und CETA könnten auch negative Auswirkungen auf kommunale Dienstleistungen im Bereich der Daseinsvorsorge (z.B. Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung, ÖPNV, soziale Dienstleistungen etc.) haben.Grundsätzlich bieten Freihandelsabkommen jedoch auch große Chancen, um Handelshemmnisse abzubauen, die gerade für unsere exportabhängige Wirtschaft hohe Belastungen darstellen. Das kann ich auch als Wirtschaftsförderer aus Gesprächen mit Sendener Betrieben bestätigen. Aus diesem Grunde spricht sich z.B. auch die Industrie- und Handelskammer Nord-Westfalen grundsätzlich für die Freihandelsabkommen aus, auch wenn es einzelne Punkte zu kritisieren gibt. Wichtig ist in meinen Augen, dass das Handelsabkommen keine Verbraucherschutzstandards, die politisch gewollt sind, unterläuft und die kommunale Selbstverwaltungsgarantie auch bei der Erbringung von kommunalen Dienstleistungen erhalten bleibt.Eine sehr differenzierte und fundierte Auseinandersetzung bietet der Deutsche Städte- und Gemeindebund mit dem Positionspapier „Freihandelsabkommen (TTIP) – Chancen nutzen, Risiken vermeiden“, die ich voll mittrage:http://www.dstgb.de/…/PP%20Freihandelsabkommen%20050115…Ich hoffe, ich konnte Ihnen meinen persönlichen Standpunkt zu diesem komplexen Thema darstellen. Wichtig ist mir jedoch festzuhalten, dass es sich hierbei nicht um ein lokalpolitisches Thema handelt. Daher haben alle im Rat vertretenen Fraktionen auch den oben angegebenen ablehnenden Beschluss gefasst. Würde sich der Gemeinderat trotzdem mangels Zuständigkeit mit dieser Thematik oder z.B. den Euro-Verhandlungen mit Griechenland oder den bundesrechtlichen Regelungen zur Energiewende befassen, wäre ein Bürgermeister verpflichtet diese Beschlüsse zu beanstanden. Haben Sie also bitte Verständnis dafür, dass ich mich nicht für eine Angelegenheit außerhalb der gemeindlichen Zuständigkeit einsetzen werde / kann.Freundliche Grüße
Sebastian Täger

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Philipp Scholz

Philipp Scholz, Senden, Die GRÜNEN, BM-Kandidat aller Oppositionsparteien

Lieber Bernd Lieneweg,

Sehr geehrte Damen und Herrn von Attac COE,

bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich erst jetzt dazu komme, meinen Standpunkt nochmals auf einen Blick darzustellen.

Im Gegensatz zu anderen Bewerbern möchte ich mich nicht hinter formalrechtlichen Vorschriften verstecken, sondern eine eigene Position vertreten.

Für mich ist es einfach erschreckend, dass für uns alle so weitreichende Abkommen wie TTIP, CETA, TiSA weitestgehend hinter verschlossenen Türen und ohne jegliche Transparenz und Mitbestimmungsmöglichkeit – und das auf allen Ebenen – an den Bürgerinnen und Bürgern vorbei entschieden werden sollen. Und das, was an Informationen durchsickert, zeigt, dass es wichtig ist, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Der Rat der Gemeinde Senden hätte sich durchaus in Form einer Resolution zu TTIP äußern können. Leider hat es auf Initiative der Grünen Fraktionskollegen im HFA (Haupt- und Finanzausschuss) nur zu einem Appell als „kleinsten gemeinsamen Nenner“ an den Städte- und Gemeindebund gereicht. Es war offensichtlich, dass CDU und Verwaltung sich nicht des Themas annehmen wollten! Gerne hätte ich den Vorschlag von Sendener Bürgern umgesetzt, Senden zu einer TTIP-freien Kommune zu deklarieren.

Dass es auch anders geht zeigt z.B. unsere Nachbargemeinde Nottuln , die mit ihrem Bürgermeister Peter-Amadeus Schneider einen kritischen Geist hat, der das Thema auch lokal in der Diskussion hält. Ebenso sehe ich die (überparteiliche) Stellungnahme des Kreistags Coesfeld sehr positiv, erst recht den Ratsbeschluss des Rats der Stadt Münster vom Dezember 2014. International wurde ich durch eine Bürgerin aus Senden auch auf entsprechende Initiativen in Amsterdam aufmerksam.

Bei diesem Thema wird deutlich, dass es Mut und Willen braucht, sich klar zu positionieren. Dies hat weniger mit Parteizugehörigkeiten, sondern mit Überzeugung zu tun. Diese Haltung würde ich gerne als Bürgermeister im Dialog mit allen Fraktionen im Gemeinderat Senden und über die Ortsgrenzen hinaus vorantreiben.

Im Facebook gab es schon mehrfach Diskussionen, bei denen klar wurde, dass vielen Mitbürgern die Relevanz des Themas weit weg erschien. Dies ist gefährlich und hierfür braucht es Stimmen, die sich öffentlich zu dem Thema äußern, informieren und sich klar positionieren. Es ist wichtig, die Menschen darüber aufzuklären, was das TTIP-Abkommen für ihren Alltag bedeuten kann. Als Beispiel sei hier das Wegfallen der Buchpreisbindung und deren Auswirkung auf örtliche Buchhandlungen wie Schwalbe in Senden und Ascheberg zu nennen. Viele weitere Beispiele könnte man nennen.

Die Vertreter von Verwaltung und Gemeinderat in Senden sollten sich nicht nur mit einer Stellungnahme des Städte- und Gemeindebundes zufrieden geben, sondern sich schnellstmöglich unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger zu TTIP etc. äußern. Es vergeht sonst nach und nach wichtige Zeit!

Aus diesem Grund möchte ich einen anderen Stil in der Ausübung des Bürgermeisteramtes etablieren und den parteiübergreifenden Dialog zu wichtigen, die Gemeinde betreffenden Themen fördern. Und das gilt insbesondere im Falle von TTIP und Co. Mehr Mut in der Positionierung der Gemeinde, nicht Formalia über die Interessen der Menschen in Senden stellen!

Dafür werbe ich und würde mich freuen, das Vertrauen der Sendenerinnen und Sendener am 13.09. zu erhalten.

Gerne stehe ich für Rückfragen zur Verfügung.

 

Mit besten Grüßen

Philipp Scholz

Bürgermeisterkandidat von

SPD, Grüne, FDP und UWG

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cdu_banner_7    Dr. CHRISTIAN SCHULZE PELLENGAHR

 

Anfrage von Attac Coesfeld, Herr Rainer Wermelt

und Bernd Lieneweg, Senden, zum TTIP-Freihandelsabkommen

 

 

Sehr geehrter Herr Wermelt,

sehr geehrter Herr Lieneweg,

 

herzlich danke ich Ihnen für Ihre Anfragen vom 18./20.08.2015, auf die ich gerne antworten möchte.

Ich habe Ihre Anfragen zum Anlass genommen, um mir vom Büro des Europa-Abgeordneten des Münsterlandes, Dr. Markus Pieper, einige weitergehende Informationen zum aktuellen Sachstand der Verhandlungen zu geben, aber auch um die Stellungnahmen der Kommunalen Spitzenverbände zum Freihandelsabkommen auszuwerten, da man hierzu im allgemeinen Tagesgeschäft als Bürgermeister nicht stets in der wünschenswerten Weise die notwendige Zeit hat.

Den in dem gemeinsamen Positionspapier der kommunalen Spitzenverbände mit dem Bundeswirtschaftsminister im Juni 2015 vorgestellten zentralen Eckpunkten kann ich mich vollinhaltlich anschließen und teile die darin formulierten Bedenken und Anregungen.

Grundsätzlich ist der Abschluß eines Freihandelsabkommens mit den USA aber zu begrüßen, um die Wirtschaft in der EU, in den USA und auch in Deutschland und damit auch bei uns im Kreis Coesfeld zu stärken. Wichtig ist dabei naturgemäß, dass bestehende Qualitäts- und Sicherheitsstandards der Europäischen Union nicht nach Belieben aufgeweicht werden und sich nur den wirtschaftlichen Interessen unterordnen müssen.

Die jüngste Entschließung des Europäischen Parlaments an die Kommission vom 8. Juli 2015 trägt vielen bisher vorgetragenen Bedenken in dieser Richtung Rechnung.

Es ist aber auch nicht zu verkennen, dass alle bisherigen Handelsabkommen der EU, einschließlich CETA, eine allgemeine Ausnahme von Verpflichtungen – in der rechtlichen Form eines sogenannten Vorbehalte – für den gesamten Bereich der Daseinsvorsorge (z.B. öffentliches Gesundheitswesen, im öffentlichen Bildungswesen oder in der Wasserversorgung). Dadurch sollen weiterhin öffentliche Monopole oder Konzessionen für bestimmte inländische private Anbieter auf kommunaler Ebene möglich bleiben. Eine Verpflichtung zur Privatisierung besteht nicht. Dies soll auch so in das Freihandelsabkommen mit den USA aufgenommen werden, um etwaige negative Auswirkungen für die Kommunen und die öffentliche Daseinsvorsorge zu vermeiden.

Auch hat die Kommission noch einmal sehr deutlich formuliert, dass nicht beabsichtigt ist, durch TTIP die bestehenden Hoheits- und Satzungsrechte der kommunalen Selbstverwaltungskörperschaften einzuschränken.

Ich verbinde diese deutlichen Worte mit der Hoffnung, dass dies dann auch tatsächlich so ausgehandelt wird, damit wir keine negativen Auswirkungen bei uns im Kreis Coesfeld zu verzeichnen haben.

Nun gilt es, die weiteren Verhandlungen genau zu beobachten und zu verfolgen. Durch die vielfältige und kontroverse Diskussion – gerade auch im Hinblick auf die Schiedsgerichtsverfahren – sind vor allem die EU-Abgeordneten aber auch die Bundesregierung sensibilisiert worden. Daher war und ist es gut, dass hier aus der Bürgerschaft das gesamte Verfahren konstruktiv kritisch begleitet worden ist.

Nach unserer bestehenden Kommunalverfassung ist der Rat allerdings gem. § 41 Abs. 1 Satz 1 GO für alle Angelegenheiten der Gemeindeverwaltung zuständig, soweit die Gemeindeordnung nichts anderes bestimmt. Anders als der Bundestag oder der Landtag ist der Rat – gleiches gilt für den Kreistag – kein Parlament, sondern Teil der Verwaltung. Seine Zuständigkeit ist begrenzt auf alle Angelegenheiten der Gemeindeverwaltung. Sie findet dort ihre Grenzen, wo die Zuständigkeit bei einer anderen staatlichen Ebene wie dem Land, dem Bund bzw. der europäischen Union liegt.

Vor diesem Hintergrund hat in der Vergangenheit die Kommunalaufsicht in Nordrhein-Westfalen wiederholt darauf hingewiesen, dass der Rat / Kreistag keine Befassungskompetenz bezüglich der Freihandelsabkommen TTIP und CETA besitzt. Als Bürgermeister bzw. Landrat ist ein etwaiger Resolutionsantrag zu diesem Beratungsgegenstand zwar auf die Tagesordnung zu nehmen, nach ganz herrschender Rechtsauffassung dann jedoch in der Sitzung selbst mangels Befassungskompetenz wieder von der Tagesordnung abzusetzen. Anderslautende Rats- oder Kreistagsbeschlüsse müssten vom Bürgermeister bzw. Landrat beanstandet werden.

Dies mag man bedauern, ist aber auch nach Auffassung des Städte- und Gemeindebundes NRW schlicht die aktuelle Gesetzeslage, die es anzuwenden gilt. Allenfalls wäre auf politischem Wege beim Gesetzgeber zu erwirken, dass die Befassungskompetenz von Rat und Kreistag entsprechend aufgewertet wird. Ob dies aber sinnvoll ist, würde ich aus der kommunalen Praxis eher bestreiten, da es durchaus Sinn macht, dass sich ein Gremium auch nur mit den Themen befasst, die in seine Zuständigkeit fallen. Unser Grundgesetz verteilt die übrigen Zuständigkeiten dann auf die Landes- oder Bundesebene bzw. auch auf die europäische Ebene.

Daher sind hier vor allem unsere Bundestags- und Europaabgeordnete die richtigen Ansprechpartner, da sie als gewählte Volksvertreter in Gremien mitwirken, denen hier Mitwirkungsrechte zustehen.

Als Landrat muß ich aber zunächst einmal das vorhandene Recht anwenden. Eine Initiierung einer entsprechenden Resolution im Kreistag wäre daher unzulässig und wenig hilfreich.

Ich hoffe, Ihre Fragen soweit beantwortet zu haben und stehe Ihnen für etwaige Nachfragen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Dr. Christian Schulze Pellengahr

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Weitere Antworten aus dem Kreis Coesfeld findet Ihr hier:

rainerwermelt.de – Bürgermeister- und Landratskandidaten zu TTIP [VORABVERSION]

Agenda 21 auch in Nottuln

Agenda 21 in Nottuln

Agenda 21 in Nottuln

Auch in Nottuln gibt es eine Agenda-Gruppe.

Norbert Wienke, 3. von links, schrieb dazu:

„… die Agendgruppe ist zwar klein, aber noch aktiv. Allerdings sind unsere Aktivitäten nicht mehr auf unserer alten Hompages abgebildet sondern unter der Gemeinde, Klimaschutz, da wir jetzt überwiegend unter dem Logo „Klimanetz Nottuln“ agieren.  Dieses ist ein Projektzusammenschluss der Gemeinde, der FI und der Lokalen Agenda. Die HP der Gemeinde wird im Moment neu gestaltet und ich hoffe, dass dann alles etwas übersichtlicher wird.“

http://www.agenda21-nottuln.de/index.htm

Über das integrierte Klimaschutzkonzept der Gemeinde Nottuln informiert folgende Seite:

https://www.nottuln.de/

 

Photovoltaik und E-Mobilität: Perfektes Doppel

18.08.2015

Elektro-Mobilität

 
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Barbara und Karl-Heinz Wutkewicz laden ihren elektrischen Pkw mit eigenem Solarstrom. Foto: Reinhard Siekemeier

Photovoltaik und Elektromobilität ergänzen sich hervorragend: Was in der Theorie ohnehin klar ist, kommt allmählich auch in der Praxis an. Das Fahren ist eine besonders reizvolle Form des solaren Eigenverbrauchs. Wir stellen drei Beispiele vor.

Da stehen sie und strahlen in die Kamera. „Wir sind sehr glücklich mit unserer Solaranlage“, sagen Barbara und Karl-Heinz Wutkewicz aus Sibbesse in Südniedersachsen. Die beiden sind für „Sonne, Wind & Wärme“-Leser keine Unbekannten. Bereits zweimal berichteten wir über das Ehepaar und ihren langen Leidensweg zum eigenen Solarstrom. Zur Erinnerung: Eineinhalb Jahre lang verweigerten die Behörden im Landkreis Hildesheim den beiden den Bau einer PV-Anlage („Von Paragrafenreitern und Amtsschimmeln“, SW&W 10/2011) mit der Begründung, die Stromerzeugung sei als gewerbliche Tätigkeit im reinen Wohngebiet nicht erlaubt. Erst Ende Januar 2012 wurde eine Befreiung genehmigt, im März 2012 floss dann der erste Strom vom Dach („Happyend in Hildesheim“, SW&W 02/2013).

Weiterlesen bei Sonnenwindwärme

Potenzial für Energiewende: Umwandlung als Energiespeicher – Strom wird zu Gas

17. August 2015

Strom aus Solar- und Windkraft wird im Überfluss produziert. Eine massenhafte Speicherung ist aber bislang kaum möglich. Die Umwandlung zu Gas und zurück könnte den Durchbruch bringen – wenn sie effizienter wird.

Immer mehr Windkraft- und Sonnenenergieanlagen gehen ans Netz. So wird an vielen Tagen im Jahr Strom im Überfluss produziert – teuer und belastend für die Netze. Solange Wind- und Sonnenstrom nicht in großen Mengen gespeichert werden kann, lahmt die Energiewende. Eine Umwandlung des Stroms in Wasserstoff und Methan („power to gas“) könnte da den Durchbruch bringen. Bisher ist die Technik allerdings nicht effizient genug.

Weiterlesen in der WirtschaftsWoche

Protokoll der Sitzung vom 12. August 2015

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Hier das Kurzprotokoll der Sitzung vom vergangenen Mittwoch, den 12. 08.2015:

Teilnehmer: Theo Stenkamp, Wolfgang Dropmann und Sebastian Thome

TOP

1. Vorträge/Filme im Herbst
2. Lastabhängige Stromtarife
3. Klimaschutzaktion vom BUND / geplantes Event von Witold am 29.11. in Münster
4. TTIP (Teilnahme an der Großdemo in Berlin)
5. Gemeinderad
6. Sonstiges

Zusammenfassung zu den TOP:

1. Die angedachten Vorträge zur Speicherung im Netz und zum Fernnetzausbau werden von allen als äußerst interessant eingestuft und sollten nach Möglichkeit an einem gemeinsamen Termin im Herbst stattfinden. Den Anwesenden war jedoch unklar, wer die Kontakte zu den Vortragenden hält. Zum Thema Feinstaubbelastung sollte Bettina Terminvorschläge des Professors einholen.

2. Thema sollte in Zusammenhang mit den beiden Stromvorträgen aufgegriffen und diskutiert werden.

3. Vertagt auf nächste Sitzung am 9. September

4. Aus Nottuln wird vielleicht ein Bus nach Berlin eingesetzt. Vertagt auf nächste Sitzung am 9. September

5. 3-4 Erwachsene mit hohem Engagement wären mindestens erforderlich. Vertagt auf nächste Sitzung am 9. September.

6. Keine weiteren Themen

Neuer Termin: 9. Sept. 2015

gez. SeTho

Zu 1: Bernd hat Kontakt zu beiden.

Die Erde ächzt vor Überlastung- Ressourcen für 2015 verbraucht

Ressourcen

Im Jahr 2000 war es am 1. Oktober so weit, 2015 sind die jährlichen Ressourcen der Erde für die Menschen schon am 13. August verbraucht. Nur durch Änderung unserer Lebensweise kann der Planet regenerieren.

„Ich bin die einzige, ich bin überlastet“, antwortet Christine Pohl auf die Frage, wie die Erde ihr Befinden beschreiben würde, könnte sie sprechen. Denn auch in diesem Jahr sind die nachhaltig nutzbaren Ressourcen des Planeten für 2015 längst verbraucht. „Ab diesem Donnerstag (13.08.2015) leben wir auf Pump“, beschreibt Rolf Buschmann, Experte für Ressourcenschutz beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den globalen ökologischen Zustand.

1,5 Erden bräuchte die Weltbevölkerung derzeit, um den weltweiten Bedarf an Rohstoffen, Ackerland, Wasser und Wäldern nachhaltig zu decken.

Weiterlesen bei DW

„Es ist drei Minuten vor zwölf.“ Gefahr eines Atomkriegs gestiegen

Fr., 07.08.2015

Hiroshima-Gedenken

Mit Kerzen und Ansprachen gedachte man am Donnerstagabend der Opfer der Atombombenabwürfe in Japan. Friedensinitiative und Gemeinde Nottuln hatten dazu eingeladen.

Mit Kerzen und Ansprachen gedachte man am Donnerstagabend der Opfer der Atombombenabwürfe in Japan. Friedensinitiative und Gemeinde Nottuln hatten dazu eingeladen. Foto: Dieter Klein

Nottuln – Zahlreiche Bürger haben am Donnerstagabend der Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki gedacht.

Von Dieter Klein
 

„Wir wissen, dass sich die Menschen heute den 70. Jahrestag in Erinnerung rufen wollen, als eine amerikanische Atombombe mit dem zynischen Namen ‚Little Boy‘ über Hiroshima abgeworfen wurde und weit mehr als 100 000 Japaner tötete. Wir wussten nur nicht, dass hier an diesem Tag, dem 6. August, auf eine so beeindruckende Art und Weise erinnert wird“, flüsterte ein Touristenpaar aus dem Rheinland, das sich dem Menschenring um den Brunnen der Stiftsstraße angeschlossen hatte und mitsang: „Wohl jeder träumt den Traum vom Frieden. Und es kommt die Zeit, dann wird, wie jeder Menschheitstraum, der Frieden Wirklichkeit.“

Robert Hülsbusch (FI) hatte seinen Zweifel angesichts der aktuellen Wirklichkeit, die eine gefährliche Entwicklung genommen habe. Er erinnerte: „Nicht umsonst wurde die Doomsday-Clock einer Vereinigung von Atomwissenschaftlern um zwei Minuten vorgestellt. Diese Uhr weist auf die Gefahr eines Atomkriegs hin. Sie zeigt jetzt auf drei Minuten vor zwölf. Ein Stand, den es zuletzt auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges 1984 gab. Und das im Jahr 70 nach Hiroshima und Nagasaki. Fast ist man geneigt, die Situation heute damit zu vergleichen. Der alte Ost-West-Konflikt brandet auf. Waffen werden an die Grenzen verlegt, große Manöver abgehalten. Und es wird mit Atomwaffen gedroht. Neue Atomwaffen sollen installiert werden. Alte Atomwaffen – wie die bei uns in Büchel – sollen modernisiert werden.“

Weiterlesen in den WN

Galerie weiterer Fotos von Dieter Klein:

Zum Thema Glyphosat – Segen oder Fluch?

Keine Neuzulassung von Glyphosat!

Liebe Freundinnen und Freunde,

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat vor Kurzem als „wahrscheinlich krebserregend“ und „erbgutschädigend“ eingestuft. Um so erschreckender, da Glyphosat das weltweit am häufigsten gespritzte Ackergift ist.

Unsere Chance: Das Pestizid ist nur noch bis Ende 2015 zugelassen. Bekommt Glyphosat keine neue Zulassung, darf es auch nicht mehr gespritzt werden. Die Entscheidung darüber liegt bei der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA). Schreibt jetzt an den EFSA-Chef Bernhard Url, damit Glyphosat endlich von den Äckern verschwindet!

Beteiligt Euch dazu einfach an der Aktion des Umweltinstituts unter https://www.umweltinstitut.org/glyphosat-aktion

Einladung zum Treffen der Agenda-Gruppe im August 2015

LOGO10  Am Mittwoch, den 12. August, findet die erste Sitzung der Agenda21Senden ab 18.30 Uhr im Rathausnebengebäude (Treffpunkt Hintereingang) statt. Auf der Tagesordnung steht die Planung von Vortrags- und Filmveranstaltungen im Herbst. Es geht dabei um den möglichst nachhaltigen Einsatz regenerativer Energien. Stromspeicher und Fernleitungsbau, intelligentes Netzmanagement und lastabhängige Stromtarife könnten Themen sein, ebenso die Feinstaubbelastung und die Vermeidung von Luftverschmutzung. Die Beteiligung an Klimaschutzaktionen des BUND soll erörtert werden. Ebenso muss noch einmal über die Bedeutung der Freihandelsabkommen und entsprechende Aufklärungskampagnen gesprochen werden, die mögliche Beteiligung an der Großdemo zu TTIP in Berlin am 10. Oktober muss organisiert werden. Da wie immer alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme eingeladen sind, können spontan auch weitere Themen zum Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz diskutiert werden.