Archiv der Kategorie: Klimaschutz

Bauleitplanung mit mehr Bürgerbeteiligung

Pressemitteilung

Sendener Erweiterungsgebiete: Wienkamp (Dreieck hinten rechts am Kanal), Huxburg (ganz hinten links)                    Foto: Dirk Frerichmann, Senden

Bauleitplanung „Huxburg“ und „Wienkamp“ nicht zukunftsfähig – neue Wohnbauflächen in Senden brauchen neue Ideen

Angesichts der vielfältigen gravierenden Probleme unserer Zeit, die wir auch in Senden haben, wie:

– großer Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Rentner und Normalverdiener und vor allem Familien mit Kindern

– die immer stärkeren  Auswirkungen des Klimawandels

– die fortschreitende Bodenversiegelung und Flächenzersiedlung

– das massive Arten- und Insektensterben

– der immer noch zunehmende fossile Individualverkehr mit all seine Nebenwirkungen

müssen wir  feststellen, dass sie  bei den bisherigen Planungen nur sehr mangelhaft berücksichtigt wurden.

Andere Gemeinden weisen Bauprojekte auf, die in Senden offenbar unbekannt oder politisch nicht gewollt sind:

Alternative Wohnformen, z.B. genossenschaftlicher Wohnraum wie in Roxel https://www.gruener-weiler.de/ , Mehrgenerationenhäuser wie in Mecklenbeck, regenerative Wohn- und Gartenanlagen für Alt und Jung wie in der Klimakommune Saerbeck.

Der Einsatz „alternativer Energien“ und „regenerativer Grünkraft für Leib und Seele“, also Gestaltungen, die den belebenden Austausch“ zwischen den Generationen beim Gärtnern fördern, spielen in einer nachhaltigen Stadtentwicklung eine zunehmend gewichtige Rolle. Dazu werden von vorn herein andere Stadtentwicklungen benötigt, um diejenigen, welche in dem entwickelten Raum später leben werden, bereits von Anfang an in den Entwicklungsprozess einzubinden.

Das Institut für partizipative Stadtentwicklung (IPG) trifft diesbezüglich beispielsweise den Nerv des Zeitgeistes https://www.partizipativ-gestalten.de/beratung-von-bau-und-wohngemeinschaften/   und hat z. B. auch die Gemeinde Saerbeck dahin begleitet, wo sie jetzt steht – über 100% regenerativ.

Von der gesamten zu bebauenden Wohnfläche von ca. 16 ha sind im Baugebiet Huxburg nur 5% für Grünflächen und nur 10% für Mehrfamilienhäuser vorgesehen. Das wird dem Bedarf in keiner Weise gerecht und trägt zur weiteren Bodenversiegelung bei. Im Wienkamp sind nach dem neuen Bebauungsplan nur noch zwei Mehrfamilienhäuser vorgesehen.

In ehemaligen Baugebieten wie Busskamp und Waslkamp hat man kleine Bereiche als Klimaschutzsiedlung ausgewiesen, in der Huxburg ist das bisher nicht vorgesehen. Auch wenn die zur Zeit geltenden Bauvorschriften verschärft worden sind, haben die Vorgaben bei den geförderten Klimaschutzsiedlungen noch eine signifikant höhere Klimaschutzwirkung, da auch die Nutzung von erneuerbaren Energien vorgeschrieben wird. Hier sollte man auch zusätzlich in Betracht ziehen, dass Klimaschutzmaßnamen  bei Mehrfamilienhausbebauung sich wirklich gut rechnen lassen. Verantwortliches, zukunftsfähiges  Bauen würde heute bedeuten, das ganze Baugebiet zur Klimaschutzsiedlung zu machen.

Größere Bereiche des Baugebiets waren bisher Flächen einer Baumschule. Da auch die Gemeinde Senden in Zukunft mehr tun muss, um die nach wie vor steigenden Klimagase wieder einzufangen, werden wir tausende von Bäumen pflanzen müssen. Da stellt sich doch die Frage, ob für eine Ersatzfläche der Baumschule gesorgt worden ist.

Die moderne Gartengestaltung zeichnet sich heute durch viel Steine und Kies aus. Für die Ökologie und den Artenschutz ist das aber völlig kontraproduktiv. Hier sollten den Bauherren klare Vorgaben gemacht werden. Und auch die Gestaltung der Grünanlagen sollte naturnah, standortgerecht und insektenfreundlich durchgeführt  werden.

Bei allen Neubaugebieten ist immer eine der wichtigsten Fragen, wie die Straßenanbindung ist und ob es genug Stellplätze und Parkplätze gibt. Angesichts der Notwendigkeit einer umweltfreundlichen Mobilität müssten hier die Schwerpunkte mal anders gesetzt werden:

– wie schaffen wir gute und schnelle direkte Verbindungen für Radfahrer in den Ortskern und zu den  Bahnhöfen Mecklenbeck, Albachten und Bösensell?

– kann ein elektrisch betriebener Kleinbus regelmäßig in den Ortskern und zum Bahnhof Bösensell  fahren?

– werden öffentliche Ladesäulen für E-Autos geplant?

– gibt es eine Park- und Ladeanlage mit PV Bedachung als Stellfläche für Elektroautos im Carsharing?

– wird mit Rücksicht auf die Gesundheit an ausreichenden Lärmschutz gedacht? Lärm ist Stressor Nr. 1 und führt nachweislich zu Folgeerkrankungen wie Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie Angststörungen und Depressionen.

Dies alles sollten die Verwaltung und auch die politischen Gremien bei ihrer Planung Huxburg und Wienkamp berücksichtigen. Die Agenda21Senden als Bürgerinitiative bittet Bürgerinnen und Bürger, denen eine Einflussnahme in diesem Sinne am Herzen liegt, um Stellungnahmen und weitere Anregungen in ihrem blog (als Antwort auf den Beitrag):

https://agenda21senden.de/2018/12/14/bauleitplanung-mit-buergerbeteiligung/

Nach einer gewissen Diskussionsphase soll dann Anfang des nächsten Jahres eine offizielle Anregung (Bürgerantrag) beim Rat der Gemeinde Senden eingereicht werden.

Langfassung

Lärm ist Stressor Nr. 1, führt zu Stress und Stressfolgeerkrankungen. Lärm geht auch bei „Gewöhnung“ ins Blut (die Werte für die Stresshormone Adrenalin und Cortisol steigen dauerhaft an) und führt z. B. zu Herz-, Kreislauf-, sowie Stoffwechselerkrankungen, Angststörungen und Depressionen. Wir haben mit 2700 Toten pro Jahr bereits annähernd so viele Lärmtote in Deutschland zu beklagen wie Verkehrstote. Die Zahlen und Auswirkungen sind höchst alarmierend. Die Europäische Union hat daher mit Recht eine Umgebungslärmverordnung erlassen und fordert die Länder auf, Lärmaktionspläne aufzustellen. Auch wenn sich Deutschland diesbezüglich in einem Rechtsverletzungsverfahren befindet, tut es dringend Not, darauf an allen Orten zu reagieren – gerade auch in Orten, in denen eine Bundesstraße den Ort teilt (wie in Senden die B 235) und der Gartenlärm durch schwere benzingetriebene Rasenmäher, Heckenscheren, Motorsägen, Laubbläser, etc. enorm ansteigt.

 

 

Alleinunterhalter für eine gelingende Energiewende

Er ist gut informiert und redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist: humorvoll, überzeugend und dem Leben zugewandt. Frank Farenski. Ohne ihn selbst wären seine Filme nicht halb so gut.                              Fotos: MilKa

Frank Farenski ist Journalist, Filmemacher und Entertainer für die gute Sache.

Was er an die Frau und den Mann bringen will, sind Klimaschutz und ein nachhaltiges Leben: energieautark und ernährungsbewusst; selbst bestimmt und selbst handelnd.

Gut 60 Zuhörer und Zuschauer waren in den Sendener Bürgersaal gekommen, um sich für ein unabhängigeres Leben motivieren zu lassen.

In seinem Film „Autark“ zeigt er viele gelingende Beispiele, nichts Neues für die, die seit Jahren an diesen Themen arbeiten, aber doch schön zu sehen, dass es inzwischen viele gibt, die ein anderes, ein vom Konsum und von den großen Konzernen etwas unabhängigeres Leben leben möchten, ohne auf die schönen Dinge des Lebens zu verzichten. Natürlich muss man einsparen, wenn man dreimal oder viermal mehr an Ressourcen verbraucht, als die Erde auf Dauer her gibt. Es kann nicht mehr lange gelingen, auf Kosten anderer Völker und der eigenen Kinder und Enkel zu leben. Was man machen kann und muss, zeigt Farenski in seinen vier Filmen „Leben mit der Energiewende“. Und was er besonders überzeugend zeigt und vorlebt, ist, dass dieses andere, nachhaltige Leben auch noch Freude, oder sogar mehr Freude bereitet, weil man das schlechte Gewissen überwindet und mit anderen zusammen neue Werte schafft oder alte Werte wiederentdeckt.

Rausgehen verboten, an der Tür sitzt Hund Bell und wartet auf sein Herrchen. Nur wenn er pullern muss, wird er ungeduldig. Der ständige Dialog mit seinem kleinen Hund bildet eine witzige Rahmenhandlung. Auch das schafft Aufmerksamkeit.

Begeistert bedankt sich auch Martin aus Otti, der nachhaltiges Leben schon lange in die Tat umzusetzen versucht. Als Gärtner im Ruhestand hat er spontan seine Hilfe für eine regenerative und partizipative Gartenanlage in Senden angesagt. Ob die Politiker in Senden dafür ein offenes Ohr haben werden, zeigt sich bei der Anhörung am Montag ab 18 Uhr im Rathaus.

Technisch total überholt ist der alte City-EL vom Cani. Aber einen besseren Hingucker für eine alternative Mobilität gibt es nicht. Draußen standen ein Opel Ampera von enomo/Rüschkamp und ein Opel Ampera-e. Die beiden Autos stehen für die beiden letzten Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Individualmobilität.

Noch ein Leserbrief zur Windkraft in Bösensell aus aktuellem Anlass

  Leserbrief zum Bericht „Windkraftgegner führen viele Argumente ins Feld“.

Was hat nun die „Monsterland“-Veranstaltung der Windkraftgegner in Bösensell gebracht. Liest man den Bericht in den WN – nur „kalter Kaffee“.  Es werden wieder einmal alle Argumente gegen die Erzeugung regenerativen Stroms durch Windkraft ins Feld geführt, die schon seit Jahren rauf- und runtergebetet werden. Und natürlich wird wieder einmal der Klimawandel – verursacht durch drastisch gestiegenen CO2-Emissionen seit der Industrialisierung – geleugnet. Neu ist allein, dass nun auch das Grundgesetz gegen Windkraftenergie herhalten muss. Dieses Argument kannte ich noch nicht.  Es wird nichts ausgelassen. Kein Argument ist zu dumm, um gegen die Windkraft zu polemisieren, schrieb schon vor Jahren der Wissenschaftsjournalist Franz Alt. Interessant wären positive und  konstruktive Perspektiven der Windkraftgegner gewesen. Die werden nur angedeutet („andere Innovationen“). Was damit wohl gemeint ist?  Dass ernsthaft der Klimawandel und die Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen in Zweifel gezogen werden, kann ich nicht glauben.  Gerade in den letzten Wochen schlagen Meeres- und Klimaforscher Alarm. Der Wandel würde sich schnell und drastischer vollziehen, als noch vor Monaten gedacht. Die Anzeichen zum Beispiel in den Meeren und an den Polkappen sind nicht zu übersehen. Wer verantwortungsvoll und zukunftsorientiert denkt und handelt,  der muss wirkliche Alternativen vorschlagen. Nur „contra“ hilft uns nicht weiter.

 Mit freundlichem Gruß

Bernd Lieneweg, Senden

Leben mit der Energiewende 4 „Autark“ – Film und Regisseur in Senden am 5. Dezember, Einlass 19 Uhr

Filmabend in Senden im Rathaus am 5. Dezember 2018 (“Leben mit der Energiewende 4: Autark!” von Frank Farenski). Gleichzeitig ist eine kleine Ausstellung geplant von Projekten aus der Region, die zur regionalen und persönlichen Autarkie beitragen.

Es ist spannend und befriedigend, sich unabhängig zu machen, selbstbestimmt zu leben!

Zuschauer und Aussteller sind herzlich eingeladen.

 

Klimaschutzklage – Pressemitteilung des SFV und des BUND

Pressemitteilung zur Klimaschutzklage

Verfassungsbeschwerde wegen unzureichender deutscher Klimapolitik

Verfassungsklage wegen unzureichender deutscher Klimapolitik
Ein Klagebündnis von Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) und vielen Einzelklägern hat am Freitag Klage wegen der völlig unzureichenden deutschen Klimapolitik vor dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) erhoben. Unter den Einzelklägern der Verfassungsbeschwerde sind Prominente wie der Schauspieler Hannes Jaenicke, der ehemalige Bundestagsabgeordnete Josef Göppel (CSU) und Professor Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.Um die Grundrechte auf Leben, Gesundheit und Eigentum zu schützen, die schon seit Jahren zunehmend durch Hitzewellen und Naturkatastrophen in Deutschland und weltweit geschädigt werden, müssen Bundesregierung und Bundestag die globale Erwärmung konsequent bekämpfen. Zumindest müssen sie die im Pariser Klima-Abkommen vereinbarte Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad gegenüber vorindustriellem Niveau einhalten und in der EU ihr Gewicht dafür in die Waagschale werfen. Das verlangt dem Weltklimarat (IPCC) zufolge Nullemissionen in sämtlichen Sektoren weltweit in drei Dekaden. Gleichzeitig sieht der IPCC, wenn man sich drei Dekaden Zeit lässt, eine erhebliche Wahrscheinlichkeit der Zielverfehlung. Deshalb muss es eher noch schneller gehen (s.u. Hintergrund). Die Bundesregierung und die Mehrheit des Bundestags streben zeitnahe Nullemissionen der Klimagase bei Strom, Wärme, Mobilität, Kunststoffen und Landwirtschaft jedoch nicht einmal an. Zwar hat die Politik demokratische Entscheidungsspielräume. Diese erlauben es verfassungsrechtlich jedoch nicht, die physischen Grundlagen menschlicher Existenz aufs Spiel zu setzen – und damit auch die Demokratie zu untergraben. Genau das droht jedoch, wenn die Klimapolitik weiter so unambitioniert bleibt.Deutschland erreicht nicht einmal seine eigenen Ziele und die EU-Klimaziele für 2020, obwohl diese viel weniger ambitioniert sind als die genannten Ziele. Zumindest an diesen einmal selbst als nötig zugestandenen Zielen müssen sich Bundesregierung und Bundestag zum Schutz der Grundrechte festhalten lassen. Verfassungsrechtlich ist die Bundesregierung außerdem verpflichtet, ihrer Politik die aktuellen Fakten zugrunde zu legen und nicht weiter an der überholten – bereits sehr gefährlichen – 2-Grad-Grenze in der Klimapolitik festzuhalten.

Wolf von Fabeck, langjähriger Geschäftsführer des SFV, erklärt: „Obwohl der globale Temperaturanstieg noch nicht einmal die in Paris vereinbarten 1,5 Grad erreicht hat, bedroht der Klimawandel schon jetzt das Überleben der Menschen-, Tier- und Pflanzenwelt. Wir hoffen, dass das BVerfG die Gefahr erkennt und ihr entgegen tritt. Auch wundern wir uns, dass die kalifornische Regierung nicht die deutschen Braunkohlekraftwerke auf Schadenersatz verklagt“.

Ernst-Christoph Stolper, stellvertretender Bundesvorsitzender des BUND, erklärt: „Der BUND hat sich als Teil seines internationalen Netzwerkes Friends of the Earth schon lange und als einer der ersten konsequent positioniert: Die globale Erwärmung darf 1,5 Grad gegenüber vorindustriellem Niveau auf keinen Fall überschreiten. Mit unserer Klage erhöhen wir den Druck auf die Bundesregierung und den Bundestag, endlich ein Klimaschutzgesetz vorzulegen, das die Ziele des Pariser Klimaabkommens effektiv umsetzt.“

Der weitere Prozessverlauf liegt im Ermessen des BVerfG. Sollte es zu einer mündlichen Verhandlung kommen, dann voraussichtlich nicht zeitnah. Sollte das BVerfG der Klage stattgeben, wäre über Deutschland hinaus auch europa- und weltweit verdeutlicht: Klimaschutz ist ein massives Menschenrechtsproblem – er steht nicht im politischen Belieben der jeweiligen Mehrheit.

Die Klage wird aus Spenden und Eigenmitteln durch den SFV finanziert. Die Klage wird rechtlich vertreten von der langjährig im Umweltrecht erfolgreichen Rechtsanwältin Dr. Franziska Heß, Baumann Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbH, und Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt aus Leipzig, der die Klage außerdem seit 2010 mit einigen Menschenrechts-Gutachten für den SFV vorbereitet hat.

Rückfragen bei

Gründungsveranstaltung einer Infostelle „Ost-Münsterland“ des Solarenergiefördervereins

Einladung zur Gründungsveranstaltung
der Infostelle „Ost-Münsterland“
des SolarenergieFördervereins in Beckum

Wir, interessierte und engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Beckum und Ennigerloh, möchten hier im Münsterland die Infostelle „Ost-Münsterland“ des Solarenergie Fördervereins (SFV) gründen.

Unser Ziel ist der weltweite und 100 prozentige Einsatz von Erneuerbaren Energien, um damit die Beschleunigung des Klimawandels durch die Nutzung fossiler Energien als größte Gefahr für die Menschheit zu verhindern.

Aus diesem Anlass wird Prof. Dr. Eberhard Waffenschmidt, TH Köln (Technische Hochschule Köln, University of Applied Sciences), erster Vorsitzender des SFV, die Arbeit des Vereins erläutern. Zudem nimmt er aus seiner fachlichen und persönlichen Sicht Stellung zu dem Thema Klimawandel und seinen gravierenden Folgen.

Prof. Dr. Waffenschmidt stellt die Fragen: „Muss man eigentlich Experte sein, um den menschengemachten Klimawandel zu erkennen? Brauchen wir unbedingt ausführliche Computermodelle, um die zukünftigen Entwicklungen abzuschätzen? Tatsächlich lassen sich die richtigen Schlussfolgerungen auch mit einfachen, nachvollziehbaren Argumenten, für die man maximal einen Taschenrechner benötigt, ziehen.“

Am 29.11.2018 um 19.30Uhr möchten wir Sie 

zu diesem Informationsabend im Kolpinghaus, 

Clemens-August-Straße 10 in Beckum, herzlich einladen.

Mit sonnigen Grüßen

Anne Bussmann, Beckum
Manfred Grabowski, Beckum
Stefan Kliewe, Beckum
Ute Zeyn, Beckum
Max Goldkuhle, Ennigerloh
Carolin Kliewe, Beckum
Annette Schwake, Ennigerloh
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___________________

Ute Zeyn
Helene-Lange-Str. 10
59269 Beckum
Tel.: 02521 / 82 55 154
E-Mail: ute@lambke.de

 

Wegwerfverhalten – Warum ändern wir das nicht?

Von finnish eye – korle lagoon, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15233960

Kennen Sie Agbogbloshie?

Nein, werden viele von uns sagen.
Agbogbloshie ist der Name eines Stadtteils der ghanaischen Millionenmetropole ACCRA. Soweit wäre das kaum erwähnenswert, wenn nicht dort nördlich der Haupteinkaufszone direkt an einer Lagune eine riesige Mülldeponie auch für Elektroschrott existieren würde, auf der (ja Sie haben richtig gelesen) nicht an, sondern auf der ca 40000 Menschen leben, deren Überlebenskampf daraus besteht, unseren Müll und vor allen Dingen unseren Elektoschrott versuchsweise zu recyclen. Diese Versuche sind nicht organisiert und werden von den Menschen dort völlig unsachgemäß ausgeführt. Das ist nicht die Schuld der Menschen vor Ort. Die Recyclingversuche werden teilweise mit bloßen Händen über offenen Feuern gemacht. Dass dabei hochgiftige Dämpfe entstehen, ist den meisten Menschen vor Ort zwar bekannt, aber da dieser hauptsächlich aus Europa stammende Elektroschrott illegal durch mafiaähnliche kriminelle Organisationen eingeführt wird, haben die Menschen dort keine Möglichkeit, andere nicht gesundheitsgefährdende Arbeitsplätze zu bekommen, denn solche Arbeitsplätze existiere dort kaum. Die Leute gehen aus dem Willen zu Überleben das Risiko ein, durch ihre Arbeit an unserem Schrott zu erkranken und auch zu sterben. Aber nicht erst in hohem Alter, sondern schon vor dem 60. Lebensjahr. Auf der Müllkippe organisieren Menschen ihr Leben weitestgehend selbst, ohne Krankenversorgung und finanzielle Unterstützung von niemandem.
Sehenswert dazu der Film über diese Müllkippe in Agbogbloshie: „Welcome to Sodom“.
Aber vorsicht: das Anschauen dieses Filmes „Welcome to Sodom“ kann bei dem Betrachter zu unkontrollierten Reaktionen führen wie z. Beispiel Wut auf sich selbst und unser Wegwerfverhalten. Noch schlimmer wäre es ja, wenn es Betrachter geben würde, die sich zukünftig engagieren würde, da was zu ändern.
Das Motto: „welcome to heaven“
Wir fordern als Erstmaßnahmen:
# durch UN und EU Gelder für den Aufbau von Recyclingfabriken zu sorgen
# durch Schutzkleidung und geschützte Arbeitsstellen die Gesundheit der Menschen in den neu zu schaffenden Recycling Unternehmen zu sichern
# durch die Bezahlung von an dem BIP Ghanas orientierten fairen Löhnen Menschen von der  Müllkippe wegzubekommen
# durch den Einsatz nur von dringend benötigten Maschinen die Zahl der geschützten und gesunderhaltenden Arbeitsplätze in den Fabriken so lange so groß wie möglich zu halten. Es ist uns klar, dass auf die Dauer durch die technologische Entwicklung ein Einsatz von weiteren Maschinen nicht zu verhindern sein wird, was dann unter Umständen zu Arbeitspaltzverlusten führen kann.
Ziel muss es sein, so schnell wie möglich, die auch durch unseren Müll enstandenen menschenunwürdigen und menschenverachtenden Arbeitsbedingungen zu beseitigen.
Joachim F. Gogoll

Welcome to Sodom – Dein Smartphone ist schon hier (Kinobesuch)

Am 06.11.2018 läuft ab 19.30 Uhr im Cinema Center Coesfeld der erschütternde Film: „Welcome to Sodom – Dein Smartphone ist schon hier“ (über das Leben auf einer Elektroschrotthalde in Afrika).
Die Agenda21Senden fährt mit einem Kleinbus ab Busbahnhof Senden um 18.30 Uhr zu dieser Filmvorführung, einige Plätze zum kostenlosen Mitfahren sind noch frei.
Bei Bedarf werden auch weitere Mitfahrgelegenheiten organisiert.

Zu finden hier: Kommunales Kino 2018

In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Weiterbildung und Kultur – VHS Coesfeld – zeigen wir jeweils am 1. und 3. Dienstag im Monat um 19.30 Uhr und an dem darauffolgenden Sonntag, 11.00 Uhr speziell ausgesuchte Filme zum vergünstigten Eintrittpreis von 5,00 € !

Die Filme werden in regelmäßigen Abständen von einem kommunalen Arbeitskreis ausgewählt.

06.11. + 11.11. – Welcome to Sodom

Hambacher Forst retten – Demo in Münster am 27. September

Samstag, 6.10.2018,  auf zur großen Demo gegen die Klimakiller in Garzweiler/Hambach (RWE und Landesregierung) 12.00 Uhr ab Bahnhof Buir
https://www.bund-nrw.de/service/presse/detail/news/noch-schneller-den-hambacher-wald-retten-und-kohle-stoppen-grossdemo-auf-6-oktober-2018-vorverlegt/und vorher in Münster (Do. 27.9.2018):

Klima schützen! Hambi retten! Demo in Münster
Klima schützen! Hambi retten! Demo in Münster @ Start: Windthorststraße Ende: Rathaus

Lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen für den Erhalt des Hambacher Forsts, den sofortigen Kohleausstieg und eine Politik der Klimagerechtigkeit!

Wann? 27. September, 17 Uhr

Wo? Wir starten an der Windthorststraße (gegenüber vom Hbf). Die Abschlusskundgebung findet am Historischen Rathaus statt.

Wer? Wir laden alle Menschen zu einem bunten und vielfältigen Protest ein. Für Diskriminierung, Menschenfeindlichkeit und Nationalismus ist kein Platz!

Weltweit werden durch die voranschreitende Klimakatastrophe Lebensgrundlagen zerstört. Vor allem im globalen Süden leiden Menschen unter Extremwetter wie Dürren, Überschwemmungen oder Stürmen. Verantwortlich für die Umweltzerstörung ist unser kapitalistisches Wirtschaftssystem, wozu auch die klimaschädliche Energiegewinnung aus Braunkohle gehört. Obwohl Deutschland als Vorreiter im Klimaschutz gilt, werden die Profitinteressen der Kohleindustrie mit staatlicher Gewalt gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt und weiterhin unvorstellbare Mengen Kohle abgebaut und verbrannt. Eine Kohle-Kommission soll derzeit den Ausstieg aus der Kohle verhandeln, scheint sich der Dringlichkeit aber nicht bewusst zu sein. Deshalb müssen wir gemeinsam dafür kämpfen, die Klimazerstörung jetzt dort zu stoppen, wo sie produziert wird!

Der Hambacher Forst, einer der ältesten Wälder Deutschlands, ist zum lebendigen Symbol des Widerstands gegen die fossile Energieindustrie geworden und wird von Aktivistis besetzt. Nicht nur der Wald selbst mit all seinen einmaligen Pflanzen und Tieren wird für die Erweiterung des RWE-Tagebaus vernichtet, auch viele Menschen werden enteignet und aus ihrer Heimat vertrieben. RWE hat mithilfe der Polizei schon weite Teile der Strukturen der Hambacher Forst Besetzung zerstört, um die weitere Rodung ab Oktober zu ermöglichen. Doch immer mehr Menschen setzen sich für den Erhalt des Waldes, eine klimagerechte Politik und gegen Polizeigewalt ein, indem sie die Räumung blockieren, auf die Straße gehen oder sich in die öffentliche Debatte einmischen.

Vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster wird aufgrund einer Klage des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) über die Zulässigkeit der Rodung verhandelt. Auch hier wollen wir den Kampf um den Hambacher Forst unterstützen und uns mit den Aktivistis vor Ort solidarisieren.

Für ein gutes Leben für alle! Klimagerechtigkeit jetzt!

Es rufen auf:

– BUNDjugend Münster
– BUND Münster
– CampusGrün Münster
– DIE LINKE. Münster
– Fossil Free Münster
– Greenpeace Münster
– Interventionistische Linke Münster
– SDS.dielinke Münster
– Seebrücke Münster
– Tierrechtstreff Münster
– mehrere Einzelpersonen

Veranstaltungsdetails
Wann:
Donnerstag, 27.09.2018
17:00 – 19:30 Uhr
Wo:
Start: Windthorststraße Ende: Rathaus