Nach den Kindern entdecken nun auch Eltern die Klima-Bewegung

Marcus Erning, Michael Tillmann und Klaus Kasimier rufen auch Erwachsene auf, sich an den Klimastreiks von „Fridays for Future“ zu beteiligen. Foto Björn Meyer, MZ und WN

MZ: Schüler erhalten Unterstützung – Erwachsene entdecken Klima-Bewegung

Münster – Der Kritik folgt Rückenwind: Erwachsene wollen den für das Klima streikenden Schülern als „Parents for Future“ den Rücken stärken, andere setzen darauf, die Impulse der Jugendbewegung aufzunehmen und politisch ins Feld zu führen.

Von Björn Meyer, Münstersche Zeitung 

Donnerstag, 14.03.2019

„Keine neuen atomaren Mittelstreckenraketen in Europa!“

„Atomwaffenverzicht muss ins Grundgesetz!“

Andreas Zumach referierte im vollbesetzten Kaminzimmer der Alten
Amtmannei in Nottuln über die Situation nach dem INF-Vertrags-Aus.

Das Thema elektrisierte die Friedensaktivisten im Kreis
Coesfeld. Knapp 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte am
Mittwochabend die Friedensinitiative Nottuln (FI) bei einem Vortrags-
und Diskussionsabend mit Andreas Zumach. Der Journalist skizzierte die
Situation Europas nach dem Aus des INF-Vertrags und warnte von einem
neuen Wettrüsten mit atomaren Mittelstreckenraketen – für viele der
anwesenden Mitglieder der Friedensgruppen aus dem Kreis Coesfeld ein
Déjà-vus-Erlebnis. Viele der Gäste waren schon Anfang der 1980er
Jahre im Kreis Coesfeld aktiv, als mit dem „Nato-Doppelbeschluss“ neue
Pershing-II-Raketen aufgestellt werden sollten. Und so erläuterte
Zumach auch zunächst die damalige brisante Situation, als wegen der
Atomraketen Hunderttausende in Deutschland auf die Straße gingen.
Zumach: „Die Situation ist heute ähnlich, jedoch weit gefährlicher als
damals!“ Das endgütige Ende des INF-Vertrages werde zu einem neuen
gefährlichen atomaren Rüstungswettlauf der USA und Russlands in Europa
führen. Die Friedensbewegung müsse einfordern, dass Russland und die
USA noch einen ernsthaften Versuch zur Rettung des INF-Vertrags
unternehmen oder im Rahmen eines multilateralen Abkommens auch andere
Staaten mit atomaren Mittelstreckenraketen (z.B. China) in so einen
Vertrag mit einbeziehen würden. Ein endgültiges Ende des
INF-Vertrages ohne multilaterale Nachfolge hätte weitreichende Folgen.
Zumach: „Dann gibt es wieder Mittelstreckenraketen in Europa auf
beiden Seiten, schneller und treffsicherer als in den 1980er Jahren, so
dass eine Abwehr nicht mehr möglich ist. Ein technischer Fehler wird
sofort weltkriegsgefährlich.“ Im zweiten Teil des Referates ging der
UNO-Experte auf die Rolle Deutschlands genauer ein. In Militär- und
Politikkreisen würde diskutiert, dass auch Deutschland eine Verfügung
über Atomwaffen anstreben sollte. Zumindest solle sich Deutschland an
die Kosten für Atomwaffen und dann auch an Einsatzentscheidungen
beteiligen. Ausführlich nannte Zumach Details und Quellen für diese
These. Die Friedensbewegung rief er dazu auf, diese neuen Bestrebungen
öffentlich zu machen und sich dagegen zu engagieren. Andreas Zumach:
„Eine umfassende Verzichtserklärung Deutschland bezüglich der
Beteiligung an atomare Strategien gehört ins Grundgesetz.“ Die
Friedensgruppen im Kreis Coesfeld nehmen die neuen Herausforderungen an.
Das wurde am Ende des Abends deutlich. Die Pax-Christi-Gruppen aus
Lüdinghausen, Billerbeck und Coesfeld und die Friedensgruppen aus
Nottuln, Havixbeck, Senden und Dülmen laden zu zwei weiteren
Veranstaltungen ein, die sich mit einem möglichen atomaren Wettrüsten
in Europa beschäftigen. Am 25. 3. 2019 wird Winfried Nachtwei,
ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Grünen und Mitglied der
Friedensbewegung, in Nottuln referieren. Am 16. Mai 2019 wird aus Berlin
Wolfgang Richter, Oberst a.D., Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und
Politik und der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik, nach Dülmen kommen
und die aktuelle Situation analysieren und Vorschläge machen, wie ein
neues atomares Wettrüsten verhindert werden kann. Zu Ostermontag rufen
die Friedensgruppen im Kreis Coesfeld zu einem Ostermarsch nach Dülmen
auf.

gez. Robert Hülsbusch, FI-Nottuln

Der Friedenskreis in der Agenda21Senden plant im Laufe des Jahres ebenfalls einen Vortrag mit Andreas Zumach.

Die neue Sehnsucht nach Frieden

Die Bereitschaft zu aktiver Friedensarbeit wird in der Politik immer geringer, stattdessen werden Säbel gerasselt, es wird aufgerüstet, also werden Geld und Ressourcen vergeudet, ohne dass jemand ernsthaft glauben kann, dass das dem Frieden dient.

Robert Hülsbusch erinnert an die Aktivitäten der Friedensbewegung im Kreis Coesfeld in den 80er Jahren. Die Friedensgruppen müssen wieder aktiv werden, neue Bewegungen kommen dazu, im Münsterland gibt es wieder Ostermärsche und Veranstaltungen, die zum Frieden mahnen.

In den 80er Jahren war auch der Friedenskreis Senden sehr aktiv, hier ein altes Bild von 1986 mit Berthold und Katharina.

„Jetzt, fast 40 Jahre später, ist die Angst vor erneutem Wettrüsten wieder größer geworden. „Ich hätte das nie für möglich gehalten, dass es wieder so weit kommt“, sagt Hülsbusch. „Ein Rückschlag.“ Die Friedensgruppen gibt es immer noch und rufen – auf ein Neues – zum Ostermarsch auf. Er findet in diesem Jahr in Dülmen statt, vom Marktplatz aus führt er nach Dülmen-Visbeck, wo es früher ein von amerikanischen Soldaten bewachtes Nuklearwaffenlager gab.“

Lest selbst weiter in den WN:

file:///C:/Users/Lieneweg/AppData/Local/Microsoft/Windows/INetCache/IE/UEBUZM38/WN-Kreis-OM-2019.pdf

„Neues atomares Wettrüsten?“ Vortrag mit Andreas Zumach am 13. März in Nottuln

  Andreas Zumach

Im Rahmen der Kooperation der Friedensgruppen im Münsterland gibt es heute Abend einen interessanten Vortrag in Nottuln, an den noch einmalerinnert wird:

Nottuln. Mittwoch, den 13.3.2019 kommt um 19.30 Uhr der Experte für internationale Politik, Andreas Zumach, nach Nottuln in die Alte Amtmannei. Sein Vortag: „Nach der Kündigung des INF-Vertrages – Folgt ein neues atomare Wettrüsten?“ Zumach wird die Hintergründe und die Folgen referieren, die ein Aus des INF-Vertrags hätten. Neben der Friedensinitiative Nottuln (FI) laden auch weitere Friedensgruppen aus dem Kreis Coesfeld alle Interessenten zu dieser Veranstaltung ein. Der Eintritt ist frei.  www.fi-nottuln.de

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch, FI Nottuln

Gelungener Auftakt für die Friedensarbeit in Senden

Ca. 40 Besucher kamen zum Vortrag von Jürgen Grässlin ins Sendener Rathaus. Joachim Gogoll, Mitglied der Agenda-Gruppe und Sprecher von attac-COE, begrüßte den Referenten und moderierte die Diskussion.

Jürgen Grässlin spricht Klartext

Am vergangenen Mittwoch folgte Deutschlands bekanntester Rüstungsgegner Jürgen Grässlin einer Einladung der Agenda21Senden und von Attac Coesfeld ins Sendener Rathaus. Und die ca. 40 interessierten Zuhörer wurden nicht enttäuscht: in seinem Vortrag mit dem Titel „Netzwerk des Todes“ fand der engagierte Freiburger deutliche Worte und unterlegte diese stets mit Zahlen und Fakten.

Gleich zu Beginn verwies er darauf, dass Deutschland derzeit auf Platz vier der weltweiten Waffenexporteure steht und Grundlage dieses traurigen Rekordes die Genehmigungen durch den Bundessicherheitsrat sind.
Schier unglaublich ist dabei die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Lieferungen von Rüstungsgütern an menschenrechtsverachtende Staaten geht. Nach aktuellem Recht dürfen nur NATO- und NATO-assoziierte Partner sowie EU-Staaten beliefert werden, nur im begründeten Ausnahmefall Drittländer. „Hier wird der Einzelfall zum Regelfall“ so Grässlin.

Als besonders perfide und zutiefst inhuman muss das Gebaren der Rüstungsindustrie gewertet werden, sowohl beide Konfliktparteien eines Krieges mit Waffen auszurüsten, als auch an hochtechnisierten Grenzsicherungsanlagen zu verdienen, die die Flucht der Menschen aus Krisengebieten verhindern sollen. Doch Grässlin macht deutlich: „Wer Waffen sät, wird Flüchtlinge ernten!“. Und nicht nur Flüchtlinge. Denn der Sprecher der Kampagne „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ hat beobachtet, dass Waffen wandern, daran ändern auch die vorgeschriebenen Endverbleibserklärungen der Empfängerländer nichts. Und so ist es nicht unwahrscheinlich, dass insbesondere Kleinwaffen ihren Weg zurück nach Europa finden und hier bei Terroranschlägen eingesetzt werden.
Im zweiten Teil seines Vortrages zeigte der Mitbegründer des „GlobalNet-Stop The Arms Trade“ Möglichkeiten auf, wie jeder Einzelne etwas gegen deutsche Rüstungsexporte tun kann. So könne man sich bei verschiedenen Friedensinitiativen engagieren, die Parteienvertreter zu deren Haltung zu Rüstungsexporten befragen oder Medienöffentlichkeit erreichen z.B. durch die Organisation von Staffelläufen gegen Waffenhandel, kritische Filmtage oder Informationsabende wie diesen. Jeder kann etwas tun, und jeder sollte etwas tun!
Im Anschluss an Vortrag und Diskussionsrunde signierte der Träger des Aachener Friedenspreises seine Bücher „Schwarzbuch Waffenhandel“ und „Netzwerkes des Todes“, die die begeisterten Zuhörer am freundlicherweise von Bücher Schwalbe organisierten Büchertisch erwerben konnten.

Weiterführende Links.

Ca. 40 Besucher kamen zum Vortrag von Jürgen Grässlin ins Sendener Rathaus. Joachim Gogoll, Mitglied der Agenda-Gruppe und Sprecher von attac-COE, begrüßte den Referenten und moderierte die Diskussion.

Jürgen Grässlin – ausgezeichneter Rüstungsexperte am 6.3. in Senden

Grimme-Preisträger in Senden

Vortrags- und Diskussionsabend mit Jürgen Grässlin

Täglich erreichen uns erschreckende Bilder aus Kriegsgebieten auf der ganzen Welt. Doch welchen Anteil hat Deutschland an diesen unmenschlichen Zuständen? Der wohl bekannteste deutsche Rüstungsgegner Jürgen Grässlin ist dieser Frage in umfangreicher und weltweiter Recherche nachgegangen. In seinen Büchern legt er offen, wer an diesen Kriegen verdient, welchen Anteil die Politik daran hat, dass Deutschland zu den führenden Waffenexporteuren gehört und wie selbst terroristische Systeme in den Besitz deutscher Waffen gelangen.

Am 06.03.19 folgt der Grimme-Preisträger einer Einladung der Agenda21Senden und attac Coesfeld und hält im Rathaus Senden einen Vortrag mit dem Titel „Netzwerk des Todes. Die kriminellen Verflechtungen von Waffenindustrie und Behörden“.

Als Mitglied und Sprecher zahlreicher Initiativen für Frieden und gegen Waffenexporte ist er ein ausgesprochener Kenner der Szene und beantwortet im Anschluss gern und fundiert die Fragen des Publikums. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Ostermärsche im Kreis Coesfeld 2019

Liebe Freunde,

anbei die PM, die ich an die Kreisseite der WN schickte – plus Fotos aus den 80ern.

Lieben Gruß

Robert

Friedensgruppen im Kreis Coesfeld forcieren ihre Zusammenarbeit und ihr Engagement gegen ein neues atomares Wettrüsten

  • Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen
  • Ostermarsch Kreis Coesfeld. Die sich zuspitzende Lage zwischen Ost und West, die Aufkündigung des INF-Vertrages und die Gefahr eines neuen atomaren Wettrüstens haben auch Auswirkungen im Kreis Coesfeld. Die Friedengruppen im Kreis schließen sich fester zusammen und bündeln ihre Aktivitäten, um eine größere Wirkung zu erzielen. Mit dabei sind der Friedenskreis Havixbeck, die Friedensinitiative Nottuln, der Friedenskreis Senden, die Friedensfreunde Dülmen und die Pax Christi-Gruppen aus Coesfeld, Lüdinghausen und Billerbeck. Gleich drei gemeinsame Veranstaltungen sind im Kreis geplant, die sich mit der neuen Lage nach dem Ende des INF-Vertrages beschäftigten. So wird auf Einladung der Friedensgruppen im Kreis Coesfeld am 16. Mai 2019 aus Berlin Wolfgang Richter, Oberst a.D., Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und Politik und der Sicherheitspolitik, kommen und die aktuelle Situation analysieren und Vorschläge machen, wie ein neues atomares Wettrüsten verhindert werden kann. Richter schlägt vor, auf die Angebote der Russen zur Kontrolle der Mittelstreckenraketen (SSC8) einzugehen, weil Fachleute sehr wohl in der Lage seien, die Fähigkeiten und Begrenzungen solcher Waffen einzuschätzen.  Bereits im März finden in Nottuln zwei Veranstaltungen statt. Am 13.3.2019 kommt aus Genf Andreas Zumach, als freier Journalist bei der UNO akkreditiert und ein ausgewiesener Experte für internationale Politik, nach Nottuln. Zumach wird die Hintergründe der gegenwärtigen Spannungen zwischen Ost und West referieren. Sein These: „Das endgütige Ende des INF-Vertrages wird nicht nur zu einem neuen gefährlichen atomaren Rüstungswettlauf der USA und Russlands in Europa führen, sondern auch global. Die Chance, dass sich Washington und Moskau dann noch auf ein Nachfolgeabkommen für den 2021 auslaufenden START-Vertrag mit zahlenmäßigen Obergrenzen für strategische Atomsprengköpfe und ihre Trägersysteme (Interkontinentalraketen, U-Boote, Langstreckenbomber) einigen können, werden von Rüstungskontrollexperten als minimal beurteilt.“ Am 25. 3. 2019 wird Winfried Nachtwei, ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Grünen und Mitglied der Friedensbewegung, eine Rückschau halten. Mit vielen Fotos wird er die Geschichte der Friedensbewegung im Münsterland erzählen und dabei auch einen Ausblick auf aktuelle Herausforderungen geben. Gibt es eine neue Zeit, vergleichbar mit der Massenbewegung gegen neue atomare Raketen in Europa zu Beginn der 1980er Jahre?  Schon jetzt ist geplant: Auch in diesem Jahr gibt es im Kreis Coesfeld Aktionen im Rahmen des Ostermarsches. Für Ostermontag rufen die Friedensgruppen zum Ostermarsch nach Dülmen auf, um dort für Frieden und Abrüstung und gegen eine neue atomare Bedrohungspolitik zu demonstrieren.

www.friedensfreundeduelmen.eu, www.fi-nottuln.de

Foto – Plakat Ostermarsch 80er Jahre im Kreis Coesfeld.

 

Mit freundlichem Gruß

Robert Hülsbusch