Archiv der Kategorie: Vegetationen

Protokoll der Sitzung vom 1. Okt. 2014

Zeitung4   Protokoll der Agenda-Sitzung am 01.10.14

1. AG Vegetation

– Dr. Hömberg verweist auf den aktuellen WWF-Bericht „Living Planet Report 2014“, aus dem unter anderem hervorgeht, dass die Menschheit derzeit pro Jahr 50% mehr Ressourcen verbraucht, als die Erde im gleichen Zeitraum erneuern kann, und dass sich in den letzten 40 Jahren die Zahl der Wirbeltiere halbiert hat!
Daraus entwickelt sich die Frage, wie wir unsere Mitmenschen dazu bringen können, für Ressourcenverschwendung aufmerksamer zu sein und diese zu minimieren. Eine (kleine) Idee: eine entsprechende do/dont-Liste auf unserer Internetseite veröffentlichen.

Außerdem ergibt sich in der Diskussion nahtlos eine Verbindung zum Hauptthema des Abends TTIP.

2. TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership = geplantes Freihandelsabkommen mit den USA)

– Dr. Hömberg und T. Stenkamp geben Einblicke in einige Eckpunkte des geplanten Abkommens und die katastrophalen Folgen, die auch unsere Gemeinde bei dessen Umsetzung treffen können: vertragsweite Ausschreibungen verpflichtend (d.H. im gesamten TTIP-Raum), Fracking und andere negative Auswirkungen auf die Umwelt, Verschlechterung unserer hohen Standards in Pflegediensten, Rechtswesen, usw., massenhafte Klagefälle,…
Dass diese Befürchtungen nicht unbegründet sind, läßt sich an den Folgen des Abkommens zwischen den USA und Kanada bereits belegen.

– Eine entsprechende Anfrage der Agenda an die Lokalpolitik mit Bitte um Stellungnahme zum TTIP wurde aus juristischen Gründen (fehlende Rechtsgrundlage) abgelehnt!

– Dr. Hömberg erklärt sich bereit, entsprechendes Infomaterial zum TTIP per Mail an die Agenda-Mitglieder zu verteilen.

– T. Stenkamp bittet um aktive Mithilfe an den Infoständen donnerstags auf dem Markt bzw. samstags vor REWE Eckmann.

– Außerdem verweist er auf den Vortrag von Frau Prof.Dr. Mechthild Schrooten ( Prof. f. Volkswirtschaftslehre mit den
Schwerpunkten Geld und Internationale Integration an der Hochschule Bremen) am 23.10.14 um 19.30 Uhr in der Steverhalle. Dazu soll auch ganz gezielt der Sendener Mittelstand eingeladen werden.

– W. Dropmann bittet um Helfer für die europaweite Unterschriftenaktion gegen das TTIP am 11.10.14.

3. AG Energie und Klimaschutz

– Es wird angemerkt, dass der neue Klimaschutzbeauftragte der Gemeinde noch keinen weiteren Kontakt zur Agenda gesucht hat. Sollten wir ihn noch einmal aktiv einladen?

Anschließend Sitzung der AG Mobilität

  1. „Gemeinde-Rad“                                                                                                                – Da die Vertreter des ökumenischen Jugendtreffs auch unseren heutigen Termin nicht wahrnehmen konnten, bitten wir Terminvorschläge von deren Seite.

Neue Termine:

Agenda gesamt:        05.11.14 um 18.30 Uhr im Rathaus-Nebengebäude
AG Mobilität:             abhängig vom Terminvorschlag des ökumenischen Jugendtreffs

Gez. MilKa

Umweltinstitut München organisiert TTIP-Bündnis in Deutschland

Wir brauchen keine geheimen Verhandlungen und Abkommen, die zur Folge hätten, dass mit Chlor desinfizierte Hühnchen, Klon- oder Hormonfleisch, Milch von genmanipulierten Turbokühen oder gentechnisch veränderte Tiere und Pflanzen völlig legal per Import aus den USA auf unseren Tellern landen können.

Weit über 100.000 Menschen haben den Aufruf unterzeichnet.
Wir bedanken uns bei allen TeilnehmerInnen!

Weitere Aktionen gegen das TTIP sind in Planung. Im Herbst starten wir zusammen mit Organisationen aus ganz Europa eine EU-Bürgerinitiative, die die EU-Kommission dazu zwingen soll, das Verhandlungsmandat aufzugeben.

Was Sie tun können

Sie können sich an unserer TTIP-Infokampagne beteiligen, indem Sie Flyer bestellen und verteilen. So helfen Sie, über die Gefahren durch das Freihandelsabkommen aufmerksam zu machen und die Bevölkerung zu informieren. Denn nur eine informierte Öffentlichkeit kann wirksam gegen ihre Entmündigung protestieren!

Die Arbeit gegen TTIP kostet uns viel Geld. Neben den Druckkosten für die millionenfache Auflage unseres Informationsmaterials müssen Rechtsgutachten eingeholt, Koordinationsstellen geschaffen und Gehälter bezahlt werden.

Unterstützen Sie unsere Arbeit, indem Sie spenden oder Fördermitglied werden.

Die Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA

EBI gegen TTIP und CETA

Informationen zur Europäischen Bürgerinitiative „Stop TTIP“ finden Sie hier. Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an, um auf dem Laufenden zu bleiben!

Unterstützen Sie uns!

Freihandelsabkommen verhindern!


Hinter verschlossenen Türen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt die Europäische Union seit Juli über das geplante Transatlantische Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP), um „Handelshemmnisse“ dies- und jenseits des Atlantiks abzubauen.

Ergebnisse der Verhandlungen sickern – wenn überhaupt – nur sehr dürftig nach außen. Die Folgen eines solchen Abkommens hätten jedoch fundamentale Auswirkungen auf unsere Verbraucherschutz- und Gesundheitsstandards, unsere Klima- und Umweltschutzauflagen, auf unsere Landwirtschaft sowie auf viele andere Bereiche.

Wir brauchen keine geheimen Verhandlungen und Abkommen, die zur Folge hätten, dass mit Chlor desinfizierte Hühnchen, Klon- oder Hormonfleisch, Milch von genmanipulierten Turbokühen oder gentechnisch veränderte Tiere und Pflanzen völlig legal per Import aus den USA auf unseren Tellern landen können. Auch eine Kennzeichnungspflicht für genmanipulierte Lebensmittel würde als „Handelshemmnis“ dem Freihandel zum Opfer fallen. Zulassungen von genmanipulierten Pflanzen und Tieren würden nach US-amerikanischem Recht noch schneller und völlig ohne Risikobewertung vonstatten gehen. Dumpingpreise für landwirtschaftliche Produkte aus der industriellen Landwirtschaft in den USA werden die kleinbäuerlichen Strukturen in Europa endgültig ruinieren.

US-Exporteure und Konzerne könnten die EU oder ihre Mitgliedsstaaten um Schadenersatz verklagen, wenn sich durch Gesetzesänderungen oder höhere Umweltstandards in Europa Profiteinbußen für sie ergäben. Auch ein eventuelles Fracking-Verbot könnte unter diesem Vorwand zu Fall gebracht werden.

Der Koalitionsvertrag der schwarz-roten Regierungskoalition zielt ausdrücklich auf einen „erfolgreichen Abschluss“ der transatlantischen Verhandlungen. Dies darf auf keinen Fall Wirklichkeit werden!

Machen Sie mit, unterstützen Sie unsere Forderungen und unterzeichnen Sie den Appell an Bundeskanzlerin Merkel und EU-Handelskommissar Karel De Gucht!

Wir wollen:

  • Die mühsam erkämpften europäische Verbraucherschutz und Gesundheitsstandards erhalten
  • Eine kleinbäuerliche und ökologische Landwirtschaft erhalten und schützen
  • Klima- und Umweltschutzauflagen sowie das Vorsorge- und Verursacherprinzip in Europa und in Deutschland aufrechterhalten
  • Dienstleistungen der Daseinsvorsorge wie Trinkwasserversorgung oder Bildung sollen in demokratisch legitimierter öffentlicher Hand bleiben
  • Unser Grundgesetz und Rechtssystem vor intransparenten Schiedsgerichten ohne Berufung oder Revision und demokratische Kontrolle schützen.

Deshalb wollen wir diese gravierenden Eingriffe für Verbraucher und Konsumenten verhindern und fordern daher einen STOPP der Freihandels-Verhandlungen!

TTIP-Infoseiten

Derzeit verhandeln die US-Regierung und die EU-Kommission das Transatlantische Handels- und Investitionsabkommen TTIP. Unter den Tisch fallen die Interessen der Umwelt und der Menschen.

zu den TTIP-Infoseiten


Informieren Sie sich in unseren „Frequently asked questions“

FAQs zum Thema Freihandelsabkommen

FAQs zum Freihandelsabkommen CETA

Diese Aktion wird unterstützt von

Logos der Unterstützer

Petition gegen TTIP: Gemeinwohl vor Wirtschaftsinteressen!

Zur TTIP-Petition

Das geplante Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA bedroht wesentliche Errungenschaften, die Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen Jahrzehnten im Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz erstritten haben. Unterzeichnen Sie deshalb jetzt unsere Petition an die Abgeordneten des EU-Parlaments! TTIP muss verhindert werden! Hier Petition zeichnen…

Plastikmüll – oder Leben ohne Plastik? Vorstellbar? Man könnte, wenn man wollte!!!

global denken – lokal handeln!!!

Das tun wir ja. Aber wir können noch mehr tun! Leben ohne Plastik!

Anne empfiehlt den Film: http://www.youtube.com/watch?v=kWVWJLtYhsY

Viel Freude dabei. Oder wollen wir lieber im Rudel gucken? Bitte schreibt einen Kommentar.

Beim Plastikmüll in Senden fängt das Problem für uns an.

Beim Plastikmüll in Senden fängt das Problem für uns an.

 

 

Plastikmüll ist ein globales Problem

Beim Plastikmüll in Senden fängt das Problem für uns an.

Beim Plastikmüll in Senden fängt das Problem für uns an.

Der Plastikmüll am Kanal in Senden und überall in unserer schönen Natur nervt uns schon lange. Da das Problem aber ein globales ist, sollte man die Nutzung der Tüten und Flaschen reduzieren. Darum geht es in einer Petition der Deutschen Umwelthilfe, die wir alle unterstützen sollten.

Einkaufstasche und Leinenbeutel sollten eine Renaissance erfahren gemäß dem alten Motto „Jute statt Plastik!“ Das Problem ist aktueller denn je.

Umweltabgabe auf Plastiktüten!

Stefanie Albrecht (Foto) und Deutsche Umwelthilfe e.V., Berlin

Bitte verbreitet die Petition und vergrößert unsere Chance!

Aug 15, 2014 — Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

Wie ihr wisst, versuchen wir gerade, einen Termin mit Umweltministerin Hendricks zu bekommen. Und dafür brauchen wir nach wie vor Stimmen, Stimmen, Stimmen! 62.000 sind eine ordentliche Hausnummer. Es erhöht unsere Chancen jedoch gewaltig, wenn wir auf einen möglichst breiten öffentlichen Rückhalt verweisen können. Mit eurer Hilfe packen wir bis zum Ende der Woche auch noch die 100.000! Zur Petition.

Wald und Wiese – spannendes Thema für Senden

Förster Felix Rosinski und Gemeindemitarbeiter fürs Grüne Erwin Oberhaus ergänzeten sich perfekt.

Förster Felix Rosinski und Gemeindemitarbeiter fürs Grüne Erwin Oberhaus ergänzeten sich perfekt.

Als ein überaus spannendes Duo erwiesen sich die beiden Männer, die in Senden für Wald und Wiese zuständig sind. Hoch kompetent und mit einer gehörigen Portion Leidenschaft lieferten die beiden Fachleute sachliche Informationen über die grünen Naturzellen auf Sendener Gemeidegebiet und befeuerten so die aktuelle politische Diskussion. Förster Felix Rosinski und Erwin Oberhaus vom Bauamt, der Spezialist für alles Grüne, zogen drei Stunden lang etwa 20 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer in ihren Bann. „Wir haben viel gelernt,“ resümierte Theo Stenkamp von der einladenden Agenda21-Gruppe. Es ging um das falsche und richtige Eingreifen des Menschen in die Natur, um Sachzwänge zum Wohl und Schutz der Bürger und um den nie endenden Streit um Ökologie und Ökonomie, der politische Entscheidungen herausfordert.

Sehr anschaulich erläuterte der Förster zunächst die Maßnahmen im Winkelbusch-Wäldchen. Da hier viel genutzte Wege den Wald kreuzen und Bänke zum Verweilen stehen, hat hier – anders als beim Wirtschaftswald – die Verkehrssicherungspflicht zum Schutz der Menschen oberste Priorität. Die angrenzenden Straßen und Baugrundstücke müssen vor möglichen Sturmschäden geschützt werden, wie wir jetzt gerade wieder erlebt haben. Gleichzeitig soll der Gemeindewald als ansprechende Park-ähnliche Erholungsfläche und grüne Lunge erhalten werden. Am besten erreicht man diese Ziele nach den heutigen Erkenntnissen der Forstwirtschaft, so Rosinski, wenn man die Artenvielfalt erhöht und Bäume unterschiedlichen Alters nebeneinander wachsen lässt. Durch Fällen von etwa 30 alten Eichen sind Lichtungen entstanden, wo jetzt neben der zu erwartenden natürlichen Verjüngung 55 Wildkirschen und 20 Esskastanien – z.T. als Allee – gepflanzt wurden, die sich nun in der üppig wachsenden Kraut- und Strauchschicht behaupten sollen.

Nach dem Ortswechsel ins Rathaus wurde die Thematik mit Hilfe von Folien vertieft, die Informationen über den Wald in Senden sowie in Land und Bund – als Protokoll nachzulesen im blog der Agenda-Gruppe unter www.agenda21senden.de – wurden vom interessierten Publikum sofort hinterfragt und in eine politische Diskussion über gesellschaftliche Fehlentwicklungen und die dadurch verursachten Schäden und Folgekosten einbezogen, die man bei rechtzeitiger Weichenstellung durch die Politik noch vermeiden könnte. Vor Ort sind Forstamt und Gemeindeverwaltung um naturverträgliche und am Wohl des Menschen orientierte Lösungen bemüht, stoßen dabei aber immer wieder an finanzielle Grenzen. Die hohen Kosten beim Fällen der Eichen, verursacht durch erschwertes Arbeiten zwischen Straßen, öffentlichen Wegen und die angrenzende Bebauung, wurden durch den Holz-Ertrag zwar ausgeglichen, aber viele andere Maßnahmen verursachen zusätzliche Personalkosten. Darauf ging auch Erwin Oberhaus im zweiten Referat ein, in dem er unter dem Thema „Naturverträgliche Grünpflege“ die von der Gemeinde geschaffenen Modellflächen vorstellte. Die schon seit einigen Jahren am Naturlehrpfad angelegte Streuobstwiese ist noch problematisch, da hier durch Überdüngung viele Brennnesseln wachsen. Erst nach mehreren Jahren zweimaligen Abmähens und Entfernens des Mähgutes wird sich hier hoffentlich eine stabile, schöne Wildwiese entwickeln. Neu angelegt wurden zwei Wildblumenwiesen hinter der Kindertagesstätte Drachenwiese und hinter dem Rathaus. Hier bereiten die vielen Enten und Gänse Probleme, so dass dort ohne ständiges Nachsäen eine Vergrasung der Fläche droht. Am Königspark Nord hinter dem Sportplatz soll ein verwildernder Altgrasstreifen bestehen bleiben, der nur noch alle zwei Jahre abgetragen werden soll. Weitere solche naturbelassenen Flächen wurden auch in den anderen Ortsteilen eingerichtet, und zwar am Naturlehrpfad Ottmarsbocholt, am Retentionsgraben östlich des Wohngebietes Dillenbaum und am Regenrückhaltebecken in Bösensell westlich des Wohngebietes Nieländer. Eine besondere Problematik sind nach wie vor die Wegeseitenstreifen an Wirtschaftswegen. Vorgeschrieben ist zum Freihalten der Wege lediglich eine Mäherbreite und die Mahd von Sichtdreiecken an Einmündungen. Auf den ökologischen Wert der Randstreifen zur Verbesserung der Artenvielfalt im Gemeindegebiet machte Dr. Wilhelm Kraneburg noch einmal ausdrücklich aufmerksam und verwies dabei auf die Handlungsempfehlungen des Naturschutzzentrums Kreis Coesfeld. Momentan werden die Seitenstreifen durch die Gemeinde oder die angrenzenden Bewirtschafter gemäht oder gemulcht. Dies führt zur Artenverarmung und einem Mangel an Nahrungs- und Rückzugsräumen. Eine Sensibilisierung von Bauhofmitarbeitern und Landwirten ist daher nötig. Letztere nehmen der Gemeinde viel Arbeit beim Mähen der Randstreifen und beim Winterdienst ab. Dennoch sollten sie immer wieder auf ihre ökologische Verantwortung aufmerksam gemacht werden. Ein wichtiges Ziel von Agenda-Gruppe und Gemeinde ist daher eine stetige Aufklärungsarbeit, damit die Bevölkerung an der naturverträglichen Entwicklung ihrer Gemeinde Anteil nimmt und sie zu ihrer Sache macht.

Bernd Lieneweg, www.agenda21senden.de

Zeitungsbeleg-Exemplare WN vom 19. Juni 2014 und vom 30. Juni 2014

Exk. mit Rosinski

2. Artikel vom 30.6.

2. Artikel vom 30.6.

Protokoll der Informationsveranstaltung am 11.06.14 mit Förster Felix Rosinski und Erwin Oberhaus (Bauamt, Grünflächen)

www.agenda21senden.de

 www.agenda21senden.de

Protokoll der Informationsveranstaltung am 11.06.14

Wie mit Herrn Rosinski in der Sitzung vom 23.04.14 verabredet, trafen sich knapp 20 Interessierte sowie Herr Oberhaus von der Gemeinde zu einer Vorortbesichtigung der erfolgten Ausholzung des Gebietes „Winkelbusch“ gegen 19 Uhr auf dem Lidl-Parkplatz.

Felix Rosinski und Erwin Oberhaus stehen Rede und Antwort bei der Exkursion im Winkelbusch.

Felix Rosinski und Erwin Oberhaus stehen Rede und Antwort bei der Exkursion im Winkelbusch.

Dieser Begehung, bei der uns der Förster auf verschiedene Aspekte der Waldpflege aufmerksam machte und bereits eine große Anzahl an Fragen beantwortete, folgte ein Vortrag im Rathaus mit folgendem Inhalt:

1. Wald in Senden
In Senden gibt es ca. 50ha Wald mit ca. 9000 Festmeter (Fm) Holz. Der Zuwachs an Holz beträgt knapp 6 Fm pro ha und Jahr. Der Wald setzt sich zusammen aus 92% Laub- und nur 8% Nadelbäumen. Bei den Laubbäumen nimmt die Eiche mit 56% eine Vorrangstellung ein, gefolgt von der Buche mit 15% (Nadelbäume: 6% Lärche und 2% Fichte).
Besonders im Eichenbestand kann man eine sehr ungleichmäßige Altersklassenverteilung erkennen: es gibt viele alte Exemplare (120 – 140 Jahre) und relativ viele junge (1 – 20 Jahre). Die Altersklassen dazwischen sind nur wenig vertreten.

2. Durchforstung des Winkelbuschs
– Fläche des Gebietes: 1,28ha. Entnommen wurden 2014 insgesamt 63,4 Fm. Das entspricht ca. 14% des Holzvorrates im Winkelbusch, und man geht davon aus, dass diese Menge in gut 6 Jahren wieder nachgewachsen ist. Aufgeforstet wurden bisher 55 Wildkirschen und 20 Esskastanien. Die Zuhörerschaft regt an, auch noch Nadelbäume aufzuforsten.
– Notwendigkeit bestand aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht* (Totholz, Stammfäule, einseitige Bekronung), aber auch für den Aufbau der nächsten Baumgeneration (bisher hauptsächlich ca. 120 Jahre alte Eichen). Natürlich wird das geschlagene Holz aber auch einer Nutzung zugeführt.

* Verkehrssicherungspflicht besteht nicht auf Waldwegen, aber an öffentlichen Straßen und in Erholungsbereichen. Pflicht ist die Kontrolle im Abstand von 1,5 Jahren, bei vorliegenden Schäden von einem halben Jahr.

– Ziele der Maßnahmen sind die Pflege des Bestandes, die Entnahme überreifer Pappeln, die Regulation der Rückstände der Eichen, welche von Buchen schnell verdrängt werden, die Erhöhung der Artenvielfalt (sowohl der Bäume als auch der Fauna), der Erhalt der Erholungsfunktion des Winkelbuschs sowie Naturschutzaspekte.

3. Allgemeines zur Durchforstung
– Notwendigkeit: Durchforstung dient der Stabilisierung von Einzelbäumen, der Zuwachslenkung, der Mischungsregulierung, dem Erhalt von Vitalität und Gesundheit des Waldes, der Verjüngung, erfolgt natürlich aber auch aus finanziellem Interesse.
– Art und Weise der Durchforstung: In früheren Zeiten wurde das Holz nach dem Prinzip der Altersklassen entnommen (Altersklassenwald), d.h. große Flächen mit Bäumen einer Altersklasse wurden abgeholzt und anschließend wieder aufgeforstet. Heute ist man zum sogenannten Dauerwald übergegangen, d.h. es wird Wert auf eine gemischte Altersklassenstruktur gelegt und entsprechend durchforstet. Dazu werden die Bäume vom Förster gekennzeichnet und anschließend erfolgen Einzel- oder maschinelle Entnahme.
– Zeitpunkt der Durchforstung: Sie ist ganzjährig zulässig, wird aber aus ökologischen außerhalb der Vegetationszeit gelegt (möglichst nicht zwischen April und Juli). Da die Befahrarkeit des Bodens wichtig ist, werden Trocken- oder Frostperioden bevorzugt.

4. Eichenkomplexkrankheit
Das vermehrte Absterben von Eichen ist nicht eine Folge nur einer Ursache, sondern man spricht mittlerweile von Eichenkomplexkrankheit. Dazu zählen u.A. Raupenfraß, Befall mit Eichenprachtkäfer, Wasserstress, Befall mit Mehltau, luftgetragene Schadstoffen sowie andere Schädlinge.

5. Wald des Münsterlandes
– Aufteilung: 87% Privat, 4% Bund, 6% Land, 3% Kommunen
Für die Eigentümer besteht die Möglichkeit, sich einer Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) zusammen zu schließen (z.B. FBG Senden)
– Baumarten: 26% Eiche, 24% Kiefer, 12% Buche, 9% Fichte

6. BRD
– Auf dem gesamten Bundesgebiet sind eher Kiefer und Fichte vorrangig.
– Im europäischen Vergleich steht Deutschland mit seinem gesamten Holzvorrat an erster Stelle, berechnet pro ha auf Platz 3.

 

Nach diesem sehr ausführlichen und informativen Vortrag berichtete uns anschließend Herr Oberhaus von den Maßnahmen zur naturverträglichen Grünflächenpflege in Senden. Folgende Modellflächen wurden bisher angelegt:
1. Streuobstwiese am Naturlehrpfad
Diese soll nur noch zweimal pro Jahr (möglichst spät) gemäht werden. Außerdem wird Wert darauf gelegt, dass das Mähgut abgefahren wird.

2. Wiese am Königspark Nord
Dort soll ein Altgrasstreifen bestehen bleiben, der nur alle 2 Jahre abgetragen werden wird.

3. Kindertagesstätte Drachenwiese
Dort und hinter dem Rathaus wurde eine Wildblumenwiese angelegt.

gez. Karina Mildner

 

 
Probleme: – Enten und Gänse fressen die Samen
– ohne ständiges Nachsähen droht Vergrasung der Flächen

4. Mähwiese am Naturlehrpfad Ottmarsbocholt

5. Retentionsgraben   östlich des Wohngebietes Dillenbaum

6. Wegeseitenstreifen an Wirtschaftswegen
Mahd möglichst nur an Sichtdreiecken

7. Regenrückhaltebecken westlich des Wohngebietes Nieländer in Bösensell
Hier soll ein Mahdabstand von 2 Jahren eingehalten werden, wenn möglich sogar von 3-5 Jahren.

Sonstige Diskussionspunkte:
– Kooperation mit den Landwirten ist nötig, da diese der Gemeinde viel Arbeit beim Mähen der Randstreifen oder beim Winterdienst abnehmen. Dennoch sollten sie immer wieder auch auf ihre ökologische Verantwortung aufmerksam gemacht werden.

– Der Sensibilisierungsprozess von Bauhofmitarbeitern, Landwirten und Bevölkerung geht nur langsam voran, sollte aber dennoch stetig gefördert werden.

– Die Gemeinde hat die Pflicht, für neue Wohn- oder Gewerbegebiete entsprechende Ausgleichsflächen auszuweisen.

– Überlegung, ob die Gemeinde Senden eine Baumsatzung nötig hat

– Für Privatpersonen besteht die Möglichkeit, nach Rücksprache mit der Gemeinde auf Gemeindefläche Bäume zu pflanzen.

Wir danken beiden Referenten sehr für ihre informativen Vorträge und ihre Diskussionsbereitschaft.

EU-Gesetz zu Plastiktüten war überfällig

EU will Gebrauch von Plastiktüten reduzieren

Plastiktüten verschmutzen die (Landschaft, Flüsse und) Meere und landen als winzige Partikel im Bauch von Fischen und Vögeln. Die EU will den Gebrauch der Tüten darum per Gesetz regulieren.

16. April 2014
© Pierpaolo Scavuzzo/EIDON/MAXPPP/dpa

In der EU soll der Verbrauch von Plastiktüten stark eingeschränkt werden. Das sieht ein Gesetzentwurf der EU-Kommission vor, dem das Europaparlament in erster Lesung zugestimmt hat. Ziel ist, dass die Mitgliedsländer die Nutzung der Einwegtüten durch Steuern, Abgaben oder auch Verbote regulieren. Der Verbrauch soll so binnen fünf Jahren um 80 Prozent reduziert werden.

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Die Plastiktüte ist besser als ihr Ruf

Fazit: einzige Alternative: Einkaufstasche verwenden!

Wenn schon Tüte, dann in den Müll und nicht in die Natur!

Konjunktur - Konsum treibt Aufschwung an

31.03.2014  ·  Jahrelang hieß es, Plastiktüten zerstörten die Umwelt. Doch die gute alte Tüte hat keine schlechtere Ökobilanz als ihre modernen Konkurrentinnen. Welche Einkaufstasche ist wirklich umweltverträglich?

Lest trotzdem den Artikel von Nadine Oberhuber in der FAZ