Anliegen der Agenda21Senden war inhaltliche Aufklärung zum Thema Pestizide. Darum wurde die NABU-Ausstellung zur Klimaschutzwoche empfohlen. Eine Diffamierung von Landwirten war nicht beabsichtigt, schon gar nicht der Sendener Landwirte, deren Lauterkeit bei der Anwendung von Pestiziden nicht angezweifelt wird. Wenn demnächst Glyphosat nicht mehr angewendet werden darf, muss sich die Landwirtschaft einen anderen Weg überlegen, dazu bedarf es eines konstruktiven Dialogs, den wir weiterführen werden, denn der Erhalt bäuerlicher Landwirtschaft ist das erklärte Ziel der Agenda21Senden. Dass eine verfehlte Politik in den letzten Jahren manche kleineren Bauern an den Rand des Ruins getrieben hat, bedauern wir ausdrücklich. Wenn die Sendener GRÜNEN unsere Ziele unterstützen, ist das zwar erfreulich, es widerspricht jedoch nicht unserem überparteilichen Ansatz. Uns geht es um die Sache, jeder darf sich unsere Meinung zu eigen machen, das ist doch der ureigentliche Sinn von Bürgerinitiativen. Und wer eine andere Meinung vertritt, darf selbstverständlich mit uns darüber diskutieren, nur gegen einen unfreundlichen Umgang wehren wir uns. Nur Argumente zählen, nicht Lautstärke!
1000 Eichen für 100 Fichten – neue Bäume für Senden
Goldener Oktober. Nach warmem Herbstregen war der Moorboden feucht, und es machte viel Freude, zusammen mit Kaiken von FFF Senden ca. 100 kleine Fichten aus dem Forst am Venner Moor zu holen. Der von Hitze, Trockenheit und Borkenkäfer von großen Fichten leer gefegte Fichtenforst soll nun ein Mischwald werden. Stiel- oder Traubeneichen sind nach Förster Hook vom Forstamt Münster widerstandsfähiger gegen die Unbill des Klimawandels. In natürlicher Sukzession soll sich der neue Eichenwald in einen an den Klimawandel angepassten Mischwald verwandeln. Die Eichen kosten Geld und Sendener wollen für den neuen Wald spenden. Die initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ möchte am 2. Adventsmarkt (7. Dezember) Geld sammeln. Wer für 10 Eichen spendet, bekommt symbolisch eine kleine Fichte. Die kleinen Flug-Fichten wurden für diese Aktion aus dem ansonsten praktisch leer gefegten Forst geholt. Zusammen mit Kaiken von FFF pflanzten wir die winzigen Bäumchen in Tontöpfe und pflegen sie nun bis zum Adventsmarkt in den eigenen Gärten. Nach der Anstrengung gönnten wir uns noch ein Eis und begründeten so die neue Freundschaft zu den jungen Leuten von FFF. Wir hoffen, dass deren Klima-Streik endlich zum Erfolg führt und der Klimawandel in erträglichen Grenzen bleibt.
Ein Spendenkonto für gemeinnützige Spenden wird bei der Sparkasse Westmünsterland eingerichtet, so dass auch größere Spenden möglich sind.
Wirtschaftsseminar: Die neue Seidenstraße, Teil 2 mit Joachim F. Gogoll am 16. Oktober bei KuKiS
Ortslandwirt kritisiert „falsche Darstellung“ der Klimaschutzwoche
Senden – Aus Sicht der Sendener Landwirte habe die Klimaschutzwoche und insbesondere die Ausstellung „Irrweg Pestizide“ ihren gesamten Berufsstand diffamiert, beklagte Ortslandwirt Bernd Aundrup im Gemeinderat. In diesem Zusammenhang kritisierte er Verwaltung und Organisatoren.
Blumen als Zeichen des Anerkennens einer anderen Meinung? Diese Frage bleibt offen.
Protokoll der öffentlichen Sitzung der Agenda-Gruppe (Info-Veranstaltung zum Baumsterben in Senden und zur Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“)
Protokoll der Agenda-Sonder-Sitzung am 09.10.19
„Neue Bäume für Sendens Wald“
1. Übersicht über die klimabedingten Probleme für den Wald durch Herrn Hook, Leiter des Forstbezirkes Westliches Münsterland
* Klimaveränderungen auf der Erde sind normal, laufen jetzt aber zu schnell ab, mit der Folge, dass sich die Bäume nicht anpassen können
* besonders problematisch sind die erhöhten Temperaturen, die geringen Niederschläge, die Verlängerung der Vegetationszeit sowie das Auftreten von mehr Wetterextremen
* es gibt Baumarten, die mit diesen Veränderungen nicht oder nur schlecht zurechtkommen wie die Fichte, und welche, die das besser können, wie z.B. die Traubeneiche; diese Beobachtungen fließen in das sogenannte Waldbaukonzept NRW ein (siehe auch https://www.waldinfo.nrw.de/), welches eine Empfehlung für nachhaltige Waldbewirtschaftung darstellt (angestrebt werden Mischbestände mit einem hohen Anteil an einheimischen Arten, die dem Klimawandel gegenüber möglichst stabil sind)
2. Überblick über die Lage speziell in Senden durch Herrn Klostermann-Schräder, Leiter des Forstbezirkes Senden
* 90% Laub-, 10% Nadelbäume (50% Eiche)
* besonders Fichten und Buchen haben sehr unter der Trockenheit der letzten beiden Jahre gelitten (Boden bis auf eine Tiefe von 1,80m zu trocken!), Fichte zusätzlich unter dem Borkenkäfer
* Wiederaufforstung v.a. mit Stiel- und Traubeneiche, Douglasie und Edelkastanie empfohlen; möglichst viele verschiedene Baumarten
3. Bericht über den Zustand von Sendens Straßenbegleitbäumen durch Herrn Spiekers, Baumkontrolleur in Senden
* auffällig ist das sehr schnelle Absterben vieler Birken im Ortsgebiet
* übrige Bäume wirken noch relativ gesund
* großes Problem ist der Eichenprozessionsspinner, dessen Vermehrung durch die warmen und feuchten Frühjahre stark begünstigt wurde
nach diesen drei kurzen Einführungen lebhafte Frage- und Diskussionsrunde
4. Maßnahmen
* Sensibilisierung der Bevölkerung hinsichtlich der Wichtigkeit der Bäume als CO2-Speicher aber auch hinsichtlich klimaschonenden Verhaltens
* Agenda21Senden hat zusammen mit dem Gewerbeverein die Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ ins Leben gerufen, bei der Geld zur Wiederaufforstung einer Fläche beim Venner Moor gesammelt werden soll (z.B. beim diesjährigen Adventsmarkt), bei der aber auch die breite Öffentlichkeit auf das Problem aufmerksam gemacht werden soll; Frage an die Vertreter der Sendener Fridays for Future-Gruppe, ob sie die Schirmherrschaft für die Aktion übernehmen wollen
* der Heimatverein weist darauf hin, dass auch er bereits eine Baumpflanzaktion für den 30.11.19 mit einem Sendener Forstwirt organisiert hat
* Ausweisung einer Sendener Jubelwiese oder -Allee scheitert bisher an nicht vorhandener Fläche
* weitere Ideen und Anregungen sind gefragt
Neue Termine:
Agenda gesamt: | 13.11.19 um 18.30 Uhr im Rathaus-Nebengebäude |
Wirtschaft mit Kultur | 16.10.19 um 19.30 Uhr in der Friedenskapelle Senden |
Vortrag Prof. Bontrup | 07.11.19 um 19 Uhr im Rathaus |
NABU-Ausstellung soll Augen öffnen für ungewollte Auswirkungen von Pestiziden
Natürlich brauchen wir unsere Sendener Landwirte, auch die konventionellen. Natürlich sollen sie auch für ihre Arbeit angemessen bezahlt werden!
Aber sie sollen wissen, was uns an ihrer Art zu wirtschaften nicht gefällt. Die Leute vom NABU Angermünde, die die Ausstellung mit viel Herzblut erstellt haben, wundern sich wie wir, dass die Bauern mit so großem Entsetzen auf die Kritik reagieren. Alle Umweltschützer sind sich seit Jahrzehnten einig, dass wir eine andere Landwirtschaft brauchen. Aufgeschlossene Landwirte sollten in der Lage sein, das zu erkennen und einen anderen Weg einzuschlagen. Dazu wollen Naturschützer die Bauern ermutigen, mit Anprangern hat das nichts zu tun. Mit den meisten Landwirten in Senden kann man auch gut und kreativ über Alternativen reden. Die Ausstellung hat dazu einen wirksamen Anstoß gegeben. Wir sehen keinen Grund dafür, dass unser Bürgermeister sich für das Zeigen dieser Ausstellung bei den Sendener Bauern entschuldigt hat.
Es ist gut, dass uns die NABU-Gruppe aus Angermünde ihre Stellungnahme als Leserbrief geschickt hat. Auch das Medienecho und die Reaktion der Billerbecker Bürgerinitiative zeigen uns, dass es richtig war, den Organisatoren der Coesfelder Klimaschutzwoche diese Ausstellung zu empfehlen.
Initiatorin der Ausstellung ist Dr. Anita Schwaier, Toxikologin und Mitglied im Vorstand des NABU Regionalverbandes Angermünde. Sie ist auch für die Inhalte verantwortlich. Sybilla Keitel, Künstlerin und Umweltaktivistin, hat die Ausstellung künstlerisch und didaktisch gestaltet, Milan Hänsel, Grafiker und zugleich Junglandwirt, hat die Texte und Bilder professionell auf die Tafeln gesetzt. Die Ausstellung entstand in über einem Jahr ehrenamtlicher Arbeit.
WN: „Klima wandelt Sendener Wald“ – Neue Bäume als Lösung?
Douglasie und Traubeneiche statt Fichte und Buche
Senden – Der Klimawandel macht dem Sendener Wald zu schaffen – nicht nur Fichten, sondern auch Buchen sind mittlerweile betroffen. Bei Nachforstungen werden Baumarten nachgepflanzt, die höhere Temperaturen und Wassermangel besser vertragen können.
WN, Klimaschutzwoche: Kreis zieht positive Bilanz – Viele Tipps für umweltbewusstes Handeln
Einladung zur Sitzung am 9. Oktober 2019 – Thema Waldsterben
Um das Thema “ Baumschäden und Waldsterben in Senden“ geht es beim Treffen der Agenda-Gruppe am Mittwoch, den 9 Oktober 2019, ab18.30 Uhr im Sitzungsraum des Rathauses. Ursachen und Maßnahmen zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit sollen besprochen werden. Welche Rahmenbedingungen muss die Gesellschaft ändern, damit der Klimawandel für Mensch und Natur erträglich bleibt und der Wald in unserer Kulturlandschaft als Lebensraum und Klimafaktor überleben kann? Als Experten sind die für Senden zuständigen Förster Daniel Hook und Martin Klostermann-Schräder sowie der für die Bäume in Senden zuständige Fachmann der Gemeindeverwaltung Gebhard Spiekers eingeladen. Wie die vor kurzem gegründete Bürger- Initiative „Neue Bäume für Sendens Wald“ erfolgreich die Maßnahmen in und um Senden unterstützen kann, soll erörtert werden. Vertreter der Sendener FFF-Gruppe sind ebenfalls eingeladen.
Faltblatt zur Bewerbung der Aktion „Neue Bäume für Sendens Wald“
Die Druckerei Digiprint erklärt sich bereit, eine größere Auflage des Flyers zu drucken. Die pdf-Vorlage wurde von MilKa erstellt.