Pflanzaktion gelungen – alle waren zufrieden

Es war ein fröhlicher Tag bei schönem Wetter, die Stimmung war durchweg gut. Es wurde schnell gearbeitet, schon bald waren 1000 Stieleichen in der Erde, so dass nach der Mittagspause noch 500 Bäume aus dem Depot geholt werden mussten.

In den WN könnt Ihr den Bericht von Hannah Harhues nachlesen:

Gemeinsame Baumpflanzaktion

Schulterschluss gegen Klimawandel

Senden – Ein Bündnis unter dem Dach der Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ hat am Sonntag am Venner Moor 1500 Stieleichen gepflanzt. Ein Schulterschluss gegen den Klimawandel. Aber der Standort der Aktion wirft Fragen auf.

Von Hannah Harhues, Sonntag, 26.01.2020

Teamarbeit: Vertreter von ganz unterschiedlichen Organisationen legten sich bei der Baumpflanzaktion aktiv ins Zeug. Foto: hha

Der Kampf gegen die Klimakatastrophe kann nur gemeinsam gewonnen werden, betont die Bürgerinitiative „Neue Bäume für Sendens Wald“. Mit einer groß angelegten Pflanzaktion stellten sich darum am Sonntag Sendener Gruppen und Bürger dem Waldsterben, das auch vor ihrer Haustür nicht Halt macht, entgegen: Rund 1500 junge Stieleichen pflanzten die Agenda21-Gruppe, Fridays for Future , die Jugendfeuerwehr Senden, die Messdiener St. Laurentius, die KG Sendener Narren, das Regionalforstamt Münsterland und zahlreiche Privatleute am Venner Moor.Sendener Narren, das Regionalforstamt Münsterland und zahlreiche Privatleute am Venner Moor.Wichtigste ist, dass wir Sendener hier etwas für Senden tun“, betonte Karina Mildner von der Agenda21-Gruppe Senden. Die Schirmherrschaft über das Projekt übernahm Fridays for Future Senden – „denn unsere gepflanzten Bäume nutzen ja den jungen Leuten am meisten“, erläuterte Bernd Lieneweg von Agenda21 Senden.

Den kompletten Bericht findet Ihr hier.

Die bei Facebook aufgekomenen Fragen wurden bei der Begrüßung durch Bernd Lieneweg berücksichtigt:

Ein paar Worte zum Ziel unserer Pflanzaktion: Die Sendener Bevölkerung soll wissen, dass unser Gemeindewald und der Staatsforst in Senden Wälder für das Gemeinwohl sind. Gemeindeverwaltung und Forstamt sind als Institutionen verpflichtet, für das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger zu sorgen. Bäume sind lebensnotwendig zur Luftreinhaltung, zur Sauerstoffproduktion, als CO2-Speicher und zur Erholung von Menschen. Sie sind Lebensraum für unzählige Pflanzen und Tiere. Laubmischwälder fördern die Biodiversität.

Das neuerliche Waldsterben hat inzwischen Ausmaße angenommen, dass die Wiederbewaldung der abgestorbenen Flächen ein gesellschaftliches Problem darstellt und immer mehr darstellen wird. Die Bürgerinitiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ hat sich Mitte des letzten Jahres gegründet, um zur Lösung dieses Problems beizutragen. Dass Bürgerinitiativen und Vereine sich gesellschaftlich engagieren, ist in anderen Bereichen bereits normal, man denke z.B. an den Bürgerbusverein, die Tafel, an verschiedene Projekte des Heimatvereins, an den Schlossverein und und und, nicht zuletzt an die freiwillige Feuerwehr. Das Ehrenamt wird als eine sinnvolle Ergänzung der öffentlichen Fürsorge angesehen. Alle Gruppen leisten wertvolle Arbeit, das Engagement der beteiligten Menschen ist immer freiwillig, sowohl der Einsatz von Zeit als auch der von Geld.

Nun sind ganz offensichtlich Bäume in Not, und Bürger wollen helfen, nicht mehr und nicht weniger, auch mit gespendetem Geld. Jeder und jede von uns kann und sollte etwas für den Umwelt- und Klimaschutz tun. Unsere Umweltministerin in NRW (Ursula Heinen Esser) erhebt unsere Wälder zu „Kathedralen des Umweltschutzes“. Nur mit einem intakten Wald werden wir unsere Klimaziele erreichen können, sagt sie völlig zu Recht. Auch Frau Merkel hat in Davos klar gemacht, dass der Klimaschutz zur Überlebensfrage werden könnte. Die „Ungeduld der Jugend“ müsse positiv und konstruktiv aufgenommen werden. Die Jugend habe einen ganz anderen Lebenshorizont. Wir haben bewusst die jungen Leute von Fridays for Future in Senden gefragt, ob sie die Schirmherrschaft der Initiative übernehmen. Es geht mit der Baumaktion um ihre Ziele, und nur die jungen Leute werden später einmal sehen, ob es sinnvoll war, was wir hier heute vorhaben.

Viel Glück für die Zukunft! Vielen Dank allen, die gespendet haben, und allen, die heute hier mithelfen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pflanzaktion am Venner Moor am 26. Januar als Familienfest

Udo Wegener, einer der Sponsoren, und sein Mitarbeiter Marc Pohling, Initiator der Bürgerinitiative, waren schon beim ersten Mal dabei und kommen auch wieder zur zweiten Pflanzaktion im Venner Moor. Foto: D. Harhues aus einer Bildergalerie der WN

 

Nachdem die erste Baumpflanzaktion der Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ mit vielen Kindergartenkindern und den Sendener Initiatoren ein voller Erfolg war – sogar Rundfunk und Fernsehen berichteten – , steht jetzt die zweite Pflanzaktion am Venner Moor an. Jeder tote Baum muss wieder durch neue Bäume ersetzt werden, das gebietet das Gesetz der Nachhaltigkeit. Denn jeder Baum, das lernt schon jedes Kind, filtert die Luft, nimmt Kohlendioxid auf und spendet neuen Sauerstoff zum Leben. Durch den Klimawandel bedingt sterben weltweit – aber auch vor unserer Haustür in Senden – viele Bäume. Da der Wald Lebensraum für viele Tiere und Erholungsraum für Menschen ist, kam – als das Waldsterben auch in Senden unübersehbar wurde – der Wunsch in der Bürgerschaft auf, bei der Wiederbewaldung der Sendener Erholungsgebiete zu helfen. Die Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ wurde gegründet, und schon nach wenigen Wochen waren etliche tausend Euro zusammengekommen. Gemeindeverwaltung und das Münsteraner Regionalforstamt fanden schnell Flächen, wo der Wald die beiden letzten Dürre-Sommer bzw. den Sturm Friederike nicht überstanden hat, wo also komplett nachgepflanzt werden muss. So wurde bereits im Dezember im Hiegenbusch ein neuer Bürgerwald gepflanzt. Jetzt im Januar sind die Flächen am Venner Moor an der Reihe, die nun in einen Laubmischwald umgewandelt werden. Damit die Sendener Bevölkerung Anteil nehmen kann an dieser wichtigen Gemeinschaftsaufgabe, soll die neuerliche Pflanzaktion ein großes Familienfest werden, zu der die Bürgerinitiative, die Gemeinde und das Regionalforstamt Münsterland alle Familien mit Kindern und Jugendlichen sowie alle Gruppen und Vereine einladen. Es darf geschaut und gearbeitet werden (an Spaten und festes Schuhwerk denken!). Die Forstleute von Wald und Holz NRW waren spontan bereit mitzumachen. Sie freuen sich über die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit dem Wald und das Engagement der Initiative und der privaten Sponsoren. Alle, die mitmachen möchten, haben nicht nur die Möglichkeit, tatkräftig mit anzupacken, sondern auch einen Einblick in die Forstwirtschaft zu bekommen und Fragen zum Wald zu stellen. Wer will, kann kleine, selbst beschriftete Baumscheiben an „seinen“ Bäumen“ aufhängen. So wurde der 26. Januar als Pflanztermin angesetzt. Gegen den Durst wird es heiße und kalte Getränke geben, gegen den Hunger Laugenkonfekt sowie Wildwürstchen vom Forstamt. Damit die Kalkulation einigermaßen gelingt, sollten sich große Familien, Vereine und Gruppen per mail (canilin@gmail.com) oder im Rathaus (Foyer oder Klimaschutzmanagerin) anmelden. Ab 11 Uhr geht es gegenüber der Gärtnerei de Jong (Dorfbauerschaft 124) los. Gegen 15 Uhr soll die Aktion beendet sein.

Pflanzaktion am Hiegenbusche, L 844, Täger mit Förster Martin Klostermann-Schräder. Foto: D. Harhues aus einer Bildergalerie der WN

 

 

 

Protokoll der Agenda-Sitzung vom 8. Januar 2020

  Protokoll der Agenda-Sitzung am 08.01.20

1. Baumpflanzaktion

– Pflanzaktion am Venner Moor (auf Höhe der Gärtnerei de Jong): geplant für den 26.01.20 ab 11 Uhr
– festes Schuhwerk und Geräte (Spaten) sind selbst mitzubringen

– Begleitprogramm:
* Begrüßung durch die Agenda, einen Vertreter der Gemeinde, Regionalforstamt
* Infostände (Regionalforstamt, Agenda,…)
* Auftritt der Tanzgruppe der Sendener Narren
* Segenswünsche durch Pfarrer Schneider
* Speisen und Getränke (Wildwürstchen, Kuchen, Kaltgetränke, Kaffee, Punsch)
* (ein entsprechendes Erinnerungsschild soll erst später, gern in Absprache mit den Anwohnern, aufgestellt werden)

– folgende Gruppierungen sollen gezielt eingeladen bzw. angesprochen werden:
* Großsponsoren
* Kindergärten und Eltern
* Pfadfinder
* sämtliche politische Parteien
* Gewerbeverein
* Heimatverein
* (Jugend-)-Feuerwehr
* DRK
* Konfirmanden
* Initiative „Senden blüht auf“
* …

– noch zu erledigen
* Ortstermin am 13.01.20 um 15 Uhr mit RFA, Agenda, Sendener Narren,…
* mit Wolters Getränkewagen absprechen
* Absprachen mit Sendener Narren und Pfadfindern (bezüglich Programm und Verpflegung)
* Absprachen mit Feuerwehr und DRK (bezüglich Sicherheit: Straße, erste Hilfe)
* Rücksprachen mit Gärtnerei (Nutzung Sozialräume, Strom, Parkplätze,…)
* Nachfrage bei Geiping (Laugenkonfekt, Brötchen)
* Werbung: Plakate, Zeitung
* Wegbeschreibung, -skizze

2. Leihrad
– Räume zur Zeit zu kalt
* Sven bringt Gasöfen mit

– zu wenig Helfer
* Flüchtlingshilfe einbeziehen
* bei ADFC-Gruppe gezielt nachfragen
* potentielle Helfer über Mail erinnern
* evtl. auf einen günstigeren Termin verlegen
* Infoschild an jedem Rad vereinfachen

3. GiveBox
– Karina schreibt das Organisationsteam an und erfragt den aktuellen Stand

4. Umweltausschuss
– wir bitten Petra, die Termine der Umweltausschusssitzungen an die Agenda weiterzugeben bzw. die Agendamitglieder zu den jeweiligen Sitzungen einzuladen

5. Wirtschaft mit Kultur
– die Themen der diesjährigen WmK-Reihe besprechen wir am 15.01.20 und veröffentlichen sie anschließend durch einen Infoflyer

 

Neue Termine:

Agenda gesamt: 12.02.20 um 18.30 Uhr im Rathaus-Nebengebäude
Wirtschaft mit Kultur 15.01.20 um 19.30 Uhr in der Friedenskapelle Senden
Baumpflanzaktion 26.01.20 ab 11 Uhr am Venner Moor (Höhe Gärtnerei de Jong)

 

Einladung zur Sitzung am 8. Januar 2020

Am Mittwoch, den 8. Januar 2020, ab 18.30 findet wieder die planmäßige Sitzung der Agenda-Gruppe im Besprechungszimmer über dem Treffpunkt statt.
Auf der Tagesordnung stehen die Planung der Baumpflanzaktion am Venner Moor am 26. Januar und die Fortführung des Projekts “Sendener Leihrad”. Für die Bastelarbeiten an den Fahrrädern werden noch Leute gesucht, die mithelfen, die Räder fertig zu stellen. Die Pflanzaktion soll ein großes Familienfest werden, gute Ideen zur Ausgestaltung können eingebracht werden. Die Agenda-Sitzungen sind immer öffentlich, jede und jeder sind eingeladen.
Beste Grüße zum Jahresanfang verbunden mit allen guten Wünschen
Bernd Lieneweg

Aus dem angekündigten moonlight shopping wurde last minute shopping – Eichen statt Fichten am Venner Moor

Dank ausgeliehenem Einkaufswagen mit Heizung und heißem Tee sowie leckeren Schokoladen-Plätzchen von Karina konnte man es ein paar Stunden aushalten. Viele nette Gespräche wurden geführt, Flyer verteilt, Spenden eingesammelt und Bäumchen verschenkt..

Am 21.12. war unsere Bauminitiative noch einmal aktiv. Von mittags bis abends haben Kaiken und Louisa von FFF sowie Joachim, Sven und Bernd  von der Agenda-Gruppe Spenden für „Neue Bäume für Sendens Wald“ gesammelt und die kleinen Fichten aus dem Venner Moor verschenkt. Sie sollen dort weichen, weil nach dem Fichtensterben in 2019 neue Fichten dort keine Zukunft haben. Wenn man die winzigen Flugfichten jedoch im Garten groß zieht und bei trockenem Wetter mit Wasser versorgt, können sie überleben.

Im Januar sollen Stiel- oder Traubeneichen gepflanzt werden. Die Försterin Simone Eckermann vom Forstamt Münsterland schreibt dazu:

„Wir werden die Eichen truppweise Pflanzen. Dies bedeutet, dass nicht die ganze Fläche zu gepflanzt wird, sondern immer nur 21 Eichen truppweise. Es werden Zwischenfelder frei von Eichen bleiben. In diesen Zwischenfeldern erwarten wir weitere Baumarten, die sich von Natur aus ansamen sollen. Dies wird auf einer ehemaligen Fichtenfläche auf jeden Fall auch Fichte sein (die wir dann aktiv zurück drängen müssen), aber auch Birke, Buche, Hainbuche, Kiefer, Vogelbeere, Faulbaum, ggf. Bergahorn, Lärche, Erle, Aspe. Eine gewisse Gefahr besteht, dass die Brombeere sich zu schnell ausbreitet und eine natürliche Verjüngung der o.g. Baumarten behindert. In diesem Fall müssten wir ggf. auch aktiv Brombeere entfernen.“

Am 26. Januar 2020 sollen dann die Eichen gepflanzt werden, wenn es keinen Frost gibt. Ein Familienfest soll das werden, mit Wildwürstchen und heißen Getränken. Arbeitswillige sollten eine Spaten mitbringen, es gibt viel zu tun.

Nebenan bot der Grüß-Nikolaus unseren Flyer an, und der andere machte Weihnachtsmusik.

 

Neue Bäume für Sendens Wald – Sammlung am Brunnen am 21.12.

Für die Agenda Gruppe wurden folgende Pflanzenzahlen gepflanzt: – 200 Stieleichen – 250 Edelkastanien – 10 Vogelkirschen – 100 Waldrandgehölze.  Zusammen: 560 Pflanzen (Forstamt Münsterland)

Der „Hiegenbusch“ als Gemeindewald wurde inzwischen unter Mitfinanzierung der Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ nach den totalen Sturmschäden durch „Friederike“ wieder aufgeforstet. Kindergartenkinder haben die selbst gepflanzten Bäumchen nun sogar mit Namensschildchen versehen, sie hatten offensichtlich Freude beim Pflanzen und Gießen der jungen Bäumchen! Die Initiative finanziert übrigens folgende bunte Mischung: Stieleichen, Edelkastanien, Vogelkirschen und andere Waldgehölze, wie es mit der Gemeindeverwaltung und dem zuständigen Förster abgesprochen war.
Die nächste Aktion zur Wiederaufforstung des Waldes beim Venner Moor gegenüber der Gärtnerei De Jong soll im Januar unter großer Beteiligung der Bevölkerung stattfinden. Wer sein Scherflein dazu beitragen möchte, hat noch einmal beim last minute shopping im Ortskern am Brunnen  (21.12., 14 bis 18 Uhr) Gelegenheit zu spenden. Die als Symbol abgegebenen kleinen Fichten stammen aus diesem Wald, sie haben dort keine Chance zu überleben und sollen einem Mischwald weichen, der mit der Trockenheit hoffentlich besser fertig wird als das Nadelgehölz. Wenn man die winzigen Flugfichten im Garten groß zieht und bei Trockenem Wetter mit Wasser versorgt, können sie überleben. Auch Tassen mit dem Logo der Initiative sind wieder zu haben. Zahlreiche Geschäfte in Senden sammeln übrigens bis Januar noch mit.

Bericht zur Agenda-Sitzung mit Landwirten

Die Agenda-Gruppe, die sich die Themen Umwelt- und Klimaschutz sowie nachhaltiges Wirtschaften auf die Fahnen geschrieben hat, hatte die Sendener Landwirte zum Gespräch eingeladen, die sich auf das Thema „Auf dem Weg in eine nachhaltige Landwirtschaft“ einlassen wollten. Überraschend viele kamen, so dass es im Besprechungsraum der Gemeinde eng wurde. Noch einmal wurde der Unmut über den Agenda-Artikel zum Baumsterben zum Ausdruck gebracht, in dem die Überdüngung mit Stickstoff durch Massentierhaltung in Zusammenhang mit dem neuartigen Waldsterben gebracht wurde. Der Zusammenhang werde zwar nicht bestritten, aber es gebe neben den Emissionen aus der Landwirtschaft eben auch andere Quellen für stickstoffhaltige Luftverunreinigungen wie den Autoverkehr und die Industrie, die dann ebenfalls benannt werden müssten. Die Sendener Landwirte betonten, dass ihnen die Einhaltung der Grenzwerte wichtig sei und dass deswegen Maßnahmen ergriffen würden, den Stickstoffeintrag in die Luft zu minimieren. Die Agenda-Gruppe machte deutlich, dass die Bauern selbstverständlich unverzichtbar seien für die Ernährung der Menschen und dass sie dafür auch angemessen bezahlt werden müssten. Das Gespräch mit den Landwirten müsse daher unbedingt weitergeführt werden.

In seinem Eingangsreferat machte Ralf Große-Scharmann klar, dass als Weg zur weiteren erfolgreichen Ernährung der Weltbevölkerung eine nachhaltige Intensivierung angestrebt werde, was eine Steigerung der Landnutzungseffizienz bei gleichzeitigem Erhalt der Bodengesundheit bedeute. Höhere Erträge erreiche man hauptsächlich durch Züchtung, Düngung und Pflanzenschutz. Global liege der Anteil der Landwirtschaft an den Treibhausgas-Emissionen (gemessen in CO2-Äquivalenten) bei 25%, hervorgerufen z.B. durch Landumnutzung, Tierhaltung und Düngerherstellung. Zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei der Düngerherstellung biete sich der Einsatz von Katalysatoren an; bei Vorhandensein von ausreichend regenerativen Energien ließe sich Stickstoff-Dünger auch mittels „grünem“ Wasserstoff statt aus fossilen Quellen herstellen.

Im zweiten Vortrag bezeichnete Landwirt Franz-Josef Lintel-Höping, der wegen seiner schonenden Bodenbearbeitung, die das Bodenleben nicht stört, auch anerkennend Regenwurm-Bauer genannt wird, seine Vorgehensweise ausdrücklich als nachhaltig: er pflüge nicht, mulche den Boden und bringe Zwischensaaten aus, um auch im Winter keine Schwarzbrache, sondern eine grüne Pflanzendecke zu haben. Ferner probiere er neuere Züchtungen aus und erreiche längere Fruchtfolgen, was dem Boden gut tue. So brauche er insgesamt deutlich weniger Glyphosat, um die störenden Beikräuter los zu werden. Außerdem spare er so enorme Mengen an Diesel ein, was Geld spare und den CO2-Ausstoß verringere.

Die Landwirte haben einen eigenen Beitrag veröffentlicht. (RaGroSch)

Protokoll zur Sitzung am 11. Dezember 2019

    Protokoll der Agenda-Sonder-Sitzung  am 11.12.19

zum Thema „Auf dem Weg in eine nachhaltige Landwirtschaft“

  1. Vortrag von Landwirt Ralf Große Scharmann* global liegt der Anteil der Landwirtschaft an den Treibhausgas-Emissionen (gemessen in CO2-Äquivalenten) bei 25%, hervorgerufen z.B. durch Landumnutzung, Tierhaltung, Düngerherstellung u.a.* als Weg zur weiteren erfolgreichen Ernährung der Weltbevölkerung wird eine nachhaltige Intensivierung angestrebt = Steigerung der Landnutzungseffizienz bei gleichzeitigem Erhalt der Bodengesundheit* höhere Erträge erreicht man hauptsächlich durch Züchtung, Düngung und Pflanzenschutz

    * zur Reduzierung der Traubhausgasemissionen bei der Düngerherstellung bietet sich der Einsatz von Katalysatoren an; bei Vorhandensein von ausreichend regenerativen Energien ließe sich Dünger auch mittels Wasserstoff statt Erdöl herstellen

    2. Vortrag von Landwirt Franz-Josef Lintel-Höping

* Möglichkeiten einer nachhaltigen Bodenbearbeitung:
– weniger Bodenbearbeitung
– längere Fruchtfolgen
– mulchen
– Zwischensaaten und somit z.B. auch Pflanzendecke im Winter (keine Schwarzbrache)
– Aussaat neuerer Züchtungen

* er bringt aber auch seinen Unmut über den Agendaartikel zum Baumsterben zum Ausdruck und bittet zukünftig um mehr gegenseitige Gesprächsbereitschaft

3. Diskussion

* in der nachfolgenden lebhaften Diskussion wurde u.a. betont, dass die Landwirtschaft durch Humusaufbau (= Speicherung von CO2) einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten kann
Neue Termine:

 

Agenda gesamt:            08.01.20 um 18.30 Uhr im Rathaus-Nebengebäude
Wirtschaft mit Kultur 15.01.20    um 19.30 Uhr in der Friedenskapelle Senden